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makkipakki

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2020

Langatmig und ohne Höhepunkte

Palast der Miserablen
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Spams ist ein einfacher Junge vom Land, einem Land das von einem Diktator regiert wird und in dem er einer Minderheit angehört. Seine Kindheit ist gezeichnet von Krieg und kurzerhand zieht die Familie ...

Spams ist ein einfacher Junge vom Land, einem Land das von einem Diktator regiert wird und in dem er einer Minderheit angehört. Seine Kindheit ist gezeichnet von Krieg und kurzerhand zieht die Familie von der irakisch-iranischen Grenze nach Saddam City, Bagdad, ins Blechviertel. Doch der Neuanfang ist nicht ganz so einfach wie gedacht.

Das Cover finde ich sehr schön. Das rot macht den orientalischen Eindruck. Dazu der Junge, der mit dem Reifen spielt, ein Bild in meiner Vorstellung, dass definitiv in dieses Jahrzehnt, in diese Gegend zu dieser sozialen Schicht gehört. Das Hörbuch beinhaltet 2 MP3 CDs, mit etwas über 500 Minuten Laufzeit verteilt auf etwa 120 5 Minuten lange Tracks. Ein Unterbrechen der CD ist also relativ einfach möglich.
Die Handlung spaltet sich in zwei Stränge auf. Zum einen Shams Kindheit, sowohl auf dem Land, als auch in der Stadt. Und dann einen Bericht aus dem Gefängnis. Die Perspektive aus dem Gefängnis dient als Sprungbrett für die Kindheitserinnerungen, wobei eben gerade in den Gefängnisepisoden die beschwerliche Situation direkt klar wird. In den Kindheitserinnerungen schwankt das ganze nicht ganz so mit. Denn der kleine Shams ist sehr geblendet von dieser schönen neuen Welt. Leider verblasst das Schicksal, dass im Klappentext versprochen wird irgendwie dann doch. Es bleibt auf der Strecke und plätschert einfach so vor sich hin. Ich habe mich beim Hören des öfteren dabei erwischt, dass ich gelangweilt abgeschaltet habe. Es entwickelt sich für mich kein Spannungsbogen.
Shams ist ein kleines geblendetes Kind. Und genau das nervt mich irgendwie sehr. Klar ist Fernsehen toll und das selbstgebauten Haus ist toll und sowieso und überhaupt. Aber irgendwie lebt der kleine realitätsfern. Ich bin von seinem Charakter nicht überzeugt. Sicherlich ist vieles autobiografisch, aber das macht es dann nicht unbedingt besser.
Sprachlich ist das Buch weder ein Highlight noch langweilig. Es ist wirklich bis ins kleinste Detail übersetzt, was ich persönlich schade finde. Der Sprecher war ganz nett, mehr nicht. Ich könnte ihm an manchen Stellen einfach nicht folgen, oder wollte es nicht.

Alles in Allem einfach was anderes als erwartet. Ich bin Fan von zeitgenössischer orientalischer Literatur a La Khaled Housseini. Das hier überzeugte mich dann aber doch nicht so ganz, es wirkte nicht so echt. Schade drum, Potential war dank des Klappentextes sicherlich da. Ausgenutzt wurde das nicht. Schade.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Mut braucht man immer...

Nobbi, der Mutmachhase (Band 1)
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Nobbi trifft auf ein kleines Vögelchen. Dieses traut sich nicht zu fliegen, doch Nobbi überzeugt es dazu. Der Siebenschläfer und Igel werden auch ermutigt. Und die Eule braucht auch dringend ein Quäntchen ...

Nobbi trifft auf ein kleines Vögelchen. Dieses traut sich nicht zu fliegen, doch Nobbi überzeugt es dazu. Der Siebenschläfer und Igel werden auch ermutigt. Und die Eule braucht auch dringend ein Quäntchen Mut.

