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Veröffentlicht am 18.03.2020

Eine Tragödie

Miracle Creek
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Während einer Therapiesitzung explodiert der „Miracle Submarine“ genannte Überdrucktank, den die koreanische Einwandererfamilie Yoo auf ihrem Grundstück betreibt, um Patienten unterschiedlichster Art mit ...

Während einer Therapiesitzung explodiert der „Miracle Submarine“ genannte Überdrucktank, den die koreanische Einwandererfamilie Yoo auf ihrem Grundstück betreibt, um Patienten unterschiedlichster Art mit reinem Sauerstoff zu behandeln. Bei dem Unglück sterben zwei der im Tank befindlichen Patienten, vier weitere werden schwer verletzt. Der Tat angeklagt wird eine der Mütter, die sich so ihres behinderten Sohns entledigen wollte. Doch wollte Elizabeth ihren Sohn wirklich töten und brachte sie deshalb so viele andere in Gefahr?

Das Buch beginnt als Gerichtsthriller. Ein Jahr nach dem Unglück beginnt der Prozess gegen Elizabeth. Die Kapitel sind den einzelnen beteiligten Personen gewidmet, die entweder im Prozess aussagen müssen oder als Zuschauer zugegen sind. So erfährt man als Leser viel über die Gedankenwelt der einzelnen Personen – aber auch viele Geheimnisse, die jeder der Beteiligten zu verbergen versucht. So wandelt sich der Roman von einem Gerichtsthriller zu dem Psychogramm eines Unglücks, bei dem viele kleine Schritte zur Katastrophe führten.

Nebenher behandelt das Buch viele schwierige Themen: Einwanderung und Fremdenhass, Autismus, Ausgrenzung, Freundschaft und Feindschaft. Zunächst gelang es der Autorin auch, mich mit den kleinen Schritten, die zur Wahrheit führen, zu begeistern, doch leider fand ich das Buch im weiteren Verlauf oft viel zu ausführlich und viel zu weit ausholend. Klar ist es wichtig, den Tag aus Sicht aller Beteiligten zu sehen, mitzuerleben, wie sich die Katastrophe anbahnt, aber viele Dinge hätten einfach nicht so ausführlich erklärt werden müssen.

Die Momente im Prozess, wenn sowohl Staatsanwalt als auch Verteidigung ihre kleinen Tricks ausspielten, haben mir sehr gut gefallen, aber vieles, was nebenher passierte, hat mich leider auch etwas gelangweilt.

Am Ende ist Miracle Creek eine traurige Geschichte über den Tod eines Kindes, die aber auch zeigt, was eine Mutter, deren Kind besondere Pflege und Fürsorge braucht, alles tun muss, um kleine Fortschritte zu erlangen – und wie sehr sie das aushöhlen kann.

Ein guter Roman, der mir aber an vielen Stellen einfach etwas zu ausführlich und zu langatmig war, weshalb ich 3 von 5 Sternen geben möchte!

Veröffentlicht am 15.03.2020

Jeder kann die Welt ein bisschen besser machen

Storys für Kinder, die die Welt retten wollen
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In dem Buch „Storys für Kinder, die die Welt retten wollen“ haben Carola Benedetto und Luciana Ciliento Lebensläufe von 16 Personen aufgeführt, die ihr Leben der Rettung der Welt widmen. Darunter so bekannte ...

In dem Buch „Storys für Kinder, die die Welt retten wollen“ haben Carola Benedetto und Luciana Ciliento Lebensläufe von 16 Personen aufgeführt, die ihr Leben der Rettung der Welt widmen. Darunter so bekannte Persönlichkeiten wie Leonardo di Caprio, Al Gore und natürlich Greta Thunberg.

Jede Lebensgeschichte enthält den Moment, in dem der Person klar wurde, dass sie etwas gegen eine Ungerechtigkeit gegen die Natur unternehmen muss. Das fand ich schön zu lesen und sehr interessant, da es eine Reise um die ganze Welt ist, in der Kindern klar wurde, dass sie etwas tun müssen, um das Paradies um sie herum zu retten.

