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Veröffentlicht am 21.05.2019

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete
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Der Mann, der Sherlock Holmes tötete von Graham Moore ist ein historischer Kriminalroman den ich sehr gerne gelesen habe. Wie der Autor in seinem Nachwort selbst sagt ist es eine „Collage aus belegter ...

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete von Graham Moore ist ein historischer Kriminalroman den ich sehr gerne gelesen habe. Wie der Autor in seinem Nachwort selbst sagt ist es eine „Collage aus belegter Wahrheit, wahrscheinlicher Wahrheit, möglicher Wahrheit und nachweislicher Falschheit“. Diese Aussage beschreibt sehr schön die Verknüpfung aus Fiktion und Fakten.

1900 Arthur Conan Doyle tritt in die Fußstapfen seines großen Romanhelden Sherlock Holmes und will die Morde an mehreren jungen Frauen aufdecken. Doch was in seinen Romanen immer so einfach klingt ist im echten Leben alles andere als einfach.

2010 Harold ist ein Sherlock Holmes Fan und gerät in einen Mordfall bei dem ein verschwundenes Tagebuch von Arthur Conan Doyle eine wichtige Rolle spielt. Ganz nach seinem Vorbild begibt Harold sich auf die Suche nach dem Mörder und nach dem verschollenen Tagebuch.

Graham Moore verknüpft die beiden Handlungsstränge sehr geschickt miteinander. Durch seinen guten und leichten Schreibstil ist dieses Buch unterhaltsam und auch spannend. Mir persönlich hat der Erzählstrang rund um Arthur Conan Doyle besser gefallen. In diesem hat der Autor sich auch einer etwas älteren aber doch sehr ansprechenden Sprache bedient. So gab es einige Wörter die mir nicht geläufig waren und nachgeschlagen wurden. Der modernere Erzählstrang gefiel mir auch sehr gut. Allerdings hatte ich da anfangs Probleme reinzukommen und in die Geschichte zu finden. Aber ich gerne mit beiden Hobbyermittlern auf Verbrecherjagd gewesen.

Die Charaktere und Örtlichkeiten waren alle sehr plastisch und authentisch geschildert, so das ich alles vor meinem inneren Auge sehen konnte. Ich habe mich ins London von 1900 versetzt gefühlt, aber auch ins heutige. Auch konnte ich mich gut in die einzelnen Protagonisten reinversetzten und mit ihnen fühlen. Sie waren sehr lebendig geschildert, aber auch hier konnte ich mit Arthur Conan Doyle und Bram Stoker mehr anfangen als mit Harold und Sarah.

Die Auflösung der Fälle waren für mich sehr schlüssig und gut beschrieben. Ich habe immer mit geraten und wurde nie enttäuscht. Es war spannend und abwechslungsreich, gerade durch die wechselnden Handlungsstränge die gut miteinander verknüpft wurden. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es nur weiter empfehlen. 

Veröffentlicht am 15.05.2019

Tante Poldi und der schöne Antonio

Tante Poldi und der schöne Antonio
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Tante Poldi und der schöne Antonio ist der dritte Band einer Reihe aus der Feder von Mario Giordano. Man kann alle Teile gut separat lesen, es ist also kein muss die Reihe zu kennen. Allerdings fand ich ...

Tante Poldi und der schöne Antonio ist der dritte Band einer Reihe aus der Feder von Mario Giordano. Man kann alle Teile gut separat lesen, es ist also kein muss die Reihe zu kennen. Allerdings fand ich die ersten beiden Teile besser. Bei dem vorliegenden Buch war mir zu viel groteskes vorhanden. Ich kam mir vom Autor teilweise veräppelt vor. Ich bin mir nicht sicher über wen er sich mit diesem Teil lustig machen wollte, aber genau dass er dies vorhatte hat er vermittelt.

Bei Tante Poldi lebt nun seit drei Monaten ihr Mann John der auf der Suche nach seinem Bruder ist. Sein letztes Lebenszeichen kam aus Italien und zwar aus der Gegend in der Poldi wohnt. Schnell stellt sich raus das James in dunkle Machenschaften verwickelt war und mit einem Koffer unterwegs war der für einige Leute von Bedeutung ist. Poldis Jagdinstinkt ist geweckt und sie ermittelt wieder auf eigene Faust und wirbelt damit einiges auf.

Im Prinzip hätte dieses Buch eine gute Geschichte sein können. Gerade wenn man die ersten Teile kennt weiß man das nicht alles ernst gemeint ist und diese Bücher eher eine humoristische Seite haben. Allerdings fand ich diesen Teil weniger witzig als eher unglaubwürdig. Es besticht durch Szenen bei dem ich nur mit den Augenrollen konnte. Eine 60 Jährige die plötzlich Ninja Kämpfe austrägt, die in einen geklauten Maserati durch die Gegend kurvt, dann mit einem geklauten Polizeiauto fährt und den verschiedensten Populären Persönlichkeiten im Hintergrund zum Ruhm verholfen hat war mir dann doch etwas zu viel. Auch diese ganzen Bettgeschichten und Sex Anekdoten hätten nicht sein müssen.

