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Veröffentlicht am 20.10.2016

Ein märchenhafter Roman für Jung und Alt

Die silberne Königin
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„Die silberne Königin“ von Katharina Seck ist ein Roman, der am 14.10.2016 im Lübbe-Verlag erschienen ist. Ich durfte diesen Roman, in dem es um die Geschichte von Emma und dem Land Glanzvoll geht, in ...

„Die silberne Königin“ von Katharina Seck ist ein Roman, der am 14.10.2016 im Lübbe-Verlag erschienen ist. Ich durfte diesen Roman, in dem es um die Geschichte von Emma und dem Land Glanzvoll geht, in einer Vorableserunde in der lesejury von Lübbe lesen.

Das Land Glanzvoll und die Stadt Silberglanz sind im ewigen Eis gefangen. Das Leben ist karg und beschwerlich und als ein Unglück in den Silberminen passiert, beschließt Emma ihr Leben zu ändern. Sie findet einen neue Arbeit in der Chocolaterie von Madame Weltfremd, zu der sie sich schon immer hingezogen fühlt. Eines Tages fängt Madame Weltfremd an ein Märchen zu erzählen. Es ist das Märchen von der silbernen Königin. Darin verborgen liegen viele Wahrheiten über die Stadt Silerglanz und das Land Glanzvoll und Emma muss herausfinden, was es damit auf sich hat.

Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen. Ich würde ihn als ein Märchen im Märchen beschreiben. Gerade die Atmosphäre katapultiert einen schnell in die Geschichte hinein. Man kann sich die winterliche Welt von Glanzvoll und Silberglanz plastisch vorstellen. Man sieht das Eisschloss vor sich, spürt die Kälte, hört den knirschenden Schnee und mittendrin gibt es die Chocolaterie von Madame Weltfremd, die mit ihrer Wärme, der Schokolade und den Geschichten wie ein verzauberter Ort wirkt. Leserherzen werden bei den Erzählungen von Madame Weltfremd höher schlagen. Ich habe hier viele schöne Zitate gefunden.
Auch der gute Schreibstil der Autorin hat hieran seinen Anteil, auch wenn man die Bilder, die die Autorin schafft, erstmal auf sich wirken lassen muss. Das Buch lässt sich dennoch gut und zügig lesen und die Pausen nach den einzelnen Leseabschnitten sind mir schwer gefallen. Die Spannung wird im Buch sehr gut aufrecht erhalten, da sich beim Lesen immer wieder neue Fragen ergeben, die man gerne beantwortet haben möchte.
Auch die Charaktere dieses Märchens haben ihren Beitrag dazu geleistet, dass man die Geschichte gerne verfolgt. Madame Weltfremd fängt einem mit ihrem Talent Geschichten zu erzählen schnell ein. Sie ist eine sehr mystische Person, um die sich viele Geheimnisse ranken. Emma besticht mit ihrer starken Persönlichkeit und ihrem Mut. Schon früh musste sie lernen Verantwortung zu übernehmen. In der Chocolaterie gewinnt sie in Ophelia eine Freundin, die immer ein offenes Ohr für sie hat. Der böse König hingegen ist eher undurchsichtig und man kann ihn lange Zeit nicht wirklich einschätzen.
Ab der Hälfte des Buches verlagert sich die Geschichte ins Schloss zu Emma und dem bösen König. Diese Geschichte ist spannend mitzuverfolgen und es werden dann auch immer mehr Geheimnisse gelüftet, dennoch habe ich die Außenwelt hier sehr vermisst. Man spürt förmlich, dass sich mit Fortschreiten der Geschichte auch draußen etwas verändert haben muss, man bekommt aber lange Zeit leider gar nichts davon mit.
Dies ist, zusammen mit dem für meinen Geschmack etwas unrundem Ende, dann auch der einzige Kritikpunkt, den ich an diesem Roman habe. Um die Spannung nicht vorwegzunehmen, kann ich hierzu nur sagen, dass ich mir ein paar Kleinigkeiten etwas anders gewünscht hätte.

Fazit: 4 Sterne für einen fantasievollen Roman, der sich gut für Jung und Alt eignet. Zwar nicht für die ganz kleinen Kinder, aber ab ca. 12 Jahren kann ich mir das gut vorstellen.

