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Veröffentlicht am 14.02.2025

Eine schöne Freundschaftsgeschichte

Kaisai heißt Held
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„...Mia interessiert sich nicht besonders für Computerspiele, zumindest nicht für Minecraft, was Angelo immer noch spielt...“

Mia ist die kleine Schwester des 12jährigen Angelo. Mia braucht seine Hilfe, ...

„...Mia interessiert sich nicht besonders für Computerspiele, zumindest nicht für Minecraft, was Angelo immer noch spielt...“

Mia ist die kleine Schwester des 12jährigen Angelo. Mia braucht seine Hilfe, denn ihr Bruder gilt als Mathegenie. Deshalb getraut sie sich, ihn beim Spielen zu stören.
Die Autorin hat ein abwechslungsreiches Kinderbuch geschrieben. Der Schriftstil ist kindgerecht und lässt sich gut lesen.
Seit der Coronapandemie zockt Angelo mit drei weiteren Mitspielern am Computer. Damals gab das Netz seinem Leben Struktur. Jetzt allerdings ergibt sich für mich als Leser der Eindruck, dass es ihm vom realen Leben fern hält.
Der Vater ist Wissenschaftsjournalist. Deshalb gibt es im Haushalt auch die neuesten technischen Geräte, denn der Vater probiert sie aus und schreibt darüber. Bisher setzen die Eltern den Aktivitäten ihres Sohnes keine Grenzen.
Dann aber wird Angelo ausgerechnet am Computer mit der Wirklichkeit konfrontiert. Jojo, einer seiner Mitspieler, wirkt bedrückt. Im persönlichen Chat äußert er dann:

„...Weil in zwei Wochen eine Personalversammlung ist. Und da wird wohl der oberste Chef mitteilen, dass ziemlich viele Mitarbeiter entlassen werden. Und Mama hat natürlich Angst...“

Jojo lebt allein mit seiner Mutter. Das Geld ist so schon knapp. Mit dieser Situation kennt sich Angelo nicht aus. Jojo steht vor einer wichtigen Frage. Ist Jojo nur sein Partner im Spiel oder ist er auch bereit, ihn bei seinen wirklichen Problemen zu helfen?
Jojo will mit seinem Vater sprechen. Vielleicht kann der in der Zeitung einen Artikel über die Firma und die Hintergründe veröffentlichen. Der aber winkt erst einmal ab. Zum einen ist es nicht sein Fachgebiet, zum anderen könnte er zwar einen Kollegen ansprechen, bräuchte dafür aber in paar mehr Fakten.
Daraufhin schlägt Jojo vor, einen Virus namens Kaisai zu programmieren und in verschiedene technische Geräte einzuschleusen.

„...Wir überfluten den Server so lange mit Anfragen, bis er nicht mehr reagiert...“

Damit soll die Firma erkennen, dass sie auch ihre Geschäfte braucht und sich nicht nur auf den Onlinehandel verlassen kann. Angelo ist skeptisch, denn er weiß, dass das illegal ist. Mit seinen 15 Jahren aber ist er strafmündig. Trotzdem beteiligt er sich an der Programmierung und zwar fast rund um die Uhr, denn er will Jojo nicht in Stich lassen. Sie haben nur 14 Tage Zeit.
Wird das alles so funktionieren, wie sie sich das gedacht haben? Oder gibt es doch eine andere Lösung?
Das Buch hat mir gut gefallen. Dazu hat insbesondere der Schluss der Geschichte beigetragen, der für manche Überraschungen sorgt.

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Veröffentlicht am 14.02.2025

Wertvolle Gedanken

Gemeinsames Leben
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„...Bonhoeffer ging davon aus, dass das verbindliche gemeinsame Leben eine wesentliche Voraussetzung für das Einüben der Spiritualität darstellte. Die Seminaristen verpflichteten sich vor dem Eintritt ...

