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makkipakki

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2019

Morsezeichen als Lebensretter

Das Mädchen Jannie
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Jeannie hat es nicht leicht in ihrem leben. Sie wird in einen Menschenhändlerring verkauft und bettelt nun fernab ihrer Osteuropäischen Heimat in deutschen Kleinstädten. Bei einem ihrer Bettelzüge muss ...

Jeannie hat es nicht leicht in ihrem leben. Sie wird in einen Menschenhändlerring verkauft und bettelt nun fernab ihrer Osteuropäischen Heimat in deutschen Kleinstädten. Bei einem ihrer Bettelzüge muss sie sich absetzen und landet bei Dieter. Dieter ist Autor und lebt mit seiner Mutter auf einem Bauernhof. Er kümmert sich recht anrührend um Jeannie, aber es ist einfach nicht alles Gold was glänzt. Außerdem tauchen in der Umgebung immer mal wieder Leichen auf und Komissar Klinkhammer muss ermitteln.


Das Cover zeigt Jeannie auf der Flucht zu Dieters kleinem Hof. Genau so wie es dort läuft, wird es dann auch beschrieben (äußerlich). Das gefällt mir sehr gut, denn oftmals stimmen Cover und Handlung nicht überein. Das Buch ist in diverse Kapitel unterteilt. Dabei widmet sich jedes Kapitel (mit wiederkehrender Überschrift) einem Protagonisten und ist damit sehr klar abgetrennt.
Die Handlung beschäftigt sich mit einem furchtbar interessantem Thema. Die Vergangenheit von Jeannie wird durchleuchtet und die Machenschaft der Menschhändler auch. Dazu der seltsame Dieter, der Krimiautor der ein großes Geheimnis hat. Wirklich interessante Handlungsstränge entwickeln sich und dann... werden sie von schleppenden und langweiligen Ermittlungen unterbrochen, bei denen man sich die Frage stellt, ob es bei der Polizei wirklich so zugeht. Für einen Thriller mit Ermittlungen war die Handlung einfach zu interessant um sie von Ermittlungen unterbrechen zu lassen. Leider wird die Spannung so nicht aufrecht erhalten und gerade in der Mitte des Buches schleppt es sich sehr voran. Das Ende entschädigt leider auch nur teilweise.
Die Charaktere sind facettenreich und handeln fast immer nachvollziehbar. Jeannie ist eine Sympathieträgerin, sie tut einem Leid und besticht durch ihre Stärke. Dieter erinnert mich sehr an den "Soll-ich-dir-ein-echtes-Kaninchen-zeigen"-typen aus der Werbung. Klinkhammer ist ein interessanter Mensch, allerdings verliert er durch die Ermittlungen an Charakterstärke. Trotzdem sind es durchweg interessante und glaubwürdige Charaktere mit ihren Eigenheiten.
Die Sprache ist angenehm. Es liest sich flüssig. Hammesfahr schafft es, mit ihrer Sprache Bilder zu erzeugen, ob man die mag oder nicht ist eine andere Geschichte. Ich habe diese Sprache sehr genossen.

Dieses Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Die Idee ist total gut und es gefällt mir, dass sich jemand diesem Thema annimmt. Alles, was nicht Ermittlungen waren, war durchweg interessant und konnte mich sehr überzeugen. Die Ermittlungen hingegen waren so langatmig und schleppend, dass mir da der Lesespaß verloren ging und ich die Passagen teilweise nur quergelesen habe. Alles in allem ein interessantes Buch mit Längen.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Reimen

Poet X
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Xiomara Batista wird in einem der Problemviertel von New York groß. Um sich durchzusetzen wendet sie auch schon mal Gewalt an, sehr zum Missfallen ihrer tiefgläubigen Mutter. Sie führt ein Notizbuch mit ...

Xiomara Batista wird in einem der Problemviertel von New York groß. Um sich durchzusetzen wendet sie auch schon mal Gewalt an, sehr zum Missfallen ihrer tiefgläubigen Mutter. Sie führt ein Notizbuch mit ihren Gedanken, denn ihrer Mutter gegenüber darf sie sich nicht offen zeigen. Um sich ausdrücken zu können, nutzt sie den Poetry Slam Club der Schule.

