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Veröffentlicht am 29.03.2021

Süßer Roman über Väter, Töchter und die große Liebe…

Montana Hope - Flüstern der Sehnsucht
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Cord Hollister führt ein recht ausgeglichenes Leben. Gemeinsam mit seinen beiden besten Freunden vertreibt er sich neben seinem Leben und der Arbeit auf der Ranch die Zeit. Pferde sind seine größte Leidenschaft. ...

Cord Hollister führt ein recht ausgeglichenes Leben. Gemeinsam mit seinen beiden besten Freunden vertreibt er sich neben seinem Leben und der Arbeit auf der Ranch die Zeit. Pferde sind seine größte Leidenschaft. Doch als an einem verregneten Abend die junge Carly auf der Matte steht, wirft ihn das schon ein wenig aus der Bahn, denn diese behauptet, dass er oder einer seiner beiden besten Freunde ihr Vater sei. Und ausgerechnet zu dieser Zeit taucht auch Shallie wieder auf. Seine Freundin aus Schulzeiten, die vor vielen Jahren aus Painted Pony Creek verschwand. Gibt es eine zweite Chance für sie und ist er womöglich der Vater einer Siebzehnjährigen?

Schriftstellerin Linda Lael Miller bringt mit diesem Werk die Einflüsse Montanas zur Geltung. Sie erzeugt eine lebendige Atmosphäre und taucht mit ihrem ersten Band in die herzliche und emotionale Geschichte von Cord und Shallie ein.

Shallie und Cord sind die Hauptfiguren in dieser Geschichte. Doch auch Carly erhält ihren Raum, denn sie bildet eine Schlüsselfigur innerhalb der Erzählung. Vorweg muss kurz angemerkt werden, dass es sich hier zwar um den ersten Teil einer Reihe handelt, doch die Erzählung in sich abgeschlossen ist. In den Folgeromanen werden die beiden Freunde von Cord die große Liebe finden.

Cord ist also der Mann, der gleich mit zwei Frauen klarkommen muss. Er ist geschieden, Single und lebt seinen Traum. Er ist ein guter Kerl, der das Herz am richtigen Fleck hat. Zu seinen beiden besten Freunden hat er einen ganz besonderen Draht. Als Carly behauptet, sie könne seine Tochter sein, schafft er es irgendwie, die Verantwortung zu übernehmen und sich um sie zu kümmern. Das macht aus ihm einen sehr ernsten, verantwortungsbewussten Menschen, der für alle Fälle gerüstet zu sein scheint.

Shallie ist aus einem anderen Grund zurückgekehrt. Sie möchte mehr über ihre Mutter erfahren, die sie vor vielen Jahren einfach verlassen hat. Dabei nutzt sie die Gelegenheit und lernt Cord wieder besser kennen und verliebt sich erneut in den inzwischen erwachsenen Mann.

Carlys Person bleibt zunächst etwas undurchsichtig. Ihre Beweggründe werden erst im Verlauf der Geschichte deutlicher. Trotz allem ist sie eine nette Person, die sich schnell in die Herzen der Leser schleicht.

Die Handlung ist recht schlicht und auf das Wesentliche konzentriert. Zwar werden durch kurze Erinnerungsfetzen auch die Vergangenheit beleuchtet, doch eigentlich spielt die Geschichte im Hier und Jetzt. Der Leser kann allerdings durch die komplexe Erzählweise alle Gedanken der Protagonisten verstehen und sich in ihre Lage hineinversetzen.

Süßer Roman über Väter, Töchter und die große Liebe…

Mein persönliches Fazit:
Diese Geschichte hat mich gut unterhalten und durch eine interessante Gestaltung überzeugt. Zwar haben mich die Protagonisten nicht unbedingt erreicht, doch ihre Erlebnisse sind sehr emotional und authentisch, weshalb ich mir alles wunderbar habe vorstellen können.

Leider haben sowohl das Prickeln als auch die ganz großen Gefühle etwas gefehlt. Trotzdem war die Idee hinter der Vater/Tochter-Geschichte und der Romanze zwischen Cord & Shallie gut durchdacht und stilvoll umgesetzt. Insbesondere zu Beginn zeigt die Autorin, dass sie mittels ihrer Worte eine wunderbare Kulisse erzeugen kann und so an die Seiten bannt.

