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Veröffentlicht am 16.04.2018

EIN DENKMAL DER LIEBE

Die Hochzeitskapelle
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EIN DENKMAL DER LIEBE

„Meine wahre Liebe hat eine Hochzeitskapelle für mich gebaut. Welches andere Mädchen kann das wohl von sich sagen?“

Die reizende junge Engländerin Colette Greer ist außer sich vor ...

EIN DENKMAL DER LIEBE

„Meine wahre Liebe hat eine Hochzeitskapelle für mich gebaut. Welches andere Mädchen kann das wohl von sich sagen?“

Die reizende junge Engländerin Colette Greer ist außer sich vor Freude, als ihr Freund James ihr sein großes Geheimnis offenbart: er hatte mithilfe seines Vaters damit begonnen, eine Hochzeitskapelle für seine zukünftige Ehefrau zu bauen. In dieser wunderschönen kleinen Kapelle sollten nicht nur Jimmy und Colette, sondern in Folge auch deren Nachkommen, Verwandte und Freunde getraut werden. Doch das Leben meinte es nicht gut mit den Liebenden, es kam alles anders als geplant. James‘ und Colettes Wege trennten sich unvermittelt, die Hochzeitskapelle blieb viele Jahrzehnte lang verwaist und Jimmy und Colette bis ins hohe Alter alleine und unverheiratet. Als Jimmy Westbrook im Alter von dreiundachtzig Jahren sich letztendlich dazu entschloss, seine Kapelle zu verkaufen, wurde eine Werbefotografgin aus New York damit beauftragt, gefällige Bilder für den Immobilienmakler zu liefern. Die Nachricht vom geplanten Verkauf der Hochzeitskapelle erregte jedoch nicht nur die Aufmerksamkeit potenzieller Käufer, sondern erreichte auch Colette, die seit ihrer überstürzten Flucht aus Heart’s Bend in New York lebte und eine jahrzehntelange große Karriere als Seifenopern-Diva hinter sich hat, die Liebe ihres Lebens jedoch niemals vergessen konnte. Ob es nach so vielen Jahren doch noch ein Happy End für Jimmy und Colette geben kann?

Das aussagekräftige Cover von Rachel Haucks neuestem Werk „Die Hochzeitskapelle“ weist bereits klar und deutlich auf den Inhalt hin. Es geht um die Liebe – und zwar in diesem Fall um die große und einzige wahre Liebe im Leben der Protagonisten dieses Buches. Die vorliegende Geschichte ist in zwei Handlungsstränge aufgeteilt, die in zwei verschiedenen Zeitebenen spielen, aber dennoch eng miteinander verwoben sind. Im ersten Erzählstrang sind Jimmy Westbrook und Colette Greer die Hauptfiguren. Ihre Lebens- und Liebesgeschichte beginnt im Jahre 1948 in Heart’s Bend, Tennessee und wird behutsam nach und nach aufgerollt. Der zweite Erzählstrang stellt die Gegenwart, das Jahr 2015 dar und beginnt mit den Ereignissen in Brooklyn Heights, New York. Bei den Protagonisten handelt es sich in diesem Fall um Jack Forester und Taylor Branson, die ihre Kindheit ebenfalls in Heart’s Bend verbrachten, gemeinsame Erinnerungen an die Schulzeit teilen, sich in New York nach vielen Jahren erstmals wieder begegnen und heiraten.

Alle vier dieser Hauptpersonen im Buch tragen eine Last auf ihren Schultern und haben mit Problemen der Gegenwart, die zum Teil auf dramatische Ereignissen aus deren Vergangenheit begründet sind, zu kämpfen. Rachel Hauck erzählt in einnehmendem Schreibstil von den Sorgen, Nöten, Problemen – aber auch Hoffnungen - von Jimmy, Colette, Taylor und Jack. Die Figuren und deren emotionale Entwicklung sind sehr überzeugend dargestellt und ich konnte mich sehr gut in sie hinein versetzen. Auch die Nebenfiguren wirkten authentisch und einnehmend. Ich muss jedoch zugeben, dass das Buch mich erst ab der Hälfte des Inhalts voll und ganz in seinen Bann zog, möchte aber dazu anmerken, dass es ab diesem Zeitpunkt auch ganz besonders emotional wurde.

