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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2025

Charmanter Cosy Crime mit Suchtpotenzial

Marchfield Square
8

“Marchfield Square” ist für mich der Inbegriff eines gelungenen Cosy-Crime – charmant, clever konstruiert und mit einer ordentlichen Portion britischem Humor gewürzt. Das Ermittlerduo Audrey und Lewis ...

“Marchfield Square” ist für mich der Inbegriff eines gelungenen Cosy-Crime – charmant, clever konstruiert und mit einer ordentlichen Portion britischem Humor gewürzt. Das Ermittlerduo Audrey und Lewis ist absolut liebenswert: unkonventionell, unterschiedlich, aber mit einer wunderbar harmonischen Dynamik. Ihre Zusammenarbeit hat mich nicht nur oft schmunzeln lassen, sondern auch richtig gefesselt.

Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt – Audrey, Lewis und Celeste – was nicht nur Abwechslung bringt, sondern auch spannende Einblicke in die verschiedenen Denkweisen erlaubt. Dass dabei nicht jede Figur völlig durchschaubar bleibt, verleiht der Handlung Tiefe und macht die Charaktere umso realistischer. Besonders Audrey ist mir ans Herz gewachsen – feinfühlig, schlau und herrlich bodenständig.

Der Mordfall selbst ist nicht übermäßig blutig oder brutal, dafür aber umso spannender. Stück für Stück setzen sich die Hinweise zusammen, und man ertappt sich dabei, wie man ständig miträtselt, neue Theorien aufstellt – nur um am Ende doch überrascht zu werden. Genau so muss ein Cosy Crime sein! Einige Wendungen konnte man vielleicht erahnen, andere haben mich wirklich kalt erwischt – eine perfekte Mischung.

Ein echtes Highlight ist auch die liebevolle Gestaltung: Das Cover ist ein absoluter Blickfang und die Innenillustration von Marchfield Square ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch richtig hilfreich, um den Überblick zu behalten.

Der Schreibstil ist locker, flüssig und unterhaltsam – ich habe das Buch in kürzester Zeit durchgelesen und wünsche mir jetzt schon eine Fortsetzung.

Fazit: Ein humorvoller, spannender und herzerwärmender Krimi mit Charakter – klare Leseempfehlung!

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  • Handlung
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  • Charaktere
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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 16.05.2025

Gute Ansätze, aber letztlich enttäuschend

Die Chroniken von Wetherid II
0

Das Buch hätte Potenzial gehabt – besonders bei den Charakteren. Ich fand es sehr gelungen, dass auch die „Gegenspieler“ eigene Motive und nachvollziehbare Ziele hatten. Einige Figuren, wie Borlix und ...

Das Buch hätte Potenzial gehabt – besonders bei den Charakteren. Ich fand es sehr gelungen, dass auch die „Gegenspieler“ eigene Motive und nachvollziehbare Ziele hatten. Einige Figuren, wie Borlix und Thorgar, waren sympathisch und haben mit Witz und Energie für unterhaltsame Momente gesorgt. Ihre Dynamik innerhalb der Gruppe war ein Lichtblick.

Leider konnte mich die Handlung insgesamt nicht überzeugen. Zwar ist das Erzähltempo hoch, aber genau das wirkte auf mich oft überhastet und unausgewogen. Gerade zu Beginn fühlte ich mich eher überrumpelt als mitgerissen. Dann jedoch waren die politischen Handlungen sehr langatmig und haben sich sehr gezogen. Was ein starker Kontrast war. Viele Szenen hätten mehr Tiefe oder Raum zur Entwicklung gebraucht. Auch wenn sich im Verlauf einige Unklarheiten klären, blieb bei mir das Gefühl, dass viel Potenzial ungenutzt blieb.

