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Veröffentlicht am 08.03.2018

Das dunkle Netz

Das dunkle Netz
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Mark Becker bekommt von seinem ehemaligen Kameraden Kai einen Anruf, in dem er ihn um Hilfe bittet. Es sei sehr dringend, denn es gehe um Beweise, mit denen er nicht zur Polizei gehen könne. Als Mark bei ...

Mark Becker bekommt von seinem ehemaligen Kameraden Kai einen Anruf, in dem er ihn um Hilfe bittet. Es sei sehr dringend, denn es gehe um Beweise, mit denen er nicht zur Polizei gehen könne. Als Mark bei Kai ankommt, ist dieser jedoch spurlos verschwunden. Kurze Zeit später wird seine verkohlte Leiche in einem Waldstück bei Stuttgart entdeckt. Die Obduktion ergibt, dass Kai erschossen wurde. Da Mark als Letzter Kontakt zu Kai hatte, wird er von der Kriminalpolizei als Berater angefordert und arbeitet gemeinsam mit Lisa Schäfer an dem Fall.

Dies ist nach „Blutfährte“ der zweite Thriller um Mark Becker, dem Feldjäger bei der Bundeswehr. Auch dieser Thriller hat es bezüglich Spannung und Action wieder in sich, so dass ich ihn regelrecht verschlungen habe.
Der Schreibstil war flüssig und leicht verständlich, so dass ich sofort in die Geschichte eintauchen konnte. Mark und Lisa waren mir direkt wieder präsent. Doch auch ohne Vorkenntnisse ist dieser Thriller problemlos zu lesen.
Die Charaktere wurden anschaulich und authentisch beschrieben. Mark und Lisa sind einfach sympathisch, obwohl sie beide keine einfachen Personen sind. Besonders gelungen fand ich die teils hitzigen Wortgefechte der beiden, bei denen keiner klein beigeben will. Das brachte mich das ein oder andere Mal zum Grinsen, was ein wenig Auflockerung in die Geschichte brachte. Trotz der Kabbeleien war spürbar, dass Mark und Lisa sich gegenseitig schätzen und respektieren.
Von Beginn an wurde die Spannung enorm aufgebaut und durchgängig bis zum Ende gehalten. Es gab keine echte Verschnaufpause, sondern es kam immer wieder etwas Neues, die nächste Wendung, die die Spannung wieder anheizte. Auch bestens beschriebene Actionszenen im passenden Umfang gab es in dieser Geschichte, die mich das Buch nicht mehr beiseitelegen ließen. Ich war total gefesselt von der Geschichte.
Die diversen Begrifflichkeiten und Beschreibungen zeigten deutlich, wie hervorragend die Autorin hier wieder recherchiert hat. Das erzeugte bei mir ein stimmiges und authentisches Gesamtbild.
Das Ende war gelungen und spannend und deutet auf einen weiteren Fall für Mark und Lisa hin, den ich unbedingt lesen muss und dem ich bereits jetzt entgegenfiebere.

Dieser spannende und authentische Thriller erhält von mir eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Unterhaltsam mit frecher Berliner Schnauze

Die Königin von Lankwitz
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Als Bea und Irene, die beide Anfang fünfzig sind, frisch aus dem Gefängnis kommen, überlegen Sie, wovon sie zukünftig leben können. Wer nimmt schon vorbestrafte Frauen ihres Alters. Irene hatte vor acht ...

Als Bea und Irene, die beide Anfang fünfzig sind, frisch aus dem Gefängnis kommen, überlegen Sie, wovon sie zukünftig leben können. Wer nimmt schon vorbestrafte Frauen ihres Alters. Irene hatte vor acht Jahren ihren Ehegatten im Rückwärtsgang erledigt. Sie hat also Erfahrung im Männer-überfahren, so dass die beiden Frauen auf die Idee kommen, sich mit einer Rache-Ich-AG selbstständig zu machen. Gesagt getan machen die beiden sich daran, Kundinnen aufzutun und deren unerträgliche Ehemänner, fiese Chefs oder Rivalen aus dem Weg zu räumen. Doch die Konkurrenz schläft nicht, so dass die beiden sich schon bald mit einer Konkurrenz-Agentur herumärgern müssen. 

Der Schreibstil war angenehm leicht und flüssig und sehr lebendig, so dass sich das Buch sehr zügig lesen ließ. Was wunderbar rübergebracht wurde, war die freche Berliner Kodderschnauze. Der Dialekt passte perfekt in diese Geschichte und machte für mich den Reiz aus. Ich mochte die direkte und offene Art sehr, denn dadurch wirkten die Personen sehr authentisch, ebenso wie die Geschichte. 
Was ich ebenfalls sehr mochte, war der Humor, der manchmal schon ein wenig derb und unter der Gürtellinie war. Aber das mag ich. Natürlich ist es nicht ok, wenn man sich an jemandem rächen will und dieser dann gekonnt mit einem Auto über den Haufen gefahren wird. Aber das war trotzdem sehr witzig zu lesen, denn es war herrlich bildhaft beschrieben. Ich hatte Irene richtig vor Augen, wie sie in ihrem Auto sitzt und die unliebsamen Personen dann geplant und äußerst geschickt rammte. Da musste ich ordentlich grinsen. 
Die Charaktere sind bildhaft und authentisch beschrieben. Von Bea und Irene konnte ich mir ein gutes Bild machen. Und beide fand ich sympathisch und ich mochte sie. 