Der Glaube an Gott spielt in diesem Buch eine sehr bedeutende Rolle, die Augenblicke in der Kapelle, wo bestimmte Personen für den Bruchteil von Sekunden „Gottes Herzschlag hören“, sind wirklich lesenswerte Passagen. Rachel Hauck vermittelt auf vortreffliche Weise Überzeugungen, Glaubensinhalte und vor allem tiefe Emotionen und hat mich mit ihrem Buch restlos begeistert. Ich habe diese Lektüre wirklich genossen und kann diese tief berührende, wunderschöne Liebesgeschichte mit den teilweise tragischen Hintergründen uneingeschränkt weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Mut machende Botschaften

Ein Brief für dich
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Mut machende Botschaften

„Denk daran, wo immer du dich niederlässt: Er ist schon da! Der dich getragen, geprägt, fortgeführt und befreit hat. Er ist schon dort! Der dich in Ungeahntes, Neues führt. ...

Mut machende Botschaften

„Denk daran, wo immer du dich niederlässt: Er ist schon da! Der dich getragen, geprägt, fortgeführt und befreit hat. Er ist schon dort! Der dich in Ungeahntes, Neues führt. Er ist schon dort! Geh mit ihm. Erfahr ihn, wie du es nie geglaubt hast. Er ist schon dort! Geh - du bist nicht verlassen. Der Herr zieht mit.“

Exakt dieser wunderschöne Text des heiligen Bernhard von Clairvaux war es, der für mich in einem ganz bestimmten Lebensabschnitt einen sehr hohen Stellenwert einnahm, mir sehr viel bedeutet hat, und es immer noch tut. Im vorliegenden Buch der Bestsellerautorin Dorothea Morgenroth soll eine Abschrift dieses Gedichtes in Form eines Briefes Menschen aufmuntern, von denen die Verfasserin den Eindruck hat, dass sie diese Aufmunterung dringend nötig haben. Ein solches Schreiben gelangt auch zu Esther Wittmann, die nach der Scheidung von ihrem Ehemann und dem Auszug ihrer beiden erwachsenen Töchter zum ersten Mal alleine in ihrem großen, gemütlichen Heim ist. Die freundliche, humorvolle Frau ist mit ihrem Leben ein wenig unzufrieden, zumal von allen Seiten unangenehme Ereignisse auf sie einstürzen. Die Finanzierung für dringende Erneuerungsarbeiten an der Heizung ihres ohnedies stark renovierungsbedürftigen Hauses stellt Esther vor eine schwierige Entscheidung. Zu alledem erhält sie auch noch einen telefonischen Hilferuf eines verwitweten Cousins, der sich aufgrund einer Verletzung nicht mehr selber versorgen kann. Dass in dieser Situation auch noch ein humorvoller und äußerst sympathischer Mann ihren Weg kreuzt, der Esther nicht mehr aus dem Kopf geht, stellt für sie eine weitere Komplikation dar. Und hinter alledem lauern auch noch dunkle Schatten aus der Vergangenheit, eine Bürde, die sowohl Walter und Esther, als auch Hajo mit sich herum schleppen. Ob es ihnen gelingen wird, sich von diesen Altlasten zu befreien und in eine glückliche, erfüllte Zukunft zu gehen…?

