Profilbild von nicole_8684

nicole_8684

Lesejury Profi
offline

nicole_8684 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit nicole_8684 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2019

Einfach wunderbar

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse
0

Charlotte, eine viel zu junge schwedische Witwe erbt völlig überraschend eine Buchhandlung in London – von ihrer Tante, der sie vorher nie begegnet ist. Eigentlich möchte sie sich viel lieber in ihre Arbeit ...

Charlotte, eine viel zu junge schwedische Witwe erbt völlig überraschend eine Buchhandlung in London – von ihrer Tante, der sie vorher nie begegnet ist. Eigentlich möchte sie sich viel lieber in ihre Arbeit vergraben und fliegt daher nur schnell nach England, um Haus nebst „Riverside Bookshop“ zu verkaufen. Der Anwalt bringt Charlotte dazu, den Buchladen wenigsten einmal persönlich in Augenschein zu nehmen. Dabei lernt sie die Angestellten Sam und Martinique sowie Autor William und Kater Tennyson kennen und schnell fühlt sie sich mit dem Bookshop eng verbunden. Charlotte beschließt das fast insolvente Geschäft zu retten. Außerdem lüftet sich nach und nach das Geheimnis um ihre Familie und die Frage, warum ausgerechnet sie die Erbin ist. Welche Geheimnisse hat ihre Tante Sara all die Jahre gehütet?

Aufgebaut ist das Buch in zwei Zeitebenen und folglich zwei Handlungssträngen. Sie sind aber gut zu unterscheiden, gekonnt miteinander verbunden und werden Stück für Stück wunderbar zusammen geführt. Dadurch bleibt es immer wieder spannend und am Ende ergibt eine schöne runde Geschichte.

Der Haupterzählstrang dreht sich um Charlotte und ihre Erbschaft im heutigen London. Der Nebenstrang spielt in der Vergangenheit – also Anfang der 1980er – und erzählt von den Schwestern Kristina (Charlottes Mutter) und Sara (Charlottes Tante). Diese fliehen vor ihrem aggressiven Vater nach London und wollen dort einen Neuanfang wagen. Nach einem großen Bruch zwischen den zwei Schwestern geht Kristina zurück nach Schwenden. Nach und nach wird nun das Familiengeheimnis gelüftet.

Der Schreibstil der Autorin Frida Skybäck ist angenehm flüssig und bildhaft. Daher findet man sich schnell in die Handlung und kann gut in die Geschichte eintauchen.
Sprachlich ist es sehr ansprechend geschrieben und Personen, Orte sowie Situationen werden anschaulich detailliert beschrieben. Als Leser kann man sich alles genau vorstellen, man wird bestens unterhalten und trotz der fast 600 Seiten wird es nie langatmig oder gar langweilig.

Die Charaktere wurden sehr liebevoll von der Autorin kreiert. Alle wirken authentisch, detailliert und jeder hat so seine abwechslungsreichen Eigenheiten. Durch kann man als Leser schnell eine Beziehung zu ihnen aufbauen und sich gut in sie hineinversetzen und so manche Handlung nachvollziehen. Selbst die kleineren Nebencharaktere aus der Nachbarschaft bekommen genügen Platz.

„Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse“ ist ein rundum gelungenes Buch und hat mir einige gemütliche Lesestunden bereitet. Sowohl die durchaus realistisch geschilderten Sorgen eines Buchhändlers als auch der Mut zum gewagten Neuanfang und die damit verbunden Hindernisse sind ebenso schöne Seiten der Geschichte wie das Familiengeheimnis an sich.

Absolut empfehlenswert!

Veröffentlicht am 21.08.2019

Empfehlenswerter Jugendroman

One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
0

Die 17-jährige Mailin scheint sich als einzige noch um ihre Schwester Victoria zu kümmern, die im Wachkoma liegt. Nach einigen Problemen findet sich Mailin plötzlich in Lyaskye wieder. Nun steht sie völlig ...

Die 17-jährige Mailin scheint sich als einzige noch um ihre Schwester Victoria zu kümmern, die im Wachkoma liegt. Nach einigen Problemen findet sich Mailin plötzlich in Lyaskye wieder. Nun steht sie völlig neuen Gefahren gegenüber und muss herausfinden, wie sie wieder nach Hause gelangt. Und auch wenn sie Freund findet, die ihr helfen, so bleibt doch die Frage: Wem kann sie trauen und was hat sie mit der Königin zu tun? Denn letztendlich ist nicht so, wie es scheint im fremden Lyaskye.

