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Veröffentlicht am 13.05.2019

Freiwillig in die Psychiatrie

Der Insasse
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Vor einem Jahr verschwand sein Sohn Max spurlos. Der mutmaßliche Täter sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie, weshalb Till Berkhoff nur eine Chance sieht, herauszufinden, was mit Max geschah. Er ...

Vor einem Jahr verschwand sein Sohn Max spurlos. Der mutmaßliche Täter sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie, weshalb Till Berkhoff nur eine Chance sieht, herauszufinden, was mit Max geschah. Er muss sich selbst in die Psychiatrie einweisen lassen, um dort die Wahrheit über Max‘ Verschwinden zu erfahren.

Sebastian Fitzek und ich sind nicht auf einer Wellenlänge, das muss ich leider immer wieder feststellen, wenn ich mich doch dazu bringen lasse, eins seiner Bücher zu lesen. Und auch hier war es wieder so, dass ich nicht so richtig glücklich mit der Geschichte war. Die Grundidee ist erstmal toll und auch der Twist am Ende kam überraschend, aber der Weg dahin war für mich wieder ein steiniger. Mein Problem mit den Geschichten von Sebastian Fitzek ist zum einen, dass ich das Geschriebene oft sehr unglaubwürdig finde. So leider auch in diesem Buch. Klar, es ist eine Geschichte und da darf sich ein Autor auch mal die eine oder andere Freiheit herausnehmen. Hier störten mich dann aber die vielen Freiheiten. Es reicht nicht, dass eine der Insassinnen der Klinik das altbekannte Klischee bediente, sich als Ärztin und Leiterin der Klinik auszugeben, als sie Till zum ersten Mal begegnet. Nein, es muss auch noch der trinkende Chirurg dazu, als nächstes der durch seinen Vater geschützte Arzt, der nebenberuflich einen kleinen Prostituierten- und Drogenring in der Psychiatrie am Laufen hat, dazu dann Till, der trotz zahlreicher schlimmer Verletzungen immer noch quietschfidel durch die Klinik spaziert, als wäre nichts gewesen. Das stört mich dann irgendwann.

Trotzdem fand ich das Buch irgendwie lesenswert, weil man als Leser halt unbedingt wissen will, was hinter den Andeutungen und Vermutungen steckt. Was passierte mit Max und kann Till ihn vielleicht doch noch finden? Den Schluss fand ich irgendwie wieder ein bisschen zu viel (z. B. wenn der geflohene Patient aus dem Hochsicherheitstrakt gar nicht frei sein will, weil er doch so viele Annehmlichkeiten in der Klinik hat … jo, ist klar), auch wenn die Wahrheit dann überraschend war.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Mit Worten die Welt ändern

On The Come Up
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Bri ist 16 und hat nur einen Traum. Sie will als Rapperin erfolgreich werden, um so ihre Familie zu unterstützen und endlich ein besseres Leben zu führen. Als es tatsächlich zu klappen scheint mit einer ...

Bri ist 16 und hat nur einen Traum. Sie will als Rapperin erfolgreich werden, um so ihre Familie zu unterstützen und endlich ein besseres Leben zu führen. Als es tatsächlich zu klappen scheint mit einer Musikkarriere, muss Bri erkennen, dass sie ihr Leben in die Hände von anderen legen muss, ob sie will oder nicht. Ist die Karriere das wert?

Anfangs mochte ich Bri sehr, weil sie ein Mädchen mit einem schweren Leben ist, das alles daran legt, einen Traum zu verwirklichen. Was mir viel mehr auf die Nerven ging, war das „gewollt“ Jugendliche in dem Roman, wodurch ich das Buch anfangs schwer zu lesen fand. Das am Ende des Buchs angestellte Glossar hilft Menschen wie mir zwar, die Sprache in diesem Buch zu verstehen, aber es ist schon mühsam, in jedem zweiten Satz ein Wort nachschlagen zu müssen. Ich muss aber auch sagen, dass es mit Fortgang des Buches einfacher wurde, die Geschichte zu lesen und zu verstehen, ohne das Glossar zu benutzen. Trotzdem ist es mir negativ aufgefallen.

