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Veröffentlicht am 03.06.2023

Leider nicht das, was ich erwartet habe

Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle
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Ich habe mich sehr auf diesen Jugendroman gefreut. Ich habe eine schöne Liebesgeschichte mit starken Charakteren erwartet, die mich richtig vom Hocker haut. So ganz kann ich das jetzt nach dem Lesen leider ...

Ich habe mich sehr auf diesen Jugendroman gefreut. Ich habe eine schöne Liebesgeschichte mit starken Charakteren erwartet, die mich richtig vom Hocker haut. So ganz kann ich das jetzt nach dem Lesen leider nicht bestätigen. So großartig wie die Leseprobe begonnen hat, ging es leider nicht weiter.

Unsere Protagonistin Coley mochte ich überwiegend. Ich fand sie stark, sie hat sich für sich selber eingesetzt und ich habe sie gerne begleitet. Dennoch wirkte sie auf mich häufiger mal chaotisch. Sie war häufig absolut nicht vorhersehbar, das war als Leserin dann manchmal alles schwer nachvollziehbar. Außer ihrem Konflikt mit ihrem Vater entwickelt Coley sich in der gesamten Geschichte meiner Meinung nach nicht ein bisschen weiter. Ich hätte mir gewünscht, dass wir sie näher kennenlernen und mehr von ihrer Person selbst gesehen hätten. Das kommt in dieser Geschichte leider wirklich sehr kurz. Ich habe mir hier wirklich mehr gewünscht, gerade für die queere Repräsentation, weil Coley auf mich in der Leseprobe wie eine tolle Charakterin wirkte. Im Verlauf der Geschichte, fand ich das dann leider nicht mehr. Ich mochte eigentlich, dass sie von Anfang an über ihre Sexualität wusste und für sich damit eigentlich sehr stark wirkte. Aber das rutschte immer weiter in den Hintergrund.

Deutlich problematischer fand ich dagegen Sonya. Sie war mir zu keinem Punkt sympathisch. Für mich war sie irgendwie wie ein zickiges Schulmädchen, um das ich in meiner Schule einen großen Bogen gemacht hätte. Sie kommandiert gerne rum, ist gemein und einfach nervig. Und nicht nur das, sie animierte andere Leute ständig zu Alkoholkonsum, was ich (zumindest ohne ergänzende Einordnung) sehr problematisch finde. Ihr Verhalten wird nie wirklich kritisiert und es wird letztendlich einfach so stehengelassen. Damit ist niemandem geholfen. Ja, es ist gibt wirklich diese Leute, aber dann sollte man dieses Buch doch zumindest nutzen, um noch was positives draus zu machen. So fand ich es generell einfach störend.

Generell fand ich den Plot ziemlich schwach. Hier gibt es nichts, was man nicht schon mal gelesen hat. Im Gegenteil finde ich die Liebesbeziehung sogar fast gar nicht nachvollziehbar. Mir ist immer noch schleierhaft, was Sonya und Coley aneinander finden. Das fand ich besonders schade.
Das Interessanteste an der Geschichte war für mich die Geschichte um Coley und ihren Vater. Auch wenn dieser in der Vergangenheit kein Vorzeige Vater war, fand ich ihn die ganze Zeit total lieb und herzlich. Er gibt sich wirklich Mühe und die Konflikte zwischen den beiden wirkten authentisch. Zudem gibt es eine interessante Entwicklung, die für mich allerdings auch nicht ganz rund war. Mir hat da zum Ende hin noch etwas gefehlt. Aber gut, das mag man auch anders sehen.

Alles in allem kann Hayley Kiyoko mich mit ihrem Debut leider nicht überzeugen. Mit ihrer Musik hat sie einen großen Beitrag für die queere Community geleistet, aber dieses Buch bringt leider nicht wirklich weiter. Sehr schade. Aber vielleicht wird das ja in folgenden Büchern noch besser. Der Schreibstil jedenfalls hat mir gut gefallen und auch die Geschichte an sich, lässt sich schon schnell lesen. Auch wenn es nicht mein Fall war, werden sicherlich viele Freude mit dieser kurzweiligen Geschichte haben. Ich selber werde es nicht empfehlen, aber das ist ja auch nur meine Meinung. Die Art von queerer Liebesgeschichte, die ich mir gewünscht habe, war es aber leider nicht.

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Jahreshighlight!

Malibu Rising
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Wow, wow, wow. Wo soll man hier bloß anfangen? Für mich ist dieses Buch ein absolutes Jahreshighlight bis jetzt. Dieses ganze Buch hat sich für mich angefühlt wie ein Film. TJR schafft es so authentisch ...