Ich muss dem Verlag zugutehalten, dass dieses Buch mich bereits allein durch das Coverfoto, den Buchtitel und den Klappentext in seinen Bann gezogen hat. Entgegen der heutzutage längst üblichen Informationsflut per E-Mail bin ich ein Verfechter der altmodischen Art und Weise, Briefen oder Karten zu schreiben und sie auch zu erhalten. Zudem lassen liebevoll in schöner Handschrift und in Form eines Briefes versendete Weisheiten wie jene von Bernhard von Clairvaux mein Herz ebenfalls höher schlagen. Und allein die Vorstellung, Eigentümerin – oder auch nur Angestellte – einer christlichen Buchhandlung sein zu dürfen, versetzt mich ins Träumen. Was könnte es also in diesem Fall auch anderes für mich bedeuten, als von diesem Buch grenzenlos begeistert zu sein...! Ich mochte die zarte Liebesgeschichte zwischen Esther und Hajo, und bin tief in die Lebensgeschichten der handelnden Figuren eingetaucht, die sich mir im Verlauf dieser Lektüre eröffneten. Die Protagonistin Esther und ihr Cousin Walter besaßen für mich die meiste Authentizität, ihre Entwicklung wurde sowohl durch deren innere Gedankengänge, als auch durch Dialoge ausgezeichnet dargestellt. Jene Person, die mich am meisten beeindruckte, war jedoch Ruth, die „Mut machende Botschafterin Gottes“. Ihre mit viel Gefühl umgesetzte Aktion, anderen Menschen trotz ihrer eigenen, schweren und mit vielen Schmerzen verbundenen Krankheit zu helfen, war einfach nur großartig. Auf berührende Art und Weise wurde durch das Schreiben und Zustellen ihrer kleinen Botschaften Zeugnis abgelegt – und zwar für Ruths tiefen und unerschütterlichen Glauben, ihre Zuversicht, ihren Mut und ihrer Liebe zu den Menschen.

„Ein Brief für dich“ wird mich vermutlich noch lange Zeit gedanklich beschäftigen. Sowohl inhaltlich, als auch hinsichtlich des Schreibstils von Dorothea Morgenroth empfand ich es als absolutes Lese-Highlight. Enttäuschte Liebe, Verlust, Trauer und Vergebung sind wichtige Themen dieses Buches. Der Glaube, der einen hohen Stellenwert einnimmt, wurde überzeugend vermittelt. Die kursiv gedruckten Bibelverse, die jedes der fünfzehn Buchkapitel einleiten, haben für die Autorin eine ganz besondere Bedeutung, die sie im Vorwort erläutert.

Ich habe jede einzelne Seite dieses Buches genossen, kann es uneingeschränkt weiter empfehlen und möchte abschließend auch noch ein weiteren Text anführen, der mich ebenso tief bewegte wie jener von Bernhard von Clairvaux:

„Aber eines tue ich – danach verlangt es mich: ich vergesse, was hinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vorne ist. (Phil. 3,13). Es ist nicht länger nötig, dass du müde und ausgelaugt den Pfad deines Lebens entlang trottest. Erschöpft und müde bist du nur, wenn du deine Blicke nah rückwärts richtest. Mach Schluss mit dieser unglückseligen Art zu leben, betrachte stattdessen jeden deiner Tage als Neuanfang. Du kannst die Enttäuschung, das Leid, die bittere Niederlage von gestern hinter dir lassen und Gott eine Chance geben, heute etwas Neues, Wunderbares für dich zu tun.“

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein stiller Engel

Jolas Briefe
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Ein stiller Engel

„Nach den Maßstäben der Welt war sie vielleicht kein bedeutender Mensch, der besonders erwähnenswert war. Aber nach den Maßstäben, die wirklich zählen, war sie ein unglaublicher Mensch.“

Dieser ...

Ein stiller Engel

„Nach den Maßstäben der Welt war sie vielleicht kein bedeutender Mensch, der besonders erwähnenswert war. Aber nach den Maßstäben, die wirklich zählen, war sie ein unglaublicher Mensch.“

Dieser unglaubliche Mensch namens Jola Anne Poole spielt die Hauptrolle im vorliegenden Buch aus der Feder von Lisa Wingate. Die alte Dame führte besonders in den letzten Jahren ein äußerst zurückgezogenes Leben in ihrem Haus auf der Insel Hatteras vor der Küste North Carolinas. Nach ihrem Tod wird Tandi Jo Reese, die Mieterin des benachbarten Cottages, mit einer Aufräum- und Grundreinigungsaktion beauftragt. Als sie dabei auf etliche Kästchen mit unzähligen Briefen der Verstorbenen stößt, ist ihre Neugier geweckt. Tandi verbringt in Folge viel Zeit im Haus von Jola Anne und lernt die Verstorbene durch die Lektüre ihrer Briefe immer besser kennen. Die junge Frau, deren bisheriges Leben einer Achterbahn mit weit mehr Tiefen als Höhen gleicht, beginnt sich durch den Einfluss der Briefe ebenfalls zu verändern…

