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Veröffentlicht am 30.05.2018

Ladythriller in gefährlichen Höhen

Höhenrauschsaison
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Meredith Winter ist Autorin beim Sommerburg-Verlag und ich habe von ihr bereits zwei Bücher – Blutroter Frost und Blutpsalm – gelesen. Nun ist ihr neuester Ladythriller „Höhenrauschsaison“ erschienen ...



Meredith Winter ist Autorin beim Sommerburg-Verlag und ich habe von ihr bereits zwei Bücher – Blutroter Frost und Blutpsalm – gelesen. Nun ist ihr neuester Ladythriller „Höhenrauschsaison“ erschienen und er spielt auf den kalten und luftarmen Höhen des Mount Everest.

Im Allgemeinen werden die Kapitel nach Zeitpunkten sortiert dargestellt. In der Ich-Form aus den Perspektiven von Clementine und Alexej wird die Story erläutert. Von Beginn an ist die Atmosphäre verrucht und dennoch angespannt.

Clementine ist sinnlich, sucht nach Liebe, ist aber dennoch verstört sowie irgendwie emotional abgestumpft in manchen Situationen. In anderen Dingen dafür umso leidenschaftlich. Ihr männliche Hauptfigur, der Auftragsmörder Alexej ist ebenso einsam, sinnlich, leidenschaftlich, aber emotional verschlossen, schlagfertig und teilweise seinem Beruf entsprechend grob und kräftig.

Es fällt auf, dass der Schreibstil der Autorin wieder fesselnd, mal rasend, mal stockend ist und zum Nerven zerreißend angespannt eingesetzt wird. Dann gibt sich Meredith Winter mit ihrer Erzählung wieder nachdenklich gefasst und zugleich fast erschreckend locker und leicht bei bizarren oder heiklen Themen – dies ist ein sehr tolles Stilmittel. Die verwendete Sprache ist modern mit starken Impulsen und Metaphern sowie einer starken Vielfalt durch die vielfältige Erzählweise.

Sehr gefasste und tiefgründige Gedankenmonologe treffen auf schon fast subtil eingesetzte Gefühle. Auf ihre Weise setzt die Autorin kokett und dennoch authentisch mit einem Hauch Ironie und Sarkasmus die Emotionen in Szene. In manchen Passagen ist die Erzählung trotz vielen authentischen und hochdramatischen Passagen teilweise etwas schnulzig. Extrem sinnliche sowie erotische Etappen mit eindeutigen Sexszenen, die viel Raum für die eigene Fantasie geben, komme ebenso zum Einsatz wie viel Sarkasmus.

Darüber hinaus ist der Einstieg mitten hinein und gut gewählt. Er macht sofort neugierig. Ebenso finde ich, dass die Erzählung in Ich-Form dem Ganzen eine persönliche Note verleiht. Alles in allem kommt man schnell und gut ins Lesen rein, und lernt die Protagonisten kennen. Es folgen ziemlich schnelle Szenen mit unerwarteten, erschütternden und zugleich faszinierenden Wechseln aufeinander.

Außerdem herrscht teilweise Verwirrung, die durch die Wendungen und Schlagwechsel gestiftet werden, aber im positiven Sinne. Die Blickwinkel werden flüssig abgewechselt, erscheinen stimmig und erfrischend für den Lesefluss. Vor allem endet das Buch mit einem emotionalen Finale, starken Thriller-Elemente, die die Nerven strapazieren, viel Spekulationsfreiraum und dennoch drängend in einem enormen Tempo. Alles in allem wird es nie langweilig und wurde von der Autorin wirklich hervorragend umgesetzt.



Fazit:

Höhenrauschsaison ist ein Abenteuer in den luftarmen und gefährlichen Höhen des Everest mit viel Herz, Mord und Totschlag. Die Autorin Meredith hat es mit ihrem Ladythriller wieder einmal die Brücke zwischen Liebesroman und Thriller zu schlagen. Mit ihrem erfrischend spannenden Schreibstil, zwei tollen Hauptfiguren, unerwarteten Wendungen sowie mit einer Nerven strapazierenden Geschichte konnte die Autorin eindeutig überzeugen.



