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meriberisuperlight

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2017

stimmt einen nachdenklich

Anständig Essen
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„In Wirklichkeit heißt das aber, dass unser Alltag ein Skandal ist und das etwas grundsätzlich falsch ist an der Art, wie wir leben."

Dies war einer der Kernsätze dieses Buches, das zu meinen Sachbuchhighlights ...

„In Wirklichkeit heißt das aber, dass unser Alltag ein Skandal ist und das etwas grundsätzlich falsch ist an der Art, wie wir leben."

Dies war einer der Kernsätze dieses Buches, das zu meinen Sachbuchhighlights der vergangenen Jahre zählte. Engagiert informiert uns Karen Duwe über ihre Erkennnisse aus intensiven Selbstversuchen zu den verschiedensten Ernährungsformen bis hin zum totalen Verzicht sämtlicher tierischen Produkte nicht nur in der Ernährung sondern beispielsweise auch auf Leder bei der Bekleidung. Manches war mir persönlich zu extrem, aber es wurden mir nachhaltig viele interessante Denkanstöße vermittelt. Hierzu gehört beispielsweise auch, dass der Fehler oft nicht im Tun sondern auch im Unterlassen liegen kann. Ein Buch, das gelesen zu haben meiner Meinung nach Niemandem schaden kann.

Veröffentlicht am 27.07.2017

authentisch geschrieben

Hiobs Brüder
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Der Titel passt, ein wirklich recht ansprechendes Cover, ein ausnahmsweise einmal weder zuviel verratender noch ein irreführender Klappentext, ein Personenregister, dazu ein interessantes Nachwort und ...

Der Titel passt, ein wirklich recht ansprechendes Cover, ein ausnahmsweise einmal weder zuviel verratender noch ein irreführender Klappentext, ein Personenregister, dazu ein interessantes Nachwort und Kartenmaterial... alles war da, was das Herz bei einem historischen Roman überhaupt nur begehren kann. Waringhams sucht der Gablé-Fan diesmal vergeblich, vermisst habe ich sie nicht. Auch die Erzählweise ist wie gewohnt gut, aber trotzdem vor allem zu Beginn doch irgendwie anders als sonst. Durch einen Zufall gelangen im England des 12. Jahrhunderts nach einem heftigen Sturm einige bisher gefangen gehaltene Männer in die Freiheit, alle sind irgendwie gehandicapt. Der eine hat keine Erinnerung mehr, ein anderer die Fallsucht, siamesische Zwillinge sind auch darunter. Wir begleiten sie auf ihrem abenteuerlichen Weg und lernen dabei wieder viel über die englische Geschichte und das Leben zur damaligen Zeit. Ganz besonders einfühlsam wird das Verältnis zwische Juden und Christen dargestellt.

Veröffentlicht am 27.07.2017

hat mich tief berührt

Der Junge im gestreiften Pyjama
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Der 9 jährige Berliner Junge Bruno kommt aus beruflichen Gründen seines Vaters mit zu dessen neuer Dienststelle an einen Ort mit dem lustigen Namen Aus-Wisch. Dort freundet er sich heimlich durch einen ...

Der 9 jährige Berliner Junge Bruno kommt aus beruflichen Gründen seines Vaters mit zu dessen neuer Dienststelle an einen Ort mit dem lustigen Namen Aus-Wisch. Dort freundet er sich heimlich durch einen Zaun mit dem in etwa gleichaltrigen Jungen namens Schmul am. Schmul trägt wie fast alle Menschen auf seiner Seite des Zauns einen Anzug, der aussieht wie ein gestreifter Pyjama. Der heutige Leser dieses für Kinder ab 12 Jahren ausgewiesenen Buches erkennt natürlich rasch den mit vielfachem Mord verknüpften Namen Auschwitz und identifiziert den Pyjama als dort im Konzentrationslager gebräuchliche Häftlingsbekleidung. Hier wird die Geschichte der Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus' einmal aus einer ganz neuen Perspektive erzählt. Dieses Buch hat mich tief berührt und mir trotzdem sehr gut gefallen. 5 Sterne!

Veröffentlicht am 27.07.2017

super

Bühlerhöhe
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Dieser Roman enthält mehrere interesante Figuren, lebt aber nach meinem Dafürhalten vor allem von den beiden beeindruckenden dominierenden Frauengestalten Sophie Reisacher und Rosa Sillbermann. Gut gelungener ...

