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Veröffentlicht am 25.07.2018

Definitiv kein Buch um jeden Preis!

Ein Vampir um jeden Preis
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Ich habe mich von dem tollen Cover blenden lassen: ein leckeres Schokoladenstileis vor zartrosa Hintergrund mit definitiv herausgebissenem Vampirzahnabdruck, dazu der witzige Titel und der amüsante Klappentext ...

Ich habe mich von dem tollen Cover blenden lassen: ein leckeres Schokoladenstileis vor zartrosa Hintergrund mit definitiv herausgebissenem Vampirzahnabdruck, dazu der witzige Titel und der amüsante Klappentext - da kann nicht viel schiefgehen dachte ich...
Doch weit gefehlt!
Über den Prolog, der etwas wirr und vom Hauptgeschehen abgehackt war, habe ich noch hinweg gesehen, doch dann trat in Kapitel 1 Protagonistin Tempest auf den Plan. Selten hat mich eine Hauptfigur bereits von Beginn einer Geschichte an so genervt!
Das missglückte Intimwaxing war ja noch ganz witzig, nicht aber ihre Ausdrucksweise, die zwischen kindlich naiv und obzön schwankte. Die Begriffe für das weiblichen Geschlechtsorgan pendelten von Kindersprache ("Mumu") bis geschmacklos ("Muschi-Puschi") zu antiquiert-obszön ("Lustgrotte"). Und wer hat sich um Himmels willen die Flüche ausgedacht, die Tempest von sich gibt: von "Traubensaft" über "Käse und Cracker" hin zu "pinke Grapefruit" - Hilfe!
Selbst wenn man Tempest mit ihrer fiktionale Biographie zugute hält, dass sie in irgendeiner religiösen Sekte aufgewachsen ist (welches Klischee!!!), ist ihr Auftreten nicht mehr nachvollziehbar.
Dazu zitiert die Protagonistin gefühlt auf jeder zweiten Seite die tollen Vampirbücher von C.J. Dante (meint die Autorin damit vielleicht ihre eigenen "Dark One"-Reihe?), was einem zunehmend auf die Nerven geht, genauso wie ihr trotteliges Auftreten, durch das sie in jede noch so offensichtliche Falle mit wenig Hirn und großer Klappe hineintappt.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich absolut vorhersehbar, dafür wirft die Autorin irgendwelche Nebenstränge auf, ohne sie näher zu erklären: das Ehepaar Allie und Christian scheint teils Vampirkinder zu haben und Geister zu beherrbergen - verständlich sind diese Einschübe aber überhaupt nicht und werden dann einfach so im Raum stehen gelassen.
Der männliche Protagonist Merrick schwankt auch nur ständig zwischen Wut und Lust und wirkt auf mich wenig verlockend.
Sollte Tempest jedoch wirklich Merricks auserwählte Gefährtin für die nächsten Jahrhunderte sein, wünsche ich ihm aber herzliches Beileid und einen Holzpflock!
Ebensowenig verspüre ich Lust, andere Bände dieser Reihe kennenzulernen!

Veröffentlicht am 21.07.2018

Besser als Teil 1...

Rich
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"RICH: In seinem Bann" ist der zweite Band der dreiteiligen Reihe "Dirty, Rich & Thug" der Autorin Srah Saxx um die drei Freunde "Dirty" Benendict, "Rich" Richard Scull und David, genannt Thug.
"Rich", ...

