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magische_farbwelt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2019

Schonungslos und hoch brisant

Mengele Zoo
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Zunächst einmal war ich erstaunt, dass das Vorwort des Autors aus dem Jahre 1988 stammt. Dann habe ich etwas recherchiert. Und tatsächlich. Die Originalausgabe erschien 1989. Es ist der 1. Teil einer ganzen ...

Zunächst einmal war ich erstaunt, dass das Vorwort des Autors aus dem Jahre 1988 stammt. Dann habe ich etwas recherchiert. Und tatsächlich. Die Originalausgabe erschien 1989. Es ist der 1. Teil einer ganzen Reihe über den Protagonisten Mino. „Mengele Zoo“ ist in der deutschen Erstauflage erst in diesem Jahr erschienen, also 30 Jahre später. Und doch ist das aufgegriffene Thema so brisant wie nie, zumindest wenn es nach meinem Empfinden geht. Ich würde „Mengele Zoo“ von Gert Nygårdshaug in die Richtung eines Politthrillers einordnen. Denn der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um Verstümmelungen, Abschlachtungen und Unmenschlichkeit geht. Dabei steht im Zentrum die Zerstörung des Dschungels, der mir bei jeder doch äußerst bildhaften Beschreibung seitens des Autors einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Als Leser leidet man mit den Schicksalen der Vertriebenen mit. Und so kommt es auch, dass Mino als Junge aus seiner Heimat, dem Dschungel, flüchten muss und in ihm nach und nach die Rachegelüste reifen. Auch wenn ich die Taten von Mino und seinen Freunden nicht gut heißen kann und wahrscheinlich auch nicht darf, freut man sich als Leser insgeheim über jede gelungene Tat. Denn die Freunde tun es ja für Mutter Erde. Der Autor Gert Nygårdshaug erzählt schonungslos, beinahe atemlos. Und das Thema ist aktueller denn je. Und wahrscheinlich wird es – leider – auch immer ein aktuelles und brisantes Thema bleiben. Der Menschheit und ihrer Gier nach mehr sei dank.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Erfrischend leicht und unheimlich lecker

Ein Sommer voller Himbeereis
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Wenn dieser Buchtitel nicht nach dem Sommer ruft. Und nach Romantik. Einfach nach Freude am Leben. Wobei ich sagen muss, dass auch das Buchcover den Buchtitel perfekt in Szene setzt. „Ein Sommer voller ...

Wenn dieser Buchtitel nicht nach dem Sommer ruft. Und nach Romantik. Einfach nach Freude am Leben. Wobei ich sagen muss, dass auch das Buchcover den Buchtitel perfekt in Szene setzt. „Ein Sommer voller Himbeereis“ von Persephone Haasis ist ein erfrischend leichter Roman. Es geht um tiefgehende Freundschaften, um Zusammenhalt, aber auch um Existenzängste und die Umwege der Liebe. Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar. Das Sommergefühl wird dem Leser direkt ins Herz transportiert. Und die vorgestellten Eiskreationen erst recht. Eine klingt leckerer als die andere. Da merkt man gleich, dass die Autorin selbst ein Eisfan ist. Ich denke, meine Favoritenkreation wäre das salzige Karamelleis, da ich genau auf diese ausgefallenen Kombinationen stehe. Ab und an kullerten mir beim Lesen hier und da ein paar Tränchen, was aber nicht unbedingt etwas mit der anstehenden Liebesbeziehung zu tun hatte – diese war irgendwie vorhersehbar. Nein, diese tiefen Gefühle in mir wurden durch die Erinnerungen an die Kindheit der Protagonistin Pauline hervorgerufen. Denn ich konnte mich in manchen Ereignissen so wunderbar wieder finden. „Ein Sommer voller Himbeereis“ ist ein beschwingter Roman, gespickt mit jeder Menge Zwischenmenschlichkeit, mit Erlebnissen für die virtuellen Geschmacksknospen – soweit die eigene Vorstellungskraft das zulässt – und natürlich mit jeder Menge Auf und Ab für die Gefühlswelt. Für den Sommer bei einem erfrischenden Eis perfekt – oder auch wenn das Wetter mal nicht so mitspielt.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Harte Schale, weicher Kern

River of Violence
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Thriller – manche Bücher haben diesen Namen mehr als verdient. Der Titel „River of Violence“ lässt ja schon vermuten, dass es ziemlich gewalttätig zugehen muss. Wobei ich sagen muss, dass mir der Originaltitel ...

