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Veröffentlicht am 26.08.2024

Authentische Geschichte über Verlust, Trauer und Hoffnung

Mein drittes Leben
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Worin besteht der Sinn des Lebens? Das haben wir uns sicher alle schon einmal gefragt.

Für Linda, die Protagonistin in Daniela Kriens "Mein drittes Leben", ist ihre Tochter Sonja der Sinn ihres Lebens. ...

Worin besteht der Sinn des Lebens? Das haben wir uns sicher alle schon einmal gefragt.

Für Linda, die Protagonistin in Daniela Kriens "Mein drittes Leben", ist ihre Tochter Sonja der Sinn ihres Lebens. Als die 17-jährige bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, bricht Lindas Welt und die ihres Ehemannes Richard zusammen. Linda zieht sich vollkommen zurück und wendet sich von allen Freunden ab, weil sie ihr Mitleid nicht ertragen kann.

"Vor Sonja bin ich ein eigenständig fühlender, doch unvollendeter Mensch gewesen, ein Individuum ohne Zusammenhang. Ab ihrer Geburt war mein Lebensglück ihrem unterworfen. Von Beginn an und bis über ihr Ende hinaus bin ich das, was sie ist - glücklich, unglücklich, ängstlich, traurig, euphorisch, lebendig oder tot. Denn wenn ein Kind geht, nimmt es dich mit. Es lässt nicht mehr von dir zurück als eine welke Hülle." (Seite 117)

Als ob Lindas Leben nicht schon genug aus den Fugen geraten ist, erkrankt sie ein Jahr nach dem Unfalltod ihrer Tochter an Krebs. Nach ihrer Genesung beschließt Linda auf einen alten Hof in der Nähe von Leipzig zu ziehen. Dort lebt sie allein mit der Hündin Kaja, die der Vorbesitzerin des Hofes gehörte, und den Hühnern. Die täglichen Arbeiten auf dem Hof und diverse Tabletten halten sie davon ab, in ein schwarzes Loch zu versinken, aus dem sie nie wieder herauskommt. Linda lebt teilnahmslos, gleichgültig und unberührt vor sich hin.

"Arbeit rettet vor Einsamkeit, Trauer, abwärts führenden Gedankenspiralen, dem Gefühl der Sinnlosigkeit, vor Schlaflosigkeit und Angst. Je einfacher die Arbeit, umso besser. Je erdnaher, umso besser. Je körperlicher, umso besser." (Seite 67)

Richard, der scheinbar schneller wieder ins Leben zurückfindet, hält lange Zeit zu Linda, besucht sie regelmäßig auf dem Hof und versucht, sie wieder ins Leben zurückzuholen. Doch Linda braucht Zeit und irgendwann sorgt auch die Zeit bei Linda dafür, dass sie sich dem Leben wieder hoffnungsvoll zuwenden kann.

Daniela Kriens Schreibstil ist klar und ehrlich, aber dennoch einfühlsam. Lindas Gefühls- und Gedankenwelt wurden authentisch dargestellt, ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen.

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Mein neues Lieblingssalatbuch

Da hast du den Salat.
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„Da hast du den Salat“ enthält für jede Jahreszeit unter Verwendung von saisonalem Gemüse und Obst kreative aber einfache, gesunde und abwechslungsreiche Salate parat. Dabei kommt nicht nur Blattgemüse ...

„Da hast du den Salat“ enthält für jede Jahreszeit unter Verwendung von saisonalem Gemüse und Obst kreative aber einfache, gesunde und abwechslungsreiche Salate parat. Dabei kommt nicht nur Blattgemüse zum Einsatz, sondern auch Kartoffeln, Nudeln, Reis und Brot. Verfeinert werden die Salate mit raffinierten Dressings, Ölen, Toppings und Eingemachtem. Es werden keine außergewöhnlichen und nur eine überschaubare Anzahl an Zutaten benötigt. Die Rezepte sind für 2 Personen ausgelegt, bei unseren mäkligen Kindern sehr von Vorteil.


Wir haben folgende Salate ausprobiert:

- Grillobst-Salat mit Rucola, Mandeln und eingelegten Chilis

- Mais-Orechiette-Salat

- Brathähnchen-Ciabatta-Salat mit Parmesan-Dressing

-Eine Art Salat Nicoise mit Dijon-Dressing


Alle Salate haben uns vorzüglich geschmeckt. Wir werden auf jeden Fall noch weitere Rezepte ausprobieren

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Ein Muss für alle Buchliebhaber

Die Vermesserin der Worte
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Die Autorin Ida leidet seit 4 Monaten an einer Schreibblockade und nimmt gezwungenermaßen aus finanziellen Gründen eine Stelle als Haushälterin an. Die Stelle führt sie hinaus aus ihrer Komfortzone - ihrer ...

