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Veröffentlicht am 20.03.2018

Was mein Herz dir sagen will

Was mein Herz dir sagen will
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Die junge Witwe Camille ist auch nach fünf Jahren noch nicht über den Tod ihres Ehemannes hinweg. Seitdem lebt sie übervorsichtig und hält sich am liebsten in ihrer Dunkelkammer auf, um alte Filme zu entwickeln. ...

Die junge Witwe Camille ist auch nach fünf Jahren noch nicht über den Tod ihres Ehemannes hinweg. Seitdem lebt sie übervorsichtig und hält sich am liebsten in ihrer Dunkelkammer auf, um alte Filme zu entwickeln. Halt gibt ihr ihre Tochter Julie, die allerdings ihre ganz eigenen Probleme hat, denn sie wird in der Schule gemobbt und ist deshalb sehr unglücklich. Als Camille erfährt, dass ihr Vater Henry in Frankreich ein Landgut hat, reisen sie alle gemeinsam dorthin. Dort gehen sie den Geheimnissen um Camilles Großmutter Lisette auf den Grund und auch die Frage, wer Henrys Vater wirklich war, könnte dort geklärt werden.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Der leichte Schreibstil ermöglichte mir einen raschen Einstieg in die Geschichte und das Buch ließ sich zügig lesen.
Die Charaktere wurden bildhaft und anschaulich beschrieben, so dass ich sie mir gut vorstellen konnte. Ich war in der Lage, mich in ihre Gedanken und Gefühle hineinzuversetzen und konnte sie und ihre Handlungen nachvollziehen. Camille und Finn fand ich sofort sympathisch und ich war gespannt, wie sich ihre gemeinsame (Liebes)Geschichte entwickeln wird.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen in der heutigen Zeit rund um Camille, Julie, Henry und Finn. Zum anderen zur Zeit des zweiten Weltkrieges rund um Camilles Großmutter Lisette. Beide Zeiten wurden lebhaft beschrieben, so dass ich mich mittendrin fühlte. Besonders die Vergangenheit hat mich sehr berührt. Die Nöte und Ängste, mit denen die Menschen, insbesondere Lisette, zu kämpfen hatten, wurden einfühlsam beschrieben. Die Entscheidungen, die Lisette treffen musste, waren nicht leicht. Doch hat sie in dieser Zeit auch ihre große Liebe gefunden.
Der Teil in der Gegenwart war ebenfalls schön geschrieben. Allerdings gab es hier ein paar Dinge, die mich etwas gestört haben, nämlich das viele Zweifeln von Camille, ob sie sich auf eine neue Liebe einlassen darf, sowie eine persönliche Entwicklung bzw. Offenbarung von Camilles Vater, die mir einfach zu viel war und die es in dieser Geschichte nicht unbedingt gebraucht hätte, da schon so genug Themen verarbeitet wurden.
Was mir sehr gut gefiel, war das Aufdecken der Geheimnisse anhand alter Fundstücke. Hier konnte ich für mich überlegen, wie die familiären Zusammenhänge wohl sein mögen. Das fand ich interessant und spannend und es hielt mich gefesselt an dem Buch.

Insgesamt ist dies ein einfühlsamer, bewegender und geheimnisvoller Roman, der mir schöne Lesestunden beschert hat. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Tolle Idee

Körpersammler
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Magnus Craig, genannt Schritter, hat eine außergewöhnliche Gabe: Er kann den Schein von Menschen sehen. Dadurch ist er in der Lage, an einem Tatort zu erkennen, wo das Opfer hingegangen ist und wo es sich ...

Magnus Craig, genannt Schritter, hat eine außergewöhnliche Gabe: Er kann den Schein von Menschen sehen. Dadurch ist er in der Lage, an einem Tatort zu erkennen, wo das Opfer hingegangen ist und wo es sich aufhielt. Diese besondere Fähigkeit setzt er für das FBI ein, indem er die Sondereinheit Special Tracking Unit (STU) unterstützt. Im aktuellen Fall versucht er, einen Serienmörder zu fassen, der ein gefährliches Katz-und-Mausspiel spielt.