Dieser Roman enthält mehrere interesante Figuren, lebt aber nach meinem Dafürhalten vor allem von den beiden beeindruckenden dominierenden Frauengestalten Sophie Reisacher und Rosa Sillbermann. Gut gelungener kleiner Gag am Rande ist in meinen Augen, dass Erstere sich gelegentlich in Gedanken mit der geheimnisumwitterten Mrs. Danvers aus Daphne du Mauriers unsterblichem Roman "Rebecca" beschäftigt. Aber der Reihe nach! Das Coverbild passt gut zur Ära Adenauer, der Buchtitel ist der Name des hauptsächlichen Handlungsortes, eines tatsächlich existierenden namhaften Hotels im Schwarzwald, in dem Altbundeskanzler Dr. Konrad Adenauer Anfang/Mitte der Fünfziger Jahre mehrmals seinen Urlaub verbrachte, und passt demzufolge ebenso gut.
Die spannende und angenehm lesbar erzählte Geschichte spielt zur Zeit der Beratung über das geplante Wiedergutmachungsgesetz, welches aus unterschiedlichen Gründen sowohl in der jungen Bundesrepublik Deutschland als auch im gerade gegründeten Staat Israel Gegner hatte. Im Nachwort erzählt die Autorin, wann sie warum von den tatsächlichen historischen Gegebenheiten abwich, der Roman wirkt aber so authentisch, dass man den Eindruck gewinnt, alles könne so oder so ähnlich wirklich statt gefunden haben.
Adenauer selbst taucht erst ziemlich spät auf und spielt nur eine Nebenrolle. Der Leser erlebt die Vorbereitungen für seinen Besuch, die vor allem den beiden bereits erwähnten, sehr unterschiedlichen Protagonistinnen obliegen, der recht exzentrischen Hausdame namens Sophie Reisacher und eben Rosa Silbermann, die einst als Kind vor Ort mit ihrem Großvater während der Ferien verweilte, jetzt in Israel lebt und vom dortigen Geheimdienst abgestellt wurde, um ein Attentat auf den Kanzler zu verhindern. Nicht nur diese beiden haben in den vergangenen Jahren Schweres durchmachen müssen, was sie auch heute noch prägt...
Zum mich hochzufrieden zurücklassenden Schluss gab es noch eine überraschende Wende. Neben dem bereits erwähnten Nachwort werden am Ende noch weitere interessante Informationen zum Thema geliefert.
Voller Sternenhimmel für die Bühlerhöhe!

Veröffentlicht am 27.07.2017

toll geschrieben

Das Gold des Meeres
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Das geschmackvolle Cover ist, ebenso wie der Titel dieses Buches, passend zu den beiden vorangegangenen Teilen ausgewählt, welche für das Verständnis des 3. Bandes der Fleury-Saga zwar keinesfalls erforderlich, ...

Das geschmackvolle Cover ist, ebenso wie der Titel dieses Buches, passend zu den beiden vorangegangenen Teilen ausgewählt, welche für das Verständnis des 3. Bandes der Fleury-Saga zwar keinesfalls erforderlich, aber doch wärmstens zu empfehlen sind.
Vorn im Buch findet man einen Familienstammbaum der Familie Fleury, hinten eine der damaligen Zeit entsprechende Landkarte, die bei der Verfolgung der aufregenden weiten Reise der Zwillinge Balian und Blanche Fleury gute Dienste leistete. Gefreut habe ich mich auch über ein gut sortiertes Personenverzeichnis mit Kennzeichnung, welche Personen fiktiv und welche historisch nachgewiesen sind, ein Glossar und ein sehr informatives Nachwort, dem beispielsweise zu entnehmen ist, an welchen Stellen der Verfasser aus welchen Gründen von der historisch verbürgten Wahrheit etwas abgewichen ist.
Wie schon in den ersten beiden Büchern erzählt uns Daniel Wolf in diesem Buch leicht lesbar und mit gekonnt aufgebautem und geschickt gehaltenem Spannungsbogen von einer Geschäftsreise der beiden jüngsten Fleurysprösslinge, die zunächst nach Lübeck und nach einer abenteuerlichen Ostseeüberquerung dann sogar bis zu den Mongolen führt. Auch die sie begleitenden Personen wie beispielsweise der Bedienstete Odet, wurden interessant gestaltet. Amouröse und kriegerische Verwicklungen hielten einen in Atem. Informationen z. B. über die Vorläufer der Hanse sowie Einschübe zu den damaligen Lebensverhältnissen verschiedener Volksstämme und -schichten, zu Religion und Mythen, rundeten das Ganze wunderbar ab. Manchmal ging es recht brutal zu, aber mit dem Ende war ich hochzufrieden.