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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2017

Sehr spannend

Nach dem Schweigen
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Saskia Flynt ist geschockt, als sie hört, dass ihre Tante Ellen Cramer Selbstmord begangen hat indem sie sich aus dem zwanzigsten Stock gestürzt hat. Sie kann es nicht glauben, denn gerade erst hatte sie ...

Saskia Flynt ist geschockt, als sie hört, dass ihre Tante Ellen Cramer Selbstmord begangen hat indem sie sich aus dem zwanzigsten Stock gestürzt hat. Sie kann es nicht glauben, denn gerade erst hatte sie sich mit der Tante getroffen und die hat nicht depressiv gewirkt. Doch dann stellt sich heraus, dass es kein Selbstmord, sondern ein Mord war. Da das alles Saskia keine Ruhe lässt, macht sie sich selbst an die Ermittlungen und bringt sich damit auch noch in Gefahr.

Das Buch liest sich flüssig und hat mich von Anfang an gepackt. Die Geschichte ist aber auch ein wenig düster.

Ellen hat sich um die Kinder ihrer Schwester, Saskia und Max, gekümmert, nachdem diese verstorben ist. Aber besonders zu Saskia hatte sie ein inniges Verhältnis. Die Familie Flynt besitzt ein erfolgreiches Unternehmen, das seit drei Generationen Koffer herstellt. Es ist festgelegt, dass das Erbe nur an Familienmitglieder weitergegeben werden kann und so können die angeheirateten Männer nur die Geschäfte führen. Die haben sich aber total zerstritten, so dass Saskias Vater sich zurückgezogen hat. Saskia hat Probleme, die Trauer um ihre Mutter und ihre Großeltern zu verarbeiten und hat daher die Hilfe des Therapeuten Oliver Stinner in Anspruch genommen. Eine ganze besondere Rolle in diesem Fall spielt Noemi Redcliff, die den Sturz im Crystal Met Rausch miterlebt hat. Alle beteiligten Personen sind gut und authentisch dargestellt mit allen Eigenheiten, die sie so haben. Allerdings war mir niemand so sympathisch, dass mir diese Person nahegekommen ist, selbst Saskia nicht. Sie geht manchmal etwas naiv vor.

Die ganze Zeit über wollte ich herausfinden, wer Ellen getötet hat und noch weiter eine Gefahr darstellt, aber es ist mir nicht gelungen und war eine handfest Überraschung. Es ist erschreckend, welche menschlichen Abgründe sich auftun.

Die Thriller ist interessant und sehr spannend, ich kann ihn nur empfehlen.

Veröffentlicht am 13.09.2017

In einem anderen Licht

In einem anderen Licht
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Miriam hat den Verlust ihres Mannes, der vor zwei Jahren bei einem Auslandseinsatz als Journalist ums Leben gekommen ist, immer noch nicht verwunden. Aber sie muss sich um ihren kleinen Sohn kümmern und ...

Miriam hat den Verlust ihres Mannes, der vor zwei Jahren bei einem Auslandseinsatz als Journalist ums Leben gekommen ist, immer noch nicht verwunden. Aber sie muss sich um ihren kleinen Sohn kümmern und kämpft sich daher langsam wieder ins Leben zurück. Sie nimmt einen Job bei dem Magazin „Anabel“ an und findet auch wieder Freude an ihrer Arbeit. Die Organisation für eine Preisverleihung, die von einer Stiftung Hamburger der Reederswitwe Dorothea Sartorius ausgelobt wurde und die Zivilcourage würdigt, liegt in Miriams Händen. Sie erhält einen Brief mit dem mysteriösen Hinweis: „Fragen Sie Dorothea nach Marguerite.“ Erst wirft sie den Brief weg, doch schon bald kommt eine neue Nachricht. Miriams journalistische Neugier ist geweckt und sie spricht nach einigem Zögern Dorothea an, die sie bestärkt weiter zu forschen. Was Miriam dann herausfindet, ist schockierend.

Die Geschichte liest sich sehr angenehm. Der Autorin gelingt es sehr gut, die Geschichte hinüberzubringen, ohne je wertend zu sein.

Miriam war mir von Anfang an sympathisch. Ich konnte nachvollziehen, wie die Trauer sie übermannt und wie schwer es ihr nach dem Tod des geliebten Mannes füllt, wieder ins Leben zurückzufinden. So ist es nicht verwunderlich, dass sie Schuldgefühle bekommt, als Bo in ihr Leben tritt. Das alles ist sehr authentisch. Aber sie ist auch eine engagierte Journalistin, die beharrlich Spuren verfolgt. Dorothea hat immer mit dem Geheimnis ihrer Vergangenheit gelebt, aber es muss sie dennoch belastet haben. Dennoch war sie mir sympathisch.