Nervig waren auch Szenen, die unlogisch sind und die Reaktion vom Autor. Ein Beispiel:

Auf meine Nachfrage (neben einigen anderen), warum man in Häusern wohnt, in denen alles von außen eingesehen werden kann, gab es unpassende Antworten:
(Zitat: „... ging ... den Blick fest auf eine Gruppe von Häusern gerichtet, die aus glattem, durchscheinendem Eis errichtet waren...Durch die Wände konnten sie direkt in die Innenräume blicken. Alles – Schränke, Stühle, Tische, selbst die Betten – war aus makellos schimmerndem Eis gefertigt.“ )
Antwort:
"Nicht jede Welt offenbart sich dem Blick, der sie nur prüfen will. Die Hüter der Sieben Artefakte verlangt keine Erklärung – nur Bereitschaft."
"Wer je durch Eis geblickt hat, weiß: Man erkennt Konturen – mehr nicht. Der Rest ist der Versuch, eine Welt zu kontrollieren, die sich nicht zähmen lässt. "

:spoiler: SPOILER Anfang!
Die Gruppe kann alles erkennen, schleicht sich aber ohne Probleme durch eine feindliche Eis-Stadt, deren Bewohner gefährlich gute Krieger etc. sind, aber ihre Städte nicht bewachen.
SPOILER Ende!

Dabei hatte ich nie vor, eine "Welt kontrollieren" zu wollen, jedoch mag ich es stimmig.

Ich hatte mir mehr Substanz und Tiefe in der Handlung gewünscht, die nicht vorhersehbar sind – die spannenden Ansätze konnten das für mich leider nicht auffangen. Wer gerne temporeiche Geschichten liest, kann vielleicht mehr damit anfangen, für mich war es enttäuschend und es ist eins der wenigen Bücher, die ich (aufgrund des Autors) abgebrochen habe. Dabei hatte ich mich auf das Buch gefreut.

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Veröffentlicht am 16.05.2025

Warmherzig, lebensnah und ermutigend – eine Reise zu sich selbst im Alter

5 alte Schachteln / 5 alte Schachteln und ne Schnapsidee
0

Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen – der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Handlung entwickelt sich zügig. Besonders gelungen finde ich die Darstellung der älteren Frauen, die mit ...

Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen – der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Handlung entwickelt sich zügig. Besonders gelungen finde ich die Darstellung der älteren Frauen, die mit viel Charme, Witz und Lebenserfahrung beschrieben werden. Ihre Persönlichkeiten sind liebevoll gezeichnet und wirken authentisch, was mir den Zugang zur Geschichte erleichtert hat.

Gleichzeitig regt das Buch zum Nachdenken an: über das Älterwerden, über verpasste Chancen, aber auch über die Möglichkeiten, sich im späten Lebensabschnitt noch einmal neu zu erfinden. Einige Entwicklungen waren zwar vorhersehbar, aber das hat dem Lesegenuss keinen Abbruch getan.

Ein kleiner Kritikpunkt: In manchen Passagen wirkte es, als würden sich die Figuren erst wirklich entfalten, nachdem sie Verluste erlitten haben – das hätte etwas differenzierter dargestellt werden können. Dennoch überwiegt der positive Eindruck, denn das Buch vermittelt eine ermutigende Botschaft: Es ist nie zu spät, das eigene Leben aktiv zu gestalten.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.05.2025

Zwischen den Seiten verloren

Die Buchreisenden - Ein Weg aus Tinte und Magie
4

Akram El-Bahays Die Buchreisenden entführt Leser:innen in eine faszinierende Welt, in der Geschichten nicht nur gelesen, sondern tatsächlich bereist werden können. Im Mittelpunkt steht eine kleine, unscheinbare ...

Akram El-Bahays Die Buchreisenden entführt Leser:innen in eine faszinierende Welt, in der Geschichten nicht nur gelesen, sondern tatsächlich bereist werden können. Im Mittelpunkt steht eine kleine, unscheinbare Buchhandlung namens Libronautic Inc., deren Mitarbeiter – sogenannte Libronauten – mit ihrer besonderen Erzählstimme Reisen in bekannte Literaturwelten ermöglichen. Diese originelle Grundidee ist nicht nur ein Traum für alle Buchliebhaber\:innen, sondern auch das zentrale Element, das den Roman so besonders macht.

Die Geschichte folgt dem jungen Adam, der selbst Libronaut ist und auf eine gefährliche Spurensuche durch verschiedene Bücher geschickt wird – darunter Klassiker wie Alice im Wunderland oder die Nibelungensage. Die fantastischen Szenerien, mystischen Wälder, flüsternden Seiten und magischen Details schaffen eine atmosphärisch dichte Welt, die sich wie ein bunter Geschichtenteppich entfaltet. Besonders gelungen ist die bildhafte Sprache El-Bahays, die mit ihrem Erfindungsreichtum viele Szenen lebendig werden lässt.