Ich fand das Buch lustig und unterhaltsam und hatte entspannte Lesestunden. Ein gutes Buch für zwischendurch. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Die Banner von Haven

Die Banner von Haven
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Die Welt von heute existiert nicht mehr und liegt durch Epidemien und Stürme in weiter Vergangenheit. In der neuen Zeit leben die Menschen in Haushalten zusammen. Für diese Gemeinschaften ist genauestens ...

Die Welt von heute existiert nicht mehr und liegt durch Epidemien und Stürme in weiter Vergangenheit. In der neuen Zeit leben die Menschen in Haushalten zusammen. Für diese Gemeinschaften ist genauestens vorgegeben, wie viel sie anbauen, ernten und erwirtschaften dürfen. Und auch die Geburten sind geregelt. Erst wenn ein Haushalt sich einen Banner verdient hat, dürfen sie ein Kind bekommen. Die Ermittler, zu denen auch Enid gehört, müssen Zuwiderhandlungen und Verbrechen aufklären und Strafen verhängen. Und Enid muss nun mit einem Kollegen einen Todesfall aufklären.

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir gut. Der Schreibstil war leicht verständlich und ließ sich zügig lesen.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen Enids Gegenwart mit ihrer Tätigkeit als Ermittlerin, zum anderen ihre Vergangenheit und Jugend, in der sie mit ihrem Freund Dak auf Wanderschaft ging. Dank der Überschriften konnte ich die Zeitsprünge problemlos zuordnen und verstehen. 
Der Todesfall und die dazugehörigen Ermittlungen von Enid fand ich interessant und hier kam Spannung auf. Die Art, wie die Ermittlungen vorgenommen und Puzzleteile gesammelt wurden, erinnerte mich an früher, als noch keine technischen Hilfsmittel zur Verfügung standen. Das fand ich sehr gelungen und lesenswert.
In den Kapiteln mit den Rückblicken begleitet der Leser Enid und ihren Freund Dak bei ihrer Wanderschaft. Dadurch erfährt man viel über die unterschiedlichen Gemeinschaften und lernt Enid besser kennen. Allerdings empfand ich diese Abschnitte manchmal sehr langatmig. Aber ich dachte mir, dass das bestimmt einen Grund hat. Dieser hat sich mir nach Beendigung des Buches allerdings nicht wirklich erschlossen, so dass ich der Meinung bin, dass diese Abschnitte auch hätten kürzer gehalten werden können.
Sehr interessant fand ich die Vision, wie unsere Welt in Zukunft aussehen könnte und wohin unser heutiges Verhalten führen kann. Ich fand es erschreckend, dass in der neuen Welt alles vorgegeben wird, insbesondere wer ein Kind bekommen darf und dass man sich dieses Privileg verdienen muss.
Für meinen Geschmack gab es allerdings zu wenig Einblicke in das neue Leben, insbesondere zu der Frage, wie man sich einen Banner verdienen konnte. Die Banner waren ein zentrales Thema, denn sie kommen in dem Titel des Buches vor und kreisten über jedem Haushalt und jeder Person. Daher hätte ich mir da einfach detaillierte Hintergrundinformationen gewünscht.
Die Charaktere wurden insgesamt gut dargestellt. Allerdings blieb Enid als Hauptprotagonistin sehr blass, so dass ich mit ihr nicht warm wurde und keine richtige Beziehung zu ihr aufbauen konnte.

Ich empfand dieses Buch als ruhige Dystopie mit einem interessanten Kriminalfall. Dennoch konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen, so dass ich 3 von 5 Sternen vergebe. 

Veröffentlicht am 01.03.2018

Black-Angel-Chroniken - Im Zeichen des schwarzen Engels

Black-Angel-Chroniken - Im Zeichen des schwarzen Engels
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Reagans Eltern gehören zu den Black Angels, einer Geheimorganisation für spezielle Missionen. Für Reagan war somit ab Geburt klar, welchen Weg sie einschlagen soll. Aus diesem Grund wurde sie bereits seit ...

Reagans Eltern gehören zu den Black Angels, einer Geheimorganisation für spezielle Missionen. Für Reagan war somit ab Geburt klar, welchen Weg sie einschlagen soll. Aus diesem Grund wurde sie bereits seit frühester Kindheit für die Black Angels ausgebildet. Sie beherrscht tödliche Kampfsportarten und kann perfekt mit einer Waffe umgehen. Doch mit 17 Jahren stellt sie fest, dass es noch eine andere Welt gibt, nämlich die eines „normalen“ Teenagers. Aber bevor sie sich für einen Weg entscheiden kann, zwingen sie brutale Ereignisse zum Handeln.