"RICH: In seinem Bann" ist der zweite Band der dreiteiligen Reihe "Dirty, Rich & Thug" der Autorin Srah Saxx um die drei Freunde "Dirty" Benendict, "Rich" Richard Scull und David, genannt Thug.
"Rich", der männliche Protagonist der Geschichte, trägt seinen Spitznamen nicht zu Unrecht, denn zumindest zu Beginn der Geschichte ist er einfach nur ein verwöhntes reiches Muttersöhnchen, der sein Playboyleben ohne sinnvolle Beschäftigung in den Tag hineinlebt. So hat er sich auch in Band eins der Reihe gezeigt und durch sein pubertäres Verhalten sich und seine Freunde in ganz schöne Schwierigkeiten gebracht. Als Strafe dafür, dass er den teuren Lamborghini seines Vaters geschrottet hat, lässt ihn dieser als Mitarbeiter ohne größere Privilegien in seiner Firma anfangen. Dort kreuzen sich seine Wege mit Jazmine, der weiblichen Protagonistin, die seine Assistentin werden soll.
Nicht weiter verwunderlich funkt es natürlich zwischen den beiden vom ersten Augenblick an sehr heftig....
Die etwas vorhersehbare Liebesgeschichte wird durch firmeninterne Regeln, Jazemines betrügerischen Freund und eine eingebaute Kriminalgeschichte erschwert. Mit letzterer hatte ich ein wenig Probleme, denn zum einen kam mir Jazemine diesbezüglich etwas naiv vor, zum anderen kann ich mir fast nicht vorstellen, dass in der Realität niemand stutzig geworden wäre bei bestimmten Parallelen...
Jazemine selbst ist für mich eine etwas schwierige Protagonistin, da ich kaum nachvollziehen kann, wie sehr sie sich von ihrem Freund manipulieren und in kriminelle Machenschaften verwickeln lässt - das ist nicht mehr nur naiv... Neben der sprichwörtlichen rosa Brille der Liebe und Hörigkeit gehört für mich auch ein leichter Minderwertigkeitskomplex dazu, da an verschiedenen Stellen im Buch klar wird, dass Jazemine unter der fehlenden Akzeptanz und Liebe ihrer Eltern stark leidet.
Nett finde ich, wie die Geschichte aufgebaut ist: einzelne Kapitel jeweils mit "He" und "She" überschrieben und aus Sicht von Rich bzw. Jazemine geschrieben. Sie liest sich flüssig, die eingebaute Kriminalgeschichte sorgt für Spannung.
Erneut schockiert hat mich die Autorin mit ihrem Umgang mit Gewalt gegen Frauen. Bereits im ersten Band geht es um BDSM-Praktiken und Vergewaltigung, auch in dieser Geschichte wird einer Frau massiv Gewalt angetan, worüber diese aber einfach hinweggeht und munter ihrem Liebsten in die Arme fällt. Das ist mehr als unrealistisch!
Davon abgesehen gefiel mir dieser Teil besser als der erste und ich bin auf Thugs Geschichte in Teil 3 gespannt!

Veröffentlicht am 19.07.2018

Warmherzige Geschichte mit unterhaltsamen bis skurilen Zwischentönen!

Miss Gladys und ihr Astronaut
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David M. Barnett entwickelt in seinem Roman "MIss Gladys und ihr Astronaut" eine verrückte Geschichte, teils schon skuril um den britischen Astronauten Thomas Major, der auf Marsmission geht, und per Telefon ...