Wow, wow, wow. Wo soll man hier bloß anfangen? Für mich ist dieses Buch ein absolutes Jahreshighlight bis jetzt. Dieses ganze Buch hat sich für mich angefühlt wie ein Film. TJR schafft es so authentisch zu schreiben, dass ich gar nicht verhindern kann, dass ich mir diese Geschichte bildlich im Kopf erscheint. Ich hatte anfangs wirklich keine Ahnung, worauf ich mich einlasse, aber ich wurde absolut nicht enttäuscht. Dieses Buch schafft Spannung von Anfang bis Ende ohne auch nur auf einer Seite langweilig zu sein. Und mal ganz unter uns: Die hier im Zentrum stehende Party, muss wahrlich gut durchdacht sein, um dem Leser zu fesseln und Spaß zu machen. Persönlich habe ich bisher kaum über Partys gelesen, die ich auch nur annähernd lebendig gar realistisch fand. Auch wenn diese Party den Umständen geschuldet, selbstverständlich kein bisschen typisch ist für die meisten von uns, war sie dem Setting entsprechend einfach super ausgestaltet.

Besonders fand ich an diesem Buch außerdem, dass die Rückblicke in der Geschichte mich mega gefesselt haben. Es kann bei Büchern leicht passieren, dass die Rückblicke langweilig sind und man eigentlich nur die Hauptgeschichte weiterverfolgen will. So ging es mir hier nicht. Beide Teile waren super interessant und toll verwoben. Ich war einfach nur begeistert.

Besonders betonen möchte ich wie gut gelungen ich die Charaktere finde. Obwohl im ganzen Buch wirklich viele Charaktere unterschiedlich große Auftritte haben, sind die allermeisten mir zum Greifen nah. Mit Ecken und Kanten, mal mehr mal weniger sympathisch. Generell einfach realistisch. Und das habe ich geliebt und an TJR bewundert. Die Charakterentwicklungen fand ich hammer und passend und konnte eigentlich jeden gut nachvollziehen. Das hat zudem dazu geführt, dass ich mich emotional wahnsinnig mit den Charakteren verbunden gefühlt habe und entsprechend mit ihnen gelitten habe. Ich musste mich wirklich zusammenreißen an der einen oder anderen Stelle keine Träne zu verdrücken, weil ich so in der Geschichte drin war und mitgefiebert habe.

Außerdem möchte ich hervorheben, wie großartig TJR das gesamte Familiendrama konstruiert hat. Ich fand es authentisch, spannend und komplex. Ohne zu spoilern kann man wohl sagen, dass diese Geschichte einfach toll und vielschichtig und dadurch auch so unfassbar fesselnd ist. Einfach hammer.

Was soll ich noch groß sagen? Ich bin Fan. Ich kann dieses Buch wirklich absolut empfehlen, Unterhaltung pur! Freue mich auf alles weitere von TJR. 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Authentische Liebesgeschichte

Wo du uns findest (Light in the Dark 2)
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Dieses Buch hat in meinen Augen etwas, was die Geschichte sehr besonders macht: Den Ausgangspunkt. Ich finde es schade, wenn es bei Geschichten oft nur um das Verlieben, aber nicht um die Beziehung selbst ...

Dieses Buch hat in meinen Augen etwas, was die Geschichte sehr besonders macht: Den Ausgangspunkt. Ich finde es schade, wenn es bei Geschichten oft nur um das Verlieben, aber nicht um die Beziehung selbst geht. Es ist doch eigentlich schade, wenn das Buch mit dem Verlieben endet, wenn hier die eigentliche Geschichte ja erst richtig losgeht. Deshalb war ich sehr gespannt auf die Geschichte.

Zunächst möchte ich betonen wie gut mir der Schreibstil von Antonia Wesseling gefällt. Ich bin wirklich nur so durch die Seiten geflogen und war auch innerhalb kürzester Zeit schon durch mit dem Buch. Das schätze ich sehr!
Außerdem gefällt mir die Sprache in dem Buch auch besonders.

Auch thematisch schafft die Autorin es mal wieder sehr gut, die Tücken von vor allem psychischen Krankheiten sehr authentisch darzustellen. Ich als nicht Betroffene, bekomme das Gefühl Menschen so besser zu verstehen, was ich so an Büchern schätze. Zudem gibt es am Ende des Buches noch Stimmen von Betroffenen, was ich zusätzlich positiv wahrgenommen habe. Hier wird sich ernsthaft für die Endstigmatisierung und für die Aufklärung eingesetzt!

Kommen wir zu einem Kritikpunkt, der wohl aber Geschmacksache ist. In der Geschichte wird zu Anfang auf einen berühmten YouTuber eingegangen, der in dem Buch einen leicht abgeänderten Namen erhält. Es ist aber eindeutig, wer damit gemeint ist. Dieses Stilmittel finde ich persönlich irgendwie total unangenehm. Ich mag es lieber, wenn entweder eine reale Person auch in der Geschichte existiert oder halt eben komplett fiktiv ist. Diese Vermischung ist jedenfalls nicht meins. Gott sei Dank nimmt dieser Teil aber keine große Rolle in der Geschichte ein, dennoch hat es mich in meinem Gesamtbild gestört.

Zum Schluss aber mein größtes Lob: Ich finde unsere Protagonisten in dieser Geschichte wirklich sehr authentisch. Ich verstehe ihre inneren Konflikte und den Umgang damit, ich kann Entscheidungen nachvollziehen und leide gewissermaßen mit. Also so wie ich mir das in einem Roman wünsche. Die gesamte Geschichte ist stimmig und hat viel Spaß gemacht. :)

Daher wohl verdiente 4-4,5 Sterne! :)

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