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Veröffentlicht am 13.11.2017

Auf der Suche nach dem Ich

Das wilde Määäh
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Ham ist ein Wolf, der mit seiner Mutter und seinen Geschwistern in einem Rudel im Wald lebt. Aber es kommt ihm oft gar nicht so vor, als wäre er ein Wolf, denn er ist anders als seine Geschwister. Er mag ...

Ham ist ein Wolf, der mit seiner Mutter und seinen Geschwistern in einem Rudel im Wald lebt. Aber es kommt ihm oft gar nicht so vor, als wäre er ein Wolf, denn er ist anders als seine Geschwister. Er mag nicht jagen, frisst lieber saftige Blätter und ist auch nicht so schnell wie die andern. Wenn er den Mond anheult, hört sich das sonderbar an – wie ein „Määäh“. Irgendwann wird im klar, dass er wissen will, warum das so ist und er macht sich auf die Suche.
Ham ist natürlich kein Wolf. Er ist ein schwarzes Lamm, welches im Wald ausgesetzt wurde. Die Wölfe nehmen es auf. Nur leider kann man das, was einem die Natur mitgegeben hat, nicht ablegen. So ist Ham zwar ein Mitglied der Wolfsfamilie, aber er ist doch ein wenig anders. Auf der Suche nach seiner wahren Identität begegnet er eine ganzen Reihe von Tieren, die höchst unterschiedlich leben. Es geht sehr spannend zu.
Dieses Buch ist einfach toll. Es macht so viel Spaß, denn es ist witzig und unterhaltsam, aber es ist auch spannend. In der Geschichte werden unterschiedliche Themen aufgegriffen: Anderssein, Vorurteile, Toleranz, sich selbst finden und akzeptieren, Freundschaft und Unterstützung. Es ist also ein Buch, das pädagogisch wertvoll ist und trotzdem nie den erhobenen Zeigefinger hervorholt.
Ein wunderbares Kinderbuch, welches ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Ungewöhnliche Ermittler

Dunkel Land
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Literaturdozentin Verena Hofer hat nach dem Tod ihrer Schwester die kleine Nichte aufgenommen. Dafür hat sie sowohl ihren Partner, als auch ihren Job verloren. Daher kommt ihr der Job auf Gut Wuthenow ...

Literaturdozentin Verena Hofer hat nach dem Tod ihrer Schwester die kleine Nichte aufgenommen. Dafür hat sie sowohl ihren Partner, als auch ihren Job verloren. Daher kommt ihr der Job auf Gut Wuthenow im Havelland gerade recht, er ist gut bezahlt und für die Betreuung ihrer Nichte Amelie ist auch gesorgt. Sie ist allerdings sehr verwundert, als sie erkennt, dass sie kein Kind, sondern einen erwachsenen Mann betreuen soll. Dr. Carl von Wuthenow, ein anerkannter Profiler, hat durch einen Unfall sein Kurzzeitgedächtnis verloren und hin und wieder auftretende Blackouts schränken ihn auch ein. Er wird zu einem Fall hinzugezogen und Verena, die ihn nicht aus den Augen lassen soll, muss wohl oder übel mit. So wird sie zur unfreiwilligen Assistentin.
Mir hat das Buch mit den ungewöhnlichen Protagonisten gut gefallen. Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Carl und Verena sind sympathisch, auch wenn Carl anfangs ziemlich arrogant rüberkommt. Doch das kann ich ihm nachsehen, denn seine Situation belastet ihn sehr.
Bei ihren Ermittlungen geraten sie in einen Sumpf aus Prostitution und Missbrauch. Auch wenn ich schon recht früh den Täter ausgemacht hatte, so blieb es doch spannend. Allerdings hätte das Knistern zwischen Verena und Carl nicht sein müssen.
Ein spannender Krimi mit Luft nach oben.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Was geschah vor zwei Jahren?