Höhenrauschsaison erhält von mir 4,5 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Meredith Winter und den Sommerburg-Verlag für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 21.05.2018

Rasanter Fantasyauftakt mit minimalen Schwächen

Elfenspiel (Enchanted 1)
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Jess A. Loup lebt in Bayern und geht gerne auf den Bogenparcours. Außerdem fotografiert sie gerne, wenn sie nicht gerade ihre eigenen magischen Welten erschafft. Enchanted 1 – Elfenspiel ist ihr neuester ...

Jess A. Loup lebt in Bayern und geht gerne auf den Bogenparcours. Außerdem fotografiert sie gerne, wenn sie nicht gerade ihre eigenen magischen Welten erschafft. Enchanted 1 – Elfenspiel ist ihr neuester Auftakt einer Fantasy-Reihe die von Faye und Tyric handelt.
In einer fiktiven Welt der Elfen, Hexen und Menschen spielt die Geschichte und von Beginn an herrscht eine märchenhafte und fantasievolle Atmosphäre. Es ist abwechselnd aus Sicht von Tyric und Faye verfasst. Dadurch man lernt nach und nach beide kennen, bis beide Parallelen zu einer Story werden. Ebenso gibt es auch Zwischenspiele vom Hauptmann sowie vom Kanzler.
Tyric ist Kronprinz der Elfen und gibt er sich nobel gehoben. Zugleich scheint er sehr vorsichtig und gewieft zu sein, da er auf der Flucht ist. Außerdem ist er aber auch leidenschaftlich und zärtlich. Ihm zur Seite steht die blinde Fürstentochter Faye, die belesen, klug, selbstständig und herrisch wirkt, einen unbeugsamen Willen hat, aber dennoch schüchtern und liebevoll ist.
In den fast ebenso starken und eigenen Nebenrollen gibt es den Hauptmann der wie ein Bruder für Tyric ist, konsequent, stark, klug, fürsorglich und loyal sich gibt. Der Kanzler hingegen ist als eindeutiger Bösewicht blutrünstig, sadistisch und nachtragend. Dann gibt es noch Audra, eine Kandidatin, die sehr stark, brutal aber ebenso leidenschaftlich, explosiv sowie impulsiv ist. Die Autorin hat hier eine starke und vielfältige Mischung an Charakteren geschaffen, die die Geschichte durchaus interessant machen.
Die Autorin Jess A. Loup zeichnet sich durch einen extrem rasanten Schreibstil aus, der mit seiner Ausdrucksstärke sowie seiner fesselnden Art überzeugt sowie einheitlich bei allen Perspektiven ist. Einzig die Länge der Sätze sind durch die vorherrschende Leseschnelligkeit zu ausgeweitet und man kommt schnell aus dem Konzept beim Lesen. Die Sprache zeigt sich fast märchenhaft geschwollen, aber dennoch leicht verständlich, gehoben fast nobel und dann wieder rudimentärer.
Ausgiebige Schilderungen der Szene und Handlung sowie Gedankenketten mit enormen Informationsfluss werden mit Vorliebe von Jess A. Loup verwendet. Leider ist dies oft zu viel des Guten und man gerät durch die übertriebene Informationsflut ins Stocken. Ebenso sorgen die gedanklichen und ausgiebigen Monologe etwas für Verwirrung durch ihre Länge und Intensität auf einem verhältnismäßig eher kurzen Zeitraum.
Gefühle, die das Herz klopfen lassen und ein emotionales Chaos, das den Kopf schwirren lässt wechseln sich mit einem von Sarkasmus durchsäten und unterschwelligen sowie permanenten vorhandenen Humor ab. Obgleich zeugt die Erzählung von einer barbarischen Brutalität, von teuflischen Intrigen und einer ebenso sinnlichen Zärtlichkeit. Dadurch wird die Story ziemlich kontrastreich und vielfältig.
Ein flotter Beginn durch Einsatz des Erzählens mitten im Geschehen ermöglicht einen schnellen Einstieg. Es werden ziemlich flott Informationen vermittelt, fast ein bisschen zu rasant, sogleich auch stockt das Lesen, da man alles erst verarbeiten muss. Durch die Perspektiven ist man schnell bei beiden Charakteren mitten drinnen. Die Geschichte zieht sich zuerst, nach kurzer Zeit hat man sich aber eingelesen und die Story fließt dahin. Trotzdem eher langsam.
Erst im zweiten Drittel kommt die Geschichte wirklich voran und wird schneller im Lesefluss. Dramatische Wendungen sind vorhanden aber durch zulange Absätze kommt man nicht richtig weiter. Bedauernswerter Weise ist das Buch ein ewiges Auf und Ab, zwar mit vielen Überraschungen aber etwas fehlender Dynamik. Hingegen kam das Ende dafür wirklich unerwartet und einschneidend.

