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Veröffentlicht am 30.11.2017

Eine weihnachtliche Zeitreise

Der Weihnachtswald
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Weihnachten steht vor der Tür und Eva macht sich auf den Weg zu ihrer Großmutter Anna, von der sie aufgezogen wurde nach dem Tod der Eltern. Eva hasst das Getue um Weihnachten und lässt sich nur wegen ...

Weihnachten steht vor der Tür und Eva macht sich auf den Weg zu ihrer Großmutter Anna, von der sie aufgezogen wurde nach dem Tod der Eltern. Eva hasst das Getue um Weihnachten und lässt sich nur wegen ihrer Großmutter auf den Besuch ein. Es kommt, wie sie es befürchtet hat, alles ist weihnachtlich dekoriert und auch ihr Jugendfreund Philip ist wieder zur Stelle, um traditionsgemäß den Weihnachtsbaum aufzustellen. Als dann auch noch das Waisenkind Antonie auftaucht, ist Eva sauer und lässt ihre Laune an dem kleinen Mädchen aus. Antonie glaubt, dass niemand sie mag und verschwindet klammheimlich. Als Eva und Philip sich im Garten auf die Suche nach Antonie machen, kommen es zu einem Wintergewitter mit ungeheurem Schneefall und plötzlich finden sie sich in der Vergangenheit wieder.
Es ist eine unterhaltsames Märchen in moderner Form. Anna weiß, dass sie nicht mehr lange zu leben hat und es scheint, als hätte sie einen besonderen Plan. Sie ist eine großzügige Frau, die das Waisenhaus unterstützt, aber nicht immer war Anna zu lieb und freundlich. Ihre Enkelin Ava ist mit dem Beruf verheiratet. Sie wirkt anfangs wie ein Eisklotz. Kein Wunder, dass Antonie Angst bekommt und wegläuft. Obwohl sie keine Gefühle zeigen will, spürt man doch, dass ihre Großmutter ihr am Herzen liegt. Kaum ist sie angekommen, zeigt sich, dass einiges im Argen ist und Eva geht die Sache auf ihre nüchterne Art und Weise an. Philip ist ein sympathischer Mann, der Eva mag, aber wie kann man das zeigen, wenn sie immer die Stacheln ausfährt.
Es muss schon ein seltsames Gefühl sein, wenn man plötzlich bei Verwandten in der Vergangenheit auftaucht, die man nur vom Hörensagen kennt und es läuft auch nicht alles glatt. Dieser Teil nimmt auch den meisten Raum ein.
Es ist ein Weihnachtsmärchen und am Ende muss ja alles gut werden und das wird es auch. Aber bis dahin passiert auch einiges…
Eine unterhaltsame und etwas magische Geschichte.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Unzugängliches Queensland

Crimson Lake
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Die 13-jährige Claire Bingley ist verschwunden und Detective Ted Conkaffey wird verdächtigt, sie entführt und vergewaltigt zu haben. Die Anklage wird zwar aus Mangel an Beweisen fallen gelassen, aber ...

Die 13-jährige Claire Bingley ist verschwunden und Detective Ted Conkaffey wird verdächtigt, sie entführt und vergewaltigt zu haben. Die Anklage wird zwar aus Mangel an Beweisen fallen gelassen, aber in den Augen der Leute ist er schuldig. Sein Frau verlässt ihn und auch seine Tochter darf er nicht mehr sehen. Auch Polizeibeamter kann er nicht mehr sein. Was soll er machen? Um allem zu entgehen, lässt er sich in dem kleinen Ort Crimson Lake in Queensland nieder und arbeitet in der Detektei von Amanda Pharrell. Sie wurde seinerzeit wegen eines angeblichen Mordes inhaftiert. Sie werden von Stella Scully, ihren Mann Jake zu suchen, der verschwunden ist.
Dies ist mein erstes Buch von Candide Fox. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen. Mit ihren Figuren komme ich allerdings nicht so klar. Ted und Amanda ist übel mitgespielt worden und sie sind auch nicht gerade Sympathieträger, aber irgendwie sind die Charaktere zu krass dargestellt. Ganz besonders Amanda ist sehr exzentrisch, aber auch Ted nimmt den üblichen Weg um Probleme zu lösen, er ertränkt sie im Alkohol.
Die beiden Detektive hätten alle Hände voll zu tun mit dem Fall, der ihnen angetragen wurde, doch sie sind mehr damit beschäftigt, ihre persönlichen Fälle zu lösen. Zudem sorgt die örtliche Polizei mit drastischen Mitteln dafür, dass die Ermittlungen im Fall des verschwundenen Schriftstellers schwierig werden und dann wird auch noch Conkaffeys Vorgeschichte bekannt. Eine brenzlige Situation entsteht in Crimson Lake.
Teilweise wurde die Geschichte etwas langatmig erzählt, was die Spannung herausnahm. Dabei gibt es durchaus einige brisante Themen wie Polizeiwillkür und Lynchjustiz. Zudem trägt die nicht besonders zugängliche Natur entscheidend zum Fall bei. Das Ende ist ziemlich dramatisch und überraschend.
Ein spannender Thriller.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Skandinavische kurze Krimis

Winterdunkel
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Ich hatte mich sehr auf einen weiteren Krimi mit dem um Kommissar Erik Winter gefreut und gar nicht darauf geachtet, dass dies ein Band mit Erzählungen ist. Entsprechend war ich ein wenig enttäuscht, denn ...

