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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2025

Familienleben

Der Mordclub von Shaftesbury – Die Tote fällt nicht weit vom Stamm
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Zum Inhalt:
Penelope hat Sam geheiratet und mit ihm, seiner Tochter und vielen Tieren das neue Domizil bezogen. Und schon fallen ihr wieder Leichen vor die Füße, - sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Eine ...

Zum Inhalt:
Penelope hat Sam geheiratet und mit ihm, seiner Tochter und vielen Tieren das neue Domizil bezogen. Und schon fallen ihr wieder Leichen vor die Füße, - sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Frau stürzt von einer angesägten Leiter, ein Mann wird gefunden, nachdem Penelope eine Wand einreißen lässt. Viel zu tun, denn außerdem verlangen Familie und Job ihr Recht.

Mein Eindruck:
Trotz vieler Tote überwiegt das Amüsement darüber, wie Penelope mit den Widrigkeiten umgeht, die ihr Shaftesbury und die damit verbundenen Personen bescheren. Inzwischen hat man sich nämlich gut in dem Kosmos eingelebt, den Emily Winston (aka Angela Lautenschläger) für ihre Leser und ihre Protagonistin entworfen hat. Mit leichter Hand managt Penelope Berufs- und Familienleben; Zusatzaufgaben durch radelnde Postboten und entliebte Assistenzärzte werden ebenso gelöst wie mannigfaltige Mordfälle. Einzig die Hintergrundinformationen zu den Opfern fallen etwas dürftig aus. Doch die Vordergrundinformationen durch die Einwohner Shaftsburys machen Vieles wieder wett. Leider ist mit der letzten Info zu vermuten, dass im nächsten Buch das Pendel zu weit ins private Chaos ausschlägt. Das wäre dann doch schade.

Mein Fazit:
So sollte es bleiben

Veröffentlicht am 30.05.2025

Bedrohlich

Dein Heimweg
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Diese Rezi behandelt das Hörbuch


Zum Inhalt:
Emmy arbeitet in einer Agentur, die eine App für den sicheren Heimweg von Frauen entwickelt hat. Als jedoch die zweite weibliche Angestellte stirbt, hinterfragt ...

Diese Rezi behandelt das Hörbuch


Zum Inhalt:
Emmy arbeitet in einer Agentur, die eine App für den sicheren Heimweg von Frauen entwickelt hat. Als jedoch die zweite weibliche Angestellte stirbt, hinterfragt nicht nur Emmy das Konzept.

Mein Eindruck:
Irina Salkow gibt der Ich-Erzählerin des Hörbuchs ihre Stimme und das macht sie wirklich gut. Panik, Genervtheit, Angst und vorsichtige Zuneigung, - was immer auch gebraucht wird, die Sprecherin weiß es zu vermitteln. Die Autorin Hannah Essing stattet Emmy mit Tiefe und einer Charakterzeichnung aus, die den Hörern einen guten Einblick in die Gefühlswelt ihrer Protagonistin vermittelt. So kann man die Schritte Emmys nachvollziehen, auch wenn man sie nicht immer gutheißt. Der Blick durch Emmys Augen sorgt für zusätzliche Spannung, da man nur das weiß, was auch sie weiß und dadurch von den gleichen Umständen überrascht wird, die auch bei Emmy für Unwohlsein, Aufgeregtheit und Angst sorgen. Damit kreiert Essing den perfekten Thriller. Die turbulente Umgebung einer modernen Agentur bietet dafür ein gelungenes Umfeld.

Mein Eindruck:
Sehr spannend, man wünscht sich weitere Bücher aus der Feder der Autorin

Veröffentlicht am 30.05.2025

Unerwartet

Nordweststurm
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Zum Inhalt:
Als ein mit seinem Vater befreundeter Journalist, der sich mit schwedischer Bandenkriminalität und deren Verstrickung mit der Polizei befasst, verschwindet, beginnt Hendrik diesen Fall zu untersuchen. ...

Zum Inhalt:
Als ein mit seinem Vater befreundeter Journalist, der sich mit schwedischer Bandenkriminalität und deren Verstrickung mit der Polizei befasst, verschwindet, beginnt Hendrik diesen Fall zu untersuchen. Er hat gerade die Leitung in Itzehoe übernommen und dass gleichzeitig ein Stricher ermordet wird und dieser Todesfall die Ermittlungen in einem Fall von organisiertem Verbrechen tangiert und stört, macht ihm das Leben nicht leichter.