Das Cover ist wunderschön gestaltet. Man erkennt die Hauptcharakterin und eben auch schon Auszüge aus ihrem Notizbuch. Die farben geben Hoffnung. Das Buch an sich ist durch die Notiz- bzw. Gedichtstruktur sehr auffällig. Es liest sich sehr sehr schnell weg.
Die Story ist gut. Austauschbar irgendwie, es gibt Schwierigkeiten im Leben der Protagonistin und sie versucht den Konventionen zu entfliehen. Aber trotzdem nicht unbedingt etwas besonderes. Der im Vordergrund stehende Glauben ist allgegenwärtig, nimmt für mich etwas zu viel Platz ein.
Die Protagonistin ist sympathisch und kämpft für ihr selbstbestimmtes Leben. Durch die Notizstruktur des Romans wirkt es sehr authentisch.
Sprachlich ist das Buch sehr besonders, auf Grund des Reimens. Allerdings muss ich gestehen, dass ich dem relativ schnell überdrüssig wurde. Stellenweise fehlten mir ein paar Details, Beschreibungen sind ja nur zweitrangig.

Alles in Allem ein netter Jugendroman, bei dem mir eine Rezension wirklich schwer fällt. Zum einen hat das Buch einfach eine besondere Struktur, welche mich zwar anspricht, dann aber doch irgendwie verliert.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Ermittlungen wieder aufgewaermt

Der Verein der Linkshänder
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Kommissar Van Veeten ist im Ruhestand, irgendwie nicht ganz glücklich darüber und umso aufgeschlossener, als ihm ein Kollege zwar schlampige Arbeit unterstellt, aber ihn dazu anregt wieder zu ermitteln. ...

Kommissar Van Veeten ist im Ruhestand, irgendwie nicht ganz glücklich darüber und umso aufgeschlossener, als ihm ein Kollege zwar schlampige Arbeit unterstellt, aber ihn dazu anregt wieder zu ermitteln. Ein Toter taucht auf und wirft Ermittlungsergebnisse von damals einfach über den Haufen.

Das Cover ist irgendwie sehr idyllisch. Es gefällt mir sehr gut, aber doch trügt es natürlich total. Der Titel ist Programm und gibt schon einen Ausblick auf das Geschehen. Die Einteilung des Buches ist stimmig und unterstützt den guten Lesefluss. Somit sind Zeitsprünge kein großes Problem, denn die Überschriften können das gut vermitteln.
Die Spannung beginnt schon ganz zum Beginn des Buches. Es wird die Vergangenheit aufgerollt und sowohl die Ermittlung der 90er, als auch die heutigen Ermittlungen sind furchtbar aufregend. Das Puzzle setzt sich langsam zusammen und man selbst weiß ja dann doch ein bisschen mehr als die Ermittler. Die schnellen Wechsel sind wirklich gut inszeniert. Auch die Tatsache, dass man bis zum Ende den Täter nicht wirklich kennt macht das Buch unheimlich spannend. Man hat zwar die Gelegenheit seine eigenen Ermittlungen zu verfolgen, aber die Auflösung kommt so plötzlich, dass man fast schon überrascht wird.
Die Charaktere waren mir vollkommen unbekannt. Ich kann mich nicht zwingend mit allen erwärmen. Allerdings finde ich keinen wirklich überzogen, sondern alle durchweg realistisch. An der einen oder anderen Stelle sind es mir tatsächlich zu viele Personen die da rum schwirren, aber das macht grade im Kreis der Verdächtigen die Spannung aus.
Der Schreibstil ist angenehm. Er schreibt sehr bildhaft und schafft es mit diesem Stil zu fesseln. Die wechselnden Erzählperspektiven und Ortswechsel sind unter Umständen etwas anstrengend. Mit ein bisschen Konzentration lässt sich das Buch trotzdem sehr gut lesen.


Dies war mein erstes Buch von Hakan Nesser, obwohl ich eigentlich ein Fan skandinavischer Krimi- und Thrillerautoren bin. Aber irgendwie ist er spurlos an mir vorbeigezogen, wobei ich das nun reflektiert betrachtet irgendwie bereue, denn er ist ein wirklich angenehmer Autor mit guten Ideen und einem tollen Stil. Zu dem Buch selbst kann ich nur eine klare Leseempfehlung geben.

Veröffentlicht am 18.09.2019

Verwirrendes Verwirrspiel

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Doktor bell irrt durch einen wald. Er beobachtet einen Mord und sucht Hilfe und landet so auf dem Anwesen der Hardcastles. Er selbst erkennt sich nicht wieder, erinnert sich nicht wirklich an irgendwas ...