Von Anfang an hat mich die berührende und auch spannende Geschichte gepackt. Ich kann sie nur empfehlen.

Veröffentlicht am 10.09.2017

Die Hand Gottes

Gottes rechte Hand
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Michaela Baltzer vom LKA Wien hat es mit einem sehr grausamen Todesfall zu tun. Als ein Mann durch Wespenstiche stirbt, sieht zunächst alles nach natürlicher Todesursache aus, doch dann stellt sich heraus, ...

Michaela Baltzer vom LKA Wien hat es mit einem sehr grausamen Todesfall zu tun. Als ein Mann durch Wespenstiche stirbt, sieht zunächst alles nach natürlicher Todesursache aus, doch dann stellt sich heraus, dass er ermordet wurde. Doch bald gibt es noch einen weiteren Fall mit einem Brandopfer. Michaela hat intuitiv begriffen, dass die Fälle zusammenhängen. Doch was verbindet die Toten und was ist das Motiv des Täters? Das Team um Michaela tappt lange im Dunkeln. Erst als sie sich näher mit den Toten beschäftigen, zeigen sich Zusammenhänge und auch der Kriminalpsychologe Bernd Dalisch, Michaelas Kollege und Nachbar, scheint in die Sache involviert. Als am Ende die Zeit drängt, muss sie über ihren Schatten springen und den Psychopathen Kilian Weilmann um Hilfe bitten.

Obwohl ich den Vorgängerband „Das Böse in euch“ auch gelesen habe, denke ich nicht, dass man ihn kennen muss, wenn man dieses Buch liest. Alles Notwendige ist geschickt aufgegriffen worden. Dennoch kann ich nur empfehlen, beide Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, denn sie sind äußerst spannend.

Michaela ist eine sympathische junge Frau und gute Polizistin, die mit Beziehungen allerdings ihre Probleme hat. Dass sie vorübergehend ihre Nichte Valerie bei sich aufgenommen hat, tut ihr gut. Die beiden verstehen sich sehr gut und Michaela gewährt Valerie in Maßen auch Einblick in die Ermittlungen. Das Mädchen erweist sich dabei als sehr hilfreich. Auch gibt sie ihrer Tante immer wieder einen Stoß in Richtung Bernd, wenn Michaela ihre Gefühle unterdrückt. Bernd ist als Psychologe natürlich auch mit dem Fall befasst, aber was die beteiligten Personen angeht, sind sich Michaela und Bernd nicht unbedingt einig. Für Valerie steht eine Entscheidung an, in welche Richtung ihr Leben gehen soll. Soll sie ihrer Tante nacheifern und Polizistin werden oder soll sie lieber ihre musikalischen Talente ausbauen. Ich mag dieses Mädchen, dass einiges hinter sich hat und das immer wieder viel Empathie zeigt.

Zwischendurch lernen wir auch die Gedankengänge des Mörders kennen, der sich selbst als „Gottes rechte Hand“ sieht. Obwohl ich recht früh ahnte, wer sich hinter dieser Gotteshand verbirgt, konnte ich mir bis zum Schluss aber nicht ganz sicher sein, denn es gibt doch einige andere Personen, die ein Motiv hätten.

Der Thriller ist von Anfang an sehr spannend. Doch am Ende wird es noch richtig dramatisch.

Ein überzeugender Psycho-Thriller, den ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Ein empfehlenswerter Thriller

Engelsschlaf: Thriller
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Es ist kalt in Berlin. Eine junge Frau liegt auf einer Parkbank gebettet und atmet nicht mehr. Der Notarzt stellt den Tod fest, doch dann zeigen sich plötzlich Lebenszeichen. Die Frau kann gerettet werden, ...