Fazit:
Enchanted 1 – Elfenspiel ist ein rasanter und ebenso fantasievoller Auftakt der neuen Reihe von Jess A. Loup mit tollen Fantasiewesen wie Elfen und Hexen, wo zwei Welten aufeinanderprallen sowie einem deutlich vorherrschenden emotionalen Chaos, dramatischen Wendungen und einem märchenhaften Schreibstil. Einzig ein Überschuss an Informationen trübt etwas das Lesetempo.

Enchanted 1 – Elfenspiel erhält von mir 3 von 5 Sternen.
(Ein Dank an den Dark Diamonds-Verlag sowie Netgalley.de für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 15.05.2018

Gelungene Märchenadaption mit leichten Schwächen

Das Spiel des dunklen Prinzen
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Ney Sceatcher wurde in der Schweiz geboren und begann im Alter von 9 Jahren zu schreiben. Im Zeilengold-Verlag ist ihre Märchenadaption „Das Spiel des dunklen Prinzen“ erschienen und durch die Agentur ...



Ney Sceatcher wurde in der Schweiz geboren und begann im Alter von 9 Jahren zu schreiben. Im Zeilengold-Verlag ist ihre Märchenadaption „Das Spiel des dunklen Prinzen“ erschienen und durch die Agentur Spread and read wurde mir das Rezensionsexemplar ermöglicht.

Es fällt auf, dass gleich zu Beginn eine Karte zu finden ist, welche einfach aber liebevoll mit schönen spielerischen Details versehen ist. Kurze Überschriften mit oft eindeutigen und mal vagen Andeutungen zur Story geben dem Leser ungefähr eine Idee, wo die Reise hingeht. Außerdem finde ich die Kapitelgestaltung schön und authentisch. Zusätzlich gibt es schöne Ornamenten sowie fantasievollen und originelle Bildern passend zum Geschehen.

In Tarasa einer Fantasiestadt und dem Fantasiereich Sendar spielt die Geschichte. In der dritten Person aus der Erzählerperspektive, als ob jemand aus Buch vorliest und dieses kommentiert, sowie in der Ich-Form aus Taijas Blickwinkel wird die Story erläutert. Beide Perspektiven werden immer abgewechselt, wobei erstere eher kurze Episoden darstellt als Überleitungen, Ausfüller, Kommentator sowie werden auch Geschehnisse außerhalb der Ich-Perspektive angerissen.

Alles in allem ist die Hauptfigur Taija sehr neugierig und mutig. Nach außen hin kommt sie sehr jung rüber, sie ist aber dennoch gescheit und aufmüpfig sowie weiß was sie will. Farrun, der schwarze Prinz ist verrucht, aber edel, gewieft, gelangweilt, intelligent und geschickt in einem. Die weiße Königin hingegen ist kalt und Furcht einflößend, ihr ist es egal, wie es anderen geht. Außerdem scheint sie irgendwie leblos, wütend und hämisch zu sein.

Obgleich ist der Schreibstil der Autorin plätschernd, neugierig machend und locker leicht sowie dennoch spannend und rasch aufbauend, aber dann auch wieder stockend holprig. Die verwendete Sprache ist einfach, aber bauschig wie in Watte verpackt und eindeutig malerisch umschreibend wie im Märchen, sowie dann ebenso schlicht. Gefühle und Gedanken kommen eher subtil und schlicht zum Einsatz, bleiben aber trotzdem authentisch und geradlinig.

Auf eine schillernde Szenenbeschreibung mit Liebe zum Detail sowie Ideenvielfalt legt die Autorin Ney Sceatcher wert. Darüber hinaus kommen fantasievolle und zauberhaft Märchenelemente oft zum Einsatz. Mit Ironie und Sarkasmus ist die Autorin vertraut in der Handhabung.