Ab dem Mittelteil hat dann doch die Erzählung ein wenig gelahmt und auch die Dialoge sind mir etwas holprig erschienen, doch davon abgesehen, konnte ich mich durch Linda Lael Miller Interpretation einer modernen Lovestory nett zerstreuen und begeistern lassen. Deshalb vergebe ich auch gerne eine Leseempfehlung für den Auftaktband, der einen soliden Start in die Reihe geboten hat. Zum Glück ist noch etwas Potenzial nach oben vorhanden, weshalb meine Vorfreude auf die nächsten beiden Bände geweckt wurde.

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Ein solider Roman über die große Liebe

Tin Star
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Jamie kann es kaum glauben. Nachdem er sich bei seinem Vater als homosexuell geoutet hat, wirft dieser ihn tatsächlich raus. Er verliert nicht nur sein zu Hause, sondern auch seinen Job als Vorarbeiter ...

Jamie kann es kaum glauben. Nachdem er sich bei seinem Vater als homosexuell geoutet hat, wirft dieser ihn tatsächlich raus. Er verliert nicht nur sein zu Hause, sondern auch seinen Job als Vorarbeiter auf der Familienranch. Zum Glück findet Ethan ihn, denn der beste Freund seines großen Bruders John bietet ihm nicht nur ein Heim sondern auch Arbeit an. Und ganz langsam erkennt Jamie, dass auch Ethan schwul ist. Nur dass dieser die Tatsache nicht öffentlich gemacht hat. Ganz langsam kommen sie sich näher, lernen sich besser kennen und verlieben sich schließlich ineinander.
Aber nicht ganz ohne Gefahr, denn Jamies Vater und seine ehemaligen Kollegen wollen ihn aus der Stadt vertreiben, egal wie, tot oder lebendig.

Schriftsteller J.L. Langley schreibt gerne romantische Romane aus dem Gay-Romance-Bereich. Mit diesem Band „Tin Star“ beginnt er eine neue Reihe um die Texas Ranches. Den Anfang machen dabei Jamie und Ethan.

Vorweg möchte ich anmerken, dass diese Geschichte eine in sich abgeschlossene Handlung beinhaltet und vollkommen losgelöst von den folgenden Bänden gelesen werden kann.

Hier dreht sich also alles um Jamie und Ethan.
Jamie ist gerade mal 21 Jahre jung, unglaublich motiviert und positiv eingestellt. Er sieht überall das Gute, weshalb ihm auch niemals in den Sinn gekommen wäre, dass sein Vater ihn als homosexuellen niemals akzeptieren würde. Schnell findet er bei Ethan eine neue Chance und letztendlich auch die große Liebe. Dabei ist er ein lockerer, aufgeschlossener Kerl, der schnell die Herzen der Leser erreicht.
Auch Ethan ist ein Sympathieträger, der allerdings wesentlich ruhiger und bedachter agiert. Er kennt die Probleme nach einem Coming-Out in Texas und hat sich bisher eher bedeckt gehalten. Sein bester Freund John weiß es, doch davon abgesehen lässt er niemanden an sich heran. Erst durch Jamie beginnt seine Mauer ein wenig zu bröckeln und er beginnt sein Leben öffentlicher zu gestalten.

Die Handlung beinhaltet das Coming-Out eines jungen Mannes, der von seiner Familie so nicht akzeptiert wird. Durch den Freund der Familie erhält er allerdings Stabilität und Lebensfreude. Er kann dort seinen Fokus neu finden und sich in Ethan verlieben. Da hier der Hauptanteil auf der leidenschaftlichen und romantischen Note liegt, wird gerade zu Beginn nur auf diese Aspekte hingewiesen. Doch nach und nach kommt noch eine spannende Hintergrundgeschichte hinzu, die für Dramatik und Aufregung sorgt. Jamie erfährt sehr viel Hass und Demütigungen. Zum Glück ist Ethan ein großartiger Partner an seiner Seite, der ihm den Rücken frei hält und ihn unterstützt.

J.L. Langley schreibt sehr flüssig und fantasievoll. Er lässt kaum Raum für Spekulationen und erfüllt seine Seiten mit detaillierten und bildlichen Worten. Auch die beiden Hauptakteure werden facettenreich und lebendig eingefangen und lassen so ein vollständiges Gesamtwerk erscheinen.

Eine Geschichte über Toleranz und Inakzeptanz!

