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Veröffentlicht am 16.06.2025

Der Feind in meinem Beet

Der Feind in meinem Beet
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Inhalt siehe Klappentext.
Mir war das bunte Titelbild aufgefallen und da ich selbst einen großen Garten habe, wollte ich wissen, wie Maren mit ihrem Kleingarten, den verschiedenen Nachbarn und allem möglichen ...

Inhalt siehe Klappentext.
Mir war das bunte Titelbild aufgefallen und da ich selbst einen großen Garten habe, wollte ich wissen, wie Maren mit ihrem Kleingarten, den verschiedenen Nachbarn und allem möglichen Gewächs zurecht kommt. Ob das nun Unkraut oder Wildkräuter sind, überlasse ich jedem selbst. Ich persönlich habe nichts gegen Brombeeren, bei uns dürfen sie wachsen, wir haben sogar zwei Gehege dafür gebaut, damit sie in ihrem Revier wachsen und wuchern können. Maren redet ständig schlecht über Noch-Ehemann Lars, regt sich über ihn auf, drängt mit den Scheidungspapieren, als gäbe es nichts Wichtigeres - zum Beispiel, sich im Garten zu entspannen. Ich kann ihre Situation nicht persönlich nachvollziehen, aber für mich machen beide einen riesigen Aufstand um das Thema und das nicht erst seit gestern. Für Anfang/Mitte Vierzig benehmen sie sich recht unreif, eifersüchtig, „wie du mir, so ich dir“, das finde ich albern. Nach etwa 1/3 des Buches war für mich vorhersehbar, was weiter passieren wird. Dass es mit der Annäherung sehr schnell geht, finde ich sehr klischeehaft und das Rumgeeier von Lars passt für mich gar nicht zur Garten-Geschichte, in der allerhand Pflanzen, Gehölze, Früchte etc. vorkommen. Ein paar Details oder Pflegetipps wären doch passend, oder? Zudem benutzen sowohl Maren als auch Lars die gemeinsame Tochter Emilie (Abkürzungen wie Emmy und Emmchen sind doch für Kleinkinder) als Puffer für alle Probleme. Tammaro ist die einzige Person im Buch, bei dem ständig Äußerlichkeiten erwähnt werden: Wangengrübchen. Was ist daran so auffällig, dass eine solche „Besonderheit“ bei anderen Personen nicht erwähnt wird? Lars und Tammaro beäugen sich, versuchen sich gegenseitig auszuhorchen, wie Rivalen, das kommt mir ebenfalls nicht besonders erwachsen vor. Das Buch liest sich ganz flüssig, eine leichte Lektüre mit 271 Seiten, nicht nur für Gartenliebhaber, allerdings lassen mich viele Handlungen und Szenen an Alter und Ernsthaftigkeit der Protagonisten zweifeln. Ich denke, der Austragungsort der Scheidung wurde einfach an einen angenehmeren Ort verlegt. Mir gefällt, obwohl Maren sich recht häufig ins Privatleben der Tochter einmischt, dass sie ihr letztlich doch Unterstützung bietet, die sie braucht. Von mir bekommt „ Der Feind in meinem Beet“ 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.06.2025

Die Toten auf Föhr

Die Toten auf Föhr
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Inhalt siehe Klappentext.
„Die Toten auf Föhr“ ist mein 6. Buch vom Anna Johannsen, man muss nicht alle Bände kennen, um der privaten Handlung folgen zu können, aber so kann man den Verlauf besser beobachten. ...

Inhalt siehe Klappentext.
„Die Toten auf Föhr“ ist mein 6. Buch vom Anna Johannsen, man muss nicht alle Bände kennen, um der privaten Handlung folgen zu können, aber so kann man den Verlauf besser beobachten. Der Schreibstil ist flüssig, nicht blutrünstig, auch wenn es um Mord geht. Das Titelbild wirkt düster in Blau- und Grautönen. Zum Inhalt möchte ich nicht viel sagen, nur soviel: Lenas Team mit Naya und Johann hat im neuen Fall viel zu tun, nichts ist so, wie es scheint. Doch es stockt überall, obwohl es sicher viele Ansätze gibt, aber entweder führen sie zu nichts oder man legt Lena und Kollegen Steine in den Weg. Hier wird klar, dass zuvor schlampig gearbeitet wurde oder eben nur das Nötigste, jetzt muss das Team nacharbeiten und macht sich unbeliebt beim Vorgängerteam. Lenas Privatleben kommt mal wieder viel zu kurz, die aktuellen Schwierigkeiten zwischen Job, Kind und Mann und der Organisation des Ganzen rücken deutlich in den Vordergrund. Der nächste Ärger mit Erck ist vorprogrammiert, Johann sieht das für sich ganz anders. Das Ende ist plötzlich da, aber für mich ist noch viel offen: Mord, erweiterter Suizid oder etwas ganz anderes und wenn ja, warum? Zwischenzeitlich traten die Morde für mich in den Hintergrund, weil es nur noch um die anderes ging. Manches wird aufgelöst, manches nicht, das finde ich etwas schade, vermutlich würde es aber den Buchumfang von derzeit 319 Seiten sprengen. Ich vergebe für den 12. Band der Inselkommissarin 3,5 bis 4 Sterne. Viel von der Insel liest man leider nicht, nur von Fähre und Hafen, Bars, Restaurants - aber es ist ja auch kein Urlaubsroman.