Der Schreibstil an sich war aber sehr gut. Mario Giordano versteht etwas von seinem Handwerk auch wenn er es hier wirklich etwas ehr arg ausgereizt hat. Auch die Stimme von Christian Baumann fand ich sehr angenehm. Er hat versucht diesem etwas skurrilen Buch leben einzuhauchen und den Leser zu fesseln. Auch die bayrische Aussprache der Poldi hat er sehr gut transportiert. Ich habe aber ehrlich gesagt zum Ende hin öfters mal abgeschaltet und musste einige Stellen doppelt hören, weil mir das Hörbuch einfach zu unwirklich und zu abstrus war.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Rhett

Rhett
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Rhett von Donald McCaig ist eine Ergänzung zu der größten Liebesgeschichte des 20 Jahrhunderts, Vom Winde verweht. Hier wird die großartige Geschichte von Margaret Mitchells aus der Sicht von Rhett erzählt. ...

Rhett von Donald McCaig ist eine Ergänzung zu der größten Liebesgeschichte des 20 Jahrhunderts, Vom Winde verweht. Hier wird die großartige Geschichte von Margaret Mitchells aus der Sicht von Rhett erzählt. Sie kommt aber bei weitem nicht an das Original heran. Mich hat das Buch zwar unterhalten, aber es war im großen und ganzen eher enttäuschend. 

Es wird beschrieben wie Rhett zu dem Lebemann wurde der er war. Wie er sich gegen Eltern und die Militärschule auflehnte und Freundschaften zu Farbigen schloss. Es werden einige Dinge angesprochen die bei Margaret Mitchell keine Bedeutung hatten, hier aber erklärend wirken sollen. Allerdings werden hier Passagen aus Vom Winde verweht falsch wiedergegeben und Personen werden so blass geschildert das es mir keine Freude gemacht hat das Buch zu lesen.

Es fiel mir sehr schwer in das Buch reinzukommen. Die Sprache ist sehr gewöhnungsbedürftig und die ganze Geschichte wird sehr abgehackt geschildert. So ist jedes Kapitel eine kleine Geschichte für sich die versucht wird in ein großes ganzes zu quetschen. 

Auch werden oft Einzelheiten aufgeführt die m Ende keine Bedeutung haben oder man dann gar nicht mehr darauf eingeht. Auch ist der Titel für mich etwas verwirrend, weil es ja eigentlich eine Geschichte aus Rhetts Sicht sein sollte. Doch hier kamen so viele verschiedenen Charaktere zum tragen das es mir oft nicht klar war was das jetzt mit der Sicht von Rhett Buttler zu tun hat. 

Es wurde viel Wert auf Szenen und Beschreibungen des Bürgerkrieges gelegt, was ich totlangweilig fand und das Buch für mehrere Tage weggelegt habe und überlegte ob ich es wirklich weiter lesen soll. Hier merkte man stark, dass dieses Buch von einem Mann geschrieben wurde. Es war sehr detailliert in Kriegsbeschreibungen aber sehr nüchtern und gefühllos bei Liebesdingen. Was ich bei einer Weiterführung oder Ergänzung eines Liebesromans doch sehr abwegig finde. 

Wenn man das Buch als eigenständiges Buch sieht und liest mag es nicht schlecht sein und sogar gut recherchiert was den Krieg angeht. Liest man es aber als Erweiterung zu Vom Winde verweht ist es nur enttäuschend. Ich habe nach ca 200 Seiten bemerkt das ich es nicht als Erweiterung lesen muss, sondern als eigenes Buch. Von da an ging das Lesen etwas besser.  

Veröffentlicht am 26.04.2019

Rachemädchen

Rachemädchen- Eine ist verschwunden. Eine ist angeklagt. Wer ist das Opfer?
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Rachemädchen von Phoebe Locke ist ein Psychothriller der durch seine verschiedenen Zeitebenen eine unterschwellige Spannung hervorruft. Allerdings ist die Handlung oft sehr langatmig und langweilig.

1990 ...

Rachemädchen von Phoebe Locke ist ein Psychothriller der durch seine verschiedenen Zeitebenen eine unterschwellige Spannung hervorruft. Allerdings ist die Handlung oft sehr langatmig und langweilig.

1990 vier Mädchen hören von dem großen Mann der kleine Mädchen zu etwas besonderen macht. Sie beschließen ihm zu folgen.

2000 die junge Mutter Sadie Banner spricht nach der Geburt ihrer Tochter mit den Schatten und verschwindet dann spurlos.