Mein persönliches Fazit:
Die Geschichte über Ethan und Jamie hat mich gut unterhalten und für ein paar interessante Lesestunden gesorgt. Mehr aber leider auch nicht, denn insgesamt wirkte die Erzählung stellenweise sehr überzogen und wenig glaubwürdig. Doch wenn ich von den Passagen einmal absehe, habe ich hier einen Roman gefunden, der mir ein weiteres Mal deutlich gemacht hat, wie schwer Menschen es haben, sich nach einem Coming-Out zu bewegen. Wie viel Inakzeptanz ihnen entgegengebracht wird und wie engstirnig heute noch Menschen denken.

Ethan und Jamies Liebesgeschichte an sich ist zuckersüß und die beiden passen hervorragend zusammen. Ihre Romanze hat mich bewegt und erreicht. Auch die dramatischen Hintergründe haben mich gefesselt, weshalb ich das Buch auch nicht aus der Hand legen konnte und bis zum Ende am Ball geblieben bin.
Also insgesamt hätte ich mir ein wenig mehr Glaubwürdigkeit gewünscht. Doch davon abgesehen bietet es genau das, was Cover und Inhaltsangabe versprechen: Romantik, Dramatik und viel Gefühl. Deshalb gebe ich auch gerne eine Leseempfehlung und freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe.

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Veröffentlicht am 23.03.2021

Endlich wieder Romantik in Lichterhaven!

Vier Pfoten im Sommerwind
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Ella kann es nicht fassen, dass sie sich nun ausgerechnet mit Jörn Paulsen herumschlagen muss. Da sie gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen den Zuschlag für das Veranstaltungskomitee erhalten haben, bedeutet ...

Ella kann es nicht fassen, dass sie sich nun ausgerechnet mit Jörn Paulsen herumschlagen muss. Da sie gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen den Zuschlag für das Veranstaltungskomitee erhalten haben, bedeutet nun zwangsläufig, dass sie mit Jörn um alle Belange für das bevorstehende Feuerwehrfest verhandeln muss. Dabei können sie sich nicht besonders gut leiden. Seit vielen Jahren gehen sie sich deshalb auch schon aus dem Weg. Als sie sich dann auch noch um den Hund ihrer verstorbenen Großmutter kümmern soll, scheinen ihre Nerven blank zu liegen, denn Barnabas will ihr einfach nicht gehorchen. Ausgerechnet da kommt Jörn ins Spiel, der plötzlich ein Händchen für den Hund hat. Und irgendwie ist Jörn auch gar nicht mehr so schlimm, oder?

Mit dem Werk „Vier Pfoten im Sommerwind“ geht Schriftstellerin Petra Schier nun schon in die fünfte Runde ihrer Romanreihe um die fiktive Stadt Lichterhaven an der Nordsee. Nachdem sie nun schon ein paar Liebenden zu einer glücklichen Beziehung verholfen hat, geht es nun um Ella Jensen und Jörn Paulsen, die auf den ersten Blick vollkommen verschieden zu sein scheinen.

Vorweg möchte ich anmerken, dass dieses Buch eine in sich abgeschlossene Handlung beinhaltet und losgelöst von den vorherigen Romanen gelesen werden kann. Vorkenntnisse sind nicht notwendig.

Hier geht es also um Ella und Jörn. Und um Barnabas, den jungen Bearded Collie, der Ella das Leben schwer macht.

Ella ist Ende zwanzig, flippig, selbstbewusst und ihren beiden besten Freundinnen treu ergeben. Mit dem Tod ihrer Großmutter kann sie nur schwer umgehen und auch mit dem Hund kommt sie nur bedingt klar. Trotzdem hat sie das Herz am richtigen Fleck. Wenn sie sich auch weigert, mit einem Mann aus Lichterhaven auszugehen. Bisher hat sie sich immer nur Bekanntschaften aus anderen Städten gesucht, denn niemals möchte sie das Gefühl erleben, wenn ihr ein Exfreund auf der Straße begegnet.

Jörn ist ein ruhiger, gefasster Mensch. Er hat mit dem Fischerei-Familienbetrieb, den Ausflugsfahrten und der Arbeit bei der Feuerwehr alle Hände voll zu tun. Dennoch wirkt er ausgeglichen und menschlich. Zu Ella fühlt er sich hingezogen, obwohl sie sich ständig streiten. Er ist aber durchaus bereit mehr zu investieren, um herauszufinden, ob sich aus ihm und Ella mehr ergeben könnte. In jedem Fall ist er ein Sympathieträger, der den Leser schnell um den kleinen Flinger wickelt.