Die Einsamkeit des Todes
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Andy und Laura haben geheiratet und alle Freunde feiern mit ihnen. Doch am Ende gibt es einen unschönen Zwischenfall. Max Leitner erfährt, dass seine Verlobte Sarah ein Verhältnis mit seinem Bruder Tobi ...

Andy und Laura haben geheiratet und alle Freunde feiern mit ihnen. Doch am Ende gibt es einen unschönen Zwischenfall. Max Leitner erfährt, dass seine Verlobte Sarah ein Verhältnis mit seinem Bruder Tobi hat. Er wirft sie noch in der gleichen Nacht aus der Wohnung und vermeidet jeden Kontakt zu seinem Bruder.
Ihre Mutter Monika wollte sie immer versöhnen. Nun ist sie gestorben und zwingt ihre Söhne per Testament dazu, nach zwei Jahren einige Tage in ihrem Elternhaus zusammenzuleben. Laura bringt die alten Freunde wieder zusammen. Sie wollte Dampf aus dem Kessel nehmen, doch im Laufe des Abends kommt doch einiges zur Sprache. Seit jenem verhängnisvollen Abend hat niemand mehr Sarah gesehen. Ihr Koffer taucht im Wald auf, Max erhält bedrohliche Nachrichten per SMS und dann liegt eine Tote im Wald. Die Polizei ermittelt und hat sehr schnell die Brüder im Visier.
Es ist eine sehr spannende Geschichte und die Ermittlungen gestalten sich sehr schwierig. Das Team um Leo Mayr bekommt es mit einer ganzen Reihe Personen zu tun, die in dieser Sache verdächtig wirken. Aber seine Kollegin Jenny hat sich sehr schnell auf die Brüder eingeschossen und selbst als weitere Hinweise auftauchen, will sie nicht von ihrem Verdacht lassen. Da muss Leo manchmal regulierend eingreifen und er hat auch die passenden Argumente. Die Personen im Umfeld des Opfers scheinen aber alle etwas zu verschweigen. Auch die Beziehungen der alten Freunde werden im Verlauf immer bröckeliger. Wirklich sympathisch war mir auch keiner der Freunde. Max und Tobi benehmen sich wie verstockte Kleinkinder und ihr Onkel Wolf versucht manchmal, ihnen den Kopf zurecht zu rücken.
Als Leser versucht man mit zu ermitteln und der Polizei voraus zu sein. Ich hatte auch so einen Verdacht und wurde am Ende doch noch überrascht. Der Fall ist nämlich durchaus komplexer als vermutet.
Die Geschichte ist gut durchdacht und hat mich von Anfang an gepackt. Ich kann diesen sehr spannenden Krimi nur empfehlen.

Veröffentlicht am 12.11.2017

Eine bewegende Geschichte

Unsere Tage am Ende des Sees
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Hanna hat ihren Mann durch einen Unfall verloren. Ihre Tochter ist fast erwachsen und geht für ein Jahr nach Amerika. Daher ist Hanna mit ihrer Trauer und ihrem Schmerz alleine. Sie hat der Tochter versprochen, ...

