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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2025

dubiose Mordfälle

Manche Schuld vergeht nie
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Ali Dawson, arbeitet als Ermittlerin seit geraumer Zeit in einer geheimen Polizeiabteilung, die sich besonderen Cold-Fälle widmet. Drei weitere Personen, jeder für sich ein Spezialist unterstützen sie ...

Ali Dawson, arbeitet als Ermittlerin seit geraumer Zeit in einer geheimen Polizeiabteilung, die sich besonderen Cold-Fälle widmet. Drei weitere Personen, jeder für sich ein Spezialist unterstützen sie wann immer nötig.
Eines Tages wird Ali ins Büro des Justizministers Isaac Templeton gerufen. Er hat für sie eine besondere Herausforderung. Angeblich war sein UrUrgrossvater Cain nicht der unbescholtene Bürger, denn er hatte gewisse Vorlieben zum weiblichen Geschlecht. Zudem sammelte er Bilder von angehendem Künstler, die hauptsächlich Frauen porträtierten. Auch war er bekannt, dass er besondere Kuriositäten sammelte. Auch soll er nicht unschuldig am Tod einiger Models sein. Isaac beauftragt Ali sich vor allem um die Todesfälle zu kümmern.
Für die Klärung dieses Auftrags ist Ali bereit, sich auf eine Zeitreise ins viktorianische Zeitalter zu begeben. Darauf bereits sie sich akribisch vor. Was sie dort alles entdeckt, ist mehr als nur skurril und fragwürdig.
Sci-Fi und gegenwärtiges werden in diesem Kriminalfall wunderbar geschildert. Da ist einerseits Ali, eine liebenswürdige, aber taffe 50-jährige Ermittlerin. Sie freut sich regelrecht auf ihren besonderen Einsatz, der von der Physikerin Jones begleitet wird. Ihr Sohn Finn, der für den Justizminister arbeitet, darf von ihrer Mission jedoch nichts erfahren. Es dauert nicht lange, und schon läuft alles aus dem Ruder.
Spannend fand ich, wie sich die jeweiligen Figuren auf die Zeitreise vorbereiten und dann durch die «Pforte» schreiten, sei es in die Vergangenheit oder Gegenwart. Mit welchen Pannen die jeweiligen Protagonisten zu kämpfen hatten. Die Erzählung ist sehr akribisch und ausschweifend dargelegt. Für meinen Geschmack zu langatmig. Leider bleiben gegen den Schluss zu viele Fragen unbeantwortet. Da es sich jedoch um eine Reihe handelt, werden diese vielleicht im nächsten Buch erklärt.
Elly Griffiths ist sicherlich eine hervorragende Autorin, die einen starken Hang zu etwas Ausgefallenem zeigt. Das Cover wiederspiegelt den Inhalt dieses Kriminalfalles, vor allem mit den gewählten kalten Farben. «Manche Schuld vergeht nie” kann ich jedem empfehlen, der einen außergewöhnlichen und unterhaltsamen Kriminalroman lesen möchte, einnehmend, mitreißend, ab und zu hätte es nicht geschadet, weniger ausführlich.

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Veröffentlicht am 26.11.2025

erneut spannend

Seemannsgrab für Norderney
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Inzwischen ist es bereits das 12. Buch mit Anwalt Jan de Fries.

Eher zufällig wird er hier in einen Mordfall hineingezogen. Im Hafenbecken von Norderney wird eine männliche Leiche aus herausgezogen. ...

Inzwischen ist es bereits das 12. Buch mit Anwalt Jan de Fries.

Eher zufällig wird er hier in einen Mordfall hineingezogen. Im Hafenbecken von Norderney wird eine männliche Leiche aus herausgezogen. Unklar war anfänglich, ob es sich hier um einen Unfall mit tödlichem Ausgang oder Mord handelt. Doro Oldenburg, Hauptkommissarin und ihr Team beginnen mit den ersten Untersuchungen und Ermittlungen. Bei dem Toten wird zudem eine Visitenkarte von Jan gefunden. Jetzt ist klar, Jans Neugier ist geweckt.

Schnell wird Jan in die weiteren Ermittlungen integriert. Fast gleichzeitig wird ein zweites Opfer auf der Insel Norderney entdeckt. Diese Spuren führen die beiden zu einem Filmset, das ein historisches Drama dreht. Zufällig wird Jan als Komparse in die Dreharbeiten hineingezogen. Seine Schnüffelei bringt in jedoch in eine sehr brenzlige Situation.

Dirk Trosts Krimis sind sehr leicht zu lesen. Wie schon aus seinen früheren Krimis bekannt, baut sich eine Spannung auf, die sich fast durch das ganze Buch aufrechthält. Ich habe alle «Jan de Fries» gelesen, bei diesem fehlte mir ab und zu der richtige Kick. Gewisse Passagen waren etwas zu langatmig.

