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Veröffentlicht am 01.04.2020

Romanbiografie über Michael Ende

Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit
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Wer kennt sie nicht, die fantasievollen Bücher des Autors Michael Ende, der im Jahr 2019 neunzig Jahre alt geworden wäre. Über den Menschen Michael Ende weiß ich selbst eher wenig. Die Autorin Charlotte ...

Wer kennt sie nicht, die fantasievollen Bücher des Autors Michael Ende, der im Jahr 2019 neunzig Jahre alt geworden wäre. Über den Menschen Michael Ende weiß ich selbst eher wenig. Die Autorin Charlotte Roth legt uns mit diesem Buch eine Romanbiografie über Michael Ende vor. Wie gesagt, es ist eine Romanbiografie – sie verbindet Fakten mit Fiktivem. Kuratiert wurde sie von Michael Endes langjährigem Freund und Lektor Roman Hocke.
Ich mag den Schreibstil von Charlotte Roth, der poetisch, emotional und manchmal etwas blumig. Allerdings war es mir hier manchmal etwas zu ausschweifend. Schon der Buchtitel ist recht sperrig.
Michael Endes Leben ist nicht immer einfach gewesen, manches verlief regelrecht tragisch. Wenn man dies weiß, ist man umso erstaunter, wie er solch phantasievolle Geschichten schreiben könnte, Geschichten die sehr viele Menschen begeistert haben. Da es der Autorin darauf ankam, uns das Innenleben von Ende näherzubringen, lernte ich einen Mann kennen, der nicht besonders sympathisch rüberkam. Er fühle sich aber auch oft verkannt. Manchmal hätte ich mir beim Lesen auch gewünscht zu wissen, was denn nun Realität und was Fiktion ist. Andererseits war es interessant, die Hintergründe zu seinen Büchern zu erfahren.
Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Buch allen Ende-Fans gefallen wird, ich habe mich recht schwer mit diesem Buch getan und es immer wieder beiseitegelegt.
Ich bin dem Autor Michael Ende nicht nähergekommen, aber auf jeden Fall hat mich diese Romanbiografie angeregt, wieder einmal ein Buch von Michael Ende zu lesen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2020

Leben im Pott in der Nachkriegszeit

Ein Traum vom Glück
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Katharina ist mit ihren beiden Töchtern aus dem zerstörten Berlin nach Essen gekommen und hat Unterschlupf bei ihrer Schwiegermutter Mine gefunden. Sie schneidert Kleider und sorgt so für das Auskommen ...

Katharina ist mit ihren beiden Töchtern aus dem zerstörten Berlin nach Essen gekommen und hat Unterschlupf bei ihrer Schwiegermutter Mine gefunden. Sie schneidert Kleider und sorgt so für das Auskommen ihrer kleinen Familie. Ihr großer Traum ist ein eigenes Modeatelier. Ihr Mann gilt als vermisst und Katharina macht sich keine Hoffnungen mehr, dass Karl noch lebt, ganz anders als Mine, die fest davon überzeugt ist, dass ihr Sohn noch zurückkehrt. Als Mines Enkel Johannes auftaucht, verstärkt das Mines Hoffnungen. Das Zusammenleben unter einem Dach ist nicht immer ganz einfach.
Dies ist der Auftaktband der Ruhrpott-Saga von Eva Völler. Es ist nicht mein erstes Buch der Autorin und wieder konnte sie mich mit ihrem Erzählstil packen. Die Atmosphäre des Ruhrpotts ist gut eingefangen, was durch den Dialekt unterstrichen wird.
Das Leben ist in den fünfziger Jahren nicht einfach, es mangelt noch an so vielem und doch versucht man das Beste daraus zu machen. Ich bin in dieser Zeit geboren und kann mich noch an vieles erinnern.
Die Figuren bis hin zu den Nebenfiguren sind alles individuell und authentisch gezeichnet. Jeder hat seine Eigenheiten und an manchen kann man sich reiben. Katharina wirkt manchmal etwas egoistisch, trotzdem war sie mir von Anfang an sympathisch. Sie hat einiges ertragen müssen und will für die Zukunft ein besseres Leben. Aber auch die etwas barsche Mine hat mir gut gefallen. Sie setzt sich mit aller Kraft für ihre Familie ein. Auch ihr Enkel Johannes hat viel mitgemacht, was Folgen hat, aber er mag über das Erlebte nicht reden. Er ist sympathisch und zupackend und findet Arbeit im Bergbau.
Man bekommt einen guten Eindruck über das Leben in der Nachkriegszeit. Auch welche Probleme die Spätheimkehrer haben und was es für die Familien bedeutet, wird thematisiert. Außerdem habe ich noch einiges Neue über den Bergbau erfahren.
Einiges am Verlauf der Geschichte war vorauszusehen, anderes hat mich doch sehr überrascht, aber auch erschüttert. Nun bin ich gespannt, wie es weitergeht.
Ein emotionaler Nachkriegsroman, der einfach wundervoll erzählt ist und mich von Anfang an gefesselt hat.

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  • Geschichte
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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 31.03.2020

Ayurvedische Küche

Karma Food
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Auch wenn mich das Cover dieses Buches überhaupt nicht angesprochen hat, an Kochbüchern komme ich einfach nicht vorbei.
Unter dem Motto „Iss Gutes und dir widerfährt Gutes“ haben die Autoren Simone und ...