Das Cover zeigt Nobbi, den kleinen Hasen und Protagonisten dieses Buches. Außerdem hüpfen, flattern und folgen ihm die anderen Figuren des Buches. Die Tiere sind alle durchweg freundlich und wirken sehr menschlich. Kinder können sich sicherlich sehr gut mit den Figuren identifizieren. Die Illustrationen im Buch sind genauso schön gestaltet wie das Cover, sie bieten viel zu entdecken und zeigen tolle Details. Für junge Kinder sind die Illustrationen eventuell zu voll, aber das Buch ist ja auch erst ab drei.

Nobbi macht es sich zur Aufgabe die Tiere des Waldes zu ermutigen. Dabei geht er mehr oder weniger subtil vor. Jedes hat auf seine Weise ein Problem, dass Nobbi löst. Die Tiere lassen sich nicht sofort aufLösungen ein und wirken umso echter und realistischer. Die Dreiteiligkeit macht es dem Vorleser einfacher, die Geschichte zu unterbrechen und zu rekapitulieren.

Sprachlich ist dieses Buch sehr kurzweilig. Durch viel wörtliche Rede wirkt es locker und mit verstellten Stimmen macht es den Kindern noch mehr Spaß. Ausserdem hat Nobbi einen Mutmachspruch, der als wiederkehrendes Elementeinen tollen Platz einnimmt.

Alles in Allem, ein Wirklich tolles Kinderbuch. Sowohl zur einfachen Unterhaltung, als auch um das Thema Ängste und Ärger aufzugreifen. Die Illustrationen sind wirlich wunderschön und machen beim Betrachten sehr viel Spaß. Eine ganz klare (Vor-) Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Tatütata

Wieso? Weshalb? Warum? Mein junior zum Hören, Band 2: Einsatzfahrzeuge
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Ein Buch über Einsatzfahrzeuge und ihre Einsätze auf zehn Seiten. Im altbekannten Stil der "wieso- Weshalb- Warum"- Reihe.
Das Cover ist schlicht und zeigt genau, worum es geht. Für Kinder definitiv ansprechend, ...

Ein Buch über Einsatzfahrzeuge und ihre Einsätze auf zehn Seiten. Im altbekannten Stil der "wieso- Weshalb- Warum"- Reihe.
Das Cover ist schlicht und zeigt genau, worum es geht. Für Kinder definitiv ansprechend, mein Sohn war von dem Polizeiauto direkt angesprochen. Das Buch erstreckt sich auf zehn Seiten (auch wenn es sehr dick wirkt, ist der Rest nur Technik).
Es geht um Feuerwehr und einen Brand, die Polizei auf der Jagd nach einem Verbrecher und zum Schluss um einen Hunschraubereinsatz. Diese Themen sind leicht verständlich aufgearbeitet und werden durch viel Klappen unterstützt. Und hinter einer dieser Klappen auf jeder Doppelseite verbirgt sich ein Geräusch. Das Martinshorn der Feuerwehr, der Polizei,der Hubschrauber, die Krankentrage und das Löschwasser. Ausgelöst wird das Geräusch durch das Öffnen der Klappe, und genug Licht, den dort ist ein Sensor der nur auf Licht reagiert. Und genau das ist das größte Manko in meinen Augen. Man muss die Klappen schon sehr weit öffnen, dass das Geräusch ertönt und bei meinem 2 jährigen Sohn, der das Prinzip schon kennt, war das dann doch etwas schwierig.

Alles in allem eine nette Ergänzung im WWW Regal, aber auch sehr gut verzichtbar. Es ist nicht wirklich verzichtbar, nicht innovativ und auch nicht so informativ wie die reinen WWW Bücher...

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Saisonal schon, aber...

WW - Genial saisonal!
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Dieses Kochbuch basiert auf dem neuen (seit September 2019) System von WeightWatchers (nun WW). Dabei gibt es drei verschiedene Ernährungspläne, die mit mehr oder weniger langen Listen von "Zero" Lebensmitteln ...