Das Cover sowie der Titel wie schon gewohnt passend gewählt. Dirk Trost ist ein Garant für ein paar spannende Krimistunden. Ich freue mich heute schon auf seinen 13. Fall.

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Veröffentlicht am 06.11.2025

Spionage-Thriller mit vielen Facetten

Kälter
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Luzy Morgenroth die Hauptprotagonistin führt jetzt ein beschauliches Polizisten-Leben auf Amrum. Das wir nicht immer so. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag tobt ein heftiger Sturm auf der Insel. Mit der ...

Luzy Morgenroth die Hauptprotagonistin führt jetzt ein beschauliches Polizisten-Leben auf Amrum. Das wir nicht immer so. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag tobt ein heftiger Sturm auf der Insel. Mit der letzten Fähre sollte auch der Bruder ihrer Freundin zurückkommen, doch dieser bleibt verschwunden. Eigentlich ist er ein erfahrener Seemann. Die Inselbewohner können sich nicht vorstellen, dass er über Bord ging. Am folgenden Morgen beginnt Luzy zusammen mit ihrem Polizisten Partner Jörgen die Suche nach Tamme. Nicht wissend, dass mit der gestrigen Fähre ein Killerkommando auf die Insel gekommen ist, das sich auf Luzy konzentriert. Schnell ist ihr klar, ihre Vergangenheit hat sie eingeholt. Dabei kommt tragischerweise auch Jörgen ums Leben. Auch Tamme wird wenig später tot aufgefunden, ermordet. Jetzt ist Luzy endgültig klar, «Babel» hat sie aufgespürt, denn sie findet entsprechende Hinweise. Bis anhin hat sie geglaubt, ihr grosser Erzfeind sei vor Jahren ums Leben gekommen. Dies ist der Grund, dass Luzy die Insel verlässt, und in ihr früheres Leben zurückkehrt. Es beginnt eine wahre Odysee quer durch die halbe Welt.

Andreas Pflüger hat in seinem mir bereits aus früheren Büchern bekannten Schreibstil ein äusserst actionreichen und teilweise Agententhriller geschrieben. Um wieder fit zu werden, kehrt Luzy zu ihren «alten» und «neuen» Kameraden nach Israel zurück. Von verschiedenen Seiten erfährt sie, wo «Weissclown» gesehen wurde, welche Anschläge auf sein Konto gehen etc. Ein eiskalter Killer, der für verschiedene Geheimdienste sehr heikle Aufträge ausführt. Auch er erfährt, dass sie zurückgekehrt ist. Eine wahre sehr intensive Hetzjagd beginnt, mit dem Motto, wer ist schneller, um den anderen zu töten. 2/3 des Buches bestimmen eher das alte Leben von Luzy, sehr rasant geschrieben. Dazwischen gespickt mit vielen Einschüben, die mich manchmal überforderten. Trotzdem möchte ich erwähnen, dass Pflüger eine sehr intensive Recherche über gewisse Ereignisse, wie Kalter Krieg, Geheimdienste sowie die Konflikte im Nahen Osten tätigte.

Mit der Figur Luzy Morgenroth hatte ich immer wieder etwas Mühe. Einerseits zeigt sie sich gegenüber Menschen, die ihr sehr sympathisch sind, eher fürsorglich. Wenig später je nach Situation eine absolute eiskalte Killerin und Kampfmaschine. Die sehr intensiv beschriebenen Tötungen einzelner Gegner gingen mir arg unter die Haut. Ich möchte Luzy nicht begegnen, wenn sie im Modus «Kampfmaschine» unterwegs ist. Die entsprechende Begleitmusik und Hinweise, ein typisches Markenzeichen des Autors. Darüber lässt sich streiten, für meinen Geschmack etwas zu viel. Zum Buchtitel «Kälter», gut gewählt, denn öfters lief es mir eiskalt den Rücken runter.

Fazit: Ein aussergewöhnlicher, anspruchsvoller und intensiver Spionagethriller mit vielen psychologischen Abgründe. Mich als Leser hat das Buch öfters an meine Grenzen gebracht.

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Veröffentlicht am 26.10.2025

eine jüdische Familiengeschichte über vier Generationen

Adama
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Die tragische schicksalshafte Geschichte über Ruth und ihre Nachkommen in der Zeit von 1946 – 2009.

Mit der Hauptfigur «Ruth» erzählt Lavie Tidhar eine Familientragödie, die so durchaus geschehen sein ...

Die tragische schicksalshafte Geschichte über Ruth und ihre Nachkommen in der Zeit von 1946 – 2009.