Lisa Wingate erzählt in sehr einnehmendem Schreibstil und mit viel Gefühl die Geschichte einer alten Dame, die ihre Lebensgeschichte in Form von ganz besonderen Briefen zu Papier brachte und sorgsam aufbewahrte. Die Protagonistin weilt zu Beginn des Buches zwar nicht mehr unter den Lebenden, wächst dem Leser jedoch mit jedem einzelnen Kapitel mehr ans Herz. Jola Annes Leben wird durch die Lektüre der Briefe behutsam aufgerollt. Der zweite Fokus dieses Buches ist auf Tandi Jo Reese gerichtet, die nach einer schweren Kindheit und Jugend den falschen Weg eingeschlagen hat. Nachdem sie sich zu einer Veränderung entschlossen hat, wagt die alleinerziehende Mutter mit ihren beiden Kindern einen Neubeginn auf Hatteras. Ein Schritt, der ihr Leben verändert. Tandis schwierige Vergangenheit ist immer wieder ein Thema und ihre Entwicklung wird überzeugend und gut nachvollziehbar dargestellt. Die Lektüre der wundervollen Briefe stellten für mich persönlich den Höhepunkt dieses Buches dar. Ich empfand jedoch auch das Zusammenwachsen von Tandi mit ihren beiden Kindern authentisch und gefühlvoll beschrieben. In diesem Roman wird der pubertierenden Zoey, die aufgrund der Probleme ihrer Mutter schon sehr früh lernen musste, Verantwortung zu übernehmen, und dem dünnen, sommersprossigen kleinen J.T, der immer weniger spricht, viel Aufmerksamkeit zuteil. Tandis „Rückfälle“ in ihren alten Lebenswandel haben mich an mancher Stelle beinahe zur Verzweiflung gebracht – stets in der Hoffnung, sie würde endlich einmal „aufwachen“ und hinter die äußere Erscheinung bestimmter Menschen blicken. Die Autorin stellt ihren Protagonisten gut ausgearbeitete Nebenfiguren zur Seite, wobei ich jedoch von den Muschelladen-Schwestern gerne mehr erfahren hätte. Die Figur des Paul Chastain schaffte es aber trotz seines jungenhaften Charmes, seiner Zuverlässigkeit und seiner exzentrischen Kleiderwahl bis zuletzt nicht vollständig, mich für sich einzunehmen.

Die Geschichte wird aus der Sicht der Ich-Erzählerin Tandi Jo Reese wiedergegeben. Jolas Briefe werden in kursiver Schrift dargestellt, sie eröffnen dem Leser die Welt der Jola Anne Poole, rollen die Vergangenheit auf und bewirken eine grundlegende Veränderung in Tandi. Mysteriöse Ereignisse im Inneren des alten Hauses und das Auftreten von Tandis Schwester brachten eine kleine Prise Spannung in die Handlung. Der Glaube an Gott spielt eine wichtige Rolle für die Protagonistin dieses Buches, und die Idee mit den Gebetsbriefen in den Kästchen hat mir ausgezeichnet gefallen.

FAZIT: Eine wunderschöne Lektüre, in der die Flucht vor einer schweren Vergangenheit sowie deren Bewältigung, ein geheimnisumwittertes altes Haus, deren verstorbene Bewohnerin und ihr unerschütterlicher Glaube an Gott sowie eine sich anbahnende Romanze zu einer gefühlvollen Geschichte verwoben wurde.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Esperanza – das bedeutet „Hoffnung“

Esperanzas Weg
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Esperanza – das bedeutet „Hoffnung“

Die hübsche selbstbewusste Esperanza Estrada entstammt sehr armen Verhältnissen. Sie wuchs am Stadtrand von Holliston in den Slums auf. Ihr unzuverlässiger und streitsüchtiger ...