Auch wenn mich das Cover dieses Buches überhaupt nicht angesprochen hat, an Kochbüchern komme ich einfach nicht vorbei.
Unter dem Motto „Iss Gutes und dir widerfährt Gutes“ haben die Autoren Simone und Adi Raihmann ein informatives und ansprechendes Kochbuch gestaltet. Adi Raihmann hat das Wissen seiner indischen Mutter um Ayurveda zugrunde gelegt und auf unsere Verhältnisse angepasst. Die Gerichte (vegan und vegetarisch) sind gut und einfach nach zu kochen und schmecken auch, wenn man nicht Veganer oder Vegetarier ist. Die Zutaten sind auch hier zu bekommen. Der Aufwand beim Zubereiten hält sich in Grenzen, also perfekt auch, wenn man wenig Zeit hat.
Die Bilder sind einfach toll und die Tipps und Sprüche sind hilfreich. Besonders haben mir die Gewürzmischungen gefallen, denn ich verwende gerne und viel die unterschiedlichsten Gewürze.
Es ist ein tolles Buch, das ich immer wieder gerne zur Hand nehme. Es inspiriert mich auch zu eigenen Kreationen. Empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Milchmann

Milchmann
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Die achtzehnjährige Frau zieht die Aufmerksamkeit eines mächtigen und wesentlich älteren Mannes auf sich, dem Milchmann. Sie will diese Aufmerksamkeit nicht und schon gar nicht möchte sie, dass andere ...

Die achtzehnjährige Frau zieht die Aufmerksamkeit eines mächtigen und wesentlich älteren Mannes auf sich, dem Milchmann. Sie will diese Aufmerksamkeit nicht und schon gar nicht möchte sie, dass andere Interesse an ihr zeigen. Sie behält das alles für sich. Doch schon bald brodelt in der Namenlosen Stadt die Gerüchteküche. Sie ist ungewollt interessant, genau das, was sie vermeiden wollte, denn es ist gefährlich.
Das Buch hat ein anziehendes Cover. Ich hatte meine Probleme in die Geschichte hineinzufinden, denn die Personen haben keine Namen, die Stadt, in der sie leben, auch nicht. Alles wird umschrieben, was es schwer macht, dem Verlauf zu folgen. Erzählt wird aus der Sicht der jungen Frau, die keine Aufmerksamkeit haben will. Erzählt wird das Ganze etwas langatmig und wiederholend. Auch das trug dazu bei, dass ich nicht wirklich bei der Stange gehalten wurde. Darüber hinaus gibt es eine düstere und bedrohliche Atmosphäre, die ständig zu spüren ist.
Ich habe mich gefragt, warum mir die Personen so fremd blieben, und glaube, dass es daran liegt, weil alle namenlos sind. Das baut schon Distanz auf. Aber auch das Verhalten der Personen sorgte nicht dafür, dass ich an irgendjemanden näher rankam.
Das Buch hat Auszeichnungen erhalten, was mich veranlasst hat, dieses Buch zu lesen. Es geht um den Nord-Irland-Konflikt. Gut, dass ich ein wenig darüber wusste. Doch mich konnte „Milchmann“ nicht packen. Zu mühevoll war für mich das Lesen und zu wenig fesselnd war die Geschichte.
Dieses Buch war tiefgründig, anspruchsvoll, sprachlich schwierig, daher keine leichte Lektüre. Mich hat es aber nicht gepackt.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Abgefackelt

Abgefackelt
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Rechtsmediziner Paul Herzfeld hat den letzten Fall noch nicht abschütteln können. Daher wird er bis auf Weiteres nach Itzehoe versetzt, wo er die Pathologie übernimmt. Herzfelds Vorgänger dort ist verstorben, ...

Rechtsmediziner Paul Herzfeld hat den letzten Fall noch nicht abschütteln können. Daher wird er bis auf Weiteres nach Itzehoe versetzt, wo er die Pathologie übernimmt. Herzfelds Vorgänger dort ist verstorben, doch über die Umstände lässt man ihn im Unklaren. Herzfeld spürt, dass etwas nicht stimmt und stellt Nachforschungen an, stößt aber auf Schweigen. Dazu treibt eine Killerin mit ungewöhnlichen Methoden in Norddeutschland ihr Unwesen. Sie liebt das Feuer und nutzt eine Drohne zum Morden. Doch schon bald erkennt Herzfeld, dass es gefährlich für die Bevölkerung wird.
Dies war mein erstes Buch von Michael Tsokos. Obwohl sich das Buch auch so lesen lässt, wäre es wohl besser gewesen, den Vorgänger zu kennen. Der Autor weiß aufgrund seines Berufes wovon er schreibt und das ist deutlich zu spüren. Doch es ist wohl nicht jedermanns Sache, die detaillierten Beschreibungen zu lesen. Trotzdem ist dieses Buch auch spannend.
Eigentlich wollte Herzfeld die alte Geschichte hinter sich lassen und zur Ruhe kommen. Doch das ist ihm nicht gegönnt. Er wird wieder in eine gefährliche Geschichte hineingezogen und kann es nicht lassen – er stellt wieder seine eigenen Recherchen an. Damit macht er sich bei dem leitenden Polizeibeamten nicht beliebt. Aber auch privat hat Herzfeld einige Probleme.
Es gibt immer wieder Wendungen, welche die Spannung aufrecht halten. Die unterschiedlichen Erzählstränge werden am Ende zu einem schlüssigen Abschluss gebracht.
Ein spannender Thriller.

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