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Veröffentlicht am 16.06.2017

Überzeugend und fesselnd

Teufelskälte
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Es ist im Oktober 1988 und eiskalt, als der junge Kommissar Tommy Bergmann eine grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau findet. Der Täter sitzt seither in einer geschlossenen Anstalt. Aber nun wird ...

Es ist im Oktober 1988 und eiskalt, als der junge Kommissar Tommy Bergmann eine grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau findet. Der Täter sitzt seither in einer geschlossenen Anstalt. Aber nun wird Bergmann wieder zu einem Fall gerufen, bei der das tote Mädchen alle Anzeichen des damaligen Falls zeigt. Bergmann hat inzwischen einen Ruf, der besagt, dass er selbst die problematischsten Fälle löst. Der Druck, diesen neuen Fall zu klären ist groß. Nun aber bekommt er Zweifel, ob mit Anders Rask damals der richtige Täter verurteilt wurde. Ist der wahre Mörder in Wirklichkeit noch auf freiem Fuß?
Dies ist nach „Der letzte Pilger“ der zweite Band um den unkonventionell ermittelnden Kommissar Tommy Bergmann.
Ich mag Ermittler, die für ihren Beruf brennen und nie aufgeben. Ein solcher Ermittler ist Bergmann. Auch wenn er ein guter Ermittler ist, so hat er doch auch seine Schwächen und die Vergangenheit lässt ihn ebenfalls nicht los. Obwohl er ein schwieriger, manchmal aggressiver Mensch ist, so ist er mir dennoch sympathisch. Ihm wird zur Unterstützung die sympathische Susanne Bech zugeteilt. Sie ist eine alleinerziehende Mutter, die auch mit Problemen zu kämpfen hat und dadurch, dass sie eine Tochter hat, ist sie verletzlich. Leider klappt anfangs die Zusammenarbeit nicht so, wie es sein sollte und beide ziehen ihr Ding durch. Aber mit der Zeit wird doch noch ein Team aus ihnen.
Ich bin ein Fan von Skandinavien-Krimis und mag diese düstere Atmosphäre, die so typisch ist. Auch den Schreibstil des Autors mag ich sehr. Die spannende Geschichte vermag von Anfang an zu fesseln. Am Ende ist aber nicht alles geklärt, so dass der Leser auf den Folgeband hoffen muss.
Ein packender und sehr überzeugender Psychothriller.

Veröffentlicht am 15.06.2017

Verliebter Flaschengeist

Nick aus der Flasche
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Julie ist siebzehn Jahre alt und hat ein Auge auf einen Jungen in ihrer Schule geworfen, der sehr beliebt ist bei den Mädchen. Für eine Wohltätigkeitsveranstaltung erhält sie aus dem Bekanntenkreis eine ...

Julie ist siebzehn Jahre alt und hat ein Auge auf einen Jungen in ihrer Schule geworfen, der sehr beliebt ist bei den Mädchen. Für eine Wohltätigkeitsveranstaltung erhält sie aus dem Bekanntenkreis eine silberne Flasche. Aber dann erlebt sie ihr blaues Wunder, denn Flaschengeist Nick taucht auf und bezeichnet Julie als „Herrin“. Damit gerät Julies Leben ziemlich durcheinander, denn Nick meint, dass er ein Mitspracherecht hat, wenn es um Julies Freund geht und am Ende merkt er, dass es ihn fürchterlich erwischt hat.
Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Allerdings hätte ruhig etwas eher Schwung in die Sache kommen können.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und Nick und Julia wirklich sympathisch. Julies Mutter ging mir aber oft auf die Nerven.
Das Buch ist zufällig bei mir gelandet und ich habe es lange ignoriert, weil es nicht mein bevorzugtes Genre ist. Aber es ist witzig und unterhaltsam.

Veröffentlicht am 15.06.2017

Im Visier des Mörders

The Virginia Detectives
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Zwei spannende Thriller der Autorin Mary Burton: „Mein Wille sei dein Wille“ und „Niemand hört dich schreien“.

Mein Wille sei dein Wille
Lindsay O'Neil versucht zerrütteten Familien zu helfen, weil sie ...

Zwei spannende Thriller der Autorin Mary Burton: „Mein Wille sei dein Wille“ und „Niemand hört dich schreien“.

Mein Wille sei dein Wille
Lindsay O'Neil versucht zerrütteten Familien zu helfen, weil sie aus ihrer eigenen Vergangenheit weiß, wie das ist. Als in der Nähe der Sozialeinrichtung eine Leiche gefunden wird, ist das ein Fall für ihren Ex, Kommissar Zach Kier. Bald gibt es weitere Tote und der Täter hat Lindsay im Visier. Daher muss sie mit Zach dem Mörder zuvorkommen, bevor er wieder zuschlägt.

Niemand hört dich schreien
Es gibt ein Reihe toter Frauen, die alle eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Fernsehreporterin Kendall Shaw aufweisen. Kendall riecht ihre Chance und will den Fall selbst aufklären, trotz der ausdrücklichen Warnung von Detective Jacob Warwick, der für den Fall zuständig ist. Aber der Täter hat schon Kendall im Visier.

Beide Thriller sind sehr spannend, so dass man bei der Stange bleiben muss, ob man will oder nicht. Der Schreibstil der Autorin ist klar und sehr angenehm zu lesen.

