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Veröffentlicht am 05.06.2017

spannend wie ein Thriller

Intrige
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Frankreich am Endes des 19. Jahrhunderts. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 hatte Frankreich die dritte Republik. Das Elsass fiel an Deutschland. Die Niederlage in diesem Krieg ist noch ...

Frankreich am Endes des 19. Jahrhunderts. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 hatte Frankreich die dritte Republik. Das Elsass fiel an Deutschland. Die Niederlage in diesem Krieg ist noch nicht verwunden. Franzosen, die aus dem Elsass stammen, werden als deutschfreundlich diskriminiert. Antisemitismusmacht sich hier breit.
Der Roman wird aus der Sicht Marie-Georges Picquarts geschrieben.
In dieser Zeit wird der Jude Alfred Dreyfus - aus dem Elsass stammend - wegen Landesverrates verurteilt. Picquart, der ebenfalls aus dem Elsass stammt und Offizier bei der französischen Armee beschäftigt war, ist ehrgeizig und hat sich von seinen Vorgesetzten einspannen lassen, den verurteilten Dreyfus bei der öffentlichen Degradierung zu begleiten. Kurz darauf wird Picquart die Leitung einer Abteilung des französischen Geheimdienstes, der Statistik-Abteilung, übertragen eingehend mit einer Beförderung zum Oberst. Die Aufgabe der Abteilung ist die militärische Aufklärung. Die Abteilung war auch daran beteiligt, die Beweise gegen Dreyfus zu sammeln.
Bald stößt Picquart auf Dokumente, die ihn zu dem Schluss kommen lassen, dass Dreyfus unschuldig sein muss. Er ermittelt und hat bald einen anderen Verdächtigen, den Offizier Esterházy. Seine Vorgesetzen aber haben kein Interesse an der Aufklärung und bestehen darauf, dass Dreyfus der Schuldige ist. Je länger Picquart über die Angelegenheit nachdenkt, umso mehr gebietet ihm sein Gerechtigkeitssinn, die Sache aufzuklären und Dreyfus von jedem Verdacht zu befreien. Dabei geht er zwar geschickt vor, aber die Gegner sind zu übermächtig. Man schiebt ihn ab unter dem Vorwand, man benötigte jemand, der die Einheiten zuverlässig untersucht. Da er aber auch von Afrika aus weitermacht, wird er auf ein Himmelfahrtkommando abkommandiert in der Hoffnung, dass sich damit alles erledigt.
Da auch das nicht den gewünschten Erfolg bringt, wird er nach Paris zurück beordert. Hier sieht er sich immer neuen Anschuldigungen ausgesetzt. Schließlich wird im der Prozess gemacht und er landet im Gefängnis.
Obwohl die Armee alles daran setzt, eine Aufklärung der Geschichte zu verhindern, wobei sie nicht davor zurückschreckt, zu lügen und zu betrügen, indem Beweise gefälscht werden, hat auch Picquart seine Unterstützer. Doch es dauert Jahre, bis die Wahrheit aufgedeckt wird und sowohl Dreyfus als auch Picquart rehabilitiert werden.
Picquart stecktze während der ganzen Zeit in einer schwierigen Situation. Einerseits war er als Offizier dem Militär zum absoluten Gehorsam verpflichtet, andererseits hatte er ein ausgeprägtes Ehrgefühl und Gerechtigkeitssinn. Da das nicht miteinander vereinbar war, musste er eine Entscheidung treffen. Er hat sie getroffen ohne Rücksicht darauf, was mit ihm selbst passiert. Gerade die jetzige Zeit zeigt es wieder, wie schwer es ist, die Verpflichtung seinem Land gegenüber mit seinem Gewissen zu vereinbaren. Auch sieht man, wohin es führt, wenn Menschengruppen diskriminiert werden und welche Macht die Presse hat.
Das Buch ist äußerst spannend und kann mit jedem Thriller mithalten. Man erfährt viel über das Leben in jener Zeit. Dieses Buch kann man nur empfehlen.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Das Ende einer Ehe

Seit du bei mir bist
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Russell und Vivian sind glücklich, als ihre Tochter geboren wird. Vivian hat ihren Job aufgegeben, um sich um London zu kümmern. Doch dann wird es für Russell bei der Arbeit problematisch und er beschließt ...

