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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2024

Erinnerungen

Das kleine Haus am Sonnenhang
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Zum Inhalt:
Alex Capus denkt an eine Zeit in zurück, als er - noch nicht verheiratet und vor seinem ersten Buch - ein kleines Haus in den italienischen Bergen besaß.

Mein Eindruck:
Ein bisschen wehmütig ...

Zum Inhalt:
Alex Capus denkt an eine Zeit in zurück, als er - noch nicht verheiratet und vor seinem ersten Buch - ein kleines Haus in den italienischen Bergen besaß.

Mein Eindruck:
Ein bisschen wehmütig wird einem schon, wenn man Capus lauscht, - denn so fühlt es sich an. Als ob ein älterer Verwandter von seiner Jugend erzählt und man sitzt staunend daneben. Kerzen auf dem Tisch, Lagerfeuer inmitten von Zelten. Herrlich unaufgeregt und nahbar sieht man seine Weggefährten praktisch vor dem geistigen Auge. Falls es also keinen echten Erinnerungen sein sollten, hat Capus den Ton solcher Erzählungen perfekt getroffen. Zwar gibt es keine Höhepunkte, aber das Leben ist einfach ein langer, stetiger Fluss und manchmal benötigt man genau so eine Geschichte. Ohne große Tiefen ohne spektakuläre Höhen, aber echt und ein bisschen lustig, ein bisschen traurig.

Mein Fazit:
Schön und leider zu schnell vorbei

Veröffentlicht am 26.01.2024

Willkommen in der Geisterwelt

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
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Zum Inhalt:
Der beste Freund von Leos Chef wird tot aufgefunden. Auf dem entwickelten Foto seiner Leiche findet sich ein geisterhafter Schatten. Kurioserweise war der Tote ein entschiedener Gegner des ...

Zum Inhalt:
Der beste Freund von Leos Chef wird tot aufgefunden. Auf dem entwickelten Foto seiner Leiche findet sich ein geisterhafter Schatten. Kurioserweise war der Tote ein entschiedener Gegner des momentan populären Spiritismus. Gleichzeitig muss sich Leos Kollege mit einem verschwundenen Kind aus der besseren Gesellschaft auseinandersetzen. Wie gut, dass der Totengräber Augustin Rothmayer so seine Ideen und Verbindungen hat.

Mein Inhalt:
Mit diesem dritten Teil ist dem Autor Oliver Pötzsch die bislang spaßigste Geschichte um den Totengräber gelungen. Denn obwohl einige soziale Missstände durchaus ernst thematisiert werden, bringen auf der einen Seite die skurrilen Figuren und auf der anderen die unorthodoxen Methoden die Leser zum Schmunzeln. Die Nöte im Umgang mit kapriziösen Müttern auf Einkaufsbummel, reichen Frauen mit Spiritismus-Fimmel oder nervige Schreiberlinge der Presse oder Kriminalliteratur - Leo von Hertzfeldt bleibt nichts erspart. Als Gegenpart dazu fungiert ein ernster Kern mit abgeschobenen Kindern, Judenfeindlichkeit und medizinischen Abartigkeiten, der einen erschauern lässt. Zusätzlich spannend bleibt die Entwicklung im Leben abseits des Büros, - hier hat sich Pötzsch mit seinem Schluss noch einiges an Pulver für folgende Bücher und Konstellationen der Zusammenarbeit gesichert.

Mein Fazit:
Möge der Totengräber noch viele Gräber schaufeln

Veröffentlicht am 21.01.2024

Ein Meisterstück

A Haunting in Venice - Die Halloween-Party
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Zum Inhalt:
Ein Mädchen behauptet auf einer Party, dass sie vor einiger Zeit einen Mord gesehen hat. Keiner scheint ihr zu glauben (Joyce ist als Lügnerin bekannt), doch kurz danach ist sie tot und Ariadne ...

Zum Inhalt:
Ein Mädchen behauptet auf einer Party, dass sie vor einiger Zeit einen Mord gesehen hat. Keiner scheint ihr zu glauben (Joyce ist als Lügnerin bekannt), doch kurz danach ist sie tot und Ariadne Oliver, die durch die Geschichte um den Todesfall beeindruckt werden sollte, engagiert Hercule Poirot, den Mord zu klären. Oder sind es zwei Morde?