„...Bonhoeffer ging davon aus, dass das verbindliche gemeinsame Leben eine wesentliche Voraussetzung für das Einüben der Spiritualität darstellte. Die Seminaristen verpflichteten sich vor dem Eintritt ins Seminar, sich ganz in die Gemeinschaft zu integrieren und dafür teilweise auf ihr Privatleben zu verzichten..,“

Diese Zeilen stammen aus dem umfangreichen Vorwort von Peter Zimmerling. Hier geht er auf das Leben in Finkenwalde ein, zeigt die Besonderheiten von Bonhoeffers Ausführungen und schlägt den Bogen zur Gegenwart. Somit wird deutlich, dass Bonhoeffer nicht nur eine theoretische Abhandlung geschrieben hat, sondern diese auch versucht hat, im Bruderhaus in Finkenwalde umzusetzen.
Die Ausführungen von Bonhoeffer gliedern sich in fünf Abschnitte:

- Gemeinschaftssinn
- Der gemeinsame Tag
- Der einsame Tag
- Der Dienst
- Beichte und Abendmahl

„...Christliche Gemeinschaft heißt Gemeinschaft durch Jesus Christus und in Jesus Christus. Es gibt keine christliche Gemeinschaft, die mehr, und keine, die weniger wäre als dieses….“

Dieser Gedanke durchzieht sämtliche Kapitel. Immer wieder stellt Bonhoeffer das Leben mit und durch Jesus Christus in den Mittelpunkt. Vielfältige Zitate aus der Bibel werden von ihm genutzt. Der Schriftstil ist meist sachlich, weil es so auch zum Inhalt des Gesagten passt.
Vieles von dem, was Bonhoeffer ausführt, ist auch heute noch aktuell und beschränkt sich nicht auf das Leben einer ausgewählten Gemeinschaft.

„...Nur wer für das Geringe dankt, empfängt auch das Große. Wir hindern Gott, uns die großen geistlichen Gaben, die er für uns bereit hat, zu schenken, weil wir für die täglichen Gaben nicht danken...“

Bonhoeffer arbeitet viel mit Gegensätzen. So stellt er der seelischen Liebe die geistige Liebe gegenüber.
Im zweiten Kapitel gibt er der Beschreibung einer Morgenandacht einen umfangreichen Raum. Dabei geht er unter anderen auf Bibellesung und Gebet ein. Er begründet die Einheit von Beten und Arbeiten. Jedes hat seine Zeit. Neben der Nutzung der Psalter begründet er vor allem den wErt eines freien Gebets.
Im dritten Abschnitt geht es um die Zeit des Schweigens und der Ruhe. Seine Gedanken, wie wichtig das Alleinsein ist, gehen dabei in die Tiefe. Er belegt, dass der Mensch beides braucht, einmal das Eingebundensein in eine Gemeinschaft, zum anderen Zeiten der Einsamkeit und Besinnung.

„...Es kommt in einer christlichen Gemeinschaft alles darauf an, dass jeder Einzelne ein unentbehrliches Glied in einer Kette wird. Nur wo auch das kleinste Glied fest eingreift, ist die Kette unzerreißbar...“

Von diesem Satz ausgehend belegt der Autor, wie das Dienen jedes Einzelnen aussehen kann und dass es für jeden wichtig ist.
Mit der Beichte vor dem Bruder geht Bonhoeffer neue Wege. Ihr folgt seiner Meinung nach die Sündenvergebung, die Voraussetzung für die Teilnahme am Abendmahl ist.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte hier nur auf wenige Aspekte eingehen. Es lohnt sich, den Gedanken des Autors zu folgen und daraus Schlussfolgerungen für das eigene Leben zu ziehen.

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Veröffentlicht am 13.02.2025

Nicht alles ist so, wie es scheint

Spröde Sprotten schwimmen schlecht
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„...Sie steuert auf die Holzbank am idyllisch gelegenen Teich zu und glaubt, ihren Augen nicht zu trauen. Hektisch blinzelt sie. Dann schreit sie, so laut sie kann, um Hilfe...“

Grete Kleinmeier wohnt ...