2016 Sadie taucht nach 16 Jahren unerwartet wieder bei ihrer Familie auf. Sie hat die Hoffnung die Schatten von ihrer Tochter fern gehalten zu haben und ihre Tochter nun in Sicherheit ist. Oder hat sich Sadie da getäuscht.

2018 ein Fernsehteam begleitet die 18 Jährige Amber Banner. Das mysteriöse junge Frau wurde gerade von dem Vorwurf des Mordes freigesprochen. Was steckte hinter der blutigen Tat von vor 2 Jahren und was hat Ambers Mutter mit alldem zu tun?

Eigentlich ein sehr interessanter Plot und doch dauert es lange bis die Geschichte richtig an Fahrt auf nimmt. Stellenweise sind die Szenen sehr langatmig und langweilig, so wird die Spannung leider etwas rausgenommen. Ich bin nicht so der Fan davon seitenweise Anweisungen zu lesen wie jemand seinen Job zu machen hat ob durch einen Emailverlauf oder durch ein Telefongespräch.

Dank der eher kurzen Kapitel und dem leichten Schreibstil lässt sich das Buch aber schnell lesen. Gerade zum Ende hin wird es dann doch richtig spannend und man kann es kaum aus den Händen legen. Aber bis dahin plätschert eine eher unterschwellige Spannung dahin. Bis zum Schluss weiß der Leser nicht wen Amber umgebracht haben soll nur das sie es getan hat. Auch was dahinter steckt bleibt lange unerwähnt.

Dies ist Psychothriller der etwas länger braucht um in Fahrt zu kommen, aber trotzdem sehr lesenswert ist.

Veröffentlicht am 19.04.2019

Golden Cage

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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Golden Cage ist ein in sich abgeschlossener Roman der Autorin Camilla Läckberg. Ich hatte mich eigentlich auf diesen Roman gefreut, bin aber sehr enttäuscht davon. Ich habe schon einige Bücher der Autorin ...

Golden Cage ist ein in sich abgeschlossener Roman der Autorin Camilla Läckberg. Ich hatte mich eigentlich auf diesen Roman gefreut, bin aber sehr enttäuscht davon. Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen oder gehört und fand ihre Umsetzung immer ganz gut. Bei dem vorliegenden Buch ist dies etwas anders. Nicht nur weil der Klapptext in meinen Augen falsch ist und auch falsche Erwartungen weckt. Für mich ist dieses Buch kein Thriller, geschweige denn ein Psychthriller. Das höchste an Gefühlen wäre es ihn einen Spannungsroman zu nennen, obwohl mir auch die Spannung fehlte. Dafür gab es viel Rache, Hass, Gewalt und Erotikszenen die mehr als widerlich und unnötig waren.

Faye und Jack sind nach außen das perfekte Paar. Er ist erfolgreich und bietet Faye ein luxuriöses Leben. Faye ist die Hausfrau die alles dafür tut ihrem Mann den Rücken frei zu halten. Faye versucht auf biegen und brechen Jack zu gefallen, egal wie stark er ihr seine Verachtung auch zeigt. Dann erwischt Faye Jack mit einer anderen Frau im Bett. Jack will unbedingt die Scheidung und Faye muss bei null anfangen. Dabei schmiedet sie einen Racheplan um Jack zu vernichten.

Der Schreibstil war flüssig und ich bin auch gut in die Geschichte rein gekommen. Allerdings ist er auch sehr ordinär und es gibt viele unschöne Bettszenen die nicht nötig gewesen wären.
Wer schon Bücher von Camilla Läckberg gelesen hat weiß das sie ihre Geschichten immer auf zwei Zeitebenen schreibt. Dies ist ein sehr interessanter Aspekt, denn so erfährt man nach und nach mehr aus der Vergangenheit von Faye und was sie alles erlebt hat.

Die Charaktere waren mir alle zu unpersönlich und unrealistisch dargestellt. Ich konnte zu niemanden Sympathie aufbauen. Alle waren sehr oberflächlich, nur auf Sex und Geld aus und vor allem auf Rache. Auch konnte ich nie nachvollziehen das eine Frau so abhängig von ihrem Mann ist und sich auf diese Art und Weise demütigen und erniedrigen lässt. Auch die Wandlung von schwach zu stark und wieder zurück um am Ende wieder die Starke zu sein fand ich mehr als nervig.

Auch vermittelt dieses Buch das Selbstjustiz nichts schlimmes sei. Was ich sehr haarsträubend finde. Egal wo so ein Buch spielt, Selbstjustiz und damit mehrfach ungeschoren davon zu kommen geht gar nicht.

Ehrlich gesagt habe ich ähnliche Bücher schon gelesen die weitaus besser umgesetzt waren als dieses hier. Ich würde es nicht empfehlen zu lesen und kann diesen Hype darum auch nicht verstehen.