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  • Figuren
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 03.10.2016

Ein eindrucksvoller und ereignisreicher Roman über die Kinderkreuzzüge im 13. Jahrhundert

Unter dem Banner des Kreuzes
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Im historischen Roman „Unter dem Banner des Kreuzes“ von Astrid Fritz wird der schicksalshafte Kinderkreuzzug aus dem Jahr 1212 eindrucksvoll geschildert. Das Buch ist im Juli 2016 im Wunderlich-Verlag, ...

Im historischen Roman „Unter dem Banner des Kreuzes“ von Astrid Fritz wird der schicksalshafte Kinderkreuzzug aus dem Jahr 1212 eindrucksvoll geschildert. Das Buch ist im Juli 2016 im Wunderlich-Verlag, der zu Rowohlt gehört, erschienen. Ich habe diesen Roman im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks gelesen, an der sich auch die Autorin beteiligt hat. Vielen Dank hierfür an den Verlag, die Autorin und die anderen Mitleser.

Freiburg 1212: Die 17jährige Anna leidet sehr unter ihrem gewalttätigen Vater als eines Tages ein Knappe in Zähringen auftaucht und die Kinder und jungen Leute dazu auffordert ihm und dem 10jährigen Hirtenknaben Nikolaus nach Jerusalem zu folgen, um das Heilige Land endgültig von den Ungläubigen zu befreien.
Anna nutzt ihre Chance und macht sich gemeinsam mit anderen, die nichts mehr zu verlieren haben, auf den Weg. Anfangs werden die Pilger noch freudestrahlend empfangen und es gibt genügend zu Essen und Trinken, doch die Stimmung schlägt schnell um und es folgen Hunger und Durst. Wer schafft es auf diesem beschwerlichen Weg durchzuhalten und wer kehrt letzten Endes in seine Heimat zurück?

Astrid Fritz konnte mich mit ihrem Roman zu den Kinderkreuzzügen überzeugen. Die Geschichte ist spannend und eindrucksvoll erzählt. Gerade die Ängste und Nöte der Pilger waren für mich greifbar. Beim Glaubenseifer muss ich leider passen. Hier kann ich mich nicht wirklich hineinversetzen. Dies war dennoch verständlich und nachvollziehbar geschildert.
Der Schreibstil lässt sich zügig lesen und zieht einen schnell in die Geschichte hinein. Einmal angefangen, so konnte ich kaum aufhören zu lesen, weil ich wissen wollte, welche Gefahren die Kinder und Jugendlichen noch überstehen müssen und wann sie denn endlich einsehen, dass sie wieder umkehren müssen. Am Sprachstil im Buch merkt man auch schnell, dass es sich bei den Leuten, die mitgegangen sind, fast ausschließlich um Leute aus dem einfachen Volk handelt.
Ich habe wunderbar mitgefiebert mit den Personen. Gerade der kleine Christian ist mir hier sehr ans Herz gewachsen und hat mich zwischendrin so manches mal zum Schmunzeln gebracht. Aber auch der angehende Priester konnte mich mit seinem Eifer, die Freiburger Leute zur Umkehr zu bewegen, überzeugen. Insgesamt war mir die Freiburger Pilgetruppe sehr sympathisch, so dass ich gerne an deren Schicksal teilgenommen habe.
Es gibt in diesem Roman mal kein Personenverzeichnis, da es sich bis auf Nikolaus nur um erfundene Personen handelt und diese auch überschaubar sind. Die sonstige Ausstattung des Buches ist sehr gut. Im Buchdeckel befindet sich vorne und hinten das Kartenmaterial, dass den Verlauf des Kreuzzuges zeigt. In einem ausführlichen Nachwort hat die Autorin geschildert, wie viel wirklich zu diesen Kreuzzügen bekannt ist. Darüber hinaus gibt es noch ein ausführliches Glossar, dass einige mittelalterliche sowie eventuell unbekannte Begriffe erklärt. Sehr schön fand ich auch das Lesebändchen in diesem Hardcover.
Mein einziger kleiner Kritikpunkt: Manchmal hatte gerade auch Anna ein bisschen zu viel Glück für meinen Geschmack. Gegen Ende des Buches gibt es eine Episode, die man meiner Meinung nach, hätte weglassen können und die auch mein Leseerlebnis ein wenig eingetrübt hat.