Es ist kalt in Berlin. Eine junge Frau liegt auf einer Parkbank gebettet und atmet nicht mehr. Der Notarzt stellt den Tod fest, doch dann zeigen sich plötzlich Lebenszeichen. Die Frau kann gerettet werden, aber sie kann sich nicht erinnern, wer sie entführt und dort hingebettet hat. Es gibt weitere Opfer, die unter den gleichen Bedingungen aufgefunden werden und keine der Frauen kann der Polizei weiterhelfen, denn sie können sich nicht erinnern, was passiert ist. Für Laura Kern und ihr Team wird es ein Wettlauf gegen die Zeit, denn der Täter macht immer weiter.
Dies ist der zweite Fall mit der Ermittlerin Laura Kern. Wie alle Bücher von Catherine Shepherd, ist auch dieses Buch wieder sehr angenehm und flüssig zu lesen.
Der Fall gibt Laura viele Rätsel auf, denn sie kann keine Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern entdecken. Doch sie ahnt, dass der Täter nicht aufhören wird. Aber die notwendige Unterstützung seitens ihres Vorgesetzen fehlt. Doch es wird dringlich, denn es gibt auch ein Opfer, welches nicht überlebt hat. Laura ist sympathisch und eine gute Ermittlerin. Sie hat ein gutes Auge für winzige Details, die sonst niemand wahrnimmt. Aber auch die anderen Charaktere sind sehr gut und individuell gezeichnet.
Man mag sich gar nicht vorstellen, wie das ist, wenn man in dem Glauben, dass man tot sei, begraben wird. Leider ist dieses Szenario nicht unwahrscheinlich.
In Rückblenden erfahren wir, was den Täter bewegt und ihn zu seinen Taten gebracht hat. Er hat es wirklich nicht leicht gehabt, aber dennoch ist das natürlich keine Entschuldigung für sein Tun. Aber wir erfahren nicht, um wen es sich handelt, so dass der Leser mit Laura und ihrem Team ermittelt.
Nachdem ich mich auf einigen falschen Fährten bewegt habe, fügt sich am Ende doch alles schlüssig zusammen.
Obwohl der Thriller ohne viel Blut und Tote auskommt, ist er von Anfang an sehr spannend. Ich kann ihn nur empfehlen.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Späte Rache

Der Totensucher
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Es ist zwei Jahre her, seit das Leben von Adrian Speer zerstört wurde. Seine Tochter wurde entführt. Obwohl er seine ganze Energie in die Suche nach seiner Tochter steckte, hat er immer noch keine Spur. ...

Es ist zwei Jahre her, seit das Leben von Adrian Speer zerstört wurde. Seine Tochter wurde entführt. Obwohl er seine ganze Energie in die Suche nach seiner Tochter steckte, hat er immer noch keine Spur. Seine Ehe ist daran zerbrochen, sein Sohn spricht nicht mehr mit ihm und er war lange vom Dienst suspendiert. Nun darf er endlich wieder arbeiten. Kaum ist er in seiner neuen Abteilung, als er auch schon einem Tatort muss. Das Opfer wurde grausam getötet. Doch schon am nächsten Tag taucht das nächste Opfer auf. Der Mörder gibt Hinweis und so sieht Speer auf dem Handy des einen Toten, dass seine Tochter noch lebt. Außerdem sind weitere Morde angekündigt; ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Dieser Thriller ist von Anfang an sehr spannend. Man erlebt die Entführung von Lucy und Speer bekommt am Telefon alles mit. Genauso spannend und dazu temporeich geht es weiter. Der Mörder richtet seine Opfer hin und erste Hinweise deuten darauf, dass es um pädophile Kreise geht. Aber ist es wirklich so einfach?

Adrian Speer muss in der neuen Abteilung unter Robert Bogner ermitteln. Keiner der beiden war in einer anderen Abteilung erwünscht, genauso wenig wie die junge Kollegin, die mit ihnen zusammenarbeitet. Speer hat Schuldgefühle, weil er wegen seines Jobs die Tochter kurz alleine gelassen hat. Er handelt oft im Alleingang, weil seine Tochter ständig in seinen Gedanken ist. Bogner hat einen explosiven Charakter, mit dem er oft aneckt. Alle müssen sich erst aneinander gewöhnen, werden dann aber zu einem Team, in dem sich jeder auf den anderen verlassen kann, was man von den Kollegen, mit denen das Team verstärkt wird, nicht unbedingt sagen kann.

Ich hatte schnell einen Täter ausgemacht, wurde aber durch die Ereignisse genauso schnell auf einen anderen Verdächtigen aufmerksam. Doch dann gab es wieder Wendungen, die alles änderten. Kurz: Bis zum Ende war nicht klar, wer der Täter ist und auch, was hinter den Morden steckte, erwies sich als ziemlich komplexe Geschichte, die weit in die Vergangenheit reicht.

Zum Schluss wurde es ziemlich dramatisch und wesentliche Fragen blieben unbeantwortet. Der Leser muss also auf den nächsten Band warten und hoffen, dass es sich dann klärt.

Ein spannender und temporeicher Thriller.