Profilbild von libri-amici

libri-amici

Lesejury Star
offline

libri-amici ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit libri-amici über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2020

Ich glaube an die Liebe

Die Sache mit der Liebe
0

Ich glaube an die Liebe

„Es ist nicht schwer, sich zu verlieben. Der schwere Teil ist, jemanden zu lieben, der einem gut tut.“

Der fünfzigjährige Hayden Reese führt nicht gerade ein Leben auf der Überholspur. ...

Ich glaube an die Liebe

„Es ist nicht schwer, sich zu verlieben. Der schwere Teil ist, jemanden zu lieben, der einem gut tut.“

Der fünfzigjährige Hayden Reese führt nicht gerade ein Leben auf der Überholspur. Nach einer schwierigen Kindheit mit einem unbarmherzigen und lieblosen Vater ist schließlich auch seine Ehe gescheitert. Der als sonderbar und gewalttätig bekannte Hayden lebt in einer kleinen Holzhütte, der Kontakt zu seiner Familie ist schon vor fünfzehn Jahren abgerissen. Haydens Probleme mit seiner Selbstkontrolle bringen ihn laufend in Schwierigkeiten. Die Liebe zu einer verheirateten Frau führt schließlich dazu, dass die Situation außer Kontrolle gerät – und Hayden steht einmal mehr vor den Scherben seines Lebens…

Catherine Ryan Hyde beschreibt in ihrer aktuellen Neuerscheinung das Leben eines Mannes, der all seine Ängste, seine Schuldgefühle und seine Verzweiflung, sogar seine Trauer, ganz fest in seinem Inneren eingeschlossen hat. Die einzige Art, Emotionen zu zeigen, sind Wutanfälle, die sehr oft in Form von Gewalt gegen andere eskalieren. Die Autorin zeichnet ein Bild von einem Mann, der trotz seiner schlimmen Erfahrungen nicht gänzlich aufgegeben hat, sondern immer noch an die Liebe glaubt. Doch manchmal verliebt man sich in den falschen Menschen.

Mit Hayden hat Catherine Ryan Hyde einen sehr starken, eigenwilligen, nicht unbedingt sympathischen Protagonisten geschaffen. Seine Gedanken und Handlungen konnte ich so gut wie nie befürworten, und nur ganz wenige Dinge nachvollziehen. Vielmehr fühlte ich mich während der gesamten Lektüre seltsam distanziert zu dieser Figur. Die Geschichte umfasst den Zeitraum zwischen 1960 und 1996, wichtige Nebenfiguren sind das Ehepaar Jack und Laurel sowie Laurels Tochter Peg, der Zuhälter Joey, der Tierarzt Doktor Meecham und ein mit Hayden befreundeter Polizist namens Scott. Im Handlungsstrang der Vergangenheit spielen Haydens Ehefrau Judith, seine Schwiegermutter Thea sowie seine Tochter Allegra eine Rolle. Haydens Eltern Lucy und Ed sowie sein Bruder Daniel sorgten für schlimme Erinnerungen und große Schuldgefühle, ihre Beziehung ist ebenfalls seit fünfzehn Jahren auf Eis gelegt.

Die Hauptperson wurde zwar ausführlich charakterisiert, die Nebenfiguren blieben jedoch blass. Es gab laufende zeitliche Sprünge in der Geschichte. Nur sehr langsam erfährt man Einzelheiten über Haydens Vergangenheit und die Gründe für sein aggressives Verhalten. In diesem Buch gibt es angesichts einer Verfolgungsjagd zwar ein gewisses Spannungsmoment, ansonsten plätschert die Geschichte jedoch dahin.

Fazit (Achtung Spoiler!):
„Die Sache mit der Liebe“ war nach einigen wundervollen Romanen für mich das bislang schlechteste Werk dieser Autorin. Catherine Ryan Hyde zeichnete einen Protagonisten, der sein Leben vergeudet, vollkommen unsympathisch ist, absolut lernresistent, defensiv und jähzornig agiert. Beinahe das gesamte Buch hindurch liest man von Gewaltakten und wütenden Ausbrüchen sowie Haydens hasserfüllten Gedanken. Zudem bedient die Autorin sich einer sehr derben Sprache, im ganzen Buch wird permanent geflucht. Inhaltlich war ich vom Plot, unsympathischen und blassen Charakteren und Themen wie Prostitution, Ehebruch und Gewalttaten abgestoßen. Trotz einiger positiver Erfahrungen mit ihren Büchern wird „Die Sache mit der Liebe“ wohl mein letzter Roman von Catherine Ryan Hyde bleiben.

