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Veröffentlicht am 26.12.2019

Wenn Vorurteile dein Leben torpedieren...

Wie du mich siehst
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Das ungewöhnliche Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Von der Autorin hatte ich schon viel gehört, aber bisher noch kein Buch gelesen, weshalb ich mich unvoreingenommen an die Lektüre wagte.

In ...

Das ungewöhnliche Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Von der Autorin hatte ich schon viel gehört, aber bisher noch kein Buch gelesen, weshalb ich mich unvoreingenommen an die Lektüre wagte.

In der Geschichte geht es um Shirin, die gerade in eine neue Stadt gezogen ist. Sie ist schon sehr oft umgezogen und kennt die Vorurteile ihrer Mitschüler, weshalb sie versucht so unauffällig wie möglich zu sein. Doch dann tritt Ocean in ihr Leben und plötzlich ist alles so unfassbar kompliziert. Wie wird sie mit der neuen Situation umgehen? Und was machen die Vorurteile der anderen mit den Betroffenen?

Die Handlung wird uns über Shirin als Ich- Erzählerin nahe gebracht, was dazu führt, dass wir als Leser live miterleben wie sich die erste Liebe anfühlt. Dies hat mir sehr gefallen, da man sich als erwachsener Leser direkt nochmal jünger fühlt. Die Gefühls- und Gedankenwelt von Shirin ist teilweise so intensiv, dass es manchmal nur schwer auszuhalten ist. Zum einen ist sehr hart was sie alles aushalten muss, zum anderen wird man daran erinnert, dass man als Jugendlicher so viel intensiver fühlt und schnell mal alles um sich herum vergisst, wenn man verliebt ist.

Shirin als Figur war mir anfänglich komplett unsympathisch. Sie ist so aggressiv und voller Wut, was ich am Anfang einfach nicht verstanden habe. Fast hat man das Gefühl, dass sie ihre Probleme selbst verursacht. Erst mit der Zeit kann man hinter die Fassade blicken und spürt, dass sie sich einen enormen Schutzpanzer zugelegt hat, um nicht verletzt zu werden. Trotzdem hätte ich sie gern das ein oder andere Mal wachgerüttelt, dass sie doch bitte anders agieren soll als sie es tut.

Ocean ist das komplette Gegenteil von Shirin. Ihn mochte ich auf Anhieb, weil er so offen und ohne Vorurteile ist. Mir gefiel, dass er beharrlich an seinen Zielen festhält und sich nicht von anderen beeinflussen lässt.

Die Thematik Kopftuch wird sehr ansprechend und verständlich erklärt. Ich konnte nachvollziehen warum Shirin sich dafür entschieden hat und trotz der Probleme bei ihrer Wahl bleibt.

Zudem mochte ich es, dass Breakdance eine Rolle spielt. Ich habe mich damit bisher noch nie beschäftigt, fand aber gut wie der Zusammenhalt der Crew ist und was so alles möglich ist bei dieser Tanzform.

Die Sache mit den Vorurteilen und dem Hass hat mich doch sehr bestürzt. Meine Schulzeit war sicher auch nicht leicht, aber so furchtbar wie im Buch beschrieben war es ganz sicher nicht. Besonders schlimm fand ich, dass selbst die Erwachsenen dabei mitmachen.

Fazit: Für mich war dieses Buch sehr augenöffnend, weshalb ich es gern anderen Lesern ans Herz legen möchte. Auch für Erwachsene lesenswert.

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Veröffentlicht am 25.12.2019

Büßet für eure Taten...

Blutmond
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Nachdem ich bereits "Krokodilwächter" mit großer Begeisterung gelesen hatte, wollte ich nun wissen wie es mit Kørner und Werner weitergeht und begann neugierig zu lesen.

Ich finde es im Übrigen schon ...

Nachdem ich bereits "Krokodilwächter" mit großer Begeisterung gelesen hatte, wollte ich nun wissen wie es mit Kørner und Werner weitergeht und begann neugierig zu lesen.

Ich finde es im Übrigen schon sinnvoll, wenn man den ersten Band kennt, ein Muss ist es jedoch nicht.

Der neue Fall spielt in der Modewelt, wo die Schönen und Reichen sich tagtäglich zeigen wie begehrenswert sie sind. Als einer von ihnen unter Qualen stirbt, schickt das unser Ermittlerteam aus der Mordkommission auf den Plan. Woran ist das Opfer gestorben? Und was für Hintergründe hat diese furchtbare Tat?

Der Thriller besticht wieder durch zahlreiche Szenenwechsel, die ich sehr mag, da man so diverse Figuren serviert bekommt, von denen man nicht bei allen weiß wie sie zur Geschichte passen. Zudem sorgt dies für zusätzlich Spannung, da natürlich immer in besonderen Momenten die jeweilige Szene unterbrochen wird.