Doktor bell irrt durch einen wald. Er beobachtet einen Mord und sucht Hilfe und landet so auf dem Anwesen der Hardcastles. Er selbst erkennt sich nicht wieder, erinnert sich nicht wirklich an irgendwas und ist überfordert. Es stellt sich heraus, dass Bell gar nicht Bell ist, sondern irgendwer anderes. Kurze zeit später erwacht der vermeintliche Bell erneut. Im Körper des Butlers. Ein Katz und Mausspiel durch verschiedene Körper beginnt auf der Suche nach eigener Identität und der Identität des Mörders.

Das Cover ist angelehnt an Cover anderer englischer Romane und zeigt die Treppe des Herrenhauses. Es ist angenehm anzusehen und bezieht sich gut auf den Inhalt des Buches. Das Buch selbst ist in viele, aber sehr sehr lange Kapitel aufgeteilt. Das lesen fiel mir deshalb etwas schwer, weil die Kapitel einfach zu lang waren. 600 Seiten ist schon ein Brocken, an den man sich erstmal rantrauen muss.
Die Story ist wirklich etwas Besonderes. Ich war fasziniert von dieser Idee, "Täglich grüßt das Murmeltier" und Agatha Christie unter einen Hut zu bringen. Die Spannung war sehr lange da, das Ende klasse. Allerdings gab es in der Mitte doch die ein oder andere Länge. Außerdem ist es eines dieser Bücher, wo man sich durch die ersten 100 Seiten beißt und dann erst begreift worum es so wirklich geht. Der Wechsel der Wirte war an mancher Stelle schon sehr anstrengend.
Die Charaktere sind vielschichtig und leider viel zu viele. Manche tauchen nur kurz am Rand auf und tragen nicht zur Handlung bei. Auf diese könnte ich sehr gut verzichten. Der eigentliche Protagonist macht schon eine erstaunliche Wandlung durch. er möchte sich den gegebenen Umständen nicht einfach so fügen und stellt seinen Lebensstil, aber auch den der anderen Wirte in Frage. Er ist sehr reflektiert und das gefällt mir wirklich sehr sehr gut!
Die Sprach ist toll. Zum Einen erinnert es sehr an die Sprache des alten Englands, zum Anderen gefällt mir die Erzählperspektive. Man weiß immer nur so viel, wie der Protagonist und so entwickelt sich ein sehr dynamischer Roman, der zum mitdenken einlädt.

Ein wirklich gelungenes Werk, zwar ein paar Längen, aber das Ende entschädigt dann doch schon sehr. Wirklich tolles Buch mit klarer Leseempfehlung für Fans der klassischen englischen Literatur.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Nettes Kleinkinderbuch

Wo ist mein kleiner Hund?
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Bobby ist ein kleiner Hund, der auf einmal Verschwunden ist. gemeinsam mit dem Leser werden seine üblichen Aufenthaltsorte abgesucht und der kleine Bobby am Ende auch gefunden.


Die Illustrationen und ...

Bobby ist ein kleiner Hund, der auf einmal Verschwunden ist. gemeinsam mit dem Leser werden seine üblichen Aufenthaltsorte abgesucht und der kleine Bobby am Ende auch gefunden.


Die Illustrationen und das Cover sind wirklich tolle, farbenfrohe Abbildungen. Sie sind nicht überladen mit Details und für ein Kleinkind sehr toll zu betrachten. allerdings wird nicht immer konsequent vorgegangen, bzw. die Unterscheidung von Bobby zu anderen Hunden ist nicht leicht genug.
Die Story ist einfach, genau richtig für ein Kind unter drei. Bobby wird überall gesucht und am Ende gefunden. Kin Spannungsbogen oder Highlights, aber viel Raum für Kommunikation zwischen Vorleser und Kind. Es können die Dinge und Tiere auf den Bildern benannt werden, dass fördert durchaus die Sprache.
Die Sprache ist sehr einfach, allerdings merkt man auch ganz genau, dass diese aus dem Englischen übersetzt wurden. Die Sätze sind kurz und leicht verständlich.
Besonderes Highlight sind die Ausmalseiten. Ich bin persönlich kein großer Freund von Malen in Büchern, auf der anderen Seite korrespondieren die Bilder zu der Handlung.

Alles in Allem ein wirklich nettes Buch für Kinder unter drei Jahren. Die Ausmalseiten sind ein nettes Highlight und geben dem Buch etwas besonderes.