Ich hatte mich sehr auf einen weiteren Krimi mit dem um Kommissar Erik Winter gefreut und gar nicht darauf geachtet, dass dies ein Band mit Erzählungen ist. Entsprechend war ich ein wenig enttäuscht, denn Kurzgeschichten sind nicht mein Ding.
Der Schreibstil ist gut zu lesen, wie wir es von Åke Edwardson kennen. Wie in vielen Skandinavien-Krimis ist die Grundstimmung düster und etwas melancholisch.
Winter und sein Team haben es mit einer Reihe von Fällen zu tun, die nur mit Erfahrung und einer Portion Intuition zu lösen sind. Erik Winter ist persönlich betroffen und das ist ihm auch anzumerken. Er ist ein spezieller Charakter mit vielen Emotionen. Obwohl er inzwischen ein begeisterter Familienvater ist, gefällt ihm auch die Ruhe in seiner Wohnung, wenn seine Familie in Marbella ist. Immer noch ist da auch das Verlangen nach einem guten Whisky, bei dem es sich gut grübeln lässt. Kurz: Winter ist ein sehr menschlicher Kommissar.
Aber auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch dargestellt.
Die Geschichten sind psychologisch interessant, die Spannung allerdings hält sich in Grenzen.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Ungewöhnliche Ermittler

Dunkel Land
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Literaturdozentin Verena Hofer hat nach dem Tod ihrer Schwester die kleine Nichte aufgenommen. Dafür hat sie sowohl ihren Partner, als auch ihren Job verloren. Daher kommt ihr der Job auf Gut Wuthenow ...

Literaturdozentin Verena Hofer hat nach dem Tod ihrer Schwester die kleine Nichte aufgenommen. Dafür hat sie sowohl ihren Partner, als auch ihren Job verloren. Daher kommt ihr der Job auf Gut Wuthenow im Havelland gerade recht, er ist gut bezahlt und für die Betreuung ihrer Nichte Amelie ist auch gesorgt. Sie ist allerdings sehr verwundert, als sie erkennt, dass sie kein Kind, sondern einen erwachsenen Mann betreuen soll. Dr. Carl von Wuthenow, ein anerkannter Profiler, hat durch einen Unfall sein Kurzzeitgedächtnis verloren und hin und wieder auftretende Blackouts schränken ihn auch ein. Er wird zu einem Fall hinzugezogen und Verena, die ihn nicht aus den Augen lassen soll, muss wohl oder übel mit. So wird sie zur unfreiwilligen Assistentin.
Mir hat das Buch mit den ungewöhnlichen Protagonisten gut gefallen. Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Carl und Verena sind sympathisch, auch wenn Carl anfangs ziemlich arrogant rüberkommt. Doch das kann ich ihm nachsehen, denn seine Situation belastet ihn sehr.
Bei ihren Ermittlungen geraten sie in einen Sumpf aus Prostitution und Missbrauch. Auch wenn ich schon recht früh den Täter ausgemacht hatte, so blieb es doch spannend. Allerdings hätte das Knistern zwischen Verena und Carl nicht sein müssen.
Ein spannender Krimi mit Luft nach oben.

Veröffentlicht am 06.11.2017

Die Liebe besiegt alles

Das Café der kleinen Wunder
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Eleonore, die lieber Nelly genannt wird, ist Assistentin von Philosophie-Professor Beauchamps und unglücklich in ihn verliebt. So ist es ein herber Schlag für sie, als er sich verlobt. Sie zieht sich in ...

Eleonore, die lieber Nelly genannt wird, ist Assistentin von Philosophie-Professor Beauchamps und unglücklich in ihn verliebt. So ist es ein herber Schlag für sie, als er sich verlobt. Sie zieht sich in ihr Pariser Appartement zurück. In einem Buch entdeckt sie einen Satz, der sie veranlasst, all ihr Geld zu nehmen, eine rote Handtasche zu kaufen und nach Venedig zu reisen, denn dieser Satz ist auch in einen Ring eingraviert, den ihre Großmutter ihr geschenkt hat.
Diese Geschichte ist angenehm zu lesen und nimmt einen mit auf eine Reise nach Venedig. Ausführlich werden uns die Örtlichkeiten in Paris und Venedig beschrieben, so dass man sie sehr schön vor Augen hat.
Die sympathische Nelly ist verliebt und steht sich selbst im Weg – und dann ist es zu spät. Aber dann begegnet ihr dieser Satz „Amor vincit omnia (Die Liebe besiegt alles)“ und sie macht sich auf, um das Geheimnis der Gravur in ihrem Ring zu lösen. Venedig gibt ihrem Leben eine ganz neue Richtung, denn dort lernt sie ihre große Liebe kennen. Allerdings braucht es ein Weile, bis sie sich darauf einlassen kann, denn der Professor schwirrt immer noch in ihrem Kopf herum. Ganz nebenbei erfährt sie auch, was in der Vergangenheit geschah. Aber auch die anderen Charaktere sind gut beschrieben.
Obwohl vorauszusehen war, wie sich die Geschichte entwickeln wird, hat es Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen und Nelly auf ihrer romantischen Reise zu begleiten.