Fazit: Insgesamt ein toller, spannender und informativer historischer Roman über die Kinderkreuzzüge mit kleinen Abstrichen.

Veröffentlicht am 18.09.2016

Die Tragödie von Vlad Daculea

Das Reich des Teufelsfürsten
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„Das Reich des Teufelsfürsten“ von Silvia Stolzenberg ist der zweite Teil der Trilogie über die historische Person Vlad Draculea, den meisten besser bekannt als Dracula. Ausgezeichnet mit dem goldenen ...

„Das Reich des Teufelsfürsten“ von Silvia Stolzenberg ist der zweite Teil der Trilogie über die historische Person Vlad Draculea, den meisten besser bekannt als Dracula. Ausgezeichnet mit dem goldenen HOMER für den besten historischen Spannungs- und Abenteuerroman ist der Roman im Oktober 2014 im bookspot-Verlag erschienen. Ursprünglich war diese Reihe nur als Zweiteiler angelegt. Im November 2016 soll der dritte Teil erscheinen.

Walachei, 1456: Acht Jahre sind seit den Ereignissen aus dem ersten Teil vergangen. Vlad Draculea hat seinen Thron zurückerobert und nun gilt es diesen als Woiwoden der Walachei mit aller Macht zu halten. Sein Markenzeichen hierbei: Das Pfählen!
Derweil erobert Sultan Mehmet immer mehr Gebiete in Griechenland und kommt so der Walachei immer näher. Stets an seiner Seite ist Radu, der verhasste Bruder Vlad Draculeas.
Auch die Familie Katzenstein hat einige Prüfungen zu meistern und wird wieder in den Dunstkreis des Woiwoden hineingezogen.

Wie man unschwer erkennen kann, erzählt dieses Buch nicht die Geschichte eines Vampirs, sondern die Geschichte der historischen Person Vlad Draculea, einem Menschen aus Fleisch und Blut. Dies ist der zweite Teil der Reihe, der die Herrschaftsjahre Vlad Draculeas zum Thema hat. Im ersten Buch wurden die Kindheit und die Jugendjahre geschildert.
Silvia Stolzenburg ist es auch diesmal wieder gelungen einen eindrucksvollen Roman über eine eher unbekannte Persönlichkeit der Historie zu schreiben. Der Schreibstil ist dabei flüssig und gut zu lesen. Typische Begriffe der Zeit wurden direkt in den Text eingebaut und erklärt. Ein Glossar am Ende des Buches hätte ich dennoch als hilfreich empfunden.
Ich war schnell wieder in der Geschichte drin und konnte mir alles sehr gut vorstellen. Dies war nicht immer von Vorteil bei der Brutalität, die Vlad an den Tag gelegt hat. Um seine Macht zu sichern, wurde das Pfählen sein Markenzeichen. Und ich kann euch versprechen, das ist keine schöne Angelegenheit. Dieses Buch ist also nichts für schwache Nerven. Während man im ersten Teil noch Sympathie für Vlad aufbringen konnte, weil man wusste, was ihm Schlimmes als Kind widerfahren ist, so fällt es einem mit Fortschreiten der Geschichte immer schwerer.
Interessant waren auch wieder die Einblicke in die Sitten und Gebräuche des osmanischen Reiches. Obwohl Radu seit seiner Kindheit als Gefangener am Hof des Sultans lebte, ist er mittlerweile zum Wesir aufgestiegen und hat Ambitionen, um noch weiter aufzusteigen. Er ist der Geliebte des Sultans neben weiteren Konkubinen, mit denen der Sultan fleißig Nachkommen zeugt.
Das Wort, das mir immer wieder in den Sinn kam beim Lesen dieses Buches, ist Tragödie.
So viele Wünsche und Hoffnungen finden sich in diesem Buch, die nicht erfüllt werden konnten, so dass es klar war, dass das Ganze nur böse enden konnte. Dies ist auch der einzige Kritikpunkt an dem Buch. Mir fehlten die positiven Momente, die nur äußerst sparsam in den Roman eingestreut wurden. Am meisten habe ich wahrscheinlich noch mit Carol mitgefiebert – dem unehelichen Sohn Vlads, der mit äußerster Härte von seinem Vater erzogen wurde.
Während ich im ersten Teil die Geschichte der Familie Katzenstein noch als nervig und unnötig empfand, konnte mich diese diesmal mehr für sich einnehmen. Für Sophia von Katzenstein, die ich im ersten Teil als zu naiv empfand, konnte ich diesmal sogar Sympathie aufbringen. Die Geschichte der Familie endet in diesem Teil mit einem miesen Cliffhanger.
Abgerundet wird dieser historische Roman durch ein Personenverzeichnis und Kartenmaterial sowie durch ein ausführliches Nachwort, das Informationen zur Recherche enthält, und eine Bibliografie.