Sehr ungewöhnlich für mich ist, dass ich mich mit der männlichen Hauptfigur deutlich mehr identifizieren kann als mit der weiblichen. Dies liegt daran, weil Jeppe ähnliches durchgemacht hat wie ich selbst und teilweise ähnlich agiert hat. Ich musste richtig schmunzeln wie er nach der Trennung verreist ist und dort eine deutlich jüngere Partnerin trifft, denn ganz ähnlich erging es mir auch. Da ist man dann auch nicht mehr neidisch auf das Babyglück der anderen. Zudem hat mir hier gut gefallen, dass Jeppe endlich wieder zu sich selbst gefunden hat und sein Leben in vollen Zügen genießt.

Anette hingegen erinnert mich mit ihrer offenen und teilweise plumpen Art sehr stark an eine ehemalige Kollegin, die sich mehr wie ein Mann benahm und damit nicht immer gut ankam. Bei Anette ist dies ja ähnlich. Ehrlich gesagt hatte ich um sie echt Sorge, denn ihre Symptome klangen ja wirklich alles andere als gut. Die Auflösung hat mich dann aber echt gefreut. Sie ist das perfekte Gegenstück zu Jeppe.

Richtig klasse fand ich, dass Gregers und Esther auch wieder eine Rolle spielen, denn damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Richtig schön, dass man hier erfährt wie es mit ihnen weitergeht.

Der Fall an sich fängt bereits mit der ersten Szene gruselig an, wo ich erst einmal schlucken musste. Natürlich gelang es Frau Engberg mich auf die falsche Fährte zu locken, was sonst? Da denkt man endlich zu wissen wer es war und dann kommt es doch wieder anders. Mir hat das gefallen, weil das Miträtseln so noch interessanter war.

Die Auflösung am Ende war überaus schlüssig und nachvollziehbar. Für mich blieb keine Frage offen. Die Figuren sind mir jetzt noch mehr ans Herz gewachsen, so dass ich dem nächsten Fall entgegen sehne.

Fazit: Wer Gänsehaut benötigt und Winter wenigstens in Buchform erleben möchte, der sollte sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen. Spitzenklasse!

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Veröffentlicht am 24.12.2019

Das Leben des Dr. Made...

Mein Leben nach dem Tod
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Da ich Herrn Benecke als besondere Persönlichkeit empfinde, hat mich das Buch sehr interessiert. Ich lese gern mal eine Biografie, wenn sie gut gemacht ist.

Im Buch erfahren wir als interessierte Leser ...

Da ich Herrn Benecke als besondere Persönlichkeit empfinde, hat mich das Buch sehr interessiert. Ich lese gern mal eine Biografie, wenn sie gut gemacht ist.

Im Buch erfahren wir als interessierte Leser natürlich mehr über Mark, angefangen in seiner Kindheit, über die Schulzeit und das Studium, sowie auch seine Arbeit an sich. Dies erfolgt im Buch sehr abwechslungsreich und durchaus unterhaltsam.

Ich habe sehr viel Neues über diese Persönlichkeit gelernt und muss sagen, dass er mir nun noch einmal sympathischer ist als vor der Lektüre.

Ich war bisher der Annahme, dass Dr. Benecke Rechtmediziner ist und dementsprechend Medizin studiert hat. Dass sein Weg aber ganz anders war und studientechnisch auch sehr vielfältig, das empfand ich als sehr interessant.

Ich kann mir nicht vorstellen so einer Tätigkeit nachzugehen und weiß nun auch wieso: zu emotional. Mir hat gut gefallen, dass der Biologe beschreibt wie er seine Arbeit erledigt und wie er die Welt betrachtet. Dadurch wurde schnell klar, dass er die Welt mit anderen Augen betrachtet als beispielsweise ein Durchschnittsbürger.

Über die Fotostrecke in der Mitte des Buches habe ich mich besonders amüsiert. Mir gefällt, dass Mark so absolut gar nicht mit dem Strom schwimmt, sondern einfach sein eigenes Ding macht.

Gut gefallen hat mir außerdem, dass mittendrin immer mal wieder Fallgeschichten eingestreut sind, so dass das Buch keine chronologische Abhandlung seines Lebens ist.

Mir hat das Buch gut gefallen und bis auf einige berufliche Abhandlungen, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte (z.B. Erklärungen zu Tieren und deren Leben) habe ich immer gespannt gelesen. Den Anhang hätte ich zum Beispiel auch nicht gebraucht.

Fazit: Eine interessante Biografie, die mir Mark um einiges näher gebracht hat. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Gelungen!

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Die weiße Rose ist verflucht...

Der Fluch der Rose
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Nachdem ich schon länger kein Buch mehr des Autorenduos gelesen hatte, hatte ich wirklich mal wieder Lust drauf und begann neugierig zu lesen.

In der Geschichte geht es um Johannes und Maria, denen das ...

Nachdem ich schon länger kein Buch mehr des Autorenduos gelesen hatte, hatte ich wirklich mal wieder Lust drauf und begann neugierig zu lesen.

In der Geschichte geht es um Johannes und Maria, denen das Leben übel mitspielt, denn sie werden nicht bei ihren leiblichen Eltern groß. Während Johannes im Kloster aufwächst und zum Priester geweiht wird, gedeiht Maria bei ihrem Ziehvater, einem Fugger. Als die beiden sich begegnen, ist es um sie geschehen, denn ein Blick genügt. Doch darf diese Liebe sein? Vieles spricht dagegen, aber gibt es vielleicht doch einen Weg?