Was mir nicht so gut gefallen hat: Die Geschichten sind zum Teil schon sehr verklärt. Okay, es gibt bestimmt 4-, 6- und 8-jährige, die sich vornehmen, die Welt zu retten, aber ich fand es oft ein bisschen drüber. Neben dieser Verklärtheit gibt es aber auch noch die Holzhammermethode, mit der hier auch dem letzten Idioten klar gemacht wird, wie wichtig es ist, etwas gegen den Klimawandel zu tun. Auch das fand ich etwas drüber – wobei ich glaube, dass ich einfach nicht zur Zielgruppe gehöre und deshalb ein bisschen immun gegen diese modernen „Märchengeschichten“ bin, die sich andere Kinder zum Vorbild nehmen sollen.

Und genau das soll das Buch wohl sein: Eine Anleitung zum Weltretten und eine Aufforderung, der eigenen Überzeugung zu folgen, auch wenn es die Leute um einen herum belächeln und nicht verstehen. Da im Moment kein Mensch – egal ob Kind oder Erwachsener darum herumkommt, etwas für die Umwelt zu tun, bestärkt dieses Buch Kinder und Jugendliche vielleicht bei der Umsetzung.

Eine interessante Reise um die Welt mit Stopps bei den größten Umweltsünden und dem Kennenlernen eines Umweltschützers, der sein Leben in den Dienst der Natur stellt. Interessant, aber oft eine Spur zu viel.

Veröffentlicht am 07.03.2020

Luftgitarristen

Süden und der Luftgitarrist
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Kommissar Südens Kollege und bester Freund Martin Heuer nimmt an den Luftgitarre-Meisterschaften teil und kommt tatsächlich ins Finale. Doch sein Mitfinalist Edward Loos verschwindet spurlos. So machen ...

Kommissar Südens Kollege und bester Freund Martin Heuer nimmt an den Luftgitarre-Meisterschaften teil und kommt tatsächlich ins Finale. Doch sein Mitfinalist Edward Loos verschwindet spurlos. So machen sich Süden und Heuer, die bei der Vermisstenabteilung der Münchner Polizei arbeiten, auf die Suche. Und dann steht fest, dass auch Edwards Bruder Aladin verschwunden ist. Was ist mit den Brüdern passiert – und können Süden und Heuer Edward finden, bevor das Finale im Luftgitarrespielen ansteht?

Was ist das denn? Ich habe das Buch aus einem Bücherschrank gezogen und fand es witzig, dass es über einen Luftgitarrewettbewerb ging. Aber ich habe nicht mit Süden und Heuer gerechnet. Ich bin nicht sicher, ob ich es witzig finden soll oder nicht. Der Schreibstil ist anders und ich fühlte mich die Hälfte der Zeit wie in einem Theaterstück. Alles ist irgendwie kurios und seltsam – nicht nur die Geschichte um die Möchtegerngitarristen.

Aber es ist auch faszinierend. Die Polizisten sind hartnäckig, auch wenn sie oft dem Alkohol etwas zu sehr zugetan sind. Irgendwie sind alle Beteiligten im Roman merkwürdige Gesellen, aber auch amüsant. Das Ende war irgendwie traurig, aber das war zu erwarten.

Ein merkwürdiges Buch, das mich aber auch zum Nachdenken brachte. Ich weiß nicht, ob ich noch mal einen Fall mit Süden und Heuer lesen würde, aber diesen fand ich interessant.

Veröffentlicht am 06.03.2020

Tödliche Rosen

Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)
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Der erfolgreiche Fußballspieler Henrik Borg wird tot in seinem Sommerhaus gefunden. Er liegt in seinem Bett, auf seiner Brust eine blaue Rose. Ein natürlicher Tod wird schnell ausgeschlossen, so dass Granstam ...