Fazit: 4 Sterne für einen spannenden und interessanten Roman über eine eher unbekannte historische Persönlichkeit. Eine Leseempfehlung gebe ich an furchtlose Leser aus, die sich nicht von Grausamkeit und Brutalität abschrecken lassen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der bisher spannendste Teil der Normannen-Reihe

Der Schwur des Normannen
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Mit „Der Schwur des Normannen“ entführt uns der Autor Ulf Schiewe nun schon zum dritten Mal in das Italien des 11. Jahrhunderts und die Welt der Familie Hauteville. Erschienen ist der Roman im Mai 2015 ...

Mit „Der Schwur des Normannen“ entführt uns der Autor Ulf Schiewe nun schon zum dritten Mal in das Italien des 11. Jahrhunderts und die Welt der Familie Hauteville. Erschienen ist der Roman im Mai 2015 im Knaur-Verlag.

Süditalien, 1054: Gerlaine, die Geliebte von Gilbert, wurde von Sklavenjägern entführt. Die einzigen Hinweise auf ihren Aufenthaltsort sind ein Traum und die Aussagen der Überlebenden aus dem Dorf. Dennoch macht Gilbert sich gemeinsam mit zwei seiner Kameraden auf den Weg ins Reich der Sarazenen, nach Sizilien. Dort angekommen geraten sie direkt in große Gefahr und in die Machtkämpfe der Emire und Berberfürsten hinein.

Ich bin froh, dass ich mir die 5 Sterne für ein Buch von Ulf Schiewe noch aufbewahrt habe, denn diese Reihe wird von Buch zu Buch besser. Und das will schon was heißen, da es sich oftmals eher umgekehrt verhält. Ich kann gar nicht so genau sagen, woran es liegt. Vielleicht habe ich auch einfach nur ein wenig gebraucht, um mit dem Autor warm zu werden, aber spätestens jetzt bin ich hin und weg.
Der Schreibstil ist toll. Er ist gut und flüssig zu lesen und ich hatte ein richtiges Kopfkino beim Lesen. Zeitweise war es auch ein wenig wie Urlaub in Italien, wenn man die Beschreibungen der Umgebung auf sich wirken lassen hat. Den Ätna oder auch das Mezzogiorno hatte ich lebhaft vor Augen und auch die Hitze und Schwüle des Sommers war fast zu spüren.
Die Geschichte ist spannend, wenn auch diesmal weniger historisch. Mir ist so einige Male fast das Herz stehen geblieben und einige Wendungen konnten mich überraschen.
In diesem Teil hat sich der Autor auch mit ernsten Themen wie der Sklaverei beschäftigt. Es war allerdings ein ganz anderer Einblick als ich es sonst aus anderen Büchern kenne. Nicht nur die düsteren Seiten, die ein Leben als Sklave so mit sich bringt. Dies ist sicher auch der besonderen Kulturmischung Siziliens geschuldet: Unter maurischer Herrschaft lebten im 11. Jahrhundert Muslime, Christen und Griechen zusammen. Gerade dieses Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Kulturen hat mich sehr in seinen Bann gezogen.
Mit den Protagonisten des Buches habe ich gerne mitgefiebert. Gerade der Zusammenhalt der lieb gewonnenen normannischen Truppe konnte mich wieder für sich einnehmen. Man begegnet aber auch vielen neue interessanten Persönlichkeiten, wie z.B. dem Zwerg Aristoteles oder auch der Domina Maymunah.
Der historische Hintergrund ist wieder klasse recherchiert und treffend dargestellt. Ich konnte total in der Welt des 11. Jahrhunderts abtauchen. Allerdings gibt es hier auch wieder einen kleinen autortypischen Wermutstropfen. Der Feldzug Rogers im Krieg der Berberfürsten wurde geschlagene 6 Jahre nach vorne verlegt. Da dieser allerdings eher eine untergeordnete Rolle in der Geschichte spielt und ansonsten ein sehr authentisches Bild dieser Zeit gezeigt wurde, ziehe ich dieses Mal keinen Stern dafür ab. Schade finde ich es dennoch ein wenig.