David M. Barnett entwickelt in seinem Roman "MIss Gladys und ihr Astronaut" eine verrückte Geschichte, teils schon skuril um den britischen Astronauten Thomas Major, der auf Marsmission geht, und per Telefon die ganz irdischen Probleme von Miss Gladys, einer demenzkranken älteren Dame, und ihrer Familie löst.
Ich muss gestehen, mir hat der englische Titel "Calling Major Tom" besser gefallen, denn auch ich habe aus dem Titel und dem Klappentext einen intensiven Kontakt zwischen Thomas und Miss Gladys geschlossen. In Wahrheit kommunizieren eigentlich Miss Gladys Enkel mit dem Astronauten. Dafür finde ich das deutsche Cover besser - ähnlich schräg wie der Inhalt des Buches.
Wer Sinn für britischen Humor hat, der ist bei dem Buch gut aufgehoben - angefangen von seltsamen Abkürzungen für die Britische Weltraumbehörde über die ungewöhnlichen Lebensumstände von Miss Gladys Familie (Sohn und Familienvater im Gefängnis) bis zu den Dialogen von Tom mit seiner Ground Controll.
Thomas Major selbst ist auch eine interessante, teils amüsante, teils tragische Figur: vom Leben und den Menschen enttäuscht hat er sich zum Eigenbrötler entwickelt, dem die Marsmission gerade recht kommt, um sich endlich von der Menschheit in ungestörte Ruhe zu verabschieden. Wobei ich denke, dass seine Einstellung sich zum Ende des Buches hin tatsächlich geändert und er mit vielen Erlebnissen und MIssständen, die ihm widerfahren sind, seinen Frieden gemacht hat.
Mehr noch als die tüttelige Miss Gladys, die nur Ärger verursacht, stehen ihre Enkel im Vordergrund: die 15jährige Elli, die den Laden schmeißt und mit 3 Jobs neben der Schule für das Einkommen sorgt, und der 10jährige James, ein preisverdächtiger Nachwuchswissenschaftler.
Mit Hilfe von Thomas versuchen die beiden die Probleme zu lösen, die Miss Gladys in ihrer Naivität (und Demenz) verursacht hat.
Letztlich auch eine Geschichte über Familienzusammenhalt und Freundschaft.
Dazu finden sich auch liebevoll beschriebene Nebenfiguren, wie Schulfreund Delil oder Agenturdirektor Baumann oder PR-Assistentin Claudia.
Kurzum eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch!

Veröffentlicht am 17.07.2018

Kurzweiliger Ostseeurlaub!

Dünenzauber
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In ihrem Roman „Dünenzauber“ nimmt uns Autorin Evelyn Kühne zum zweiten Mal – nach dem Roman „Dünengeflüster“ - mit an die Ostsee in das Örtchen Prerow.
Protagonistin Klara, eine junge engagierte Journalistin, ...

In ihrem Roman „Dünenzauber“ nimmt uns Autorin Evelyn Kühne zum zweiten Mal – nach dem Roman „Dünengeflüster“ - mit an die Ostsee in das Örtchen Prerow.
Protagonistin Klara, eine junge engagierte Journalistin, soll ihrer langjährigen Freundin Jessi unter die Arme greifen bei einer Art „Himmelfahrtskommando“: Jessi will in Kürze mit ihrem Freund und Verlobten Erik nach Kanada auswandern und da sie nun auch noch etwas unverhofft schwanger geworden ist, soll ihre Beziehung vor dem großen Umzug noch legalisiert werden. Dass dies innerhalb der nächsten drei Wochen passieren muss und dann auch noch in einem kleinen Örtchen an der Ostsee, macht die Sache nicht unbedingt einfacher…
Soweit der Einstieg in die Geschichte, der neben der langjährigen, engen Freundschaft zwischen Klara und Jessi von Kindesbeinen an auch Klaras beruflichen Werdegang beleuchtet. Bis die beiden Freundinnen sich auf den Weg nach Prerow machen, war es mir schon fast ein wenig zu langatmig, andererseits zeigen sich schon zu dieser Zeit leichte Andeutungen, dass Jessi etwas mit sich herumträgt, das sie belastet.
Im Fortgang der Geschichte entspinnt die Autorin zahlreiche Handlungsfäden, die sie geschickt miteinander verwebt, auch wenn die Haupthandlung ein wenig vorhersehbar ist.
Gut gefiel mir die Fragestellung, wozu man sich gegenseitig aus Freundschaft heraus verpflichtet ist und wie man mit einem Geheimnis umgeht, das sowohl einen selbst, wie auch die Freundin und letztlich die ganze Freundschaft belastet.
Für mich als Leserin wurde im Buch an mehreren Stellen, noch bevor ich das Autorenporträt gelesen hatte, deutlich, wie stark die Autorin unter ihrer eigenen Krebserkrankung gelitten haben muss: Protagonistin Klara hat ihre Großmutter und Mutter durch eine Krebserkrankung verloren (der letzte Verlust wird ziemlich eindringlich beschrieben und die Antipathie gegenüber der Ostsee fußt letztlich hierauf), Klara leidet mit einem Kollegen mit, dessen Frau erkrankt ist, und schildert die psychischen Belastungen bei ihren regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen.
Die Geschichte ist in der Erzählperspektive geschrieben, liest sich flüssig und leicht.
Fazit: einerseits Liebesgeschichte, andererseits auch mehr, so eine Geschichte über eine langjährige Frauenfreundschaft!