Russell und Vivian sind glücklich, als ihre Tochter geboren wird. Vivian hat ihren Job aufgegeben, um sich um London zu kümmern. Doch dann wird es für Russell bei der Arbeit problematisch und er beschließt sich selbstständig zu machen. Er entscheidet das ein wenig über Vivians Kopf hinweg und kurz darauf stellt ihn Vivian ebenfalls vor vollendete Tatsachen. Sie hat sich beworben und steigt Hals über Kopf in den Job ein, ohne dass die Betreuung ihrer Tochter geklärt ist. Russell muss sich also sowohl um die Firma im Aufbau als auch um seine Tochter kümmern. Aber es kommt noch schlimmer.
Erzählt wird diese Geschichte von Alexander Wussow, dem ich gerne zugehört habe, denn er hat eine tolle Stimme, mit der er die emotionale Geschichte gut herüberbringt.
Ich habe schon einige Bücher von Nicholas Sparks gelesen, doch dieses Mal konnte er mich nicht überzeugen.
Russell ist ein etwas naiver Typ, der sich nicht wehrt. Er findet sogar noch für alles eine Erklärung oder Entschuldigung. Daher wird Vivians Vorgehen immer egoistischer und rücksichtsloser. Sie zieht ihr Ding durch ohne zu überlegen, wie es ihrer fünfjährigen Tochter dabei geht. Zum Glück hat Russell Unterstützung von seinen Eltern und vor allem von seiner wundervollen Schwester. Dann begegnet er seiner Ex-Freundin wieder, die ihn damals verlassen hat, weil er eine Dummheit begangen hat. Für mich gibt es aber auch nichts, was an Vian sympathisch ist. Aber ich konnte auch mit Russel nicht mitfühlen, denn seine Art, alles hinzunehmen, ging mir auf die Nerven. Mir tat die kleine London leid, die ein tolles Mädchen ist.
Es braucht eine ganze Weile, bis sich Russell entwickelt und Entscheidungen für die Zukunft trifft und daran ist in nicht unerheblichem Maße seine Schwester schuld.
Das Ende hat mir gar nicht gefalle. Obwohl etwas Trauriges passierte, gab es zum Schluss zu viel Friede, Freude, Eierkuchen. Es passte für mich nicht zu dem, was alles geschehen ist.
Eine emotionale Geschichte, die mich aber nicht wirklich überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Nicht überzeugend

Das Glück schmeckt nach Zitroneneis
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Anna spürt, dass Matteo Heimweh hat. Da sie ihn liebt, will Sie mit ihm nach Italien, doch sie möchte dabei der italienischen Verwandtschaft und vor allem der Mutter von Matteo möglichst wenig begegnen. ...

Anna spürt, dass Matteo Heimweh hat. Da sie ihn liebt, will Sie mit ihm nach Italien, doch sie möchte dabei der italienischen Verwandtschaft und vor allem der Mutter von Matteo möglichst wenig begegnen. Da in Sorrent eine Gelateria übernommen werden kann, machen sie sich auf nach Italien.
Doch neben Matteos Familie gibt es auch noch Annas Familie, die auch Potenzial vor einige Turbulenzen bietet.
Den Vorgängerband "Viviens himmlisches Eiscafé" kenne ich nicht, was aber auch kein Problem ist.
Der Schreibstil ist unkompliziert zu lesen. Die Szenen wechseln häufig. Die Geschichte konnte mich allerdings nicht überzeugen, da mir ein wenig Tiefgang fehlt und alles recht vorhersehbar ist. Alle Schwierigkeiten klären sich sehr schnell, es gibt keine größeren Probleme.
Es traten viele Personen auf. Den ein oder anderen hätte ich gerne näher kennengelernt. Mir fehlte es bei der Beschreibung der Charaktere an Tiefe. Ich konnte ihre Gedanken und Gefühle nicht nachempfinden und daher keine Bindung zu ihnen aufbauen.
Allerdings hat mich die Beschreibung der Landschaft an der italienischen Küste begeistert.
Wer ein locker, leichte Urlaubslektüre sucht, wird da Buch vielleicht mögen. Ich bin nicht so richtig überzeugt.

Veröffentlicht am 03.06.2017

Sich selbst erfahren auf der langen Wanderung

The Distance from me to you
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Seit langem plant die siebzehnjährige Kendra nach dem Highschool-Abschluss mit ihrer Freundin den Appalachian Trail zu erwandern, der über 3.500 km von Maine bis nach Georgia führt. Es war nicht einfach, ...