Dieser Jugendthriller hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig zu lesen, so dass die Seiten nur so dahin flogen. Ich hatte das Buch ratz fatz fertig gelesen.
Die Geschichte ging mit einem sehr spannenden Prolog los, der mich sofort fesselte. Danach wurde es etwas ruhiger und der Leser bekommt einen sehr guten Einblick in Reagan und ihr Leben. Da es sich um einen Jugendroman handelt, fand ich den Teil um sie, ihre Freunde und die Highschool sehr passend. Auch eine Romanze findet hier seinen passenden Platz.
Die Spannung wurde dann wieder aufgebaut und steigerte sich kontinuierlich bis zum großartigen Ende. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Das Ende ist recht offen und in meinem Kopf geistern verschiedene Varianten herum, wie es weiter gehen mag und welche Verbindungen da noch zu Tage befördert werden könnten. Insofern erwarte bzw. erhoffe ich bald einen zweiten Band.
Die Charaktere wurden anschaulich beschrieben und ich konnte mir von ihnen ein gutes Bild machen. Reagan fand ich sehr sympathisch und ich war in der Lage, ihre Gedanken und Gefühle nachzuvollziehen. Ich fand es faszinierend, dass sie als Siebzehnjährige bereits eine solch besondere Kampfausbildung genossen hatte. Allerdings wurde sie unfreiwillig von ihren Eltern in diese Rolle gedrängt. Dass sie diesen vorbestimmten Weg in Frage stellt, erscheint mir völlig normal.
Auch ihren Freund Luke fand ich einfach toll, ein sehr sympathischer Charakter, der Reagan wunderbar unterstützte und ihr Halt gab.

Mir hat dieser spannende Jugendroman prima gefallen und ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Band. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 27.02.2018

Tödliche Fälschung

Tödliche Fälschung
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Eigentlich wollte Kommissar Robert Worschädl mit seiner Frau einen schönen Abend im Linzer Konzerthaus verbringen. Doch dann wird dort einer der Musiker ermordet aufgefunden, erdrosselt mit einer Bratschensaite. ...

Eigentlich wollte Kommissar Robert Worschädl mit seiner Frau einen schönen Abend im Linzer Konzerthaus verbringen. Doch dann wird dort einer der Musiker ermordet aufgefunden, erdrosselt mit einer Bratschensaite. Sehr beliebt war der Musiker nicht, aber reicht das für einen Mord aus? Im Zuge der Ermittlungen stoßen Worschädl und seine Kollegin Sabine Schinagl auf einen gefälschten Fünfzig-Euro-Schein, der sie auf eine ganz andere Spur bringt, worin auch die schöne Cellistin Clara Bianchi verwickelt zu sein scheint.

Dieser Krimi hat mir prima gefallen. Der leichte und flüssig lesbare Schreibstil ermöglichte mir einen super Einstieg in das Buch und die Geschichte. Es ging direkt super spannend los. Der fein gespickte Humor, der sich durch das ganze Buch zieht, brachte mich regelmäßig zum Grinsen und sorgte dafür, dass mein Kopfkino ständig lief.
Die Charaktere sind authentisch und anschaulich beschrieben. Ich hatte von ihnen ein gutes Bild vor Augen.
Besonders Worschädl war sehr sympathisch und charmant, weil er auch Ecken und Kanten hatte. So leidet er zum Beispiel unter Höhenangst, die ihm bei diesem Fall mehrfach die Arbeit erschwerte. Auch seine Art, mit seinem Vorgesetzten umzugehen und diesen dazu zu bringen, seine Meinung zu ändern, fand ich klasse. Er ist kein Ja-Sager, sondern bietet auch Paroli. Sowas mag ich.
Was ich an diesem Buch ebenfalls sehr mochte, waren die Einblicke ins Privatleben sowohl von Worschädl als auch von seiner Kollegin Sabine Schinagl. Das bringt mir die Ermittler immer ein Stück weit näher.
Der Aufbau des Krimis hat mir sehr gut gefallen, allem voran die vielen kürzer gehaltenen Kapitel. Dadurch gab es einen häufigen Wechsel, der Schwung ins Buch brachte ohne zu verwirren.
Auch die verschiedenen Stränge, von denen anfangs nicht klar war, wie diesr zusammengehören, fand ich sehr gelungen. Bis zum Ende war mir einiges nicht klar, was dann aber letztlich aufgelöst wurde. 

Ein unterhaltsamer und scharfsinniger Krimi, der sich zu lesen lohnt. Über eine Fortsetzung um Kommissar Worschädl würde ich mich sehr freuen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.