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Veröffentlicht am 14.06.2024

Ein Toter in der Kiste

Auricher Kiste. Ostfrieslandkrimi
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Einige Jugendliche ziehen eine Kiste aus dem Kanal. Doch die birgt eine böse Überraschung, denn darin befindet sich die Leiche eines Mannes. Da der Tote wohl einige Tage im Wasser war, ist seine Identität ...

Einige Jugendliche ziehen eine Kiste aus dem Kanal. Doch die birgt eine böse Überraschung, denn darin befindet sich die Leiche eines Mannes. Da der Tote wohl einige Tage im Wasser war, ist seine Identität nicht gleich festzustellen. Aber unter den Vermisstenmeldungen gibt es nur ein mögliches Opfer, nämlich Harro Beninga. Da seine Frau den Toten nicht als ihren Mann identifizieren kann, muss der Zahnstatus erst geklärt werden. Nachdem nun feststeht, dass es sich um Beninga handelt, stellt sich die Frage nach dem Motiv. Es gibt so einige Verdachtsmomente. Persönliche wie auch geschäftliche Konflikte könnten eine Rolle spielen. Doch dann gibt es eine weitere Leiche.
Auch dieser zehnte Fall für die Kommissare Wiebke Jacobs und Dr. Evert Brookmer von der Kripo Aurich ist wieder spannend. Der Schreibstil des Autors Martin Windebruch lässt sich gut und flüssig lesen.
Der Tote Harro Beninga war ein Mensch, dem sein Beruf über alles ging. Da musste die Familie schon mal zurückstecken. Aber auch beruflich ist er mächtig angeeckt mit seinem Projekt, das er in Ostfriesland durchziehen wollte. Sein Stellvertreter und langjähriger Freund Tjabbo Trimborn bezeichnet ihn als ehrlich und gradlinig, hat aber andere Vorstellungen vom Geschäft als Beninga. Aber sind das Mordmotive? Wiebke und Evert sind sich nicht sicher. Die beiden sind ein tolles Team, das bei ihren Ermittlungen durch Brookmers Labrador Fiete begleitet wird. Bei Oma Tieske gibt es nicht nur Kaffee und Schlickerkram für Evert und Streicheleinheiten für Fiete, sondern auch manchmal einen nützlichen Hinweis. Zum Team gehört auch noch Klaas Behrends, der für die Tatortsicherung zuständig ist.
Ich hatte schon früh so eine Ahnung, wer der Mörder sein könnte, was sich dann auch bestätigte, doch warum es zu dieser drastischen Tat kam blieb bis zum Schluss im Dunkeln.
Es ist ein spannender Ostfrieslandkrimi mit einem sympathischen Ermittler-Team.

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Veröffentlicht am 28.05.2024

Hat mich überzeugt

Die Dämmerung (Art Mayer-Serie 2)
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Im Königswald wird eine Leiche gefunden. Sie ist absonderlich arrangiert - halb Mensch, halb Tier. Es handelt sich um die Wohltäterin Charlotte Engel, die Witwe eines Waffenhändlers. Sie war nominiert ...

Im Königswald wird eine Leiche gefunden. Sie ist absonderlich arrangiert - halb Mensch, halb Tier. Es handelt sich um die Wohltäterin Charlotte Engel, die Witwe eines Waffenhändlers. Sie war nominiert für den wichtigsten Medienpreis des Landes. Schon bald steht die einundzwanzigjährige Tochter Leo unter Verdacht, die kein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter hatte. Doch Art Mayer glaubt nicht an die Schuld der jungen Frau. Doch dann gibt es ein weiteres Opfer, auch sie war nominiert.
Dies ist der zweite Band der Art Mayer-Serie und für mich ist es das erste Buch aus der Reihe. Mich hat dieser Thriller von Anfang an gepackt. Der klare Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Allerdings ist dieses Buch nichts für Leser mit schwachen Nerven. In einem Nebenstrang wird die Geschichte von Jo und Bellerzählt.
Art Mayer und seine Kollegin Nele Tschaikowski sind ein interessantes Ermittlerteam. Art hat Ecken und Kanten, ist mir aber sympathisch. Obwohl er sich ziemlich hart gibt, sieht es innen doch anders aus. Bei den Ermittlungen hält er sich nicht immer an die Vorschriften. Seine junge Kollegin Nele ist schwanger und voller Selbstzweifel. Für sie gibt es nur gut oder böse. Auch die anderen Charaktere sind gut dargestellt.
Viele Wendungen sorgen dafür, dass die Spannung immer hoch bleibt bis zum Showdown.
Mir hat dieser komplexe und spannende Thriller gut gefallen.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Grausam, düster, aber ungemein spannend

Krähentage
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Schon mit der Normandie-Reihe um den Personenschützer Nicolas Guerlain konnte mich der Autor Benjamin Cors überzeugen. Daher wollte ich natürlich auch „Krähentage“ lesen und ich wurde nicht enttäuscht.
Eine ...