Bri wurde dann leider im Laufe des Buches auch unsympathischer, so dass ich nicht mehr zu 100 % hinter ihr stand. Die Story ist aber gut, weil das Buch sich sehr kritisch mit den Schwierigkeiten auseinandersetzt, die Schwarze immer noch im heutigen Amerika haben. So besuchen Bri und zwei ihrer Freunde zwar eine gute Schule in einem anderen (besseren) Viertel, sind dort jedoch Außenseiter und werden bei jeder Frechheit sofort ins Rektorat geschickt, wobei die Vergehen sehr unterschiedlich bewertet werden.

Insgesamt konnte mich Bris Geschichte nicht zu 100 % überzeugen. Obwohl ich sehr oft Jugendbücher lese, obwohl ich schon lange nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, fühlte ich mich bei diesem Buch wie in einem Land, dessen Sprache ich nicht verstehe. Dabei kam es mir leider zu „gewollt“ daher, was ich oft unnötig und albern fand.

Veröffentlicht am 17.04.2019

Gott schweigt - der Teufel flüstert

Der Todesflüsterer
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Fünf Mädchen verschwinden spurlos. Dann finden Spaziergänger sechs Arme auf einer Waldlichtung. Wer ist das sechste Opfer? Die Polizei versucht mit Hilfe des externen Beraters und Profilers Goran Gavila ...

Fünf Mädchen verschwinden spurlos. Dann finden Spaziergänger sechs Arme auf einer Waldlichtung. Wer ist das sechste Opfer? Die Polizei versucht mit Hilfe des externen Beraters und Profilers Goran Gavila und der Polizistin Mila Vazquez, die sich auf das Auffinden entführter Kinder spezialisiert hat, das sechste Kind und den Täter zu finden. Doch der scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein.

Der Fall beginnt spannend und hat mit Mila und Goran zwei eigenwillige Charaktere, die den Leser in den Bann ziehen. Das Verschwinden der Kinder, das Auffinden der Arme und die Suche nach den Kindern – tot oder lebendig – ist nervenaufreibend. Das Auffinden eines toten Mädchens nach dem anderen ist unschön und brutal. Es hätte also ein richtig guter Thriller sein können. Leider driftet der Roman viel zu oft in Gefilde ab, die mich gestört haben. Da wird plötzlich eine Art Wahrsagerin aus dem Hut gezogen, die mit einem im Koma liegenden Täter Kontakt aufnimmt und natürlich Ergebnisse erzielt. Ein Teammitglied ist ganz einfach so in der Lage seine Kollegin in Hypnose zu versetzen, um ein vergangenes Ereignis zu rekonstruieren, ohne dass vorher je davon die Rede war, das er in etwas derartigem geschult ist. Auch gehen die Anschuldigungen hin und her, so dass man als Leser irgendwann mehr als verwirrt ist.

Der Täter ist gut ausgewählt und so bleibt es spannend bis zum Schluss, wobei mich das Ende des Romans leider auch ein wenig gestört hat, denn es klären sich zwar die Morde auf, aber alles ist irgendwie unbefriedigend. Nebenbei laufen noch so einige familiäre Dinge bei den Ermittlern selbst, die mir in ihrer Fülle leider ein bisschen viel waren.

Insgesamt lässt sich der Roman gut lesen, ist aber von allem ein bisschen viel. Da war eindeutig mehr drin!

Veröffentlicht am 14.04.2019

Eine Liebe in New York

Weil es Liebe ist
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Fast täglich macht Holland auf dem Weg zur Arbeit einen Umweg, um einem Straßenmusiker zuhören zu können. Der Gitarrist fasziniert sie und sie fühlt sich zu ihm hingezogen. Als Calvin die Chance bekommt, ...