Hanna hat ihren Mann durch einen Unfall verloren. Ihre Tochter ist fast erwachsen und geht für ein Jahr nach Amerika. Daher ist Hanna mit ihrer Trauer und ihrem Schmerz alleine. Sie hat der Tochter versprochen, dass sie ihr Leben wieder in die Hand nimmt, aber davon ist sie noch weit weg. Dann meldet sich Hannas Mutter Gabi, zu der Hanna seit 25 Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Gibt es noch eine Chance für die beiden?
Ich mag den Schreibstil der Autorin, er ist sehr angenehm zu lesen.
Hanna hat es nicht leicht gehabt in ihrem Leben. Nachdem der Vater die Mutter verlassen hat, wurde Gabi den Boden unter den Füßen weggezogen. Sie hat den schlechtesten Weg gewählt, um mit ihren Kummer fertigzuwerden – sie ertränke ihn im Alkohol. Hanna musste mitansehen, wie es ihrer Mutter immer schlechter ging. Sie wollte helfen und konnte es dennoch nicht. Zum Glück lernt sie Alex kennen und erlebt die erste Liebe. Alex zurückzulassen. Damals ahnte sie noch nicht, dass sie nicht zurückkommen würde. Nun aber hat ihre Mutter ihr eine Nachricht zukommen lassen. Was soll sie nur tun?
Ich konnte Hannas Zweifel gut nachvollziehen, denn Stück für Stück habe ich erfahren, wie es ihr im Leben ergangen ist. Kann man alles hinter sich lassen und auf den anderen zugehen? Was ist, wenn man wieder enttäuscht und verletzt wird? Hannas Gedanken-Chaos ist gut nachvollziehbar. Sie braucht eine Weile, bis sie eine Entscheidung trifft. Dann zieht sie von Hamburg zu ihrer Mutter nach Bayern. Sie trifft auch Alex wieder, der sie genauso wenig vergessen hat wie sie ihn..
Es ist eine sehr bewegende, aber keinesfalls kitschige Geschichte, die mir gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 11.11.2017

Zerschlagene Träume

Wovon sie träumten
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Anfang der fünfziger Jahre herrschten noch strenge Regeln für junge Frauen und so gab es in New York ein Hotel für alleinstehende junge Frauen – das Barbizon. Darby fühlt sich wohl in diesem Haus, obwohl ...

Anfang der fünfziger Jahre herrschten noch strenge Regeln für junge Frauen und so gab es in New York ein Hotel für alleinstehende junge Frauen – das Barbizon. Darby fühlt sich wohl in diesem Haus, obwohl das Zimmer klein und recht spartanisch ist.

Inzwischen ist aus dem ehemaligen Hotel ein elegantes Apartmenthaus geworden. Gerade erst ist die junge Journalistin Rose mit ihrem Freund Griff hierhergekommen, als sie im Lift Darby begegnet, die immer noch in diesem Haus lebt und eine ungewöhnliche Erscheinung ist. Die Journalistin in Rose sorgt dafür, dass sie mehr über die geheimnisvolle verschleierte Frau wissen will.

Der Schreibstil dieses Buches ist gut und flüssig zu lesen, die Geschichte packte mich von Anfang an. Es geht um junge Frauen, die ihre Träume und Hoffnungen von den Realitäten des Lebens zerschlagen sehen.

Eine wichtige Rolle übernimmt das Barbizon, welches der Handlungsort in beiden Zeitsträngen ist.
Barby hat ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter. Die bestimmt sogar, welchen Beruf ihre Tochter erlernen muss, dabei ist Sekretärin nicht das, was Darby will. Die meisten jungen Frauen aus dem Hotel schauen sich nach einem Mann um, aber das ist nicht Darbys Art. Durch die Puerto-Ricanerin Esme, die von einer Karriere als Sängerin und Schauspielerin träumt, wird Darby von ihrer Ausbildung abgelenkt. Sie lernt die Welt der Jazz-Clubs kennen und trifft dort Sam, in den sie sich verliebt. So kommt es, dass Darby von der Schule fliegt und sich mit ihrer Mutter zerstreitet. Doch dann geschieht etwas Furchtbares, das Darbys Leben vollkommen auf den Kopf stellt. Was soll sie nur tun?

Aber auch bei Rose verläuft nicht alles geradlinig. Sie zieht mit Griff in dieses Haus ein und hofft auf eine gemeinsame Zukunft. Doch der hat plötzlich ganz andere Pläne. Auch beruflich hat sich Rose alles ganz anders vorgestellt. Da kommt ihr die Geschichte von Darby McLaughlin gerade recht. Sie forscht im Umfeld von Darby nach und es tauchen immer mehr Fragen auf. Was geschah damals wirklich?

Nach einer Reihe von unerwarteten Wendungen verbinden sich am Ende die beiden Erzählstränge. Es ist eine interessante, spannende und komplexe Geschichte, die uns die Autorin hier erzählt.

Ich kann das Buch nur empfehlen.