Die Beschreibung dieses Thrillers hat mich sehr neugierig gemacht, weil sie hochinteressant und spannend klang. Auch die erste Leseprobe konnte mich überzeugen, so dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Doch leider konnte mich der weitere Verlauf nicht überzeugen.
Der Schreibstil war grundsätzlich flüssig und gut zu lesen. Doch die Übersetzung empfand ich teils sehr hakelig. Es fing bereits mit dem Klappentext an, in dem von Marcus ‚Steps‘ Craig die Rede ist. Im Buch selbst heißt er jedoch Magnus ‚Schritter‘ Craig. Ok, bei dem Vornamen kann man sich einfach vertun, aber der übersetzte Spitzname Schritter war einfach ein Graus für mich. Hier hätte es sehr gerne bei Steps bleiben können. Diese unschöne Übersetzung ließ mich immer wieder stocken und mit dem Kopf schütteln, wo aber der Autor nichts für kann.
Der Charakter Magnus gefiel mir sehr gut. Er war sehr empathisch und feinfühlig und hat die vielen Opfer nie vergessen. Seine persönliche Zerrissenheit bezüglich seiner Gabe wurde sehr gut und nachvollziehbar transportiert. Auch war er trotz dieser Gabe nicht abgehoben, sondern normal geblieben. Was ich grundsätzlich mochte, waren die Einblicke in sein Privatleben, wodurch ich mir ein gutes Bild von ihm machen konnte.
Auch die weiteren Charaktere hat der Autor sehr gut beschrieben, so dass ich auch von diesen ein gutes Bild hatte und sie mochte oder nicht.
Schritters Gabe, den Schein eines Menschen zu sehen, fand ich unglaublich faszinierend. Er war in der Lage zu erkennen, ob derjenige noch lebt, tot ist oder den Tod eines anderen Menschen zu verantworten hat. Dies empfand ich als neu, so dass mir die Grundidee prima gefallen hat.
Der Autor hat einige Szenen, die nichts mit dem Fall zu tun hatten, teilweise sehr detailliert und ausführlich beschrieben. Das ging leider sehr zu Lasten der Spannung, die dabei entweder nicht aufkam oder dadurch sofort wieder abflachte. Insgesamt war mir die Spannung für einen Thriller nicht genug. Auch die vielen Schauplätze empfand ich teils als unübersichtlich und ich musste hier mehr überlegen.
Was mich dann ziemlich enttäuschte war das Ende. Grundsätzlich stört es mich nicht, wenn ein paar Fragen offen bleiben, doch hier waren es mir viel zu viele Fragen, die nicht beantwortet wurden. Ich hätte mir eindeutig mehr Aufklärung gewünscht. Vielleicht im nächsten Teil?

Dieser Thriller hat mich nicht komplett überzeugt, dennoch würde ich von Magnus gerne noch mehr lesen wollen. Da ich die Idee zu diesem Thriller klasse finde, vergebe ich 3 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Tempo
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 17.03.2018

Nachts, wenn mein Mörder kommt

Nachts, wenn mein Mörder kommt
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Sarah ist eine 28-jährige junge Frau, die nach einem Überfall im Koma liegt. Sie kann sich nicht erinnern, was geschah und sie kann sich auch nicht bewegen oder die Augen öffnen. Aber sie kann alles hören, ...

Sarah ist eine 28-jährige junge Frau, die nach einem Überfall im Koma liegt. Sie kann sich nicht erinnern, was geschah und sie kann sich auch nicht bewegen oder die Augen öffnen. Aber sie kann alles hören, was gesprochen wird. Anhand der Gespräche, die in ihrem Krankenzimmer geführt werden, erfährt sie, dass sie fast ermordet worden wäre. Wer hat sie überfallen und warum? Mit aller Macht versucht sie sich zu erinnern und aufzuwachen.