Der erfolgreiche Fußballspieler Henrik Borg wird tot in seinem Sommerhaus gefunden. Er liegt in seinem Bett, auf seiner Brust eine blaue Rose. Ein natürlicher Tod wird schnell ausgeschlossen, so dass Granstam und sein Team von der Sondereinheit ihre Ermittlungen beginnen. Und Borg bleibt nicht das letzte Opfer, so dass von einem Serienmörder ausgegangen werden muss. Doch was verbindet die Opfer?

Der Fall beginnt mysteriös und bietet mehrere Lösungen an, die die Tode aufklären könnten. Als die Ermittlungen nichts bringen und das vierte Opfer so gar nicht zu den übrigen passen will, wird klar, dass etwas anderes hinter den Morden stecken muss. Mir war ziemlich schnell klar, worum es hier wirklich geht, was mir aber den Roman nicht verdorben hat. Ein bisschen geärgert habe ich mich, dass das Ermittlerteam nicht auf die einfachste Lösung gekommen ist, aber auch das ist ja in Büchern oft so.

Granstam und sein Team habe ich wieder gerne begleitet, auch wenn dieser Fall mir etwas langgezogen und zu sehr mit dem Leben der einzelnen Teammitglieder befasst vorkam. Gerade Natalie Svensson und ihre Art gingen mir diesmal ein bisschen auf die Nerven. Ich mochte es überhaupt nicht, wie sie jeden Gesprächspartner als möglichen One-Night-Stand ins Auge fasste. Das fand ich ehrlich gesagt ein bisschen zu bedürftig.

Der Fall war für mich auch nur bedingt spannend, da ich die Zusammenhänge sehr schnell herstellen konnte. Und vor allem war Kommissar Zufall in diesem Buch etwas zu aktiv tätig, was ich nach dem dritten Mal wirklich ärgerlich fand.

Insgesamt hat mich dieser vierte Fall der Sondereinheit rund um Granstam immer noch recht gut unterhalten und ich wäre auch bei einem neuen Fall gerne wieder dabei.

Veröffentlicht am 29.02.2020

Die Liebe und das Leben

First Comes Love
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Gray ist in sich gekehrt und bleibt am liebsten für sich – bis er Dylan kennenlernt. Sie ist zu einem Fotokurs in der Stadt und an seiner Schule und spricht ihn eines Tages einfach an und bittet ihn, ihr ...

Gray ist in sich gekehrt und bleibt am liebsten für sich – bis er Dylan kennenlernt. Sie ist zu einem Fotokurs in der Stadt und an seiner Schule und spricht ihn eines Tages einfach an und bittet ihn, ihr die Stadt zu zeigen. Obwohl Gray eigentlich ablehnen möchte, kommt er gegen Dylans offene und bestimmende Art nicht an, so dass sie von da an Zeit zusammen verbringen. Und Dylan holt ihn raus aus seinen Grübeleien und seiner Traurigkeit – bis sie die Stadt wieder verlassen muss.

Zuerst dachte ich: Wow! Denn Dylan ist wirklich eine Wucht. Ein Mädchen wie ein Orkan, die in Grays Leben stürmt und es total umkrempelt, so dass auch ich mich ein bisschen in sie verliebt habe. Ihre Gedanken sind wirr, sie hat ausgeflippte Ideen und bringt das Leben in Grays Leben zurück. Das mochte ich zunächst sehr. Leider war es so, dass mir ihre Art nach einer Weile ein wenig auf die Nerven ging, auch wenn ich es immer noch witzig fand, wie sie Grays Leben durcheinanderbrachte.

Schade fand ich, dass so wenig über die Gefühlswelt von Gray und Dylan rüberkam. Bei ihm weiß man nur, dass er trauert und sich deshalb von seinen Freunden und seinem alten Leben zurückgezogen hat, von Dylan weiß man eigentlich bis Ende des Romans gar nichts, außer dass sie keinen Stillstand kennt und so viel erleben will wie irgendwie möglich ist.

Obwohl ich Gray und Dylan mochte, fand ich die Geschichte wenig emotional. Von mir gibt es gute 3 Sterne für eine niedliche Liebesgeschichte mit einigen wirklich witzigen Passagen. Nett!