Insgesamt macht der Prolog neugierig auf das Märchen. Man ist sofort in der Story drinnen und will sofort alle Seiten überfliegen. Nichts desto trotz wird es dann aber leider etwas holprig im Lesefluss, als hätte die Autorin unsanft die Bremse betätigt. Es geht mal hektisch, mal zäh voran, was mit der Zeit mühselig wird, sich darauf einzustellen. Zusätzlich wird beim Erzählen zu weit ausgeholt.

Immer mehr Verwirrung wird gestiftet, mal wir es wirklich gut, mal eher durchschnittlich. Alles in allem mündet das Märchen in ein wirklich gutes Ende, überaus passend.



Fazit:

Das Spiel des dunklen Prinzen ist eine Mischung aus dem Märchen der Eiskönigin und Alice im Wunderland, welches einige Höhen und Tiefen aufweist. Die Autorin Ney Sceatcher überzeugt den Leser durchaus mit ihrem plätschernd neugierig machenden Schreibstil, den vielfältigen Charakteren sowie den herrlich fantasievollen sowie zauberhaften fiktiven Elementen. Leider ist der Lesefluss an sich etwas holprig und die Geschichte nimmt dadurch nie genügend Fahrt aus.



Das Spiel des dunklen Prinzen erhält von mir 3 von 5 Sternen.

(Ein Dank an den Zeilengold-Verlag sowie Spread and Read für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 13.05.2018

Abenteuer voller Magie, Liebe und Fantasywesen

Durch Magie erwacht (Die Magie-Reihe 1)
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Christina M. Fischer stammt aus Deutschland und liebte bereits früh Märchenbücher. Dann zog sie das Genre Fantasy an und sie begann Urban, Dark und Romance Fantasy-Bücher zu verfassen. „Durch Magie erwacht ...

Christina M. Fischer stammt aus Deutschland und liebte bereits früh Märchenbücher. Dann zog sie das Genre Fantasy an und sie begann Urban, Dark und Romance Fantasy-Bücher zu verfassen. „Durch Magie erwacht – Die Magie-Reihe 1“ ist der erste Teil der Reihe rund um der Hexe Mel und ihrem Hexenmeister Ash.
Auf einen Wechsel zwischen locker leichter und spannungsgeladener sowie zauberhafter Stimmung setzt die Autorin. In der Ich-Form aus der Perspektive von Mel sowie in der dritten Person aus der Sicht von Ophelia, Ash, Arran und Percy wird die Story erzählt und setzt auf vielschichtige Eindrücke sowie gibt viele Hintergrundinformationen auf einmal.
Mel ist eine Magiestudentin, weiß was sie will, ist strebsam, ambitioniert, ironisch, vom Pech verfolgt, störrisch, hat ein vorlautes Mundwerk, aber ist ihrem Hexenmeister verfallen. Ash, eben dieser, ist nach außen hin bedrohlich, alles andere als charmant, hat aber etwas an sich, dass ihn selbstbewusst und äußerst attraktiv macht. Er ist sich dessen bewusst, dadurch frech und ungehobelt, aber zu gleich auch sehr empfindsam.
Insgesamt hat Christina M. Fischer einen leichten und zugleich fesselnd prickelnden und erfrischend spritzigen, sowie auch einen ebenso rasanten und aktionsreichen Schreibstil. Es wird auf eine moderne und lockere, beinah jugendliche Sprache verwendet. Die Szenenbeschreibung ist mal detailliert malerisch, dann wieder schlicht dezent. Darüber hinaus werden starke Gedankenmonologe verwendet.
Viele eindrucksvolle Fantasieelemente ermöglichen es der Autorin, dass sie eine eigene fiktive Welt mit zauberhaften Wesen schafft, die neben der „Realen“ existiert. Sie setzt auf viel Ironie und herrlich humorvollen Sarkasmus. Ebenso findet man leidenschaftliche Hitze und starke Emotionen in diesem Buch.
Ziemlich schnell und stimmig lernt man die Hauptprotagonistin und ihr Leben kennen. Nach und nach kommt der Leser in die Story rein und kann sich gut mit dem Erzählstil der Autorin identifizieren. Die Geschichte nimmt danach schnell Fahrt auf. Es wird rasant lebendiger und man fliegt schon durch die ersten Seiten. Manchmal gibt es einen etwas unlogischen Ablauf, der aber kaum der Rede wert ist.
Die drei Blickwinkel verwirren zu keiner Zeit und haben flüssige Übergänge. Bis zum Ende wird eine nervenzermürbende Spannung aufgebaut, es bleibt einem häufiger das Herz stehen und es gibt sehr unerwartete Wendungen mit viel Drama, Fantasie und Magie. Alles in allem endet das Ganze in einem grandiosen und super gelungenen Ende.

