Profilbild von mdbm

mdbm

Lesejury-Mitglied
offline

mdbm ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mdbm über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2022

Freiheitsgeld - die Chance für jeden glücklich und frei zu leben?!

Freiheitsgeld
5

Das neueste Buch von Andreas Eschbach kommt mit einem wirklich ansprechenden Cover daher. Das Buch selbst ist komplett schwarz. Ich wurde beim Lesen mehr als einmal darauf angesprochen. ein wahrer Blickfang. ...

Das neueste Buch von Andreas Eschbach kommt mit einem wirklich ansprechenden Cover daher. Das Buch selbst ist komplett schwarz. Ich wurde beim Lesen mehr als einmal darauf angesprochen. ein wahrer Blickfang.
Der Schreibstil von Herrn Eschbach ist wie immer sehr gelungen. Es liest sich flüssig und man kann sich nur schwer trennen. Egal welche der Storylines gerade erzählt wird, man möchte gerne weiterlesen.
Die Story selbst wird in unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Wir begleiten insgesamt vier verschiedene Charaktere, wobei es eine Hauptperson – Ahmad Müller - gibt, die im Zentrum der Erzählung steht.
Die Idee das Bedingungslose Grundeinkommen in einen Science-Fiction Thriller zu verpacken finde ich sehr spannend. Es gibt unzählige Ideen und Möglichkeiten, eine Utopie zu gestalten. Diese spielt in den 2060er Jahren, daher in nicht allzu ferner Zukunft, die die meisten von uns wohl noch erleben werden.
Die Geschichte benötigt sehr viel Zeit um in Schwung zu kommen. Die unterschiedlichen Storylines plätschern sehr lange vor sich hin und der geneigte Leser fragt sich wo der Autor hinwill. Es liest sich gut, langweilt nicht, aber so richtig packen mag die Story leider nicht. Irgendwann führen alle Linien zueinander und das große Finale kündigt sich an.
Das Ende selbst gefällt mit persönlich nicht sonderlich. Es fühlt sich nicht so recht passend an. Irgendwie passt die Auflösung und der Spannungsbogen nicht so recht zur Prämisse des Buches. Klar können sich die Dinge zu solch eine Dystopie entwickeln, aber leider könnte der Autor genau die gleiche Geschichte auch ohne das Freiheitsgeld erzählen. Kleine Änderungen und die Geschichte wäre die gleiche – ohne das Freiheitsgeld.
Alles in allem sehe ich das Buch sehr ambivalent. Für mich ist Eschbach noch immer mein liebster Autor und ich habe jedes Buch von ihm gelesen – aber dieses Buch ist eines derer, die ich weniger gerne mag. Der Stil ist gewohnt Klasse, die Story etwas schwach, die Prämisse passt nicht zur Auflösung und ist austauschbar.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Thema
  • Cover
Veröffentlicht am 12.11.2018

Harter Krimi mit softem Cover

Das Extrawurscht-Manöver
2

Ein erfrischendes Ermittler-Duo, bestehend aus dem privat Ermittler Schäfer und der Kripo-Beamtin Dorn. Durch einen erst unspektakulär und wenig vielversprechend wirkenden Fall gerät der Ermittler Schäfer ...

Ein erfrischendes Ermittler-Duo, bestehend aus dem privat Ermittler Schäfer und der Kripo-Beamtin Dorn. Durch einen erst unspektakulär und wenig vielversprechend wirkenden Fall gerät der Ermittler Schäfer genannt "Schnüffler" zwischen die Fronten von zwei konkurrierenden, kriminellen Syndikaten. Gemeinsam mit seiner ehemaligen Kollegin versucht er einen Fall zu lösen, welcher die Grundfesten des Polizeilalltags erschüttert.
Das Cover hat mich sofort an die Alpenkrimis von Jörg Maurer erinnert und dementsprechend waren meine Erwartungen an das Buch gesetzt. In diesem Fall muss jedoch gesagt sein, dass das Buch zwar einen spannenden Krimi liefert, dieser jedoch keine humoristischen Einlagen liefert. Nicht schlimm jedoch unerwartet. Hier passt die Machart des Covers mit dem Schriftzug „Schwabenkrimi“ nicht so sehr zum Inhalt.
Die Story hat einen sich langsam aufbauenden Spannungsbogen, welcher dann bis zum Ende anhält. Was vorerst nach einem recht harmlosen alltäglichen Kriminalfall aussieht, wird im Endeffekt tatsächlich viel größer und erschütternder. Hier schafft es der Autor wirklich gut, die Atmosphäre wiederzugeben und die Geschwindigkeit an die Empfindungen der Protagonisten anzupassen.
Mir persönlich war die Story und die Auflösung doch ein ganzes Stück zu fingiert. Gerade das letzte Drittel des Buches hat mich mit seinen Actiongeladenen Einfällen doch etwas verloren, da es in meinen Augen zu unrealistisch wurde. Die Wendung am Ende der Geschichte fand ich wenig glaubwürdig und zu überspitzt.
Der Schreibstil ist lockerflockig und lässt sich gut lesen. Die Tatsache, dass es sich um den dritten Teil der Reihe handelt wirft für mich jedoch einige Fragen auf, die der Autor nicht beantwortet. Zwar bemüht sich der Autor Unklarheiten aus dem Weg zu räumen, jedoch werden wirklich relevante Informationen leider nicht genannt. Kleinigkeiten und belangloses hingegen wird häufiger mal wiederholt. Der Autor bemüht sich dem Leser den Polizeialltag näher zu bringen, doch an manchen Stellen werden unnötige Wiederholungen gebracht. Beispielsweise wird häufiger ohne Grund der Name und Modell der Pistolen erwähnt oder das Verfahren, welches nach dem Anfeuern einer Dienstwaffe eingeleitet wird. Diese Erläuterungen stören, bei der Wiederholung doch etwas den Lesefluss. Das penetrante Wiederholen von Automarken hat mich zwischenzeitlich darüber nachdenken lassen, ob es sich evtl. um eine Werbestory für BMW handelt.
Abschließend möchte ich mein persönliches Resümee ziehen. Das Buch habe ich gern gelesen und hatte keine Probleme, der Story zu folgen. Die Protagonisten sind passend erzählt, aber die Charakterstudien doch etwas dünn. Ich habe mir öfters die Frage nach den vorhergehenden Büchern gestellt, jedoch werde ich diese vorerst nicht lesen, da mich die Story nicht ausreichend gepackt hat. Ein Plot, welcher eher an Actiongeladenes Popcorn-Kino erinnert, als an realitätsnahe deutsche Ermittlerarbeit. Nicht das was ich erwartet habe, trotzdem kurzweilige Unterhaltung.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Humor
  • Lokalkolorit