Fast täglich macht Holland auf dem Weg zur Arbeit einen Umweg, um einem Straßenmusiker zuhören zu können. Der Gitarrist fasziniert sie und sie fühlt sich zu ihm hingezogen. Als Calvin die Chance bekommt, im Broadway-Stück ihres Onkels zu spielen, erfährt sie, dass er Ire und illegal in Amerika ist. Kurzentschlossen heiratet sie den Fremden, damit er eine Green Card bekommt, und stürzt sich damit in das Abenteuer ihres Lebens.

Die Grundidee und den Anfang des Romans mochte ich sehr. Holland ist eine tollpatschige junge Frau, die ein bisschen haltlos durchs Leben zieht, beschützt von ihren beiden Onkels, die sie wie eine Tochter behandeln. Calvin ist talentiert und hofft auf den großen Durchbruch. Als sich durch Holland die Chance darauf erfüllt, tut er alles, um ein guter Ehemann zu sein, der in Amerika bleiben darf.

Leider gefiel mir die Geschichte nicht durchgehend so gut. Irgendwie berührte mich die Geschichte von Holland und Calvin nicht, sondern zog sich hin, ohne dass etwas passierte. Die beiden schleichen umeinander rum, ohne sich mal einzugestehen, dass sie sich gut finden. Als sie es schließlich doch tun kommen neue Probleme dazu, die aber eigentlich keine sind. Ich mochte es nicht, wie um das eigentliche Thema herumerzählt wurde und alles irgendwie viel zu einfach gelöst werden konnte.

Insgesamt eine nette Liebesgeschichte, die mich aber leider nicht berühren konnte.

Veröffentlicht am 12.04.2019

Die Hoffnung niemals aufgeben

So wie die Hoffnung lebt
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Jonah und Katie leben nach traumatischen Erfahrungen in einem Kinderheim zusammen. Katie spricht mit niemandem – niemals. Bis sie durch ein Kunstprojekt mit Jonah in näheren Kontakt kommt. Dieser will ...

Jonah und Katie leben nach traumatischen Erfahrungen in einem Kinderheim zusammen. Katie spricht mit niemandem – niemals. Bis sie durch ein Kunstprojekt mit Jonah in näheren Kontakt kommt. Dieser will das Mädchen unbedingt dazu bringen, wieder zu reden und so am Leben teilzunehmen, was ihm auch gelingt. Jahre später haben sich die beiden aus den Augen verloren, doch Jonah gibt die Hoffnung nicht auf, Katie wiederzufinden. Eine Suche quer durch die USA beginnt. Doch gibt es noch Hoffnung?

Das Buch beginnt mit wirklich herzzerreißenden Ereignissen, die die Kinder im Heim zusammenbringen. Alle haben auf die eine oder andere Art ihre Familien verloren und sind mehr oder weniger traumatisiert. Katie hat es am Schlimmsten getroffen. Sie ist zurückhaltend und bringt sich nicht in die Gruppe Kinder ein. Jonah ist 13 und weit für sein Alter. Er ist clever und legt alles daran, Katie zum Sprechen zu bringen. Zusammen mit seinem Freund Milow und den Betreuern im Heim legt sich Jonah einen Plan zurecht, der auch aufgeht. Das hat mir sehr gefallen.

Der Bruch, der Jonah und Katie auseinanderbringt, hat mich zunächst etwas verwirrt. Jonahs Suche fand ich dann auch schon ein bisschen zu viel, denn schließlich ging es um ein Mädchen, dass er als Teenager kannte, doch damit hätte ich noch zurecht kommen können. Doch Katies heutiges Leben mit allem, was ihr dann widerfahren ist, fand ich einfach eine Spur drüber. Hier hätte ich mir etwas weniger Drama gewünscht.

Insgesamt eine schöne Liebesgeschichte, die vor allem durch den ersten Teil mit den Kindern im Heim punktet. Da fand ich alles, was ein guter Roman braucht. Der zweite Teil des Romans war für mich eine Spur zu viel. Trotzdem noch gute 3 Sterne!