Iny Lorentz führt uns sehr ausführlich in das Leben von Johannes und Maria ein. Wir erleben wie sie aufwachsen und was sie durchmachen müssen. Dies las sich wirklich sehr spannend und man konnte sich alles gut vorstellen. Doch sobald die beiden erwachsen sind, zieht sich die Geschichte etwas. Zudem passiert gerade im Mittelteil nicht so viel was die Handlung so richtig voranbringt.

Maria und Johannes als Hauptfiguren sind natürlich die Lieblinge des Lesers. Man hat sie auf Anhieb gern und hätte gern solche Freunde an seiner Seite. Zudem war ihr Handeln immer komplett nachvollziehbar und ich mochte es sehr wie hilfsbereit sie mit ihrer Umgebung umgehen, selbst wenn sie dadurch einen Nachteil haben.

Die Nebenfigur der Kesslerin und auch den alten Mönch, der Johannes aufzieht, mochte ich sehr. Hier hat man sehr gut gespürt, dass oft das einfache Volk, welches wenig hat, mehr Herz hat und gerne gibt als diejenigen, die in Geld schwimmen.

Bruder Norbert ist nicht nur eine böse Figur, die man am liebsten immer wieder schütteln möchte, sondern nervte mich persönlich auch etwas. Zu oft war die Rede von einer großen Pfründe. Bereits nach den ersten drei Erwähnungen hatte ich verstanden, dass er geld- und machtgierig ist. Zudem fand ich seine sexuellen Gedanken mehr als erschreckend.

Auf den letzten hundertfünfzig Seiten wird es dann aber wieder so richtig spannend und das Autorenpaar zeigt nochmal seine ganze Stärke. Ich hätte mir wirklich sehr gewünscht, dass der Roman komplett so gewesen wäre wie die letzten hundertfünfzig Seiten.

Ich mochte sehr, dass sich am Ende alles zum Positiven wendet und die bösen Akteure ihre gerechte Strafe bekommen. Allerdings hatte ich erwartet, dass wir die Eheschließung von unseren Lieblingen noch miterleben werden. Das war leider nicht der Fall. Auch über deren weiteres Leben erfahren wir leider nichts, weshalb ich mir einen zweiten Band zu diesen Figuren sehr gut vorstellen könnte.

Ansonsten bleibt noch zu erwähnen, dass man sich ein gutes Bild über die Umgebung und auch die Gebräuche der damaligen Zeit machen konnte.

Fazit: Ein solider Roman über die Zeit der Fugger. Ich habe ihn gern gelesen, habe aber schon spannendere Romane von Iny Lorentz gelesen. Für Fans ein Muss, allen anderen Lesern rate ich erstmal zu den älteren Werken.

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Wenn Verführung zur Gefahr wird...

Drei
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Da ich ein Fan von komplizierten Beziehungsgeschichten bin, hat mich dieser Roman sehr gereizt. Ich bekam jedoch etwas gänzlich anderes serviert, was für mich eine Überraschung war.

In der Geschichte ...

Da ich ein Fan von komplizierten Beziehungsgeschichten bin, hat mich dieser Roman sehr gereizt. Ich bekam jedoch etwas gänzlich anderes serviert, was für mich eine Überraschung war.

In der Geschichte geht es um die Frauen Orna, Emilia und Ella, die sich alle auf ein und denselben Mann einlassen. Jede spürt für sich, dass ihr dieser Mann nicht guttut und dennoch können sie nicht die Finger von ihm lassen. Was will er nur von diesen drei Frauen?

Es fällt wirklich ungemein schwer etwas über dieses Buch zu schreiben ohne etwas zu verraten oder die Geschichte gar zu spoilern.

Mich hat am meisten die Handlung um Orna gefesselt, einfach weil ich mich mit ihr am ehesten identifizieren konnte. Ich habe sehr gut nachvollziehen können wie sehr sie als Geschiedene noch an ihrem Mann hängt und es ihr schwer fällt die neue Situation zu akzeptieren, weil ich ähnliches durchgemacht habe.

Gil als männlicher Part ist einfach nur unglaublich und das meine ich im negativen Sinne. Ich konnte kaum fassen wie sehr er des Lügens mächtig ist und sich immer alles so zurechtlegt, dass es für ihn passt. Rücksicht auf andere zu nehmen kennt er nicht, weshalb ich ihn als Figur natürlich so gar nicht mochte.

Ansonsten kann ich jedem nur empfehlen das Buch erst dann zu lesen, wenn man emotional gefestigt ist, denn der Roman ist von der Grundstimmung her ungemein düster, fast schon depressiv.

Nach dieser Lektüre kann ich nur sagen, dass ich deutlich besser aufpasse, wenn ich jemanden kennenlerne und genau in mich hineinhorche, ob mir eine Person gut tut oder nicht.

Fazit: Völlig anders als erwartet und dennoch gut. Ich habe teils vor Staunen mit offenem Mund gelesen und spreche daher gern eine Leseempfehlung aus. Wirklich mal etwas anderes.

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