Mein Eindruck:
Diese Geschichte ist eindeutig eine von den besten, die Agatha Christie ihrem belgischen Privatdetektiv zum Enträtseln aufgegeben hat. Denn nicht nur gilt es, die Vergangenheit im Blick zu behalten, um die Zukunft zu einer besseren zu machen, nein, Agatha gibt ihren Lesern genügend Wissen an die Hand, um den Fall selbst lösen zu können. Wie dabei die Rädchen ineinander greifen und Hercule gemeinsam mit den Lesern Richtung Ziellinie schreitet, ist wie immer ein Genuss, der von Thomas Loibls Stimme gebührend unterstützt wird. Das Nachwort des Drehbuchschreibers hätte es nicht unbedingt gebraucht, da dieser nur die Verhunzung der Vorlage für den Film erklärt: Klassischer Fall von um Entschuldigung bitten, ohne sich zu entschuldigen. Doch da dieses der Güte des Buches keinen Abbruch tut, bleibt es bei der vollen Bewertung.

Mein Fazit:
Eine gute Geschichte entstellt nichts, - auch kein schlechter Film

Veröffentlicht am 15.01.2024

Eher ein Reiseführer

Der Kommissar und der Tod auf Cotentin
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Zum Inhalt:
Eine Frau, die immer ihre Unschuld am Mord an ihrem Ehemann beteuert hat, bringt sich in der Haft um. Kurz danach beginnt eine Serie von Morden und versuchten Morden an den Verantwortlichen ...

Zum Inhalt:
Eine Frau, die immer ihre Unschuld am Mord an ihrem Ehemann beteuert hat, bringt sich in der Haft um. Kurz danach beginnt eine Serie von Morden und versuchten Morden an den Verantwortlichen für ihre Verurteilung.

Mein Eindruck:
Maria Dries ist dann am stärksten, wenn Sie Umgebungen beschreibt. Man sieht wunderbar die französische Landschaft vor sich, das Essen, die Menschen. Der Krimi ist dafür schnell durchschaubar und teilweise ist das Verhalten ihrer Figuren nicht immer nachvollziehbar - insbesondere die potenziellen Opfer sind oft stur, obwohl sie sich doch der Gefahr bewusst sein sollten. Und auch ein Nebenkriegsschauplatz ist unglaubhaft - warum sich hier der Täter ein Opfer mit diesem Hintergrund wählt und sich dieses nicht wehrt (trotz seines Hintergrunds) lässt mit einem Kopfschütteln zurück.
Der Krimi ist Teil einer Reihe und insbesondere die Liebhaber dieser Reihe werden ihn aber schon allein deshalb mögen, weil er die privaten Verwicklungen wunderbar weiterspinnt, ohne dass sie störend auf den Krimifluss einwirken - ganz im Gegenteil!

Mein Fazit:
Ein guter Regionalkrimi mit viel Blick auf die Landschaft

Veröffentlicht am 14.01.2024

Preiswürdig

Mord zu fünft
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Zum Inhalt:
Ein Toter hängt im Nadelbaum. Ertrunken. Ohne Kopf. Wie gut, dass es die Abteilung ABS bei der Polizei gibt (Abseitiges, Böses, Skurriles), die zur Ermittlung des Todesfalls eilt.

Mein Eindruck:
Abseitig, ...

Zum Inhalt:
Ein Toter hängt im Nadelbaum. Ertrunken. Ohne Kopf. Wie gut, dass es die Abteilung ABS bei der Polizei gibt (Abseitiges, Böses, Skurriles), die zur Ermittlung des Todesfalls eilt.

Mein Eindruck:
Abseitig, böse und skurril gestaltet das grandios aufspielende Ensemble das wunderbare Stück von Kai Magnus Sting, dem Meister des aberwitzigen Kriminal-Humors. Nicht zum ersten (und hoffentlich auch nicht zum letzten Mal) geben bekannte Schauspieler dem Affen kiloweise Zucker und der WDR beweist, dass eine gute Geschichte auch ohne erhobenen Zeigefinger, Moral und politischer Korrektheit auskommen kann, ohne geschmacklos zu sein... Oder nur ein bisschen...

Mein Fazit:
Ein Hoch auf Kai Magnus und seine Kollegen