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Veröffentlicht am 07.06.2025

Jünger geht immer!

Jünger geht immer!
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe schon einige (K)ein…-Romane von Ellen Berg gelesen, die Titelbilder und die Schrift des Titels haben Wiedererkennungswert. Zum Inhalt möchte ich nicht zu viel verraten, ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe schon einige (K)ein…-Romane von Ellen Berg gelesen, die Titelbilder und die Schrift des Titels haben Wiedererkennungswert. Zum Inhalt möchte ich nicht zu viel verraten, doch so viel: Es ist lockere, leichte Kost, die sich flüssig liest und so manchen Lacher mitbringt. Manche Sprüche waren für mich eher unterirdischer Natur, da suchte ich den zwischenmenschlichen Respekt. Die Sprache und Ausdrücke sind teilweise gewöhnungsbedürftig, auch als Mutter von Teenies waren mir nicht alle Begriffe geläufig. Was amüsant anfängt, Annes Mutter gibt bei der Goldenen Hochzeit ihre Trennung bekannt, wird zum Spießrutenlauf zwischen jung und alt, Eltern und Kindern jeglichen Alters, Anfeindungen, Beleidigungen, Verdächtigungen, von allem ist etwas dabei. Auch beste Freundinnen sind keine Unschuldslämmer und Ehegatten schon gar nicht. Ob nun die Alten oder die Jungen die Bösen oder eher die Guten sind, darüber lässt sich streiten; ich finde, man wirft nicht so ohne weiteres Jahrzehnte des Beisammenseins weg, egal, ob wirklich gemeinsam oder doch nur nebenher. Was sein muss, muss sein, dann aber bitte mit Aussprache untereinander und ohne Einmischung diverser Personen, die es besser zu wissen scheinen. Der Einblick ins vegane Restaurant hat ein bisschen Appetit auf gesundes Essen gemacht und eine Geldanlage muss nicht immer gleich beim Geldhai sein, der alles verschlingt. Es gibt auch seriöse Möglichkeiten. Ein bisschen Blauäugigkeit ist in „Jünger geht immer“ dabei, ein bisschen Naivität, aber auch die Erkenntnis, dass der alte Trott entweder aufgearbeitet oder abgelegt werden sollte. Gute Leseunterhaltung, wenn auch manchmal ziemlich überzogen und vorhersehbar, langweilig wurde es keinesfalls. 3,5-4 Sterne für das neueste Berg-Werk, in dem sich wirklich jede/r an die eigene Nase fassen sollte, bevor man über andere urteilt, nur weil man selbst unzufrieden ist.

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Veröffentlicht am 06.06.2025