Die Handlung ist strukturiert und chronologisch aufgebaut. Ganz sachte wird die Liebesgeschichte ins Spiel gebracht, nachdem Ellas Großmutter plötzlich verstorben und sie den Hund geerbt hat. Nach und nach kreuzen sich Ellas und Jörn Wege und es wird stetig etwas intensiver und reizender. Die Nebenschauplätze verblassen ein wenig, denn der Fokus liegt tatsächlich auf den beiden Hauptakteuren, die sich mit ihren Freunden und Verwandten über ihre Gefühle und Gedanken auslassen. Aber es gibt auch ein Wiedersehen mit einigen bekannten Gesichtern, die bereits ihre Lichterhavener-Geschichte gehabt haben. Und es gibt ein paar Einblicke, die vielleicht bald folgen könnten.

In jedem Fall ist die Erzählung sehr romantisch und leidenschaftlich gestaltet worden. Durch Barnabas wird die Handlung zusätzlich aufgepeppt, denn auch seine Gedanken und Empfindungen werden durch kursiv gestellte Passagen in die Geschichte aufgenommen. Da Frau Schier über eine sehr bildliche und umfassende Erzählweise verfügt, wirkt das Gesamtwerk abgerundet und liebevoll in Szene gesetzt.

Endlich wieder Romantik in Lichterhaven!

Mein persönliches Fazit:
Irgendwie ist es fast so, als würde ich nach Hause kommen. Nach fünf Romanen ist mir Lichterhaven inzwischen so vertraut, dass ich das Gefühl habe, alle Leute dort persönlich zu kennen. Klasse.

Auch dieses Werk ist erneut so authentisch und ergreifend, dass ich Ellas und Jörns Geschichte binnen Stunden verschlungen habe. Ihre ungleiche Persönlichkeit, die sich trotz aller Umstände magnetisch anzieht, hat mich gefesselt und nicht mehr losgelassen. Petra Schier hat hier zwei Protagonisten entworfen, die glaubwürdig und facettenreich für Romantik und Tragik sorgen. Ich habe von Beginn an mitgefiebert und mich durch die langsam wachsende Beziehung der beiden herrlich unterhalten gefühlt.

Natürlich wurde ich auch durch das Gesamtbild Lichterhaven und dem Wiedersehen zahlreicher Bekannter positiv gestimmt. Denn eins haben die Werke alle gemeinsam, sie sorgen für eine ausgeglichene Stimmung und hinterlassen beim Lesen einen aufgeweckten und sonnigen Eindruck. Deshalb kann ich das Buch gerne allen weiterempfehlen, die sich auf eine sommerliche Romanze einlassen wollen. Hier werden ihr alles finden, was einen idealen Roman ausmacht: Liebe, Tragik und kalte Hundeschnauzen ;).

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Sehr spannend und unterhaltsam

Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
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Claire durchlebt jeden Tag einen Alptraum. Gefangen im Leben einer Politikerehefrau, die unter Ängsten und häuslicher Gewalt leidet. Als sie Eva am Flughafen kennenlernt und diese sich dazu bereit erklärt, ...

Claire durchlebt jeden Tag einen Alptraum. Gefangen im Leben einer Politikerehefrau, die unter Ängsten und häuslicher Gewalt leidet. Als sie Eva am Flughafen kennenlernt und diese sich dazu bereit erklärt, die Tickets und Identitäten zu tauschen, scheint sich für Claire eine ganz neue Perspektive zu ergeben. Mit einem Mal könnten all ihre Probleme fort sein. Doch was geschieht, wenn auch Evas Leben eine Lüge ist?

Mit dem Werk „Der Tausch“ hat US-Schriftstellerin Julie Clark einen rasanten und spannungsgeladenen Thriller erschaffen, der sich mit den beiden Frauen Eva und Claire beschäftigt.

Der größte Teil der Geschichte wird aus Claires Sicht beschrieben und der Leser erlebt chronologisch ihre Reise und das größte Abenteuer ihres Lebens. Doch zwischendurch gibt es immer wieder Evas Kapitel, die von ihrer Vergangenheit erzählen und so ein vollständiges Bild auf die beiden unterschiedlichen Frauen wirft.

