Rezension
Flawed – Wie perfekt willst du sein?´Sei perfekt, sei makellos... Sonst droht dir ein schlimmes Schicksal. Du wirst ausgestoßen, gebrandmarkt, verachtet. Also mache keinen Fehler!´
So heißt es in Celestines Welt. Voll mit Zwang zur Perfektion. ...
´Sei perfekt, sei makellos... Sonst droht dir ein schlimmes Schicksal. Du wirst ausgestoßen, gebrandmarkt, verachtet. Also mache keinen Fehler!´
So heißt es in Celestines Welt. Voll mit Zwang zur Perfektion. Ein klarer Fall für eine Dystopie. Doch kann sich dieses Buch von der Masse abheben?
Ziemlich fix wird man in die Geschichte hineingeführt und bekommt ein Bild davon, wie es dort in dieser Gesellschaft so ist. Für meinen Geschmack ging es zu schnell, man wurde zwar nicht hingeworfen, jedoch auch nicht vorsichtig herangeführt.
Celestine, die Heldin, an sich sehe ich ehr misstrauisch. Mal ist sie eine perfektes Prinzessinchen, im nächsten Moment überkommt sie Mitleid und sie verhält sich "falsch". Zudem ist sie wirklich naiv und vertraut zu sehr auf andere, obwohl sie schon mal hintergangen wurde. Zu einem späteren Zeitpunkt, wo sie schon längst das halbe System gestürzt haben könnte, zögert sie und hat dazu eine Art Tunnelblick. Sie nimmt gar nicht so recht wahr, was um ihr rum passiert und war für Gerüchte kursieren. Nur hin und wieder erfährt der Leser dazu mehr. Ich persönlich hätte es sehr interessant gefunden, herauszufinden, wie andere sie sehen.
Auf der anderen Seite tut sie mir wirklich leid und ich kann sie wirklich nachempfinden - Alle wenden sich von ihr ab, sie wird schlecht von ihnen behandelt und sie wird förmlich von Pech. Sie ist mir also ehr sympathisch, als nervig wegen ihrer Naivheit.
Art, ihr Freund hingegen ist mir sehr suspekt. Er handelt in meinen Augen oftmals falsch und fragwürdig. Schnell wurde mir klar, dass er doch nicht so perfekt zu Celestine passen kann. Klar, an manchen Stellen setzt er sich ein, aber oftmals ist er mir einfach zu passiv. Da kommt mir der mysteriöse Fehlerhafte Carrick viel hilfreicher vor! Zu Beginn kommt er zwar nur am Rande vor, jedoch wuchs er mir wirklich schnell ans Herz.
Bei vielen Nebencharakteren hat es die Autorin geschafft, dass ich sie einfach nur abgrundtief verabscheue für ihre - in meinen Augen unfairen - Handlungen. Obwohl sie nur vereinzelt vorkommen, habe ich schnell eine Abneigung gegen diese "Bösewichte" entwickelt.
Der Schreibstil der Autorin empfinde ich als neutral. Soweit ich es beurteilen kann, gibt es keine extrem markanten Merkmale. Trotzdem lässt es sich flüssig lesen, allerdings ist es persönlich nicht unbedingt mein Fall.
Es gibt viele für mich unerwartete Wendungen, sodass ich zu Beginn mir gar nicht hätte ausmalen können, dass die Geschichte so einen Lauf nimmt. Es gab Überraschungen und ich konnte an vielen Stellen mit fiebern und mit hibbeln.
Fazit:
Trotz ein paar Mängeln - wie zum Beispiel, dass ich mit der Protagonistin nicht so recht warm geworden bin - ist dieses Buch gelungen. Es ist nicht wirklich "Perfekt", sondern auch etwas "Flawed", wie der Zufall es so will. Ob das wohl etwas beabsichtigt war?
Als Dystopie sticht es schon positiv heraus, jedoch muss ich trotzdem 3 von 5 Sternen vergeben.