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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2023

emotional sehr berührende Kurzgeschichte um eine anatomische Struktur im Gehirn

Die Anatomie des Blumenkörbchens
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Ronald ist fasziniert von einer Struktur im Gehirn, die man kaum je zu Gesicht bekommen kann: das Bochdalek-Blumenkörbchen.

Nach dem Tod eines Menschen und auch während der Präparation des Gehirns verflüchtigt ...

Ronald ist fasziniert von einer Struktur im Gehirn, die man kaum je zu Gesicht bekommen kann: das Bochdalek-Blumenkörbchen.

Nach dem Tod eines Menschen und auch während der Präparation des Gehirns verflüchtigt sich die Struktur und ist damit nur bei frisch Verstorbenen zu sehen. Es war für Ronald nicht einfach diese Möglichkeit in der Rechtsmedizin zu organisieren. Doch nun ist es so weit. In dieser Nacht wird er in der Rechtsmedizin zu Gast sein und sobald ein Verstorbener eingeliefert wird, wird er das Gehirn sezieren und die Struktur sehen können. Auch wenn seine Freundin Diana lieber ins Kino möchte, so kann er diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen.

Doch eine Nach kann alles verändern.

Die Kurzgeschichte war fesselnd geschrieben. Die Exkurse in die Anatomie haben viel Wissen gezeigt und auch von der Existenz des Blumenkörbchens habe ich zuvor noch nie gehört. Dabei wirkten die fachlichen Passagen nie unangebracht oder zu viel. Auch war die Geschichte emotional sehr berührend, ohne dabei auch nur im geringsten kitschig zu wirken.

Mir wird das Buch im Gedächtnis bleiben.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Krimi in Traumkulisse

Oh wie schön ist Trinidad
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Jens erhält einen Anruf von einem alten Freund. Obwohl er und Egon sich schon vor Jahren aus den Augen verloren haben, scheint der alte Freund Hilfe zu brauchen. Da Jens Lust auf ein Abenteuer hat macht ...

Jens erhält einen Anruf von einem alten Freund. Obwohl er und Egon sich schon vor Jahren aus den Augen verloren haben, scheint der alte Freund Hilfe zu brauchen. Da Jens Lust auf ein Abenteuer hat macht er sich auf den Weg nach Trinidad. Allerdings bruacht es ein bisschen bis Egon rausrückt was eigentlich los ist.

Währenddessen erkundigt Jens das Paradies, macht Bekanntschaften und sinniert über das Leben. Anstoß für letzteres ist ein Buch über Gott, dass ihm seine Freundin heimlich in den Koffer gesteckt hat.

Man hat den Eindruck in diesem Buch spielt die Umgebung die Hauptrolle. Immer wieder gibt es ausführliche Erklärungen über die Inseln und deren Geschichte. Hierfür hätte ich eine Karte im Buch ganz schön gefunden, da ich mich mit Trinidad und Tobago nicht auskenne blieb das alles nicht richtig greifbar für mich. Alle Personen, die er trifft nehmen jede Gelegenheit wahr, um ihn über Land und Leute aufzuklären. Da wird manchmal abrupt ein Schalter umgelegt zwischen Person, die inhaltlich zur Entwicklung der Handlung beitragen soll, und Reiseführer. Das ist eingetlich sehr informativ. In der Häufigkeit in der es hier gemacht wird hat das für mich aber immer wieder die Entwicklung der Geschichte unterbrochen.

Mittendrin im Geschehen und den Belehrungen ist Jens, der in seiner Naivität schon fast ignorant wirkt. Ohne Sonnencreme ab an den Strand. Mit einem Sonnenbrand, der verhindert, dass er den Rucksack am Rücken tragen kann auf in die Wildnis und so geht es weiter.

Zusammen hat das leider dazu geführt, dass ich mit dem Buch nicht warm wurde. Ich hatte den Eindruck, dass das Buch etwas zu viel Gewicht auf Trinidad gelegt hat. Die Geschichte an sich blieb dabei immer irgendwie nur Beiwerk und die Personen blieben mir bis zum Ende eher unsympathisch.

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Veröffentlicht am 17.09.2023

zwei Jugendliche auf dem Weg nach Berlin

Nur 300 km
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Carls muss mit seiner Mutter in den Ferien an die Ostsee fahren, dabei wäre er viel lieber mit seinem Freunden in ein Rollstuhl Skater Camp. So ein Strandrolli ist nun mal leider mega hässlich und total ...