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen und ich war von Anfang bis Ende gefesselt. Die Autorin hat einen packenden Roman geschrieben, der eine subtile Spannung aufbaut und psychologischen Spielraum schafft.
Der Schreibstil war flüssig und sehr gut verständlich. Die Geschichte wird in vielen kurzen Kapiteln in der Ich-Form erzählt, die sich zwischen Sarah und Kelly abwechseln. Bei den Abschnitten von Sarah sind ihre Gedanken kursiv gehalten, so dass ich ihre Gedanken mit den Gesprächen der Besucher im Krankenzimmer bestens auseinanderhalten konnte.
Die Situation von Sarah war sehr erschreckend. Sie liegt im Koma und bekommt alles mit, was gesprochen wird. Auch was die Ärzte über sie und ihren Zustand sagen und die Hoffnungen, die sie den Freunden und Verwandten geben oder nehmen. Doch sie kann sich nicht bemerkbar machen.
Im Verlauf des Buches erinnert sich Sarah an immer mehr Dinge aus ihrer Kindheit und ihrer heutigen Lebenssituation. Immer mehr Bruchstücke werden klar und ergeben am Ende ein schockierendes Gesamtbild. Das fand ich unglaublich faszinierend.
Doch auch die Kapitel um Kelly fand ich interessant und spannend. Sie und Sarah sind Nachbarinnen und hatten sich angefreundet. Wie tiefgehend die Freundschaft war, zeigte sich im Laufe des Buches. Anfangs war das noch nicht klar, denn die beiden hatten ja schon einen ziemlich großen Altersunterschied. Doch einen Grund musste es ja geben, dass Kelly täglich im Krankenhaus war. Hatte sie vielleicht was mit dem Überfall auf Sarah zu tun? Ich war sehr gespannt. Die Passagen von Kelly sind sprachlich ihrem jugendlichen Alter angepasst und wirkten dadurch sehr realistisch auf mich. Auch bei Kelly hat die Autorin alles langsam und Stück für Stück ans Licht kommen lassen.
Die Idee hat mir sehr gut gefallen, denn für mich war in keinster Weise abzusehen, wohin sich die Geschichte bewegen wird und was der Grund für Sarahs Koma ist. Ich habe mir zwar meine Gedanken gemacht, die ich dann aber immer wieder verwerfen musste, weil ein weiteres Detail ans Licht kam, wodurch alles wieder ganz anders erschien. Das Ende war dann stimmig und hat mich wirklich berührt.

Ein spannender und fesselnder Roman, der mir sehr gut gefiel. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Stumme Wut

Stumme Wut
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Nach einer längeren Zwangspause kehrt DCI Matilda Darke in den Polizeidienst zurück. Doch ihren bisherigen Posten in der Mordkommission soll sie vorerst nicht antreten, stattdessen erhält sie den Auftrag, ...

Nach einer längeren Zwangspause kehrt DCI Matilda Darke in den Polizeidienst zurück. Doch ihren bisherigen Posten in der Mordkommission soll sie vorerst nicht antreten, stattdessen erhält sie den Auftrag, die bisher ungelösten Harkness-Morde, die zwanzig Jahre zurückliegen, aufzuklären. Für Matilda fühlt es sich so an, als wenn sie abgeschoben wird, dennoch macht sie sich an die Ermittlungen. Ein aktuelles Verbrechen weist schnell Verbindungen zu den Harkness-Morden auf, so dass Matilda auch in diesem Fall ermittelt. Kann sie den Täter fassen und somit ihre Kompetenzen beweisen?