Ich kann für dieses Buch leider keine Leseempfehlung aussprechen, da ich mich durch die Lektüre quälte und oft kurz davor war, sie abzubrechen. Eine kleine positive Entwicklung auf den letzten Seiten entschädigt leider nicht für den gesamten vorangegangenen Inhalt, zumal ich auch das Ende nicht wirklich überzeugend fand.

Veröffentlicht am 02.02.2020

Wenn sich Wunder begegnen

Wenn sich Wunder begegnen
0

Wenn sich Wunder begegnen

Der Klappentext bezeichnet das vorliegende Buch als „wahre Geschichte eines Pastors und seiner Gemeinde“ und bewegendes Glaubenszeugnis. Michael Spurlock ist Pastor und leitete ...

Wenn sich Wunder begegnen

Der Klappentext bezeichnet das vorliegende Buch als „wahre Geschichte eines Pastors und seiner Gemeinde“ und bewegendes Glaubenszeugnis. Michael Spurlock ist Pastor und leitete einige Jahre lang die All Saints-Gemeinde. Seine Erfahrungen in diesem Abschnitt seines Lebens brachte er als Geschichte zu Papier, die dem Leser aus der Sicht eines Dritten mit Michael Spurlock als Protagonisten erzählt wird.

Den Einstieg ins Buch bildet ein Prolog über den Christen und späteren Flüchtling Ye Win Kunoo aus dem Volk der Karen, der sich als Mitglied einer kleinen Guerilla-Truppe vor den burmesischen Soldaten im Dschungel verbirgt. Der kurze Prolog endet mit einem flehentlichen Gebet Ye Wins nach einer schweren Verwundung und dem Versprechen, im Falle seines Überlebens mit dem Kämpfen und Töten aufzuhören.

Anschließend wendet sich der Autor seiner eigenen Person zu und beschreibt sein Wirken in einer Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika, in der Stadt Smyrna im US-Bundesstaat Tennessee. Er berichtet von zerstrittenen Christen und einem schweren Konflikt, der für den Austritt eines Großteils der Gemeindemitglieder verantwortlich zeichnete, erzählt von einer finanziellen Verschuldung und dem Kampf um das Überleben der All-Saints-Gemeinde.

Zu meinem Bedauern muss ich gestehen, dass ich nach nunmehr drei Anläufen und nach mit äußerster Überwindung gelesenen neunzig Buchseiten aufgebe. Zum einen verleidete mir der trockene, sehr anstrengende und ermüdende Schreibstil das Lesevergnügen, der dieses Buch zu einer unglaublich langatmigen Lektüre macht und den Leser mit zahlreichen uninteressanten Einzelheiten überhäuft. Die oftmals akribischen Berichte aus dem Alltag der beiden Hauptfiguren stellen einen monotonen, zutiefst langweiligen Lebensbericht dar, der Autor verliert sich in völlig unrelevante Details. Michael Spurlocks Bericht liest sich an mancher Stelle wie ein Schulaufsatz, die beschriebenen Charaktere weckten keinerlei Sympathie. Darüber hinaus ergeht sich der Autor in seitenlangen detaillierten Ausführungen über die Politik, die Wirtschaft, die Konflikte und kriegerischen Auseinandersetzungen in Burma, er schreibt über die Religion und die Götter, die angebetet werden. Ich hatte die ganze Zeit den Eindruck, ein Lexikon oder trockenes Sachbuch kombiniert mit einer Biographie über einen amerikanischen Pastor und einen Flüchtling aus Burma in Händen zu halten.

Nach neunzig Seiten muss ich ernüchtert feststellen, dass dieses Buch es mit keiner einzigen Seite geschafft hat, auch nur das geringste Interesse für die Menschen hinter dieser Geschichte zu wecken. Es war im Gegenteil eine äußerst anstrengende, unfassbar zähe Angelegenheit, ein Buch, das ich enttäuscht abgebrochen habe. Es war auch eigenartig, ein Buch des Autors Michael Spurlock zu lesen, der über einen Pastor namens Michael Spurlock in der dritten Person schreibt. Ein sehr eigenartiges Buch mit einem für mich komplett uninteressanten und langatmigen Inhalt.