Schon mit der Normandie-Reihe um den Personenschützer Nicolas Guerlain konnte mich der Autor Benjamin Cors überzeugen. Daher wollte ich natürlich auch „Krähentage“ lesen und ich wurde nicht enttäuscht.
Eine neue Ermittlergruppe, die „Gruppe 4“, wurde ins Leben gerufen, um Serien-Straftaten aufzuklären. Dazu gehören Mila Weiß und Jakob Krogh und die bekommen es gleich am ersten Arbeitstag mit einem rätselhaften Fall zu tun. Während einer Ermittlung stoßen sie zufällig auf die Leiche einer alten Frau, doch die Tote wurde nach dem Zeitpunkt ihres Todes noch lebend gesehen. Wenig später wird ein Student tot aufgefunden, der aber nach dem Tod wohl noch in der Uni war. Wie kann das sein? Und was bedeuten die Krähen, die sich ausgehungert an den Tatorten befanden und mit unheilvollen Botschaften versehen waren?
Die Atmosphäre bei diesem Thriller ist düster und bedrohlich. Die Krähen sind das Sinnbild für ein unheilvolles Geschehen, was sich dann auch immer wieder bestätigt. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen und ist packend.
Die Charaktere gefallen mir gut. Das Team hat gerade erst ihre gemeinsame Zusammenarbeit begonnen, daher benötigen sie wohl ein wenig, bis sie eingespielt sind. Jakob Krogh hatte gerade eine Auszeit hinter sich, doch über die Gründe schweigt er sich aus. Er war mir gleich sympathisch, was ich von Mila Weiss nicht unbedingt sagen konnte. Sie hat wohl auch ihre Geheimnisse. Aber auch die anderen Mitarbeiter ergänzen das Team mit ihren speziellen Fähigkeiten sehr gut.
Aber auch der Täter ist sehr speziell und man fragt sich lange, was ihn zu seinen perfiden Taten antreibt. Er ist rücksichtslos und intelligent und den Ermittlern immer ein Stück voraus.
Mir hat dieser sehr spannende, allerdings auch ziemlich grausame Thriller gut gefallen. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Band dieser Reihe.

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Veröffentlicht am 10.05.2024

Eine Freundschaft entsteht

Das Licht in den Birken
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Benno lebt zurückgezogen mit seinen Tieren auf dem Hof in der Lüneburger Heide am Rand eines Naturschutzgebietes. Eigentlich wäre es ihm am liebsten, es würde alles so bleiben, wie es ist, aber er benötigt ...

Benno lebt zurückgezogen mit seinen Tieren auf dem Hof in der Lüneburger Heide am Rand eines Naturschutzgebietes. Eigentlich wäre es ihm am liebsten, es würde alles so bleiben, wie es ist, aber er benötigt dringend Geld, um seine Tiere auch weiter versorgen zu können. Daher will er zwei Wohnungen im alten Kesselhaus vermieten. Eine davon hat Thea gemietet, die nach vielen Jahren in Portugal wieder in ihre alte Heimat zurückkehrt. Schon bald gibt es eine weitere Person auf dem Hof. Juli ist auf der Wanderung nach Amsterdam, dabei verstaucht sie sich den Fuß und muss eine Pause einlegen. Bennos Leben wird durcheinandergewirbelt, aber dafür hat er nun Mitstreiterinnen, die den Hof retten wollen.

Ich habe von Romy Fölck bereits die Krimireihe um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn und den Roman „Die Rückkehr der Kraniche“ gelesen. Ich mag den Erzählstil der Autorin, welche die Natur im Norden sehr bildhaft und atmosphärisch darstellt.