Carls muss mit seiner Mutter in den Ferien an die Ostsee fahren, dabei wäre er viel lieber mit seinem Freunden in ein Rollstuhl Skater Camp. So ein Strandrolli ist nun mal leider mega hässlich und total peinlich. Als dann auch der Vater seinen angekündigten Besuch absagt, kann der Urlaub ja nichts mehr werde. Do dann lernt er Fee kennen. Als sie vorschlägt nach Berlin zu seinem Vater zu fahren, muss er nicht lange überredet werden.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Carl und Fee sind ein eher unterschiedliches Paar. Lange habe ich überlegt was die beiden verbinden. Ich habe Fee an vielen Stellen als etwas übergriffig empfunden. Sie kennt keine Distanz (im Guten wie im schlechten), es ist nie ganz klar wann sie die Wahrheit sagt und ihre eigene Motivation mit Carls Vater zu sprechen erfährt Carl nicht von ihr. Aber andererseits fand ich die Freundschaft auch deshalb so gut. Sie hatte Ecken und Kanten, genau wie Carl und Fee selber auch.

Carls Rollstuhl ist natürlich immer präsent. Immer wieder beschreibt Carl die Hürden, denen er im Rollstuhl begegnet, ohne dass sie das Hauptthema werden.

Dieses Buch sollte gerne mal in der Schule, 7./8. Klasse ,gelesen werden. Es ist bei vielen Themen an den Jugendlichen dran und bietet viel Diskussionsstoff.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Mumie auf Abwegen

Coralee und die entlaufene Mumie
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Eine Mumie ist aus einem Museumslager verschwunden und die Fee Coralee und ihre Partnerin (ein besserwisserischer Irrwisch) reisen nach Ägypten um sie wieder zu finden. Dabei bekommen sie Hilfe von einem ...

Eine Mumie ist aus einem Museumslager verschwunden und die Fee Coralee und ihre Partnerin (ein besserwisserischer Irrwisch) reisen nach Ägypten um sie wieder zu finden. Dabei bekommen sie Hilfe von einem Dschinn und einem Gott.

Ich habe den ersten Band nicht gelesen, aber kein Problem mit dem Einstieg gehabt. Es gibt gerade genug Hinweise auf das Geschehen im ersten Band, so dass man Lust bekommt auch diesen zu lesen, aber es wird nicht immer wieder auf den ersten Band verwiesen.

Die Suche nach der verschwundenen Mumie ist relativ zielstrebig und mit der Hilfe des Gottes Anubis und des Dschinns Salem auch nicht allzu schwierig. Dabei wird vor allem bei den Fortbewegungsmitteln auf allerlei Gefährte zurückgegriffen. Nach Ägypten mit dem Flugzeug, dort ist man erst mit einer alten Rostlaube unterwegs, dann mit einem fliegenden Teppich. Währenddessen fliegt der Irrwisch in der Drohne herum.

Die Sprache ist frech, fröhlich und sehr direkt. Wer zart besaitet ist, wird sich mit Coralee eher deftigen Art anfreunden müssen.

Das wahre Lesevergnügen hat für mich der Witz ausgemacht und wie die Personen miteinander umgehen. Alle waren sympathisch aber jede hatte auch ihre klaren Ecken und Kanten. Eigentlich nörgeln sie die ganze Zeit aneinander herum aber wenn es darauf ankommt sind sie ein Team und ziehen an einem Strang.

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Veröffentlicht am 16.08.2023

Eine Frau vor ihrer Zeit

Die einzige Frau im Raum
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Hedy Kiesler hat mit dem Schauspiel Sissi am Wiener Theater großen Erfolg. Sie ist eine begnadete Schauspielerin und schafft es dies dem Publikum zu zeigen. Damit zieht sie auch die Aufmerksamkeit des ...

Hedy Kiesler hat mit dem Schauspiel Sissi am Wiener Theater großen Erfolg. Sie ist eine begnadete Schauspielerin und schafft es dies dem Publikum zu zeigen. Damit zieht sie auch die Aufmerksamkeit des Waffenhändlers Fritz Mandl auf sich. Sie ist fasziniert von diesem älteren, reichen Mann und seiner Welt. Daher gibt sie seinem Werben nach und heiratet ihn. Allerdings entpuppt er sich als besitzergreifend und gewalttätig. Ihr gelingt die Flucht nach Amerika, wo sie den großen amerikanischen Traum lebt. Soweit zum äußeren Bild. Im inneren bleibt sie jedoch getrieben. Getrieben von Schuldgefühlen und der Suche nach Möglichkeiten den Sieg über Deutschland herbeizuführen.

Ich habe das Buch sehr zwiegespalten gelesen. Einerseits war ich voller Bewunderung für eine intelligente Frau, die es schafft ihren Weg zu gehen. Ich habe mich im Internet weiter über sie erkundigt und sogar einen Film mit ihr gesehen. Was kann ein Buch wohl mehr erreichen als eine Tür zu neuem Wissen zu öffnen?
Andererseits kam ich mit dem Schreibstil und der emotionalen Seite der Hauptfigur nicht wirklich klar. Das Buch war in vielen Dingen sehr theatralisch, dass ist leider nicht mein Fall.

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