Claire ist eine zutiefst verletzte und verängstigte Frau in den Dreißigern. Sie ist seit zehn Jahren mit dem Sohn eines Politikers verheiratet und soll demnächst als Frau eines Senators fungieren. Doch Rory Cook ist ein gewalttätiger Mann, der Claire nichts durchgehen lässt. Schon einmal stand er in dem Ruf seiner Exfreundin Schaden zu gefügt zu haben. Claire will aus diesem Leben ausbrechen und ein neues unter falschem Namen beginnen. Doch wie es der Zufall will, verläuft nicht alles so, wie sie es sich vorgestellt hat. Sie muss improvisieren und viel riskieren. Claire selbst ist eine sehr sympathische Persönlichkeit, die nach und nach immer stärker wird.

Eva hat einen ganz anderen Werdegang hinter sich. Ohne nun zu viel zu verraten, muss nur kurz angemerkt werden, dass sie in Schwierigkeiten steckt und ebenfalls schnellstens ihre Identität tauschen muss. Am Flughafen schafft sie es, Claire vom Tausch ihrer Bordtickets zu überzeugen und damit nimmt auch ihr Leben eine neue Wendung. Eva bleibt zu Beginn ein Mysterium. Doch nach und nach werden ihre Erlebnisse immer interessanter und sie wird zu einer sehr authentischen und überzeugenden Person. Dem Leser fällt es leicht, sich auch auf ihre Geschichte einzulassen.

Die Handlung ist strukturiert und sehr dramatisch aufgebaut worden. Durch kurze Kapitel wird ein herrlicher Lesefluss erzeugt und durch eine zielgerechte Erzählweise wird der Spannungsbogen herrlich gesteigert. Nur Portionsweise erfährt der Leser mehr von den beiden Protagonisten, die sich auf ihre eigene Reise machen, bei der einen geht es in die Zukunft, bei der anderen in die Vergangenheit. Insgesamt ist das Konstrukt aufregend und dramatisch gestaltet worden und liest sich wunderbar flott und einprägsam.

Spannend und sehr überzeugend!

Mein persönliches Fazit:
Die Geschichte hat mich abgeholt, eingesammelt und mitgenommen. Hier geht für mich einfach alles auf, denn die Handlung überzeugt durch eine glaubwürdige Hintergrundgeschichte, zwei starke Protagonisten und einem schlüssigen und nachvollziehbaren Finale.

Schon das Thema des Tauschs hat mich fasziniert und meine Neugierde geweckt. Einfach in das Leben einer anderen Person eintauchen und das eigene hinter sich lassen. Doch damit ist nicht das Ende erreicht, vielmehr beginnt damit das Abenteuer.

Mich hat das Buch schlichtweg begeistert. Claires und auch Evas Leben sind lebendig und facettenreich gestaltet worden und durch die bildliche und lebendige Erzählweise fühlte ich mich rundum ideal unterhalten. Dank der schnellen Wechsel in der Erzählperspektive hatte ich das Gefühl, durch die Geschichte zu fliegen und aus dem Thriller wurde ein wahrer Page-Turner.

Mich hat das Werk überzeugt und ich vergebe deshalb auch gerne meine größte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Betritt eine magische Welt...

Amari und die Nachtbrüder (Teil 1)
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Amaris Welt scheint in Trümmern zu liegen. Nicht nur, dass sie gerade einen Schulverweis kassiert hat, auch privat läuft seit dem Verschwinden ihres älteren Bruders Quinton nicht mehr rund. Als sie in ...

Amaris Welt scheint in Trümmern zu liegen. Nicht nur, dass sie gerade einen Schulverweis kassiert hat, auch privat läuft seit dem Verschwinden ihres älteren Bruders Quinton nicht mehr rund. Als sie in Quintons Unterlagen eine Einladung zur Sommerschule entdeckt, macht sich Amari natürlich auf den Weg dorthin, denn schließlich könnte dort das Geheimnis hinter seinem mysteriösen Verschwinden liegen. In der Sommerschule erfährt sie alles über übernatürliche Fähigkeiten, geheime Kreaturen und gefährliche Magie. Doch dort lernt sie auch Freunde kennen, die ihr bei der Suche nach ihrem Bruder zur Seite stehen. Wie gefährlich kann es für Amari werden und findet sie ihren Bruder rechtzeitig wieder? Eine spannende Zeit voller Aufregung und Dramatik beginnt…

Der amerikanische Schriftsteller B.B. Alston lebt in South Carolina / USA. „Amari und die Nachtbrüder“ ist sein erstes Kinderbuch, welches in sagenhaften 23 Ländern erscheinen wird. Mit diesem Werk zeigt er deutlich, dass er sich auf diesem Gebiet sehr wohl fühlt und seine bezaubernden Ideen präsentieren kann.