Dieses Kochbuch basiert auf dem neuen (seit September 2019) System von WeightWatchers (nun WW). Dabei gibt es drei verschiedene Ernährungspläne, die mit mehr oder weniger langen Listen von "Zero" Lebensmitteln aufwarten. An diesem Prinzip orientiert sich das Kochbuch von Andy Schweiger.
Die Rezepte sind ausgefallen. Das Ein oder Andere benötigt mehr oder weniger viel Kompetenz in der Küche. Aber eines kann man nicht absprechen, das Buch ist definitiv saisonal. Im Winter gibt es sehr viel Kohl, im Sommer dann eben Salate etc..
Doch die Listen der Zutaten sind einfach furchtbar lang und teilweise wirklich ausgefallen. Nicht wegen der Zubereitungsart, aber eben wegen der Zutaten. Natürlich weiß ich wo ich in meinem Laden Tandori Würzmischung bekomme, allerdings zwingt mich das eben zum Einkaufen, aber auch dazu, erstmal viel in einen guten Vorratsschrank zu investieren. Positiv zu bewerten ist, dass man nicht auf die WW eigenen Produkte angewiesen ist.
Alles in Allem ein wirklich interessantes und dem Titel entsprechendes Kochbuch. Allerdings ist es in meinen Augen nicht wirklich alltagstauglich und eher etwas für Gäste. Sehr gut ist die Einleitung, auch für nicht Anhänger des WW Systems leicht verständlich. Es gibt einfach besser WW Kochbücher.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Anders als erwartet

Eine kurze Geschichte vom Fallen - Was ich beim Sterben über das Leben lernte
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Joe Hammond leidet an der Motoneuron-Krankheit. Er fällt einfach hin, in jeder Lebenslage versagen ihm die Beine. Der Tod scheint unausweichlich und Joe muss lernen sich zu arrangieren mit der tickenden ...

Joe Hammond leidet an der Motoneuron-Krankheit. Er fällt einfach hin, in jeder Lebenslage versagen ihm die Beine. Der Tod scheint unausweichlich und Joe muss lernen sich zu arrangieren mit der tickenden Uhr. Und auch sein Umfeld muss lernen über kurz oder lang ohne Joe ihr Leben zu führen.

Das Cover ist recht unspektakulär und hätte mich mit Sicherheit im Buchladen nicht zwingend angesprochen. Sicherlich ist es kreativ das Wort "fallen" auch irgendwie fallen zu lassen, aber die Farbwahl ist relativ unspektakulär. Nichtsdestotrotz passt es sehr gut zu dem eigentlichen Thema, vermittelt durch das Grau sogar die Schwere des Stoffs.
Die Thematik ist schon schwerer Stoff. Wir begleiten den Protagonisten und Autor auf seinem absehbaren Weg zum Tod. Während der Beginn noch vor Humor und Spaß, eher Galgenhumor gestrotzt haben, entwickelt sich das Buch zu einer reinen Biografie. Es werden Anekdoten aus seinem früheren Leben und seiner Kindheit erzählt. Irgendwie wirkt das alles eher wie eine Lebensgeschichte, nicht wie ein Roman über seinen Tod und den Umgang seines Umfeldes damit. Das war leider nicht so wirklich das, was ich erwartet habe. Der Humor der ersten Seiten ebbt über die Zeit stark ab und macht die Story schwermütig.
Der Protagonist Joe Hammond ist ein Kämpfer. Auf den ersten Blick kann ihn nichts erschüttern, doch zwischen den Zeilen erkennt man seine Angst und Sorgen. Er ist durchaus sympathisch, aber bis auf seine Krankheit ein recht uninteressanter Mitmensch. So ganz warm wurde ich mit ihm nicht.
Die Sprache ist recht einfach. Die Sätze sind angenehm lang, wenige Verschachtelungen. Aber irgendwie ist mir das Buch an manchen Stellen zu sachlich und an vielen Anderen zu blumig. Das Buch strotzt vor Metaphern und mich persönlich stört das etwas.

Alles in Allem ist dieses Buch ein netter Zeitvertreib. Ich hatte andere Erwartungen an dieses Buch. Ich hoffte auf eine humorvolle Geschichte über den Umgang mit dem Tod. Bekommen habe ich eine Autobiografie mit Geschichten über das Leben des Protagonisten. Nette Unterhaltung, aber kein Highlight.

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