Fazit:
Durch Magie erwacht – Die Magie-Reihe 1 ist ein äußert gelungener und fantasievoller Auftakt der Fantasy-Reihe, welche ein Abenteuer voller Magie, faszinierender Kreaturen, Hexen und Elfen darstellt. Die Autorin Christina M. Fischer hat einen sehr erfrisch prickelnden und zugleich rasanten Schreibstil, zwei starke Hauptprotagonisten, eine durch und durch stimmige Geschichte sowie setzt auf viel Drama, Fantasie und Magie.

Durch Magie erwacht erhält von mir 5 von 5 Sternen.
(Ein Dank an den Dark Diamonds-Verlag sowie Netgalley.de für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 10.05.2018

Überzeugende Fortsetzung

Die rogodanischen Schriften / Die rogodanischen Schriften Band 2
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Tim J. Radde ist der Autor von „Die rogodanischen Schriften“, der 1991 geboren ist und unter anderem Kurzgeschichten verfasst. Nun ist sein zweites Buch unter dem Titel „Die rogodanischen Schriften - Bd. ...

Tim J. Radde ist der Autor von „Die rogodanischen Schriften“, der 1991 geboren ist und unter anderem Kurzgeschichten verfasst. Nun ist sein zweites Buch unter dem Titel „Die rogodanischen Schriften - Bd. 2: Verbrannte Erde“ erschienen.
Insgesamt werden die Abschnitte in Tagen nach Jerobina zusammengefasst sowie mit Ortsangaben versehen. In der dritten Person aus Sicht eines Erzählers mit einzelnen Schwenkern zu bestimmten Personen und/oder Szenen wird die Story erläutert.
Der Autor hat einen Schreibstil, der dahinplätschert dahin wie bei einem Geschichtenerzähler – mal fesselnd spannend, mal locker subtil, mal sehr detailliert und informativ. Außerdem ist die Sprache gehoben und dennoch leicht verständlich. Ein starker Fokus wird auf Szenen und Handlung gesetzt, die durch authentisch malerische Erläuterungen und Detailliebe überzeugen.
Gedankenmonologe sind häufig im Gebrauch mit tiefgründigen Hintergründen und Einblicken in Verbindungen. Gefühle werden spärlich und subtil eingesetzt, was aber passend zum maskulinen Erzählstil ist mit viel Brutalität und Aktion.
Was bisher geschah ist als Wiedereinstieg super gewählt, aber fast etwas zu detailliert, da es gewissermaßen das Lesen von Band 1 fast überflüssig macht. Meiner Meinung nach könnte man es etwas kompakter und entspannter machen und es weniger als ein Runterrattern von Informationen sehen. Der Prolog ist spannend und fesselnd, lässt viel Hintergrundwissen einfließen aber auch Ausblicke zu, wohin die Story eventuell führen könnte.
Im Anschluss liest sich die Geschichte etwas zäh und lässt für mich persönlich etwas die Luft raus. Trotzdem sind die Wendungen gut gesetzt und spannend. Es laufen mehrere Geschichten parallel ab mit Verstrebungen aber mit einer dennoch gradlinigen Richtung. Man kommt immer wieder aus dem Lesefluss und kommt ziemlich schwer voran – Schreibstil ist etwas zu detailliert und schleppend.
Öfters resigniert die Handlung und ein Weiterlesen wird mühsam. Schließlich ist das Finale gut gemacht und der Epilog verspricht noch einiges.

Fazit:
Die rogodanischen Schriften - Bd. 2: Verbrannte Erde ist eine über weite Strecken überzeugende Fortsetzung der Reihe von Tim J. Radde. Der Autor hat einen sehr plätschernden, zugleich fesselnden und manchmal zu detaillierten Schreibstil, mehrere parallel ablaufende Geschichten sowie gut gesetzte Wendungen die in vielversprechendes Finale münden.

Die rogodanischen Schriften - Bd. 2: Verbrannte Erde erhält von mir 3 von 5 Sternen.
(Ein Dank an Tim J. Radde für das Rezensionsexemplar.)