Mir hat dieser Kriminalroman sehr gut gefallen. Der leicht verständliche und flüssige Schreibstil ermöglichte mir einen schnellen Einstieg in die Geschichte und hielt mich gefesselt am Buch fest.
DCI Matilda Darke fand ich sehr sympathisch. Was in ihrer Vergangenheit geschah, sowohl privat als auch beruflich, erfährt man als Leser nach und nach. Sie hat einen schweren Verlust zu verkraften und muss mit einem schlimmen Fehler bei ihrem letzten Fall leben. Dass sie damit nur sehr schwer zurecht kam und voller Selbstzweifel war, machte sie menschlich. Ich fand sie insgesamt sehr authentisch und intelligent dargestellt. Ich würde sehr gerne noch weitere Fälle von und mit ihr lesen.
Auch die weiteren Personen wurden prima beschrieben. Besonders gut gelungen fand ich Jonathan Harkness, der Sohn des damals ermordeten Paares, der alles mit angesehen hatte. Er gewann sofort meine Sympathie durch dieses schreckliche Erlebnis und weil er sich seitdem scheinbar in einem Schneckenhaus verkrochen hat. Er tat mir wirklich leid. Dennoch hat der Autor hier gekonnt kleine Unstimmigkeiten und Zweifel gestreut, die mich immer wieder grübeln ließen, wer Jonathan wirklich ist.
Der Fall selbst war sehr gelungen und für mich bis zum überraschenden Ende nicht durchschaubar. Ich hatte viel Spielraum für meine eigenen Spekulationen und kam doch nicht auf den Täter und sein Motiv.
Die Art, wie Matilda an die Auflösung der Fälle heranging, gefiel mir sehr gut. Ich konnte alles gut nachvollziehen und verstehen. Es kamen nach und nach immer weitere Details ans Licht, die dennoch keinen kompletten Durchblick schafften. Parallel musste sie dann auch noch mit Kompetenzgerangel zurecht kommen. Insgesamt sehr gelungen.

Ich kann diesen Kriminalroman sehr empfehlen und würde mich über eine Fortsetzung um DCI Matilda Darke freuen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 08.03.2018

Der Beste küsst zum Schluss

Der Beste küsst zum Schluss
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Der Unternehmer und Outdoor-Experte Aidan ist ein wahrer Weiberheld. Bereits etliche Touristinnen sind in seinem Bett gelandet. Diesen Ruf will er nun loswerden, doch dazu braucht er eine Frau. Da passt ...

Der Unternehmer und Outdoor-Experte Aidan ist ein wahrer Weiberheld. Bereits etliche Touristinnen sind in seinem Bett gelandet. Diesen Ruf will er nun loswerden, doch dazu braucht er eine Frau. Da passt es perfekt, dass Shelby mit einer verrückten Idee auf ihn zukommt: Sie will mit ihm eine Frauen-Männer-Freundschaft aufbauen. So kann Aidan lernen, wie Frauen wirklich ticken und Shelby kann das Vertrauen in die Männer wiedergewinnen. Eine Herausforderung, die Aidan annimmt.

Die Romane von Susan Mallery, insbesondere die Fool´s-Gold-Reihe, sind einfach toll, perfekt geeignet zum Abschalten und Entspannen während schöner Lesestunden.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig, dabei bildhaft und humorvoll. Ich hatte alles bestens vor Augen, auch die Situationen, die Aidan und Shelby gemeinsam erleben.
Aidan und Shelby sind einfach toll und menschlich beschrieben, sehr sympathische Charaktere. Beide haben ihre Päckchen der Vergangenheit zu tragen, lassen sich davon aber nicht unterkriegen. Ich konnte mich in beide sehr gut hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen und sie verstehen.
Die Idee des Experiments fand ich großartig und witzig. Wie es sich entwickeln wird, war zwar vorauszusehen, aber das gehört bei dieser Reihe dazu. Der Weg dahin ist das Ziel.
Ich habe es genossen mitzuerleben, was die beiden während des sechsmonatigen Experiments so alles erlebt haben und wie sie an ihre Grenzen kamen. Durch typische Frauen- und Männeraktivitäten lernten sie das andere Geschlecht immer besser kennen – und sich gegenseitig auch. Kein Wunder, dass es zwischen ihnen gewaltig zu knistern anfing. Die Funken zwischen den beiden flogen bis zu mir auf die Couch.
Neben den humorvollen Szenen gab es aber auch berührende Momente, was die Geschichte prima abgerundet hat.
Was mir ebenfalls gut gefiel, waren die alten Bekannten aus Fool´s Gold, die aus den vorherigen Bänden bekannt waren und die auch in diesem Teil auftauchten.
Es ist wirklich schade, dass diese Reihe nun zu Ende ist. Da ich aber noch nicht alle Teile gelesen habe, kann ich noch mehrmals nach Fool´s Gold zurückkehren.

Dieser humorvolle und romantische Roman hat mich begeistert. Ich vergebe diesem Wohlfühlbuch sehr gerne 5 von 5 Sternen.