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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2020

Fesselnd bis zur letzten Seite

Tag X
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„...Politiker spielen in diesem Szenario eine untergeordnete Rolle, glauben Sie mir. Viel mehr interessiert mich die Frage, wie es um Verfassungsschutz, MAD und andere Behörden bestellt ist...“

Nach einem ...

„...Politiker spielen in diesem Szenario eine untergeordnete Rolle, glauben Sie mir. Viel mehr interessiert mich die Frage, wie es um Verfassungsschutz, MAD und andere Behörden bestellt ist...“

Nach einem Flugzeugabsturz wird schnell klar, dass ein Hackerangriff der Auslöser war. Nicolas, Helen und Patrick werden vom Innenminister angerufen. Er bittet sie zu sich. Der Absturz war nur eine Position in einer Reihe von unerwarteten Ereignissen. Irgend jemand bereitet einen Tag X vor, um die Demokratie zu zerstören.
Der Autor hat einen fesselnden und brisanten Thriller geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Das Gekonnte daran ist unter anderen, dass sich Realität und Fiktion geschickt vermischen. Wenn Waffendiebstähle beim Militär erwähnt werden, kommen mir sofort Zeitungsberichte in Erinnerung. Die Beschreibung der Vorgänge in Afghanistan sind der Wirklichkeit entnommen. Der Einblick in die Gründung des KSK und seine Entwicklung sind ebenfalls sehr wahrheitsgetreu.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Stellenweise unterstützt er die teilweise rasante Handlung durch kurze, fast abgehackte Sätze.

„...Las, machte sich Notizen, suchte eine Bestätigung.Fand sie. Suchte noch eine. Fluchte, schimpfte, fand auch diese...“

Nicolas Eichborn und seine Leute gehen sehr strukturiert vor. Sie suchen sich bei einem alten Bekannten Hilfe, der sich in strategischer Planung auskennt und für das Vorgehen der möglichen Täter einen Fünf – Punkte – Plan entwickelt. Ich mag dies logischen Konstrukte.

„...Das Objekt der Begierde war gleich A. Es befand sich im Gebäude B. Der Zeitfaktor war Größe C. Menschliche Faktoren waren Faktor D. […] A gab es nicht, B auch nicht...“

Bei der Gelegenheit erfahre ich das eine oder andere über die Geschehnisse in den vorherigen Bänden der Reihe. Das weckt mein Interesse, da ich all diese Teile noch nicht kenne. Für das Lesen des aktuellen Falles spielt das aber keine Rolle. Was ich wissen muss, wird mir mitgeteilt
Das aktuelle Problem der Ermittler besteht darin, dass sie nicht wissen, wer Freund und wer Feind ist. Deshalb versucht Nicolas, an die führenden Köpfe heran zu kommen.
Übrigens mag ich seinen trockenen Humor:

„...Sie haben ganz recht, wenn sie bezweifeln, dass die Spitzenpolitiker wissen, was in den normalen Bürgen vor sich geht. Um es mal ganz deutlich zu machen: Es ist ihnen scheißegal...“

Es gibt von ihm noch weit aus mehr sarkastische Bemerkungen zum Thema Politik. Das würde aber hier den Rahmen sprengen. Außerdem hat Nicolas die besondere Gabe, sich im Gespräch geschickt auf seinen Gegenüber einzustellen. Als er einem der Täter gegenübersitzt, formuliert er:

„...Wissen Sie, Regeln und Dienstvorschriften sollten keine festen Mauern sein, die einen einschränken, sondern vielmehr elastische Leitplanken...“