Esperanza – das bedeutet „Hoffnung“

Die hübsche selbstbewusste Esperanza Estrada entstammt sehr armen Verhältnissen. Sie wuchs am Stadtrand von Holliston in den Slums auf. Ihr unzuverlässiger und streitsüchtiger Vater ist Trinker und nur sporadisch zuhause, es obliegt der Mutter und den ältesten ihrer elf Kinder, die Familie zu ernähren. Esperanza trägt ihren Teil zum Familieneinkommen bei, indem sie in der örtlichen Konservenfabrik arbeitet. Sie ergreift die einmalige Gelegenheit, bei einem Professor der örtlichen Schulakademie im Haushalt zu arbeiten und ihr sehnlichster Wunsch nach Bildung scheint durch diesen Mann für das intelligente und wissbegierige junge Mädchen, das Bücher über alles liebt, ebenfalls in Erfüllung zu gehen. Als sie dem Schwarm ihrer Kindheit Warren Brentwood auf der Straße begegnet und erfährt, dass dieser nach seiner Ausbildung auf einem teuren Privatcollege nach Hause zurück gekehrt ist, scheint Esperanzas Glück perfekt. Warren ist von seiner ehemaligen Schulkollegin ebenfalls sehr eingenommen und stimmt sofort zu, als der örtliche Pastor ihn um den Gefallen bittet, gemeinsam mit Esperanza ein Projekt zu starten. Die beiden jungen Menschen fühlen sich zueinander hingezogen, doch die Tatsache, dass sie in völlig unterschiedlichen gesellschaftlichen Kreisen verkehren, wird zu einem immer größeren Problem. Ein plötzlich auftauchendes Gerücht über Esperanza wirft einen zusätzlichen Schatten über deren Glück – die beiden müssen nicht nur gegen die Vorurteile, sondern auch gegen ihre eigenen inneren Zweifel ankämpfen…

Mit „Esperanzas Weg“ hat Ruth Axtell einen eindrucksvollen Roman über die schier unüberwindlichen Hindernisse und gesellschaftlichen Schranken eines jungen Paares gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts geschrieben. Die Standesdünkel der höheren Gesellschaft und deren Arroganz und Gleichgültigkeit der armen Bevölkerungsschicht gegenüber wurden in diesem Buch sehr gut zum Ausdruck gebracht. Rassendiskriminierung, sexuelle Belästigung und die Machtlosigkeit der betroffenen Frauen sind ebenfalls Themen dieses Buches.

Die Autorin stellt ihren beiden gut ausgearbeiteten und überzeugenden Protagonisten Esperanza und Warren etliche Nebenfiguren zur Seite. Die Sehnsucht nach Bildung und der Wunsch, dem Leben in Armut und Ausgrenzung zu entgehen, spielen für Esperanza eine sehr wichtige Rolle. Ruth Axtell beschreibt die Hoffnungen und Sehnsüchte dieses jungen Mädchens auf sehr einnehmende Art und Weise, wodurch mir ihre Protagonistin im Verlauf dieses Romans regelrecht ans Herz gewachsen ist. Auch die innere Zerrissenheit Warrens, der im Grunde alles hat, was ein junger Mann sich wünschen kann und dennoch nicht glücklich ist, wird dem Leser überzeugend vermittelt. Warrens Weg ist von Geburt an vorgezeichnet, er folgte unbeirrbar den Wünschen seines Vaters und entsprach stets den Erwartungen seiner Familie.

Dem christlichen Glauben wird in diesem Buch viel Raum gegeben, er hat besonders für Warren Brentwood und Esperanza einen hohen Stellenwert. Die beiden in diesem Buch als wichtige Nebenfiguren auftretenden Pastoren empfand ich als ausgezeichnete Ratgeber und Mentoren, welche die christliche Botschaft sowohl durch ihr Reden, als auch durch ihr Handeln sehr überzeugend vermittelten. Hinsichtlich Warrens schüchterner Schwester Annalise hätte ich mir zudem gewünscht, ein wenig mehr über sie zu erfahren.

FAZIT: Dieser gefühlsbetonte und ohne Abenteuer oder Spannung ruhig dahin plätschernde Roman stellte für mich ein sehr schönes Lese-Erlebnis dar. Abgesehen von der Tatsache, dass die Autorin den wunderschönen Namen Esperanza permanent durch „Espy“ ersetzte, was mich bis zum Ende des Buches sogar schon massiv störte, hat mir „Esperanzas Weg“ sehr gut gefallen. Ich kann es Leserinnen mit einem Faible für Romantik, historische Romane und der Vermittlung einer christlichen Botschaft wirklich ans Herz legen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Eine kleine Gebetsschule

Mit Gott die Welt verändern
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Eine kleine Gebetsschule

„Es gibt eine Weise, wie die Dinge funktionieren.“

Diese Aussage ist ein sich permanent wiederholender Kernsatz dieses Buches, der in den einzelnen Kapiteln entsprechend begründet ...