Benno hat einen Schicksalsschlag wegstecken müssen und sich danach vollkommen zurückgezogen. Er hat seine festen Routinen und der Garten liefert ihm, was er zum Kochen braucht. Seine finanzielle Situation ignoriert er gerne, doch die Tiere, die ein gutes Leben auf seinem Hof haben sollen, benötigen Futter. Daher hatte er sich zur Vermietung entschlossen, bereut seine Entscheidung aber schon, als er seine neue Mieterin sieht. Thea ist eine aktive und zupackende Person, die mit zwei Ziegen aus Portugal kommt. Sie hat Ängste, denen sie sich stellen muss, was ihr nicht leichtfällt. Aber sie ist auch bereit, auf Benno zuzugehen, der ziemlich bärbeißig ist. Juli hat Probleme mit ihrer Mutter und sie trauert um ihren Großvater, der vor kurzem gestorben ist. Nach Amsterdam will sie, um ihm nah zu sein. Es braucht ein bisschen, bis sich diese unterschiedlichen Charaktere einander nähern und dabei gibt es auch die ein oder andere Unstimmigkeit. Doch dann entsteht eine wundervolle Freundschaft und als es darauf ankommt, versuchen sie gemeinsam den Hof zu retten.

Wieder einmal hat mich Romy Fölck mit ihrer Geschichte überzeugt. Man sollte sich immer wieder einmal die Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, was im Leben wichtig ist und danach sein Leben auszurichten.

Dieser stimmungsvolle Roman hat mir sehr gut gefallen und ich empfehle ihn gerne.

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Veröffentlicht am 09.05.2024

Eine erschütternde Geschichte

Wären wir Vögel am Himmel
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Sommer 1941: In Lilijas Heimatort haben die Russen bis vor kurzem Angst und Schrecken verbreitet. Als nun die deutsche Wehrmacht näher rückt, hoffen die Menschen, dass sich die Verhältnisse bessern, doch ...

Sommer 1941: In Lilijas Heimatort haben die Russen bis vor kurzem Angst und Schrecken verbreitet. Als nun die deutsche Wehrmacht näher rückt, hoffen die Menschen, dass sich die Verhältnisse bessern, doch es kommt noch schlimmer. Sie werden verschleppt, um für die Deutschen auf den Feldern und in den Fabriken zu arbeiten. Auch Lilija, die gerne so frei wie ein Vogel wäre, trifft dieses Schicksal. Sie, ihr Cousin Slavko und die erst zwölfjährige Halya werden mit einem Viehwaggon nach Leipzig gebracht. Werden sie ihre Familien jemals wiedersehen?
Die Autorin hatte mich mit dem bewegenden Roman „Denk ich an Kiew“ wirklich packen können, daher wollte ich dieses Buch auch unbedingt lesen. Leider kam es für mich zu einer falschen Zeit, da ich aus persönlichen Gründen sehr angespannt war und „Wären wir Vögel am Himmel“ daher immer wieder zur Seite legen musste. Doch das Buch ist es wert, noch einmal gelesen zu werden.
Anfangs habe ich mich sehr schwergetan, die Personen auseinander zu halten, doch nachdem ich mir eine Art Stammbaum aufgeschrieben hatte, war das kein Problem mehr.
Ich habe sehr mitgelitten mit diesen Menschen, die doch nur ihr bescheidenes Leben leben wollten und immer wieder vom Regen in die Traufe kamen. Sie mussten unter den Deutschen genauso leiden wie unter den Russen. Die Grausamkeiten sind schrecklich und die Familien mussten auch noch zuschauen, wie ihre Liebsten gefoltert und ermordet wurden. Es ist erschreckend, wie manche Menschen zur Bestie werden und jede Menschlichkeit ablegen.
Lilija und ihr Vater fliehen vor den schrecklichen Erinnerungen und können ihnen doch nicht entkommen. Dann geht Lilija in ihr Dorf zurück, wo sie von Verwandten aufgenommen wird. Sie trifft alte Freunde und den Polen Filip. Filip ist eigentlich ihr Feind und doch fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Aber kann man in solchen Zeiten sein Herz verschenken? Auch Halya wird erbarmungslos von ihrer Familie getrennt. Auf dem Transport treffen sich Lilija, Slavko und Halya. Sie stehen zusammen und geben sich gegenseitig Kraft. Als Vika, Slavkos Mutter, erfährt, wo die Kinder sind, macht sie sich auf den Weg nach Westen.
Interessant sind die Vorbemerkungen der Autorin, die wichtig sind, das Geschehen einzuordnen.
Es ist schwer zu ertragen, wie grausam die Menschen sein können. Aber sich zu erinnern und aus dem Vergangenen zu lernen, ist wichtig. Ich kann diesen erschütternden Roman nur empfehlen.

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