Mit der Hauptfigur «Ruth» erzählt Lavie Tidhar eine Familientragödie, die so durchaus geschehen sein könnte. Ruth, ihre Schwester sowie ihr Leben zusammen mit ihren Eltern in Ungarn. Bis zum Ausbruch des zweiten Weltkriegs lebten sie glücklich und zufrieden. Einziger «Makel», sie sind gläubige Juden, die mehr oder weniger alle von den damaligen Nazis verfolgt wurden. Ruth gelingt die Flucht und reist über das Mittelmeer nach Palästina, wo sie zusammen mit anderen Juden den Kibbuz Trashim aufbaut. Ihre Mutter sowie ihre Schwester kommen ins KZ. Dieses überlebt nur die Schwester. Auch ihr Bruder gelingt die Flucht Richtung Sowjetunion.

Die damalige Zeit bis 2009 verlangt von Ruth das Äusserste. Doch sie hat immer nur Ziel, den Kibbuz für sich und ihre Familie auf- und auszubauen, zu einem florierenden Unternehmen. Doch viele Akteure spielen darin teilweise mehr oder weniger sehr tragische Rollen. Vieles ist nicht legal, trotzdem notwendig, um zu überleben. Auch vor Mord wird nicht zurückgescheckt.

Anfänglich springen die einzelnen Ereignisse hin und her. Erst später wird es chronologisch. Für Verwirrung sorgen auch die mir ungewohnten Namen, wer ist wer und ist seine Aufgabe. Dazu habe ich für mich eine Legende erstellt, die sehr hilfreich war. Der Erzählstil des Autors verlangt die volle Aufmerksamkeit, denn es ist nicht ein Buch, das man einfach so wegliesst. Die Ereignisse enden teilweise sehr blutig und schonungslos. Es liess mich nicht kalt oder schockiert zurück, eher nachdenklich. Für mich ist «Adama» ein Buch, die einen gewissen Einblick in das Geschehen Israels einbringt. Das Cover mit der Kalaschnikow eher als Symbol verwertet.

Ich habe es nicht bereut, das zweite Buch aus dieser Reihe zu lesen. Auf «Maror» bin ich gespannt.

Meine Empfehlung an alle, die zwischendurch auch mal ein intensives und berührendes Buch lesen möchten.

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Veröffentlicht am 14.10.2025

genial spannend

Narbenkünstler #Thriller
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Das 3. Buch in dieser Reihe wartet mit einer Herausforderung an das Sonderermittlungsteam Davids und Martin der besonderen Art auf. Dabei scheut die Täterschaft nicht, Zoe Martin mit ihrer Schulzeit im ...

Das 3. Buch in dieser Reihe wartet mit einer Herausforderung an das Sonderermittlungsteam Davids und Martin der besonderen Art auf. Dabei scheut die Täterschaft nicht, Zoe Martin mit ihrer Schulzeit im bekannten Campus einer Eliteschule in Frankfurt zu konfrontieren. Ist sie zu befangen, um weiter zu ermitteln?

Der Reihe nach; in Frankfurt tauchen Leichen auf, die alle erfroren sind. Das Besondere ist, die Art wie sie starben, nämlich langsam, sehr grausam und schmerzhaft wurden sie eingefroren. Nicht genug, alle wurden nach ihrem Tod geköpft. Welche Rolle hier der bekannte Künstler Zhalar alias Sascha Kaminski spielt, wird im Laufe der Ermittlungen immer klarer.

Das Besondere ist die integrierte Geschichte mit Bezug auf die «drei Musketiere» von Alexander Dumas, die der Täter in verschieden Abschnitten in seiner Version zum Besten gibt.

Die Auflösung ist sehr überraschend. Alle losen Knoten wurden vom Autor hervorragend zusammengeknüpft und schlüssig erklärt. Der direkte, schnörkellose Schreibstil trieb mich förmlich durch die Seiten, so spannend war es. Dabei sparte er auch hier nicht mit Szenen, die sehr grausam rüberkommen. Jeder einzelne Protagonist wiederum ihrer Spezialität entsprechend eingesetzt. Marc Davids leidet immer noch unter seiner besonderen Angstpsychose. Da frage ich mich, wie lange er mit seiner speziellen Therapie noch durchhält, ohne dass es zu einer Katastrophe kommt. Seine Partnerin Zoe Martin ahnt schon einiges und versucht bei jeder Gelegenheit, ihn darauf anzusprechen.

«Narbenkünstler» hat mich ein paar Stunden super unterhalten. Ich empfehle diesen Psycho-Thriller allen Lesern gerne weiter, die keine Angst vor Grausamkeiten haben.

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