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Veröffentlicht am 09.04.2018

Weder spannend noch lustig noch schön

Johnny und die Pommesbande
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Kennt ihr das? Ihr seht ein Cover und lest den Klappentext und seid total begeistert und müsst dieses Buch unbedingt haben! So ging es mir mit „Johnny und der Pommesbande“. Das Cover in Papptelleroptik ...

Kennt ihr das? Ihr seht ein Cover und lest den Klappentext und seid total begeistert und müsst dieses Buch unbedingt haben! So ging es mir mit „Johnny und der Pommesbande“. Das Cover in Papptelleroptik mit den lustigen Figuren fand ich total witzig und passend zum Titel. Und auf dem Klappentext wurde geworben mit „Eine aufregende Bandengeschichte über die cleversten Spürnasen seit „Emil und die Detektive“. Nun ja, aufgeregt habe ich mich schon, aber leider nicht im positiven Sinn. Aber fangen wir von vorne an:

Johnny wohnt bei seinem Opa. Die Oma ist bereits gestorben und auch die Eltern gibt es nicht mehr. Über die genaueren Hintergründe bleiben wir leider im Unklaren. Der Opa kümmert sich rührend um seinen Enkel und hat auch so manchen guten Ratschlag für ihn. Die meiste Zeit treibt er sich mit seinen Freunden am Hafen oder im Bandenversteck herum. Bei Kirsche, der Betreiberin eines Pommeswagens, bekommen sie oft Gratis-Pommes, während „Troll“ Tomek nur Pappteller verputzt. Um Geld aufzutreiben, gaukeln die Kindern den Touristen vor, dass für das Hafengebiet Kurtaxe fällig wäre und sie das gerne für sie erledigen können. Als das Hafengebiet nicht mehr genügt, versuchen sie ihr Revier auf die Meile auszudehnen und geraten dort mit der Pickelgang aneinander, die daraufhin in dem Kiosk von Ellas Eltern randalieren und auch schon mal gut zuschlagen.

Die Geschichte wird aus Johnnys Perspektive erzählt. Der Erzählstil bzw. Johnnys Gedanken sind teilweise recht verworren und sprunghaft, so dass ich immer öfter aufseufzen musste. Die Handlung bietet im Laufe der Geschichte wenig Neues und die Figuren bleiben einem seltsam fremd. Sie erwecken Mitleid, aber auch Unmut. Vom Mitfiebern war ich hier meilenweit entfernt. Auch Schule ist für die Kinder ein Fremdwort. Die Betrügereien ziehen sich durchs ganze Buch, ohne dass sie irgendwelche Konsequenzen hätten. Es findet keinerlei Entwicklung der Charaktere statt. Alles ist irgendwie nur angerissen, wirr, ohne Tiefgang. Es ist weder spannend noch lustig noch schön. Es ist ein Buch, dass mich enttäuscht und auch etwas ratlos zurücklässt. Aufgrund der Nennung von „Emil und Detektive“ hatte ich ein sympathische Bande erwartet, die einen Kriminalfall auf die Spur kommt. Aber die angekündigten Spürnasen haben nur das Geld der Touristen aufgespürt. Einen richtigen Fall gibt es hier nicht.

Fazit: Leider ein Fehlgriff!