„...Sie steuert auf die Holzbank am idyllisch gelegenen Teich zu und glaubt, ihren Augen nicht zu trauen. Hektisch blinzelt sie. Dann schreit sie, so laut sie kann, um Hilfe...“

Grete Kleinmeier wohnt in einer exklusiven Seniorenresidenz. Mit allem hätte sie gerechnet, aber nicht damit, die Chefin der Residenz tot im Teich schwimmen zu sehen.
Die Autorinnen haben erneut einen spannenden und humorvollen Krimi geschrieben. Der Schriftstil ist leicht und locker.
Nicht nur der Dorfpolizist Rudi, auch der Postbote Henner und die Lehrerin Rosa sind an der Auflösung des Falles interessiert.
Die Tote ist die Ehefrau des reichen 85jährigen Unternehmers Erich Beninga. Sie war mehr als 40 Jahre jünger als ihr Mann. Natürlich weiß der örtliche Tratsch und Klatsch schon, wer als Täter infrage kommt. Die Tote war sicher kein Kind von Traurigkeit. Ihren Mann wusste sie in der Residenz gut versorgt. Der Stiefsohn Wolfgang sieht das so:

„...Zugegeben, sie ließ sich nicht die Butter vom Brot nehmen, stand für das ein, was sie wollte. Vor allem das, was sie erreichen wollte. Da gab es für sie keine Grenzen...“

Seit kurzem arbeitet Rudis Ex-Frau Denise als Pflegeleiterin im Heim. Sie zählt zu den Tatverdächtigen. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Auch die beiden Söhne waren von der erneuten Heirat ihres Vaters alles andere als begeistert, wobei der jüngere schon lange keinen Kontakt mehr zum Elternhaus hatte.
Bei seinem Besuch in der Residenz wird Rudi mit der Tatsache konfrontiert, dass es in der letzten Zeit mehre Diebstähle gab. Bisher wurden die nicht angezeigt. Sollte es einen Zusammenhang mit dem Mord geben?
Mir gefällt, dass die Geschichte viel Raum lässt, um das Flair des Nordens wiederzugeben. Außerdem lerne ich eine Menge über die Natur und die Vogelwelt in dieser Gegend.
Die Geschichte lebt von einigen überraschenden Wendungen. Nicht alles ist so, wie es scheint.
Ein ausführliches Personenverzeichnis und mehrere Rezepte vervollständigen das Buch.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 11.02.2025

Lebensentscheidungen

Ein Winter am Meer
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„...Lange Zeit hatte sie sich drei Dinge im Leben gewünscht: wieder mit ihrer älteren Schwester zusammen zu sein, nach May Hill zurückzukehren und Charles Parker zu heiraten und Bücher zu schreiben und ...

„...Lange Zeit hatte sie sich drei Dinge im Leben gewünscht: wieder mit ihrer älteren Schwester zusammen zu sein, nach May Hill zurückzukehren und Charles Parker zu heiraten und Bücher zu schreiben und zu veröffentlichen...“

Die Autorin hat erneut einen abwechslungsreichen Gesellschaftsroman geschrieben. Im Mittelpunkt steht dieses Mal Emily. Ob sich einer ihre Wünsche erfüllt?
Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet. Er gibt die gesellschaftlichen Verhältnisse gut wieder und erinnert an klassische englische Literatur aus der Zeit einer Jane Austen..
Während Emily an ihren ersten Roman feilt und hofft, in der örtlichen Buchhandlung für den Leiter Korrektur lesen zu dürfen, wartet der Ort Sidmouth auf ein besonderes gesellschaftliches Ereignis. Der Herzog von Kent und seine Familie werden den Winter hier verbringen. Ein Teil der Dienerschaft wird im Gästehaus der Summers-Schwestern unterkommen.
Der Besuch der adligen Familie hat aber auch seine Schattenseiten.