Veröffentlicht am 14.07.2018

Teil 2 der Reihe um die Larson Brüder!

Raw Need - Gegen den Verstand
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"Raw Need - Gegen den Verstand" ist der 2. Teil der Autorin Cherrie Lynn aus der Reihe um die drei Larson Brüder MIke, Zane und Damien.
Auch wenn dieser Band in sich abgeschlossen ist, hängt er doch inhaltlich ...

"Raw Need - Gegen den Verstand" ist der 2. Teil der Autorin Cherrie Lynn aus der Reihe um die drei Larson Brüder MIke, Zane und Damien.
Auch wenn dieser Band in sich abgeschlossen ist, hängt er doch inhaltlich so stark vom Vorgängerband "Raw Deal - Gegen alle Regeln" ab, dass man eigentlich die Vorgeschichte gelesen haben muss, um die Zusammenhänge zu verstehen.
Die Autorin macht zwar kurze Rückblenden, nimmt die Ereignisse des 1. Teils aber doch als gegeben hin und erzählt sofort weiter.

Hauptpersonen dieses Teils sind Rowan Dugas, die um ihren bei einem MMA-Kampf tödlich verunglückten Ehemann trauernde Witwe aus dem ersten Band, und Zane Larson, Rockstar ihrer Lieblingsband "August on fire" und nebenbei auch noch Bruder des damaligen Kampfpartners ihres Ehemannes.
Nach wie vor wenig angemessen und überzeugend halte ich - wie auch in Band 1 - die Vorstellung, dass sich Rowan und Zane - ebenso wie das Liebespaar des ersten Bandes Savannah und Mike - bereits auf dem Friedhof auf den ersten Blick und haltlos ineinander verliebt haben und diese Liebe über alle Widerstände hinweg verteidigen können.
Aber wenn man sich auf dieses Konstrukt einlässt, ist "Raw Need" eine sehr emotionale Liebesgeschichte: Rowan kämpft an vielen Fronten - mit ihrer Trauer, den Erwartungen ihrer Schwiegereltern und Schwägerin, der Unsicherheit über ihre Schwangerschaft... Sie will allen an sie gestellten Erwartungen gerecht werden und stellt ihre eigenen Gefühle und Interessen hinten an, bis Zane kommt, und sie selbst in den Vordergrund stellt. Diese innerliche Zerrissenheit ist gut dargestellt.
Ebensowenig realitätsnah ist es in meinen Augen, dass ein beliebter Rockstar sich in eine schwangere, schüchterne und trauernde Witwe verliebt, sie dann wie Cinderella in seine Glitzerwelt holt und ihr diese Welt zu Füßen legt, dennoch ist Zane als edler Ritter sehr gut beschrieben und Rowans Teenagerträume werden alles erfüllt.

Insgesamt eine bonbonrosa Liebesgeschichte, die jedoch auch emotional sehr heftigen Einschübe enthält - Rowans Schwiegermutter zeigt Züge, die echt heftig sind, auch ihre Schwägerin, die ja selbst am besten wissen müsste, wie es ist, gegen den Widerstand der Familie zu lieben, zeigt sich ebenfalls wenig loyal.