Die Autorin Ida leidet seit 4 Monaten an einer Schreibblockade und nimmt gezwungenermaßen aus finanziellen Gründen eine Stelle als Haushälterin an. Die Stelle führt sie hinaus aus ihrer Komfortzone - ihrer 1-Zimmerwohnung, die sie liebevoll "Baracke" nennt, und ihrer gewohnten Umgebung - hin zu einem Anwesen außerhalb der Stadt, in dem die wortkarge Ottilie Selig allein und zurückgezogen lebt.
Idas Aufgabe ist es, das große Haus - von den Bewohnern des Ortes das papierne Anwesen genannt - in Schuss zu bringen. Keine so leichte Aufgabe, denn die vielen Räume und Habseligkeiten liegen unter einer dicken Schicht von Staub und Vergessen begraben. Aber was Ida nach und nach zum Vorschein bringt, ist einzigartig. Neben Unmengen an Büchern entdeckt sie Hinweise auf die Vergangenheit der unnahbar wirkenden Hausherrin. Ida gelingt es, eine Verbindung zu Ottilie aufzubauen und einen Blick hinter die Fassade von Ottilie zu erhaschen. Sie versucht, Ottilies Lücken zwischen den Gedanken zu füllen, indem sie ihr die Geschichte der Wortvermesserin erzählt. Eine Geschichte gegen das Vergessen und das vergessen werden. Und ganz vielleicht hilft diese Geschichte Ida dabei, ihre abhandengekommenen Worte wiederzufinden.

"Die Vermesserin der Worte" ist ein ruhiges und poetisches Buch über die Liebe und Leidenschaft zu Wörtern, Geschichten und Büchern. Ein Buch über zwei ungleiche Frauen, die durch ihre Begeisterung für Bücher zueinanderfinden und sich gegenseitig bei ihren Problemen und Ängsten zur Seite stehen. Die Geschichte der Wortvermesserin hat mich sofort in ihren Bann gezogen und ich empfehle sie gern allen Buchliebhabern weiter.

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Tolles Sommerbuch

Nächsten Sommer
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"Ein paar Freunde und ein geiler Ort - mehr braucht es eigentlich nicht." (Seite 194)

Was für ein verrückter Roadtrip, den die vier Freunde Felix, Bernhard, Marc und Zoe da erleben. Vier Freunde, die ...

"Ein paar Freunde und ein geiler Ort - mehr braucht es eigentlich nicht." (Seite 194)

Was für ein verrückter Roadtrip, den die vier Freunde Felix, Bernhard, Marc und Zoe da erleben. Vier Freunde, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und bei denen man sich unweigerlich fragt, was sie eigentlich verbindet.

Da ist Felix, Mathegenie und Schulabbrecher, der in einem Bauwagen lebt und nicht so recht weiß, wer er eigentlich ist und was er mit sich und seinem Leben anfangen soll.

Ganz anders sein fast "Bruder" Marc, der als Musiker herumreist, viele Frauengeschichten hat, aber noch nicht die Liebe seines Lebens gefunden hat.

Im Gegensatz dazu beschränkt sich Bernhards Leben darauf, zu arbeiten, seine an Parkinson erkrankte Mutter zu besuchen und durch Sport sein schlechtes Gewissen zu beruhigen.

Zoe, die alles mag, was teuer und erfolgreich ist, einschließlich ihres verheirateten Chefs, mit dem sie eine unglückliche Affäre führt, vervollständigt das Quartett.

Als Felix von seinem verstorbenen Onkel Hugo ein Haus in Südfrankreich erbt, unternehmen die Freunde einen Roadtrip, mit dessen Verlauf sie so sicher nicht gerechnet haben: eine gefährliche Kletterpartie, die fast im Ertrinken endet, eine Verfolgungsjagd mit der französischen Polizei, neue Bekanntschaften mit Lilith und Jeanne, die sich aufgrund unglücklicher Beziehungen dem Quartett anschließen.

Ein Roadtrip, der Fragen über die eigene Identität, über Wünsche und Träume aufwirft. Wer bin ich? Was macht mich aus? Wer will ich sein? Welchen Sinn hat mein Leben?

Eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und Freiheit, die zeigt, dass der Weg das Ziel ist.

Der Schreibstil ist locker leicht mit viel Witz. Die Beschreibungen der französischen Landschaft haben mich an meine eigenen Urlaube in Südfrankreich zurückversetzt und große Sehnsucht nach meinem Lieblingsurlaubsland ausgelöst.

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Lesehighlight

Fünf Sommer mit dir
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"Zwölf Jahre. Zwölf Jahre, seit ich das letzte Mal die Fahrt nach Norden gemacht habe, zu dem Ort, wo ich mich mehr zu Hause fühlte als anderswo. Zwölf Jahre, seit ich das letzte Mal kopfüber in den See ...

"Zwölf Jahre. Zwölf Jahre, seit ich das letzte Mal die Fahrt nach Norden gemacht habe, zu dem Ort, wo ich mich mehr zu Hause fühlte als anderswo. Zwölf Jahre, seit ich das letzte Mal kopfüber in den See gesprungen bin. Zwölf Jahre, seit mein Leben spektakulär aus dem Ruder gelaufen ist. Zwölf Jahre, seit ich Sam zuletzt gesehen habe." (Seite 13)

Aus Sicht von Percy erfahren wir abwechselnd durch Rückblenden in die Vergangenheit und der Gegenwart, wie sich aus der Freundschaft zwischen der 13-jährigen Percy und Sam ein zartes Band der Liebe entwickelt und mit welchen Widrigkeiten sie zu kämpfen haben.

Ein wundervoller nostalgischer Sommerroman über Freundschaft, den ersten Kuss, die erste große Liebe - vor einer wunderschönen Kulisse, die ich mir anhand der Beschreibungen sehr gut vorstellen konnte. Auch die Handlungen und Gefühle der Protagonisten waren für mich nachvollziehbar. Ich mochte Percy und Sam sehr gern. Und auch Charlie war mir nicht immer unsympathisch. Ein ganz kleines bisschen habe ich mich in Sam verliebt. 💕🤭

Ich konnte das Buch nicht beiseite legen und empfehle es sehr gern weiter! Es ist sogar ein kleines Highlight für mich.

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