Seit langem plant die siebzehnjährige Kendra nach dem Highschool-Abschluss mit ihrer Freundin den Appalachian Trail zu erwandern, der über 3.500 km von Maine bis nach Georgia führt. Es war nicht einfach, die Eltern zu überzeugen, aber die haben letztendlich zugestimmt. Doch nun sagt die Freundin wegen eines Typen im letzten Moment ab. Kendra beschließt, alleine auf Wanderschaft zu gehen. Sie verheimlicht das aber den Eltern. Auf ihrer Tour lernt Kendra den gutaussehenden, aber schwer zu durchschauenden Sam kennen. Immer wieder begegnen sie sich und freunden sich an. Mit der Zeit wird aus Freundschaft Liebe. Das verleitet Kendra, Sam zu folgen, als dieser den offiziellen Weg verlässt. Es wird lebensgefährlich.
Das Buch lässt sich sehr angenehm lesen und wir erfahren das Geschehen mal aus Kendras, mal aus Sams Perspektive.
Mir war Sam sympathischer als Kendra, weil sie mir in vielen zu verbissen ist. Andererseits bewundere ich sie dafür, solch ein Abenteuer in Angriff zu nehmen und weiterzumachen, auch wenn es Rückschläge gibt. Ich konnte Kendra aber nicht so richtig nahe kommen, denn sie blieb mir fremd. Außer, dass sie mit ihrer kleineren Schwester behütet aufgewachsen ist, weiß ich nicht viel über sie. Mir fehlt das die Tiefe der Person. Sam dagegen hat vieles ertragen müssen und als er von zu Hause geflohen ist, hat das niemanden berührt. Niemand vermisste ihn. Er versteckt seine Narben und die innerlichen sorgen dafür, dass er kein Selbstwertgefühl hat und auch nicht weiß, ob er eine Zukunft hat. Aber das verschließt er tief in sich. Nun begleitet er Kendra und sorgt auch dafür, dass ihr nichts geschieht. Er sieht den Unterschied zwischen den beiden. Kendra zahlt mit der Kreditkarte der Eltern, er lebt von der Hand in den Mund. Das setzt ihm zu, so dass er sich und Kendra in die gefährliche Situation abseits des Weges bringt.
Kendra war so beharrlich, fast schon stur, als sie sich alleine auf den Weg gemacht hat. Obwohl der erste Tag gleich eine herbe Enttäuschung bescherte, hat sie weitergemacht. Daher konnte ich nicht begreifen, wie sie aus Verliebtheit hinter Sam hergelaufen ist, als der sich in den Wald geschlagen hat.
Das Ende ist passend, auch wenn ich mir vielleicht etwas anderes gewünscht hätte.
Mir hat das Buch gut gefallen.

Veröffentlicht am 03.06.2017

Indianerkinder

Fallender Schnee und Tanzendes Blatt
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Zwei Geschichten in einem Band über die Erlebnisse kleiner Indianer.

Fallender Schnee: Der kleine Indianerjunge wird im Winter geboren, als die Erde vom Schnee bedeckt ist. Daher erhält er den Namen „Fallender ...

Zwei Geschichten in einem Band über die Erlebnisse kleiner Indianer.

Fallender Schnee: Der kleine Indianerjunge wird im Winter geboren, als die Erde vom Schnee bedeckt ist. Daher erhält er den Namen „Fallender Schnee“. Als er ein wenig größer ist, muss er vieles lernen. Doch nichts gelingt ihm so, wie es von ihm erwartet wird. Er braucht wohl mehr Zeit als die anderen Kinder. Doch dann findet er ein verletztes Pferd und pflegt es gesund. Die beiden werden beste Freunde und sind immer zusammen. Nun gelingt es Fallender Schnee, alles zu lernen, was ein Indianerjunge können muss.

Tanzendes Blatt: Es ist Herbst und windig, als das Indianermädchen geboren wird. So erhält sie den Namen „Fallendes Blatt“. Eines Tages ist der Sohn des Häuptlings verschwunden und ein Gewitter kündigt sich an. Alle machen sich auf die Suche, doch Fallendes Blatt darf nicht mit. Daher macht sie sich alleine auf die Suche und die Beobachtung der Natur hilft ihr, den Häuptlingssohn zu finden.

Es gibt wohl kaum ein Kind, das sich nicht für Indianergeschichten begeistern kann. Die tollen Illustrationen machen das Buch zu einem echten Hingucker. Aber auch mit den Indianerkindern können sich die Kleinen gut identifizieren. Sie erfahren, dass jeder seine eigene Zeit benötigt, um etwas zu lernen und dass auch kleine Kindern etwas schaffen können.

Ein empfehlenswertes Kinderbuch.