Mein Eindruck:
Svea Jensen kombiniert sehr gut Privat- und Berufsleben ihrer beiden Hauptfiguren, verwebt diese Stränge mit verschiedenen Aspekten eines ganz normalen Lebens und komponiert dadurch ein Gesamtbild, so dass man sich Peter und Anna perfekt vorstellen kann und als "echte" Personen akzeptiert. So wirkt wenig konstruiert und dadurch glaubwürdig. Das gilt auch für die Nebenfiguren, die in Jensens Krimi nicht einfach nur Stichwortgeber sind, sondern mit Gründen für ihr Verhalten vorgestellt werden. Einzig die schwedischen Bezüge - im Klappentext groß herausgestellt - hätte man sich sparen können, denn Lokalkolorit kommt nicht vor, diese Verbrechen sind sozusagen kosmopolitisch angelegt und der große Showdown findet auf unerwarteter Ebene statt.

Mein Fazit:
Ein glaubwürdiges Team, das hoffentlich weiter ermitteln darf

Veröffentlicht am 04.05.2025

Altmodisch im guten Sinne

Ein Schilling für Kerzen
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Zum Inhalt:
Als die berühmte Schauspielerin Christine beim Baden stirbt, geht man zuerst von einem tragischen Unfall aus. Als sich der Todesfall jedoch als Mord entpuppt, wird Alan Grant von Scotland Yard ...

Zum Inhalt:
Als die berühmte Schauspielerin Christine beim Baden stirbt, geht man zuerst von einem tragischen Unfall aus. Als sich der Todesfall jedoch als Mord entpuppt, wird Alan Grant von Scotland Yard mit der Aufklärung beauftragt. Diese gestaltet sich schwierig, da es zwar einige Verdächtige gibt, die Motivlage jedoch dünn erscheint und der Mensch mit dem scheinbar stärksten Motiv außerordentlich sympathisch wirkt.

Mein Eindruck:
Zwar ist die Geschichte ein bisschen eingestaubt; durch ihre vielschichtigen und interessanten Charaktere, die sich zum größten Teil zeitgemäß einordnen und verhalten, macht sie aber trotzdem (oder genau deshalb) richtig viel Spaß. Fühlt man sich doch wunderbar zurückgesetzt in Zeiten, in denen die Welt noch erkundet werden wollte, Konversation höchstens durch die Verwendung von Telegrammen beschleunigt wurde und sogar Filmstars unerkannt bleiben konnten, wenn ihnen danach war. Dass der Verlag glücklicherweise vermieden hat, dieses Buch politisch korrekt zu modernisieren, mag deshalb vielleicht zu vordergründiger Schnappatmung führen; insbesondere ein ganz besonders sympathischer und durchaus nicht dem damaligen Zeitgeist entsprechender, weiblicher Charakter sollte jedoch die empörten Gemüter sehr schnell beruhigen können. Genau aus diesen Gründen wäre es überaus wünschenswert, wenn der Verlag noch mehr Exemplare aus genialer Feder veröffentlicht.

Mein Fazit:
Ein unblutiger Genuss mit intelligentem Humor

Veröffentlicht am 04.05.2025

Morde in der Idylle

Inspector Barnaby und das Rätsel von Badger’s Drift
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Zum Inhalt:
Dass Miss Simpson eines natürlichen Todes gestorben sein soll, wird von ihrer Freundin so vehement bezweifelt, dass sich Inspector Barnaby genötigt sieht, genauer hinzuschauen. Was er dann ...

Zum Inhalt:
Dass Miss Simpson eines natürlichen Todes gestorben sein soll, wird von ihrer Freundin so vehement bezweifelt, dass sich Inspector Barnaby genötigt sieht, genauer hinzuschauen. Was er dann entdeckt, bringt Einiges ans Licht, was die Dorfidylle im ländlichen England nachhaltig erschüttert.

Mein Eindruck:
Kein Wunder, dass diese Serie so erfolgreich verfilmt wurde. Caroline Graham hat lange vor dem Mainstream einen Polizisten mit familiärem Hintergrund erschaffen, der sympathisch mit Verstand und nur ganz wenig Faust seine Fälle löst. Die Kulisse im ländlichen England ist deshalb so ausnehmend gut gewählt, weil sie einen Sehnsuchtsort beschreibt, an dem das Verbrechen naturgemäß eher wie eine Bombe einschlägt als in der abgestumpften Großstadt. Hier kennt jeder jeden und die Verdächtigungen schießen damit umso schöner ins Kraut. Die Figuren sind wunderbar beschrieben, so dass Äußeres und Charakter deutlich entstehen und der Fall findet einen glaubhaften und nachvollziehbaren Abschluss.

Mein Fazit:
Perfekt für Liebhaber des Genres "blutiger Cosy Crime"