Gekonnt legt der Autor immer neue Fährten. Kaum ist eine Person entlarvt, scheint alles ganz anders zu sein als vorher. Das Mitdenken macht richtig Spaß, führt aber häufig in die Irre. Die Winkelzüge der Geschichte sind schwer zu durchschauen. Und mancher, der so tut, als habe er was zu sagen, ist nur ein Befehlsempfänger.
Wie kommt man eigentlich auf die Idee, seine Leibwächter Tick, Trick, Track zu nennen?
Sehr schön finde ich es auch, dass mir nötige Fachwissen an Ort und Stelle kurz und verständlich vermittelt wird. Auf Beispiele möchte ich verzichten. Die würden Entscheidendes verraten.
Eines möchte ich noch erwähnen. Die Verschwörung hat nichts mit den üblichen Rechts – Links – Denken zu tun. Von alten Denkstrukturen sollte man sich beim Lesen und Mitraten schnell verabschieden.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Sympathische Ermittler, die sich auch mal in die Haare kriegen, ein hoher Spannungsbogen und manch ungewöhnliche Idee machen das Lesen zum Vergnügen.

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Veröffentlicht am 23.07.2020

Das Leben der Odile

Mit den Augen der Odile
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„...Bitte zeige mir die Frau, die ganz nach deinem Herzen lebt und meine Aufgaben eines Tages übernehmen wird. Denn auch mein Leben hier auf Erden wird sein Ende haben. Lehre mich, Herr, dass ich sterben ...

„...Bitte zeige mir die Frau, die ganz nach deinem Herzen lebt und meine Aufgaben eines Tages übernehmen wird. Denn auch mein Leben hier auf Erden wird sein Ende haben. Lehre mich, Herr, dass ich sterben muss, auf dass ich klug werde...“

Mit diesen Worten in einem Gebet ringt Odile um ihre Nachfolge. Wer aber war die Frau, die als die Schutzheilige des Elsass verehrt wird?
Der Autor erzählt ihre Geschichte, eine Geschichte, die sie im wahrsten Sinne aus der Dunkelheit zum Licht führte.
Odile stammt aus adligen Haus. Als ihr Vater mitbekommt, dass das Mädchen blind ist, plant er ihren Tod. Der Mutter gelingt es mit Hilfe einer einstigen Bediensteten die Flucht in ein Kloster zu organisieren.
Mit zwölf Jahren wird Odile vom Wanderbischof Erhard von Regensburg getauft. Dieser Tag wird zum Wendepunkt in ihrem Leben.

„...Den Himmel kann man sehen? Oh, wie wundervoll. Wie kann man den Himmel sehen, ohne Gott, den Vater, anzubeten?...“

Von jetzt auf gleich kann Odile sehen, als sie nach der Taufe die Augen öffnet. Sie möchte nun nach Hause, sie möchte Versöhnung mit ihrem Vater. Der aber ist jähzornig und hartherzig.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Die große Schrift und die großzügige Absatzgestaltung machen das Lesen auch für Ältere möglich.
Gut herausgearbeitet wird der tiefe Glaube von Odile. Sie geht den geraden Weg auch bei Schwierigkeiten und Widerständen. Als Äbtissin ihres gegründeten Kloster ist sie den Schwestern ein Vorbild. Ihr kommt es auf ein friedlichen Miteinander an. Die Schwestern sind Gleiche unter Gleichen. Das war für die damalige Zeit nicht selbstverständlich.
Der Autor hat das Buch für seine Tochter geschrieben. Das macht er im letzten Kapitel deutlich.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Hochbrisant

Innere Unsicherheit
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„...Aber natürlich machen wir das! Das Gründen extremistischer Organisationen gehört zum Standardverfahren jedes Geheimdienstes. Es wäre bedeutend schwieriger, wenn wir erst das Entstehen solcher Gruppierungen ...

„...Aber natürlich machen wir das! Das Gründen extremistischer Organisationen gehört zum Standardverfahren jedes Geheimdienstes. Es wäre bedeutend schwieriger, wenn wir erst das Entstehen solcher Gruppierungen abwarten und dann versuchen müssten, von außen in gefestigte Strukturen einzudringen...“