„...Aber letzten Winter logierte auch kein königlicher Besuch in Woolbrook. Sie verbrauchen dort viele Eier. Sehr viele. Und bis jetzt habe ich noch keinen Farthing von ihnen gesehen...“

Um es auf den Punkt zu bringen: Der Herzog ist pleite. Auch seine Bediensteten warten schon lange auf ihren Lohn. Bei Emilys Familie sind der Koch und Konditor Mr. Bernardi, der Privatsekretär Mr. Thomson und Mr. During, der für das königliche Silber verantwortlich ist, untergebracht. Natürlich muss man sich an die neuen Mitbewohner gewöhnen.
Das Leben in dem kleinen Ort wird gut beschrieben. Es lässt sich nicht vermeiden, dass bei den Gängen durch den Ort auch Begegnungen mit dem Herzog oder seiner kleinen Tochter Viktoria und deren Kinderfrau stattfinden.
Emily bekommt von einem Buchhändler das Angebot, für ihn einen Reiseführer über den Ort zu schreiben. Gleichzeitig entwickeln sich schöne Gespräche zwischen ihr und James Thomson.

„...Ich bin kein Fachmann, aber ich würde sagen, dass es verschiedene Gründe gibt, warum Gott unsere Bitten nicht erfüllt oder jedenfalls nicht sofort. Vielleicht sind unsere Motive selbstsüchtig oder wir bitten um Dinge, die nicht gut für uns wären...“
Emily merkt, dass James ihr nicht gleichgültig ist. Doch er wird mit dem Herzog abreisen, wenn die Zeit gekommen ist.
Dann aber erscheint Charles Parker, der Freund ihrer Jugend, mit seiner Familie. Er entschuldigt sich für sein Verhalten. Wird die alte Liebe wieder aufflammen?
Das Buch enthält eine Karte des Ortes und ein Personenverzeichnis. Im Nachwort trennt die Autorin Realität und Fiktion.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es verbindet eine Stück englischer Geschichte mit dem Leben der Familie Summers.

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Veröffentlicht am 10.02.2025

Spannend und humorvoll

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 6: Der süße Klang von Rache
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„...Das Auto war frontal in einen Baum gerast und Vico war klar, dass keiner lebend aus dem zerquetschten Wrack hatte entkommen können...“

Der Tote ist der Musikagent Gemignani. Alles spricht für einen ...

„...Das Auto war frontal in einen Baum gerast und Vico war klar, dass keiner lebend aus dem zerquetschten Wrack hatte entkommen können...“

Der Tote ist der Musikagent Gemignani. Alles spricht für einen Unfall.
Das Autorenpaar hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen, weist aber auch eine Prise Humor auf.
Als Tameo mit seinem Hund Peppo an die Unfallstelle kommt, rast der Hund zum Auto. Dadurch fällt Vico auf, dass im Reifen ein Schnitt ist. Plötzlich wird aus dem Unfall ein Mord.
Währenddessen kursieren im Ort die wildesten Gerüchte über den Tod des Musikproduzenten.

„...Onkel Christiano sagt, in Fontenaia ist die Fantasie wie guter Wein – sie wird mit der Zeit immer besser...“

Verdächtige gibt es eine Menge. Da wäre der Sänger Mauro Moschella, der nach Jahren der Abstinenz wieder einen Auftritt in dem Ort hatte. Sein ehemaliger Partner Quintilio war auf den Musikagenten auch nicht gut zu sprechen. Das sind nur zwei, die in den Fokus von Vico geraten. Natürlich ist Anna wieder mit von der Partie. Das Tatwerkzeug war ein Küchenmesser. War es während des Auftritts des Sänger Mauro aus dem Restaurant entwendet worden? Liegt das Motiv in der Vergangenheit?
Der Pater kennt alle Beteiligten. Das Gespräch, das Anna mit ihm führt, hat fast philosophische Anklänge.

„...Manchmal sind die Menschen wie die Instrumente in einem Orchester. Jeder spielt seine eigene Melodie, aber nicht immer harmonieren sie mit einander...“

Als es einen zweiten Mordanschlag gibt, lässt sich Vico überreden, dem Täter eine raffinierte Falle zu stellen.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Hier erhalte ich auch einen Einblick in das komplizierte Geflecht in der Musikbranche.

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