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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2023

Klasse

Die tote Wassernixe
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Dieses Buch hat ein wenig gebraucht, um auf mich zu wirken.
Am Anfang fiel es mir etwas schwer, mich in die Protagonisten und die schwedische Landschaft hineinzuversetzen.
Die Protagonisten sind alle sehr ...

Dieses Buch hat ein wenig gebraucht, um auf mich zu wirken.
Am Anfang fiel es mir etwas schwer, mich in die Protagonisten und die schwedische Landschaft hineinzuversetzen.
Die Protagonisten sind alle sehr gut beschrieben und doch sehr unterschiedlich in ihren Nuancen. Gut fand ich, dass alle fest auf der Seite des Gesetzes stehen und immer klar ist, wo die Ermittlungen gerade stehen oder hinführen.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und die Wendung, die das Buch am Ende genommen hat, fand ich wirklich toll und sehr gut umgesetzt. Durch die verschiedenen Erzählperspektiven hat sich der wahre Täter sehr gut versteckt. Auch die Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet. Es gibt einige Handlungsnebenstränge, die erst am Ende zusammenlaufen. Es sind gefühlt sehr viele Personen, aber man weiß als Leser immer, wo man sich befindet und wer zu wem gehört. Toll fand ich die Beziehungen zwischen den Protagonisten, sowohl zwischen Per und Mia als auch zwischen Klara und Muhammed.
Diese unterschiedlichen Dynamiken bringen zusätzliche Spannung in das Buch und davon lebt es hauptsächlich.
Die Ermittlungsarbeit ist spannend beschrieben, aber insgesamt eher unspektakulär, was mir persönlich sehr gut gefällt.

Besonders hervorheben möchte ich den WOW-Effekt bei der Auflösung, der der Autorin sehr gut gelungen ist, und den Cliffhanger am Ende, den ich sehr fies finde. Ich bin gespannt, welche Auswirkungen dieses Ende auf Charlottes Privatleben haben wird.

Fazit: Ein tolles Buch, das ich jedem Leser empfehlen kann, der WOW-Effekte und psychologisch ausgefeilte Spannung mag.

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Veröffentlicht am 24.10.2023

Mittelalter kompakt aufbereitet

Mächte und Throne
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Für dieses Buch braucht man zwei Dinge: Geduld und Zeit.
Mit 800 Seiten ist es sehr umfangreich, aber auch umfassend. Der Autor spannt einen großen Bogen über viele Jahrhunderte, von den alten Römern bis ...

Für dieses Buch braucht man zwei Dinge: Geduld und Zeit.
Mit 800 Seiten ist es sehr umfangreich, aber auch umfassend. Der Autor spannt einen großen Bogen über viele Jahrhunderte, von den alten Römern bis in die Zeit um 1400.
Ich fand die vermittelten Informationen sehr gut und übersichtlich zusammengefasst und aufbereitet. Ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt und fand alle Kapitel und Epochen sehr gut ausgearbeitet. Auch die Informationen z.B. über die Pest waren sehr informativ und ich habe viele, viele kleine Informationshäppchen bekommen, die ich noch nicht kannte.
Passend zum Thema "Mächte und Throne" war alles vorhanden, was ich mir von einem Sachbuch über das Mittelalter erhofft hatte. Die verschiedenen Herrschaftskonstellationen waren mir bisher nicht so bekannt und ich fühle mich jetzt, nachdem ich das Buch zu Ende gelesen habe, wirklich gut informiert.
Der Schreibstil ist erklärend, manchmal etwas zu sachlich und trocken, aber immer gut und sehr gut lesbar.
Die Einteilung der Kapitel fand ich super, gerade weil der Autor immer wieder auf bestimmte Bezüge oder Personen eingegangen ist, die eine sehr große Rolle gespielt haben.
Außerdem fand ich die Fußnoten echt klasse, die modernen Bezüge (z.B. der Bezug Pandemie, Pest - Corona) hat der Autor mit einem Augenzwinkern und einem Schmunzeln hergestellt.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es jedem empfehlen, der sich für diese Epoche interessiert, es ist absolut umfassend, ohne langweilig zu sein und sehr gut aufgeteilt.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Wow

Oracle
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Dieses Buch habe ich heute Nachmittag in einem Rutsch durchgelesen. Damit hatte ich nicht gerechnet, ich war eher skeptisch, da es sich a.) um ein Jugendbuch handelt und b.) der Klappentext auf eine Geschichte ...

Dieses Buch habe ich heute Nachmittag in einem Rutsch durchgelesen. Damit hatte ich nicht gerechnet, ich war eher skeptisch, da es sich a.) um ein Jugendbuch handelt und b.) der Klappentext auf eine Geschichte hindeutet, die sehr mystisch werden könnte.

Aber von der ersten Seite an hat mich das Buch gefesselt und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Die Geschichte ist in sich absolut rund und durchweg gelungen.
Julian, der Hauptprotagonist, ist treffend und altersgemäß charakterisiert, und all seine Unsicherheiten machen ihn eher sympathisch als unglaubwürdig. Es geht um die Abnabelung von zu Hause, den Beginn eines Studiums mit all seinen Risiken und Nebenwirkungen. Wobei all diese Themen für Julian noch unangenehmer sind als für andere Jugendliche. Das Thema "Anderssein" ist in der heutigen Zeit ein ziemlich komplexes Themenfeld, was an Julians Mitbewohner Robin sehr gut deutlich wird.
Auch das Thema Social Media wird im Hintergrund genutzt, um die Geschichte voranzutreiben und die Gefahren aufzuzeigen, die der Umgang mit diesen Plattformen manchmal mit sich bringt.
Die Umsetzung des Themas Visionen fand ich sehr gelungen. Scharf und nah an der absoluten Realität, aber dennoch so kalkuliert, dass alles möglich erscheint und kein Detail unglaubwürdig wirkt. Außerdem habe ich mich sehr oft bei dem Gedanken ertappt, wie schön es wäre, wenn ich diese Gabe auch hätte... .....
Oder doch nicht?