Dr. Ellen Strachwitz, die Chefin des Inlandsgeheimdienstes, wird von Jens Fricke, dem Leiter des BND zu einem Gespräch gebeten. Er bietet ihr seinen Posten an. Ihre Fragen nach dem Warum beantwortet er in meinen Augen ausweichend.
Im Indischen Ozean bricht Jörg zu einem Kamikazeunternehmen auf, dass jeglichen völkerrechtlichen Recht widerspricht. Doch seine Mission ist erfolgreich. Er wird aber zu absoluten Stillschweigen verpflichtet. Allerdings hofft er, dass ihm der Weg zurück in die KSK ermöglicht wird. Erst einmal sieht das nicht so aus.
Der Autor hat einen äußerst fesselnden Thriller geschrieben. Er ermöglicht mir tiefe Einblicke in den Auslandsgeheimdienst, den BND und den MAD.
Der Schriftstil unterstützt die rasante Handlung. Bei den letzten Wahlen in Deutschland hat die AEP gewonnen. Man einigt sich auf eine Koalition mit der CDU und einen Kanzler aus der CDU.
In der AEP spielt Felizitas Delius eine besondere Rolle. Sie wird Chefin des neu gegründeten Heimatministeriums und interessiert sich zunehmend für Ellens Arbeit. Sie möchte sich vom rechtspopulistischen Flügel ihrer Partei absetzen. Doch dann wird ausgerechnet sie entführt. Die Öffentlichkeit glaubt an eine linksterroristische Organisation. Die Presse stimmt in den Tenor mit ein. Ellen aber weiß es besser.
Drei Dinge sind für mich erschreckend. Das sind zum einen die rechtsradikalen Einflüsse in den Staatsorganen, zum anderen die undemokratischen Methoden der Geheimdienste und nicht zuletzt die bewussten Verschleierungen und Lügen gegenüber der Bevölkerung.
Zu den stilistischen und inhaltlichen Höhepunkte gehören für mich eine Reihe von gut ausgearbeiteten Gesprächen. Eines davon ist der Dialog zwischen Ellen und Felizitas. Es geht unter anderen um die Effektivität der Überwachung des Datenverkehrs.

„...“Warum sollten moderne Terroristen nicht auch lieber ihre fünf Sinne benutzen?“ […] „...Nach heutigem Stand der Technik würden sie erst recht auffallen. Wer sich heute ohne Handy bewegt, Benzin mit Bargeld bezahlt, nichts im Internet bestellt und keine Mails verschickt, macht sich automatisch verdächtig...“

Ein weiteres großes Thema bei diesen Dialogen ist der Einsatz von V – Leuten.

„...Ich würde auch zulassen oder sogar anordnen, dass man Ihr Auto anzündet, wenn man dadurch einen V – Mann plausibel legendieren könnte...“

Natürlich wird gegebenenfalls mit eiskalter Erpressung gearbeitet. Dass der KSK rechtsradikale Mitglieder hat, wird im Buch ebenfalls deutlich. Der Begriff „Elite“ hat eben unterschiedliche Bedeutungen.
Hinzu kommt, dass Ellen nicht weiß, wem sie trauen kann. Jeder scheint sein eigenes Süppchen zu kochen. Natürlich muss auch auf die Befindlichkeiten des Auslands Rücksicht genommen werden. Ein pensionierter Bundeswehrgeneral im Buch formuliert sarkastisch:

„...Es gibt etwa in Washington einige Leute, die zu Kriegen ein sehr positives Verhältnis pflegen und es Deutschland übel nehmen, das sich die Bundeswehr weder im Irak noch in Libyen engagiert hat...“

Mir würden noch eine Menge an Zitaten einfallen, die ich gern wiedergebe würde. Das aber sprengt den Rahmen einer Rezension. Es gibt im Buch eine Menge an Feinheiten und Nickigkeiten zu entdecken.
Das Ende macht betroffen. Täter werden nicht Täter genannt.
Eine Auflistung all der genannten Organisationen findet sich im Anhang.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeichnet sich durch einen hohen Spannungsbogen und kompetentes Wissens des Autors aus.