Eine kleine Gebetsschule

„Es gibt eine Weise, wie die Dinge funktionieren.“

Diese Aussage ist ein sich permanent wiederholender Kernsatz dieses Buches, der in den einzelnen Kapiteln entsprechend begründet bzw. belegt wird. Warum bewirken manche Gebete etwas, andere wiederum nicht? John Eldredge befasst sich eingehend damit und macht jene Gebete, die wirken, zum Inhalt dieses Buches. Er möchte seinen Lesern verständlich machen, was Beten bedeutet und ihnen ein Gefühl dafür vermitteln, wie es funktioniert. Im letzten Kapitel nennt er „Mit Gott die Welt verändern“ auch „eine kleine Gebetsschule“ - und nach Zuschlagen der letzten Seite kann man als Leser diese Aussage nur bestätigen.

Anhand vieler Auszüge aus der Bibel geht John Eldredge auf das Wesen des Gebets ein und weist auf die Gebete von König David hin – die Psalmen, die uns durch die Heilige Schrift überliefert wurden. Er zitiert zum Beten mit all seinen Emotionen den legendären Gebetskämpfer aus dem neunzehnten Jahrhundert, E. M. Bounds, indem er schreibt: „Der ganze Mensch muss beten. Der ganze Mensch – Leben, Herz, Temperament, Geist – alles betet mit… es braucht wirklich das ganze Herz, wenn man wirksam beten will.“

In seinen Ausführungen bezieht er sich auf verschiedene Arten des Gebets, liefert dazu biblische Grundlagen und Textstellen, führt aber auch konkrete Beispiele an. Der Autor schreibt fesselnd und mit großer Überzeugungskraft. John Eldredge besitzt eine große Gabe, Menschen zu motivieren und zu begeistern, was in seinen Büchern deutlich zum Ausdruck kommt.

Ich habe an diesem Buch den starken Praxisbezug in ganz besonderem Maß zu schätzen gewusst. Was mir an diesem Buch am meisten gefallen hat, waren die ganz konkreten Gebetsbeispiele aus seinem eigenen Gebetsleben, in die John Eldredge seiner Leserschaft Einblick gewährte. Er blieb dadurch nicht nur bei seinen theoretischen Ausführungen, sondern gab Gebetsbeispiele zur Anwendung im Alltag, die der interessierte Leser nach seinem Belieben teilweise verwenden, umformulieren oder zur Gänze übernehmen kann.

Ein interessantes und zugleich nützliches liebevolles Detail war die Beilage eines Lesezeichens, dessen Vorderseite analog zum Buchcover gestaltet war, auf dessen Rückseite sich jedoch fünf Tipps für kraftvolles Beten befanden. Es ist ein nützliches Instrument, die prägnanten Punkte dieses Buches immer wieder in Erinnerung zu rufen – ein Lesezeichen, das sich entsprechend den Ausführungen des Autors zum Thema „Beten mit der Bibel“ für die tägliche Stille Zeit eignet.

Das Einzige, das mich an diesem Buch ein wenig störte, ist die Angewohnheit des Autors, seine Leserschaft zu duzen und dabei immer wieder mit dem Ausdruck „Freunde“ anzusprechen.

Fazit: Die Lektüre des Buches „Mit Gott die Welt verändern – Beten mit Vollmacht und Leidenschaft“ war für mich ein richtiges Highlight im Bereich der Christlichen Sachbücher. John Eldredge hat damit einen Lebensbegleiter veröffentlicht, den man gerne öfter zur Hand nimmt und dessen Gebetsvorlagen sich wunderbar dazu eignen, für das eigene Gebetsleben herangezogen zu werden. Ein hoch interessantes – und meiner Ansicht nach überaus bereicherndes Buch, das ich uneingeschränkt weiter empfehle!

„Der Sinn unseres Betens ist nicht, dass Gott unsere Bitten erfüllt, sondern dass wir zu einer vollkommenen und ungetrübten Einheit mit ihm kommen.“ (Zitat von Oswald Chambers im Buch „Mit Gott die Welt verändern“)