Boom Boom Babuschka

Boom Boom Babuschka
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne noch nicht alle, aber doch einige von Moritz Matthies’ „Erdmännchen-Krimis“, selbst gelesen habe ich noch keinen davon, ich habe immer die Hörbücher, nein Hörerlebnisse, ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne noch nicht alle, aber doch einige von Moritz Matthies’ „Erdmännchen-Krimis“, selbst gelesen habe ich noch keinen davon, ich habe immer die Hörbücher, nein Hörerlebnisse, mit Christoph Maria Herbst als Sprecher genossen. Dieser Mann hat nicht nur die verschiedensten Akzente und Tonlagen für Männer und Frauen parat, er weiß auch immer ganz genau, welches der geschätzten 17 Erdmännchen gerade am Zug ist und reagiert mit der passenden Stimme - einfach genial. Rufus und Ray sind süß, putzig und clever, der eine wirklich schlau, der andere ein bisschen verpeilt. Die felligen Brüder ergänzen sich bestens. Phil wäre ohne die beiden wohl aufgeschmissen, oder? Montgomery, bereits bekannt aus vorherigen Abenteuern, die man nicht unbedingt in der Reihenfolge lesen oder hören muss, aber kann, ist mit ihrem Slang und ihrer Quietschestimme gewöhnungsbedürftig, aber man gewöhnt sich recht schnell daran.
Zum Inhalt möchte ich nicht viel verraten, nur soviel: Das Oligarchen-Sterben geht um wie eine ansteckende Krankheit. Einer nach dem anderen sind sie ganz plötzlich tot - erschossen, selbst oder fremd, wer weiß das schon so genau? Und immer gibt es einen Haufen Frauen in der Nähe, Witwen, seien es nun Ehefrauen oder Ex-Ehefrauen, Töchter, Stieftöchter, meist alle in ähnlichem Alter und ähnlicher Optik, alle vom gleichen Schönheitschirurg hergerichtet, sehr merkwürdig. Klar, dass es hier so guter Spürnasen wie den Erdmännchen bedarf, um die Fälle zu lösen.
„Boom Boom Babuschka“ ist der 10. Band der Erdmännchen-Reihe und garantiert 6:17 Stunden gute Unterhaltung, wenn man diese Art von Humor mag. Ich habe das Ermittlerteam gerne nach Sardinien, Monaco, Madrid, London und Berlin begleitet, ob per Flugzeug, Helikopter, Schiff oder Motorrad, es gab immer etwas zu lachen. Ich empfehle das Hörbuch mit 4 Sternen weiter, die Stimme macht#s (die ziemlich überzogene und laute Story alleine könnte mich nicht überzeugen).

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Veröffentlicht am 02.06.2025

Um jeden Preis

Um jeden Preis
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte von Hera Lind bisher nur die Unterhaltungsromane aus den 1990er und 2000er Jahren, von den Tatsachenromanen hatte ich zwar Titel gehört, aber noch keinen davon gelesen. ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte von Hera Lind bisher nur die Unterhaltungsromane aus den 1990er und 2000er Jahren, von den Tatsachenromanen hatte ich zwar Titel gehört, aber noch keinen davon gelesen. „Um jeden Preis“ ist nun mein erstes Hörbuch nach einer wahren Geschichte, in 13:18 Stunden sehr einfühlsam, aber auch gefasst von Yara Blümel gelesen.
Das Titelbild zeigt, wie sehr die junge Frau das kleine Kind liebt, hält und beschützt, es könnte sowohl Lydia mit ihrem Kind, aber auch einem ihrer Geschwister sein, ebenso aber auch ihre Mutter mit einem ihrer vielen Nachkommen. Zum Inhalt brauche ich nicht viel zu schreiben, der Klappentext ist aussagekräftig genug - die Familie Groß flüchtet 1944 von der Ukraine über tausende von Kilometern bei Eiseskälte, ohne Hab und Gut, nur das, was man am Leibe trägt, jede nächste Stunde ist ungewiss, wohin man gerät, was einen erwartet. Beim Hören denkt man, es kann nicht mehr schlimmer kommen, und doch: Es kommt immer noch schlimmer. Die armen Menschen, Vertriebene, Flüchtlinge, scheinen in den Augen ihrer Aufseher nichts wert zu sein, so wie sie diese behandeln. Diese Geschichte über die Entbehrung des eigenen Lebens, um die Kinder, Geschwister, die Familie zu schützen, zu retten, ist so ergreifend, aber auch so schockierend, was die Familie durchlitten hat und gleichzeitig ist es auf eine gewisse Weise faszinierend, wie sie das Erlebte überstanden und es immer geschafft haben, zusammenzubleiben, wie Vater Josef es damals vorgebetet hat. Er selbst war über ein Vierteljahrhundert von der Familie getrennt, erst im Alter, in den 1970er Jahren, kann ein Zusammentreffen stattfinden. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung, die große Armut und die bittere Kälte machen es schier unmöglich, zu überleben. Aber Lydia und ihre Mutter sind so starke Frauen, harte Kämpferinnen, sie geben nicht auf; sie wollen jedes ihrer Kinder und Geschwister retten, beisammenhalten, niemanden zurücklassen. Und das schaffen sie tatsächlich. Manche Szenen sind recht ausführlich bzw. ausschweifend erzählt, vermutlich gehört das dazu, um die ganze Grausamkeit darzustellen und an den Hörer heranzulassen. Traurige Stellen, auch ein paar wenige schöne Stellen, harter Stoff, kaum zu glauben, dass es wahr ist. Eine besondere Hörunterhaltung, die 4,5 bis 5 Sterne sowie Hörempfehlung von mir bekommt. Hier denkt man gleich ganz anders über das Leben.

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