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Veröffentlicht am 18.07.2020

Kinderbuch mit wichtiger Botschaft

Die 5 Doppelpunkte / Die 5 Doppelpunkte und das verschwundene Skelett
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„...Sie gingen eigentlich alle gerne zur Schule, aber es gab eben auch viel spannendere Dinge zu erleben als vormittags im Klassenzimmer zu sitzen und nachmittags zu Hause langweilige Aufgaben zu erledigen...“

In ...

„...Sie gingen eigentlich alle gerne zur Schule, aber es gab eben auch viel spannendere Dinge zu erleben als vormittags im Klassenzimmer zu sitzen und nachmittags zu Hause langweilige Aufgaben zu erledigen...“

In der neuen fünften Klasse des Gymnasiums treffen die unterschiedlichsten Kinder aufeinander. Zwei von ihnen sind die Zwillinge Lena und Luke, deren Vater nach der Trennung von der Ehefrau mit einem Mann zusammenlebt. Die Zwillinge leben beim Vater, da die Mutter als Ärztin weltweit unterwegs ist, und kommen damit klar.
Außerdem geht Ferrari in die Klasse. Wie sie richtig heißt? Das ist völlig unwichtig. Sie hat einen knallroten Rollstuhl. Sie nimmt ihre Situation ganz cool.

„...“Wir sind halt anders“ rief Ferrari. „Ich zum Beispiel habe Räder und ihr nicht. Man könnte auch sagen, euch fehlt was.“...“

Ist Slash nun Jan oder Jana? Irgendwie beides.
Die Vier treffen sich nach der Schule, um eine Gang zu gründen. Vorbilder finden sie in Kinderbüchern. Ihre erste Entscheidung aber wird sein, ein fünftes Mitglied aufzunehmen.
Auch Abdo ist neu in der Klasse, Er kam vor ein paar Jahren mit seinen Eltern übers Mittelmeer, weil sie den Sudan verlassen mussten.
Die Autorin hat ein spannendes und vielschichtiges Kinderbuch geschrieben. In der Geschichte steckt weit mehr, als ich am Anfang erwartet hatte.
Die Bildung der Gang scheint einfach, doch die Probleme liegen in Detail. Luke zum Beispiel muss begreifen, dass er sich nicht als Chef aufspielen kann, sondern die Meinung aller gefragt ist.
Als das Schulskelett verschwunden ist, sehen die fünf ihre Aufgabe darin, es wiederzubeschaffen. Sie gehen dabei sehr zielgerichtet vor und stellen erst einmal wichtige Fragen.
Ein Gerücht, das im Ort kursiert und die Vergangenheit wieder in Erinnerung ruft, führt sie auf eine mögliche Spur.

„...Wenn man ein Gerücht in die Welt setzt, dann kommen die unterschiedlichsten Geschichten zu einem zurück. Vieles daran ist Unsinn und erfunden, aber manchmal gibt es auch einen kleinen wahren Kern...“

Zu den Ermittlungen möchte ich gar nichts weiter schreiben. Es gibt aber viele kleine Details, die zeigen, wie behutsam die Autorin bei der Konstruktion der Geschichte vorgegangen ist.
So kann Ferrari einen Aushang nicht lesen, weil der viel zu hoch hängt. Darüber hatte sich bisher niemand Gedanken gemacht.
Manchmal können die Kinder Abdo schwer verstehen. Das liegt nicht daran, dass er aus dem Sudan kommt, sondern daran, dass er seine ersten Deutschkenntnisse in schwäbischer Mundart erhalten hat.
Es gäbe noch mehr zu erwähnen, doch ich möchte es den zukünftigen Lesern überlassen, manch Feinheit zu entdecken.
Selbst das Ende der Geschichte hat so einige Besonderheiten.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Es geht um Freundschaft, Toleranz und gegenseitige Rücksichtnahme. Einen der Kerngedanken möchte ich so formulieren: Jeder ist jemand Besonderes, aber alle sind gleich wertvoll.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Fesselnd und informativ

Geheimakte / Geheimakte Midas
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„...Es ist ein Fluch! Sieh mich doch an! Ich sitze hier, umgeben von unermesslichen Reichtum, aber ich werde an Hunger und Durst zugrunde gehen wie ein Bettler...“

Diese Worte stammen von Midas, der König ...