Thriller – manche Bücher haben diesen Namen mehr als verdient. Der Titel „River of Violence“ lässt ja schon vermuten, dass es ziemlich gewalttätig zugehen muss. Wobei ich sagen muss, dass mir der Originaltitel „Barbed Wire Heart“ – was so viel heißt wie „Stacheldrahtherz“ – mir durchaus passender scheint als der Titel, der für die deutsche Ausgabe gewählt wurde. Denn der Buchtitel für die englischsprachige Ausgabe beschreibt die Gefühlswelt der Protagonistin Harley meines Erachtens auf den Punkt. „River of Violence“ von Tess Sharpe hat mich schon rein sprachlich auf Anhieb gefesselt. Besonders hat mir der Aufbau der Geschichte gefallen. Man erfährt, warum Harley so handelt, wenn sie handelt. Ich habe beim Lesen mitgefühlt, mitgelitten und auch mitgehasst. Auch wenn „River of Violence“ auf keinen Fall eine Liebesgeschichte ist, ich habe weinen müssen, weil mir das Gefühlschaos teilweise das Herz gebrochen hat. Zum Ende des Buches hin dachte ich allerdings, die Geschichte müsste doch mal ihr Finale finden. Ich bin zwar keine Autorin, aber ich denke, ein früherer Abschluss des Buches wäre vielleicht ratsam gewesen. Denn im Buch findet sich Action über Action. Und irgendwann wird es zuviel, wie bei manchen Blockbustern. Dennoch ist der Thriller „River of Violence“ seinem Titel mehr als gerecht geworden. Und er ist auch nichts für schwache Nerven. Ich persönlich stehe auf solch abgefahrene Handlungen. Und irgendwie habe ich mich beim Lesen auch als Psychologin versucht und dadurch wieder neue Facetten meiner Fantasie entdeckt.

Veröffentlicht am 27.04.2019

Abenteuer in der Elfenwelt

Verrat am Elfenparadies
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Sicher bin ich mir nicht. Aber ich glaube, das ist der erste Jugend-Fantasy-Roman, den ich überhaupt gelesen habe. Vielleicht habe ich mal einen in meiner Kindheit gelesen, aber ich kann mich nicht wirklich ...

Sicher bin ich mir nicht. Aber ich glaube, das ist der erste Jugend-Fantasy-Roman, den ich überhaupt gelesen habe. Vielleicht habe ich mal einen in meiner Kindheit gelesen, aber ich kann mich nicht wirklich daran erinnern. Und auch wenn ich mittlerweile einige Jahre weit entfernt von meinem Jugendalter bin – der Roman „Verrat am Elfenparadies“ vom Autor und gleichzeitigen Verleger Oliver Jungjohann hat mich echt faszinieren und begeistern können. „Verrat am Elfenparadies“ ist der 3. und damit letzte Band der Wasserfall-Trilogie. Ich habe die beiden anderen Bände bisher nicht gelesen. Und ich bin froh, dass ich für „Verrat am Elfenparadies“ kein Vorwissen aus den anderen beiden Büchern brauchte. Am Anfang fing in meinen Kopf ein Umdenken statt, da das Buch ja auch für Jugendliche geschrieben wurde. Die Sprache ist etwas anders. Und ich muss gestehen, für mich las sich das Geschriebene umso einfacher. Was nicht heißen soll, dass die Geschichte nicht durchaus auch anspruchsvoll war. Auf der einen Seite beschreibt der Autor die Szenerie in farbenfrohen Details, so dass man als Leser sich in einer fantasievoll ausgeschmückten Welt wieder finden kann, wenn man mag und es zulässt. Bei mir jedenfalls hat es funktioniert. Auf der anderen Seite bleibt auch genügend Raum für eigene Interpretationen. So dass wohl jeder Leser eine andere, seine eigene Elfenwelt vor seinem geistlichen Auge sehen kann. Und so soll es ja auch sein. Der Roman „Verrat am Elfenparadies“ von Oliver Jungjohann ist ein fantasievoller, abenteuerlicher Roman, gespickt mit Liebe, Freundschaft und auch den Abgründen des Menschseins.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Ein kleiner Lebensratgeber

Die traut sich was!
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Was macht man, wenn man nur noch das Leben der Anderen lebt? Wenn man nicht mehr glücklich ist? Wenn man sogar nur noch mit Bauchschmerzen durchs Leben geht? Die Autorin und ehemalige Fernsehmoderatorin ...

Was macht man, wenn man nur noch das Leben der Anderen lebt? Wenn man nicht mehr glücklich ist? Wenn man sogar nur noch mit Bauchschmerzen durchs Leben geht? Die Autorin und ehemalige Fernsehmoderatorin Katrin Huß hat genau diesen inneren Disput mit sich selbst ausfechten müssen. Klar, Katrin Huß wusste ganz genau: Ich bin erfolgreich, ich bin gut, in dem was ich mache. Doch ihr fehlte die Anerkennung. Zuviel Nörgler gab es um sie herum, sie musste zuviel kämpfen. In ihrem Buch „Die traut sich was! Geschichten aus dem Leben einer Fernsehjournalistin“ erzählt sie anschaulich, teilweise mit Witz und Charme, teilweise ehrlich und ernst, wie sie ihren Weg gegangen ist, wie sie sich durchboxte, nichts geschenkt bekam. Und irgendwann, nach zu vielen Uneinigkeiten, für sich den Schlussstrich zog. Beeindruckend, wie ich finde. Denn dazu gehört jede Menge Mut. Denn auch wenn sie sich nicht mehr in ihrem alten Job durchboxen muss. Sie muss ja nun für einen neuen Lebensweg kämpfen. Ihren Lebensweg. Und das hat sie geschafft. Sie ist sich selbst und ihrem Leben wieder treu, sie macht zum größten Teil das, was ihr Spaß macht und kann sich entfalten. Ich sehe das Buch „Die traut sich was! Geschichten aus dem Leben einer Fernsehjournalistin“ von Katrin Huß nicht nur als ein kleines Werk biografischer Erzählungen. Für mich ist es viel mehr. Das Buch nimmt auch Dich als Leser an die Hand und führt Dich ein Stück weit, soweit, wie Du es zulässt.