Allerdings gelingt es dem Roman nicht durchgehend, die Spannung zu halten. Gerade im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse, während zuvor viele Fragen aufgeworfen, aber kaum beantwortet wurden. Das führt stellenweise zu Verwirrung und lässt Leser:innen eher ratlos zurück. Auch das offene Ende verlangt Geduld – man hat fast das Gefühl, die Geschichte sei mittendrin abgebrochen worden und wird erst im zweiten Band fortgesetzt. Wer Spannung am Stück bevorzugt, sollte vielleicht warten, bis beide Bände verfügbar sind.

Die Figuren sind zwar kreativ gezeichnet – besonders der sarkastische Kobold Luthien sorgt für unterhaltsame Momente – aber nicht immer in sich stimmig. Adams Naivität wirkt im Kontrast zur reifen Elisa und dem unbeholfenen William manchmal unausgereift oder wenig nachvollziehbar. Das Zusammenspiel innerhalb der Gruppe hätte an manchen Stellen mehr Tiefe oder Logik vertragen.

Insgesamt ist Die Buchreisenden ein ideenreiches, atmosphärisches Abenteuer mit magischem Flair, das besonders Leser:innen mit Liebe zu Büchern und Fantasie ansprechen dürfte. Trotz kleinerer Schwächen bei Charaktertiefe und Erzählstruktur macht die Geschichte Lust auf mehr – und der zweite Band verspricht hoffentlich, einige offene Fäden zu einem stimmigen Ganzen zu verweben.

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  • Fantasie
Veröffentlicht am 31.03.2025

Zeit, Tod und Liebe – Eine Reise durch viele Leben

Our Infinite Fates
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Our Infinite Fates von Laura Steven erzählt die Geschichte von Evelyn und Arden, deren Liebe durch den Tod und die Wiedergeburt immer wieder zerrissen wird. In jedem Leben wird Evelyn von Arden getötet, ...

Our Infinite Fates von Laura Steven erzählt die Geschichte von Evelyn und Arden, deren Liebe durch den Tod und die Wiedergeburt immer wieder zerrissen wird. In jedem Leben wird Evelyn von Arden getötet, doch in diesem Leben muss sie überleben, um ihre kranke Schwester zu retten.

Die Idee der Wiedergeburt und die komplexen Zeitsprünge sind faszinierend und bieten einen einzigartigen Handlungsrahmen. Die Erzählweise wechselt oft zwischen verschiedenen Leben und Epochen, was im Hörbuch aufgrund fehlender Markierungen manchmal verwirrend sein kann. Die Sprecherin, Lisa Cardinale, bringt die emotionale Tiefe der Geschichte gut rüber, doch die ständigen Zeitwechsel können die Orientierung erschweren.

Die Charaktere sind insgesamt gut dargestellt, vor allem Evelyn, mit der man mitfühlt, aber Arden bleibt bis zum Ende eher blass. Zum Schluss hin wird die Handlung intensiver und spannender. Die Aufklärung der mysteriösen Umstände, warum die Protagonisten immer wieder geboren werden, sorgt für einen packenden Abschluss. Dennoch fand ich das Ende etwas überstürzt, besonders die romantische Auflösung, die für meinen Geschmack zu schnell und zu oberflächlich vonstatten ging.

Insgesamt ein ambitioniertes Hörbuch, das mit einer einzigartigen Idee und tiefgründigen Themen punktet, aber in der Umsetzung durch die komplexe Struktur und die schwache Darstellung des Antagonisten an Tiefe verliert. Wer komplexe Erzählungen und Zeitsprünge mag, wird es trotzdem zu schätzen wissen.


Fazit: Ein interessantes und gut geschriebenes Hörbuch, das emotionale Tiefe und einen einzigartigen Plot bietet, aber mit einigen Herausforderungen durch die komplexe Struktur und die fehlende Perspektive des Antagonisten. Besonders für Liebhaber von Zeitsprüngen und komplexen Erzählstrukturen empfehlenswert, auch wenn die Umsetzung hier und da noch Luft nach oben lässt.

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