„...Es ist ein Fluch! Sieh mich doch an! Ich sitze hier, umgeben von unermesslichen Reichtum, aber ich werde an Hunger und Durst zugrunde gehen wie ein Bettler...“

Diese Worte stammen von Midas, der König der Phrygier. Alles, was er berührt, wird zu Gold. Sein bester Freund Telamon hat aber Hoffnung, dass dies rückgängig gemacht werden kann.
Es ist eine spannende Sage. Noch ahnt Max Falkenburg, der sich 1955 mit seinen Freunde Joe und Patrick sowie den japanischen Professor Morita in Athen befindet, dass diese Sage nicht nur sein Leben in Gefahr bringen wird.
In Athen nimmt Max eine Auszeichnung für seinen Vater entgegen, den bekannten Ägyptologen Carl von Falkenburg. Dass dies alte Wunden bei Max wieder aufreißt, lässt sich nicht verhindern. Ein ehemaliger Weggefährte seines Vaters findet tröstende Worte:

„...“Vor der Vergangenheit kannst du nicht davonlaufen. Sie wird immer ein Teil von dir sein.“ Gardner blickt ihn wissend an. „...Aber es kann leichter werden, wenn man den Schmerz mit anderen teilt.“...“

Allerdings interessieren sich plötzlich mehrere Leute verstärkt für Max. Sie glauben, dass der über Informationen und Dokumente seines ermordeten Vaters verfügt. Sie trauen Carl zu, das Geheimnis des Goldenen Vlieses gekannt zu haben.
Der Autor hat erneut einen fesselnden Roman geschrieben. Es ist eine Mischung aus spannenden Verfolgungsszenen, historischen Informationen und einer Spur Mystik.
Der Ruhepunkt im rasenden Geschehen ist Professor Morita. Ich mag die weisen Sprüche des Japaners

„...Ein Mensch lernt wenig von einem Sieg, aber viel von einer Niederlage...“

Auf seine unnachahmliche Art löscht er im Laufe der Geschichte manch brennende Lunte.
Während in Griechenland der ehemalige SS – Mann Blum Max mit Entführung und Erpressung für seine Zwecke einspannen will, ein anderer ihnen recht gewalttätige Griechen auf die Fährte setzt und der Professor alles tut, um die Spur aufzunehmen, geht in Amerika eine politisches Ränkespiel über die Bühne. Patrick ist von schwarzer Hautfarbe. Als Boxer für die Universität war er gern gesehen, doch einflussreiche Kräfte wollen seine Promovierung verhindern. Sie haben allerdings nicht mit Professor Crichton gerechnet, der sich für seinen Schützling einsetzt. Für ihn zählt die Leistung, nicht die Hautfarbe. Trotzdem ist es notwendig, dass Patrick rechtzeitig aus Athen zurückkehrt.
Die real existierenden historischen Ausgrabungsstätten werden ausreichend beschrieben. Sehr spannend empfand ich die Diskussion der Gruppe über die Deutung der Funde in Gordion. Grabbeigaben wurden exakt analysiert und entsprechende Schlussfolgerungen gezogen.
Der Weg führt über Gordion, die Midasstadt bis nach Georgien. Das Buch zeichnet sich durch seine exakte Recherche und die Beachtung der politischen Gegebenheiten aus. Die Tatsache, dass Georgien damals zur Sowjetunion gehörte, verlangt entsprechende Vorgaben für die Reise.
Ab und an fällt der trockene Humor von Joe und Patrick auf.

„...“Was für ein Ausblick“, stieß Patrick beeindruckt hervor. „Ja, auf eine Menge Landschaft mit nichts darin“, erwiderte Joe...“

Am Ende bleibt keine Frage offen. Eine Karte der Midasstadt und ein ausführliches Nachwort mit vertiefenden Erläuterungen ergänzt das Buch.
Die Geschichte hat mich ausgezeichnet unterhalten.

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