Was wäre wenn
Das Glück und wir dazwischenDie Moral hinter dieser Geschichte hat mich berührt, aber ich habe meine Zeit gebraucht um zu verstehen worauf die Autorin hinaus will. Zunächst laß die Geschichte sich, als wäre die Protagonistin Hannah ...
Die Moral hinter dieser Geschichte hat mich berührt, aber ich habe meine Zeit gebraucht um zu verstehen worauf die Autorin hinaus will. Zunächst laß die Geschichte sich, als wäre die Protagonistin Hannah die ewige Verliererin in ihrem Leben und die Rückkehr nach L.A. der letzte Versuch doch wieder festen Boden unter den Füßen zu gewinnen. Dazu passte auch der Schreibstil der Autorin, der mich sehr an eine Soap erinnert hat.
Doch dann splittet sich die Geschichte und es werden zwei Szenarien erzählt, ausgehend davon, dass Hannah eine einzige Entscheidung "anders" getroffen hätte.
Die Bedingungen bleiben gleich: Hannah ist wieder nach L.A. gezogen, sie ist von Michel aus New York ungewollt schwanger, aber weiß es zunächst nicht und sie trifft auf ihrer Willkommensparty auf Ethan, ihre alte Jugendliebe. Zudem wohnt sie bei Gaby, ihrer besten Freundin, die mit ihrem Mann Mark zusammen ist.
In ersten Szenario entscheidet sich Hannah, aus Vernunftsgründen, mit Gaby die Party zu verlassen und Nachhause zu fahren. Doch auf dem Heimweg, bei einem Zwischenstop wird sie von einem Auto angefahren und landet im Krankenhaus, wo sie auf Henry trifft.
Im anderen Szenario entscheidet sich Hannah auf der Party und bei Ethan zu bleiben. Die beiden finden wieder zu einander und werden ein Paar.
Das Leben von Hannah verläuft also vollkommen anders ab, als im ersten Szenario. Beide werden immer im Wechsel erzählt und als Leser hat mich dieser Wechsel zu Anfang vollkommen verwirrt. Ich habe mich gefragt warum ist es so wichtig, was gewesen wäre, wenn sich Hannah gegen Gaby und für Ethan entschieden hätte, ich meine es ist passiert, was passiert ist und man kann die Vergangenheit nicht ändern.
Die Frustration, über diese "Sinnlosigkeit" hat mich zur Verzweifelung getrieben, ich habe die totale Leseflaute bekommen und war kurz davor dass Buch abzubrechen.
Doch dann bin ich wieder auf den oben zitierten Text auf der Innenseite des Covers gestoßen und es traf mich wie der Blitz. Es geht nicht darum, sich zu fragen was wäre wenn, sondern die Möglichkeit zu betrachten, dass wir nicht nur in diesem einen Universum exestieren, sondern in unendlich vielen weiteren Universen. Und dass wir nicht nur die eine Entscheidung treffen, sondern dass immer alle Möglichkeiten passieren und damit dass Leben eine vollkommen andere Wendung nimmt, als in der Realität.
Und dann war ich nur noch fasziniert von dem Buch, denn der Tiefgang des Buches, ist nicht etwa die Geschichte die erzählt wird sondern, dass Fundament auf dem die Geschichte basiert.