Gelesen wird das Hörbuch von Merete Brettschneider, die durch ihre Verkörperung der jungen Amari eine Stimme verleiht. Sie spricht die Rolle so authentisch und gefühlvoll, dass Amari regelrecht lebendig erscheint und es den jungen Hörern leichtfällt, sich ganz auf die Handlung einzulassen.

Amari steht im Mittelpunkt dieser Erzählung. Ihr Schicksal und ihre Kindheit standen bisher unter keinem guten Stern. Aufgewachsen im Ghetto, als schwarzes Mädchen verachtet, muss sie jeden Tag Rassismus und Gewalt erleben. Auch auf der Sommerschule wird es für sie nicht leicht. Da sie nach wie vor anders ist, wird sie auch dort von ihren Mitschülern gehänselt und gemobbt. Aber Amari ist stark und selbstbewusst. Sie hat eine Mission und die treibt sie immer weiter an.

Die Handlung in dieser Geschichte ist magisch und fantasievoll. Dabei greift B.B. Alston gerne auf bekannte Märchenwesen und alte Sagen zurück, ohne dass es aufgesetzt oder bekannt wirkt. Vielmehr scheint hier alles seinen Anfang gefunden zu haben, denn der jungen Amari wirken die Begriffe und Figuren nicht bekannt. So gibt es verschiedene Magier, Kreaturen wie Vampire, Butzemänner (Entschuldigung – Butzepersonen) und Werwölfe. Dem Universum der mystischen Elemente ist hierbei keine Grenze gesetzt worden und verwandelt so das Szenario in etwas ganz Besonderes.

Aufgepeppt wird das Gesamtwerk durch eine sehr tragische Hintergrundgeschichte, denn Amari ist auf der Suche nach ihrem Bruder, wird dramatisiert durch einen herausfordernden Wettkampf und gesteigert durch ein spannendes Finale. Der erste Teil der neuen Trilogie wartet also mit einer Menge an Action und Aufregung auf und lässt die Minuten nur so dahinfliegen.



Grandioser Auftakt zu einer Reihe, die auch junggebliebene Leser und Hörer verzaubern wird.


Mein persönliches Fazit:
Dieses Hörbuch bietet eine wunderbare Mischung aus einer fantasievollen Atmosphäre und einer modernen kulturellen Diskussion. Durch Amari wird deutlich, wie stark sie unter Vorurteilen leidet und wie schrecklich sie von Mitschülern behandelt wird. Das Thema ist so aktuell und wurde doch so herrlich platziert, dass es nicht störend wirkt. Vielmehr unterstreicht es Amaris Persönlichkeit und lässt sie in einer idealen Figur erscheinen, die für Hoffnung, Zuversicht und Zusammenhalt steht.

Hinzu kommt eine ganz neue Welt, die voller Zauber und Magie steckt und so den Hörer begeistert und mitreißt. B.B. Alston hat sie hier etwas wundervolles ausgedacht und durch seine Worte eine berauschende Kulisse erschaffen, die durch Leichtigkeit und Glaubwürdigkeit überzeugt. Alles wirkt stimmig und durch eine liebenswerte und sympathische Protagonistin fällt es leicht, sich auf das Abenteuer einzulassen.

Mich hat das Werk restlos überzeugt. Obwohl ich nicht unbedingt in das empfohlen Hörbuchalter falle, kann ich dennoch meine größte Empfehlung aussprechen. Mich hat die Geschichte überrascht, bewegt und perfekt unterhalten. Ich kann es gar nicht erwarten, endlich auch den zweiten Teil der Trilogie zu hören. Deshalb fällt es mir auch leicht, meine größte Empfehlung auszusprechen. Es lohnt sich auf jeden Fall und ist nicht nur für Kinder ein Highlight!

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