Die Charaktere sind interessant und sehr gut beschrieben, und – was ich wichtig finde – sie haben ihre Ecken und Kanten.

Auch die Fälle zeigen immer wieder neue Wendungen, so dass man nicht weiß, wohin die Geschichte führt und am Ende dann überrascht wird.

Kurzweilige und spannende Unterhaltung.

Veröffentlicht am 14.06.2017

Geschwisterbeziehungen

Rabenschwestern
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Gertruds Eltern nahmen Hanna auf als Gertrud sieben Jahre alt war. Die gleichaltrigen Mädchen verstanden sich gut, bis Hannas Freund Tonio während eines Urlaubs in Griechenland ums Leben kam. Daraufhin ...

Gertruds Eltern nahmen Hanna auf als Gertrud sieben Jahre alt war. Die gleichaltrigen Mädchen verstanden sich gut, bis Hannas Freund Tonio während eines Urlaubs in Griechenland ums Leben kam. Daraufhin trennten sich ihre Wege.
Über zwanzig Jahre später wird Gertrud ermordet in ihrer Küche aufgefunden. Hanna wird von Ihrem Mann zur selben Zeit als vermisst gemeldet.
Kommissarin Franza Oberwieser findet bald heraus, dass es da einen Zusammenhang gibt. Aber es finden sich auch noch verschiedene tragische Verbindungen und nun kommen alle Geheimnisse ans Licht. Peu à peu lernt man so die Geschichte von Hanna und Gertrud kennen. Die Geschichte wechselt zwischen Franzas Ermittlungen und Rückblenden in die Vergangenheit der beiden Frauen. Aber auch Franzas Privatleben lernen wir mit der Zeit kennen.
Der Schreibstil ist eindringlich und flüssig. Obwohl die Ermittlungsarbeit der Polizei etwas in den Hintergrund tritt, weil der psychologische Aspekt der Beziehungen der Schwestern untereinander vorrangig ist, ist die Geschichte spannend und packend. Die Lösung ist dann überraschend.
Die Figuren sind ausgefeilt dargestellt, so dass die Handlungen realistisch und nachvollziehbar sind.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Realität oder Einbildung?

AMNESIA - Ich muss mich erinnern
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Helen hat nicht mehr lange zu leben. Die Therapien, die sie hinter sich hat, um den Lungenkrebs zu bekämpfen, haben sie geschwächt. Außerdem machen ihr die Ängste zu schaffen. Eine schwierige Situation, ...

Helen hat nicht mehr lange zu leben. Die Therapien, die sie hinter sich hat, um den Lungenkrebs zu bekämpfen, haben sie geschwächt. Außerdem machen ihr die Ängste zu schaffen. Eine schwierige Situation, in der sie auch noch ihr Freund Sven ohne Erklärung verlässt. Auch wenn ihr Verhältnis zu Mutter und Schwester nicht besonders innig ist, fährt sie nach langer Zeit wieder einmal hin, um sich zu verabschieden. Aber sie findet nicht den passenden Zeitpunkt, um mit der Wahrheit herauszurücken. Ihre Schwester wird anscheinend von ihrem Mann Leon misshandelt und Helen hat ein wahnsinnige Wut auf ihn, denn sie kennt ihn von früher und weiß, wozu er im Stande ist. Dann ist Leon tot. Erstochen. Und Helen hat keine Ahnung, was in der letzten Nacht geschehen ist.
Dieser Thriller wird aus der Sicht von Helen erzählt. Der Schreibstil ist packend und wir können das Gefühlschaos von Helen erleben.
Sie kommt nach langer Zeit in ihr Elternhaus zurück und wird von ihrer Mutter sehr kühl empfangen. Nur ihre schwangere Schwester freut sich. Aber als Helen Kristin darauf anspricht, ob Leon sie schlägt, leugnet Kristin das. Dann bringt sich Helens ehemalige beste Freundin um, die den Boden unter den Füßen verloren hatte. Wegen ihrer Ängste hat Helen schon eine Weile Beruhigungspillen genommen, nun aber ist sie von allem überfordert und sie steigert die Dosis, obwohl sie die Risiken kennt. Sie hat Halluzinationen und Blackouts. Dann ist Leon tot und alles deutet auf Helen als Täterin. Aber war sie wirklich zu einem Mord fähig?
Die Charaktere sind sehr gut und authentisch geschildert. Ich konnte Helens Ängste gut nachvollziehen, ihre Handlungen aber meist nicht. Aber das ist wohl auch ihrem Tablettenkonsum geschuldet. Sie sieht ihre Sucht und kommt nicht mehr heraus. Leon ist ein unsympathischer Mensch, den wohl kaum jemand mag. Warum entschuldigt Kristin sein Verhalten immer wieder? Aber sie selbst schwankt ständig in ihren Stimmungen, was auf die Hormone geschoben wird. Die Mutter der beiden Frauen ist sehr gefühlskalt. Es muss schwierig sein, in einer solchen Familie aufzuwachsen.
Es ist für den Leser schwer zu durchschauen, was Realität ist oder was Einbildung. Immer wieder gibt es neue Wendungen, die dazu beitragen, dass man nie sicher sein kann. Auch das Ende hätte ich so niemals erwartet.
Ein superspannender Psychothriller.