Fazit: Dieses Buch hat mich umgehauen und ich kann es jedem empfehlen, der gerne intelligente Thriller liest. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es sich um ein Jugendbuch handelt und die Protagonisten dementsprechend altersgemäß handeln :)

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Gegner auf Augenhöhe

Mit kalter Präzision
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Auch dieses Buch hat mich wieder begeistert. Der Schreibstil des Autors gefällt mir sehr gut und er weiß auch, wovon er schreibt.
Das kann die eine oder andere längere Schilderung aus dem Sektionssaal ...

Auch dieses Buch hat mich wieder begeistert. Der Schreibstil des Autors gefällt mir sehr gut und er weiß auch, wovon er schreibt.
Das kann die eine oder andere längere Schilderung aus dem Sektionssaal sein, oder auch schon recht detaillierte Schilderungen, waie es in der Rechtsmedizin so zugeht. Aber das ist eben auch ein Alleinstellungsmerkmal dieses Autors. Und das gefällt mir persönlich sehr gut, diese andere Sichtweise und Ermittlungsweise.
Wobei die Figur der Sabine Yao , ja ein bisschen so angelegt ist, dass sie in die Welt der polizeilichen Ermittlungen eintauchen kann. Was mir auch sehr gut gefällt, ist, dass Herr Tsokos mit immer wiederkehrenden Figuren arbeitet, die auch ein paar charakteristische Eigenheiten mitbringen, so dass man sie serienübergreifend ganz gut einordnen kann. Alle Protagonisten auf Seiten der Polizei sind sehr gut ausgearbeitet und stehen auf der richtigen Seite des Gesetzes. Auch die Mischung zwischen privaten Befindlichkeiten und Problemen und dem eigentlichen Fallensemble ist sehr gut ausbalanciert.
Man weiß immer genauso viel wie die Ermittler, was die Spannung die ganze Zeit über hoch hält, obwohl die Auflösung relativ früh kommt. Aber dann bezieht das Buch seine Spannung aus dem Charakter des Antagonisten und der Frage, welche perfiden Tricks es in der Rechtsmedizin wirklich gibt.
Zwei Gegner auf Augenhöhe, so könnte die Überschrift lauten, wobei Sabine Yao durch und durch zu den Guten gehört.
Das Ende des Buches war mir etwas zu rasant, ich persönlich hätte mir einen anderen Showdown gewünscht. Aber gut, das ist Meckern auf hohem Niveau.

Fazit: Ein toller Thriller mit vielen forensischen Elementen, spannend und irgendwie freut man sich als Leser schon auf eine mögliche Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 23.09.2023

Absolut Klasse

Helle Tage, dunkle Schuld
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Ich fand es sehr mutig, dieses Buch zu schreiben. Über eine Zeit zu schreiben, über die es verpönt ist zu sprechen, fand ich sehr ungewöhnlich und unglaublich spannend.
Carl ist einer der Protagonisten, ...

Ich fand es sehr mutig, dieses Buch zu schreiben. Über eine Zeit zu schreiben, über die es verpönt ist zu sprechen, fand ich sehr ungewöhnlich und unglaublich spannend.
Carl ist einer der Protagonisten, Kriminalbeamter und auf der Suche nach dem Mörder von Adelheid Hoffmann. Dabei trifft er seine alte Jugendliebe Anna wieder. Hoffnung keimt auf, sowohl auf eine bessere Zukunft als auch auf einen neuen gemeinsamen Lebensabschnitt.
Anna ist ein absoluter Familienmensch. Ihre Schwestern und ihr Neffe sind ihr das Wichtigste. Als Krankenschwester hat auch Anne viel Zerstörung, Armut und Krieg miterlebt.
Der Autorin gelingt es sehr gut, die Spannung hoch zu halten, obwohl schon früh Hinweise auf den Täter auftauchen. Trotzdem oder gerade deshalb lebt das Buch von den gegenseitigen Verdächtigungen, die alle Protagonisten erleben und erleiden müssen. Und das in einer Zeit, in der generell jeder verdächtigt wurde, eine braune Vergangenheit zu haben.
Ich finde dieses Zeitportrait unglaublich gut gelungen und es hat mich überhaupt nicht gestört, dass der Kriminalfall manchmal etwas in den Hintergrund gerückt ist. Diese unvorstellbaren Zustände, die damals geherrscht haben, sind für mich unfassbar. Ich kenne weder Hunger noch Kälte oder das Gefühl, mit wildfremden Menschen eine Wohnung teilen zu müssen.
Dies ist eines der Bücher, die ich nicht so schnell vergessen werde, gerade weil es in einer besonderen Zeit spielt und die Autorin es fantastisch geschafft hat, alles unter einen Hut zu bringen. Eine tolle Milieuschilderung der damaligen Zeit, kombiniert mit einem Kriminalfall, der perfekt in die damalige Zeit passt, und das alles in einem schnörkellosen Schreibstil, der sofort das Kopfkino in Gang setzt. ( Was ich persönlich nicht so toll fand, da diese Zeit nicht wirklich für Kopfkino geeignet ist :).
Fazit: Zwei Worte: Bitte lesen!

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