Ich zähle definitiv nicht zur Zielgruppe dieses Buches und kann es auf gar keinen Fall weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 18.04.2018

Die Tatarin

Die Tatarin
0

Da ich bislang kaum Geschichten aus Russland, insbesondere Sibirien, zu meiner Lektüre zählte, war meine Neugier auf "Die Tatarin" von Iny Lorentz geweckt.

Leider wurde ich maßlos enttäuscht. Der Inhalt ...

Da ich bislang kaum Geschichten aus Russland, insbesondere Sibirien, zu meiner Lektüre zählte, war meine Neugier auf "Die Tatarin" von Iny Lorentz geweckt.

Leider wurde ich maßlos enttäuscht. Der Inhalt langweilte mich, die Protagonisten konnten mein Interesse nicht wecken und wirkten leblos und flach, das Hörbuch wurde in einem "monotonen Einerlei" und scheinbar vollkommen emotionslos vorgetragen, und nicht zuletzt muss ich einigen Vorrezensenten recht geben: die Idee der als Mann verkleideten Frau, die sich um Tarnung bemühen muss, dann jedoch verliebt, ist mittlerweile schon zu oft verwendet worden.

Bestenfalls ein Bewertungsstern und keine Hörempfehlung.

Veröffentlicht am 18.04.2018

Verführung zum Tod

Verführung zum Tod
0

The Times“ preist im Klappentext dieses Hörbuch als „einer der 100 besten Krimis des 20. Jahrhundert“ an. Zu meiner großen Ernüchterung konnte ich davon rein gar nichts bemerken.

Der vollkommen unsympathische ...

The Times“ preist im Klappentext dieses Hörbuch als „einer der 100 besten Krimis des 20. Jahrhundert“ an. Zu meiner großen Ernüchterung konnte ich davon rein gar nichts bemerken.

Der vollkommen unsympathische und langweilige Protagonist agiert neben langweiligen Nebenfiguren in einem ebenso langweiligen Plot, und die Ermittlungen im Mordfall sowie die Art des Vortragens durch Hubertus Gertzen kann ich leider auch nur als langweilig bezeichnen.

In der Regel halten mich spannende Hörbücher im Auto davon ab, bei langen Fahrten in der Dunkelheit müde und Opfer des Sekundenschlafes zu werden. Dieses Hörbuch jedoch war prädestiniert dazu, mich aufgrund all der genannten Punkte dermaßen einzuschläfern, dass ich nach zwei Dritteln frustriert abbrach.

Ich kann „Verführung zum Tod“ keinesfalls weiter empfehlen und gehe sogar noch so weit zu behaupten, dass jeder Cent für diesen Kauf vergeudet war.

Einen Bewertungsstern dafür … und auch diesen nur äußerst ungern.


(Rezension zum Hörbuch)

Veröffentlicht am 18.04.2018

Angst in deinen Augen

Angst in deinen Augen
0

Aufgrund vieler vorangegangener und durchwegs positiver Leseerfahrungen wählte ich ein Hörbuch von Tess Gerritsen in der Hoffnung, einige spannende Hörstunden im Auto erleben zu dürfen. Leider wurden all ...

Aufgrund vieler vorangegangener und durchwegs positiver Leseerfahrungen wählte ich ein Hörbuch von Tess Gerritsen in der Hoffnung, einige spannende Hörstunden im Auto erleben zu dürfen. Leider wurden all meine Erwartungen schrecklich enttäuscht.

Äußerst schwache, in ihren Handlungen unglaubwürdige Protagonisten, kaum skizzierte Nebenfiguren, und ein spannungsarmer, klischeebehafteter Plot ("armes, schwaches und hilfloses hübsches Frauchen trifft auf wortkargen Cop, der den harten Burschen mimt, aber insgeheim ein so weiches Herz hat") verleideten mir das Hörvergnügen.

Da ich mich zudem auch mit Gordon Piedesacks Stimme nicht anfreunden konnte, kann ich diesem Hörbuch beim besten Willen nicht mehr als einen Stern vergeben.

Wirklich schade, denn Tess Gerritsen kann es bei weitem besser!