Fazit: 5 Sterne, eine unbedingte Leseempfehlung für diese tolle Reihe und ich freue mich schon auf Teil 4, der Anfang Dezember 2016 bereits erscheint.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine mitreißende und spannende Geschichte über eine Handelsfahrt im 13. Jahrhunndert

Das Gold des Meeres
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Das Gold des Meeres von Daniel Wolf ist im Juli 2016 im Goldmann-Verlag erschienen. Es handelt sich hierbei um den mittlerweile 3. Roman rund um die Familie Fleury.

Varennes-Saint-Jaques, 1260: Michel ...

Das Gold des Meeres von Daniel Wolf ist im Juli 2016 im Goldmann-Verlag erschienen. Es handelt sich hierbei um den mittlerweile 3. Roman rund um die Familie Fleury.

Varennes-Saint-Jaques, 1260: Michel und Balian Fleury könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine hat das kaufmännische Talent seines Großvaters geerbt, der andere ist das schwarze Schaf der Familie, der immerzu in Schwierigkeiten gerät. Auf einer gemeinsamen Reise nach London wird Michel getötet und Balian muss fortan das Geschäft weiter führen. Hierbei gerät Balian schnell in Nöte und nur eine waghalsige Handelsfahrt kann das Handelsgeschäft noch retten. Gemeinsam mit seiner Zwillingsschwester Blanche und anderen Kaufleuten macht er sich auf in ein Abenteuer, dass sie bis ans Ende der bekannten Welt führt...

Oh man, was war das für eine spannende und ereignisreiche Reise! Auch dieser 3. Teil der Fleury-Saga hat mir sehr gut gefallen, auch wenn diesmal nicht so sehr das kaufmännische Geschick und die Entwicklung der Stadt Varennes-Saint-Jaques im Vordergrund stand. Nein, diesmal erleben wir ein richtiges Abenteuer, dass uns durch viele deutsche Städte in den Norden nach Lübeck und Visby führt sowie weiter in den Osten nach Litauen und in die Rus. Hierbei lernen wir viele Gepflogenheiten und Bräuche aus den verschiedenen Regionen kennen.
Auch die Gefahren, die einem auf einer Handelsfahrt im Mittelalter erwarteten, wurden durch den lebendigen und mitreißenden Schreibstil zum Leben erweckt. Und im Mittelalter gab es davon viele, wie wir in diesem Roman erfahren.
Mit den Personen habe ich gerne mitgefiebert. Gerade Blanche, Balian, Raphael und Odet sind mir sehr ans Herz gewachsen. Es gab aber noch viele weitere Personen, die einem mehr oder weniger sympathisch waren. Ein paar Gegenspieler dürfen auf so einer Reise natürlich auch nicht fehlen.
Ich habe aufgrund der Vorgängerromane eine andere Geschichte erwartet, wurde aber alles andere als enttäuscht und mit einer sehr spannenden und interessanten Geschichte belohnt, die mir gezeigt hat, dass auch andere Regionen als England und Deutschland spannende Geschichten liefern können, die es sich lohnt zu erkunden.
Abgerundet wird dieser Roman durch ein Personenverzeichnis am Anfang des Romanes sowie einem ausführlichen Nachwort samt Glossar am Ende des Buches. Auch Kartenmaterial zu den Orten, die wir in diesem Buch besuchen, ist vorhanden. Es gab zwar kleinere historische Abweichungen in diesem Roman, die ich aber gerne in Kauf nehme, da hier die fiktive Handelsfahrt im Vordergrund steht und nicht die historischen Ereignisse.

Fazit: Volle 5 Sterne, eine klare Leseempfehlung und viel Vorfreude auf die weiteren Bücher von Daniel Wolf alias Christoph Lode!

Ein kleiner Hinweis noch zum Buch, für diejenigen, die es noch nicht mitbekommen haben: Es gibt ein kleines Crossover zum Roman über Marco-Polo von Oliver Plaschka, der im November erscheint. Eine Person aus diesem Roman taucht auch im anderen Roman auf.