Man findet wirklich sehr schnell in die Geschichte und baut auf Anhieb Sympathien gegenüber Mailin auf. Es beginnt alles sehr spannend und zieht sich so auch durch die gesamte Geschichte, aber es gibt auch ruhiger Momente. Eine gelungene Mischung. Da zum Schluss nun doch einige Fragen offen geblieben sind, kann man auf den nächsten Teil gespannt sein.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich gut, sehr flüssig und leicht zu lesen.

In diesem Buch geht es auch viel um das Thema „Vertrauen“. Wem kann man glauben und in dieser fremden Welt sein Leben anvertrauen? Oft ist es für den Leser nicht gleich zu erkennen.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Allerdings wurde Mailin für meinen Geschmack etwas zu oft gerettet. Sie sieht sich als starke Person und doch fehlt es ihr doch etwas an Kreativität und Menschenkenntnis um selbstständig wieder in ihre Heimat zu gelangen.

Die Geschichte ist in sich schlüssig und mit Lyaskye hat die Autorin eine fantastische neue Welt kreiert, in der alles anders ist, als man es auf den ersten Blick vermutet.

Ein spannender und gelungener Jugendroman!

Veröffentlicht am 17.08.2019

Das Ende einer liebenswerten Trilogie

Die Braut von Ivy Green
0

Auch ein Jahr später als in Band 2 (also 1821) stehen dem idyllischen Dorf Ivy Hill und seinen sympathischen Bewohnern so manche Veränderungen bevor. Der Bruder von Mercy hat geheiratet. Mercy muss ihre ...

Auch ein Jahr später als in Band 2 (also 1821) stehen dem idyllischen Dorf Ivy Hill und seinen sympathischen Bewohnern so manche Veränderungen bevor. Der Bruder von Mercy hat geheiratet. Mercy muss ihre Schule schließen, ihre hart erkämpfte Selbstständigkeit aufgeben und das Elternhaus für ihren Bruder und seine Familie frei machen. Wie wird es für sie nun weiter gehen? Nimmt sie eine Stelle als Gouvernante an? Auch die Witwe Jane hat vielleicht ihr neues Glück gefunden. Doch dann müsste sie ihr lieb gewonnenes Gasthaus an jemanden verpachten. Wie wird sie sich entscheiden? Und was für ein Geheimnis steckt hinter der geheimnisvollen Schneiderin, die neu im Dorf ist?

Jeder Band der Reihe hat eine der drei Freundinnen Jane, Rachel und Mercy im Fokus. Nun soll sich das Leben von Mercy Grove von Grund auf ändern. Aber natürlich geht die Geschichte ebenso für die anderen Frauen weiter.

„Die Braut von Ivy Green“ ist nun leider der letzte Band der Trilogie rund um die Geschehnisse in Ivy Hill. Sehr gelungen fand ich die gekonnte Einbindung vergangener Geschehnisse, aber ich denke, es ist besser die vorherigen Teile gelesen zu haben. Allerdings kann ich es nur bedingt einschätzen, da ich die Teile chronologisch durchschmökert habe.

Das Cover ist genauso passend gestaltet wie für die beiden Vorgängerbände.
Jetzt, wo alle drei Bände nebeneinander im Regal stehen, finde ich, dass die Buchrücken etwas langweilig wirken. Ein schönes Panorama von Ivy Hill wäre wesentlich dekorativer. Dick genug sind die Bände ja.

Der Schreibstil ist unverändert flüssig und perfekt zu lesen. Auch die Kapitellängen sind wieder angenehm bemessen und die unterschiedlichen Handlungsstränge werden alle im genau richtigen Umfang beleuchtet.

Gekonnt nimmt die Autorin den Leser mit in die Anfänge des 19. Jahrhunderts, zeigt die damaligen Lebensumstände und gesellschaftlichen Bedingungen authentisch auf. Standesunterschiede haben immer noch einen Stellenwert, alleinstehende Frauen können nur schwerlich bestehen und die Gesellschaft erwartet gewisse Verhaltensweisen der Geschlechter.

Der christliche Glaube ist angenehm mit der Geschichte verwoben. Die Gespräche zwischen James und Mercy spiegeln dies sehr schön wieder. Ansonsten schwingt es immer mal wieder ganz unaufdringlich mit. Ich fand es sehr angenehm dosiert und genau an den richtigen punkten eingebunden, mal tiefergehend und mal eher ungezwungen.

Viele Charaktere kennt man bereits von den vorherigen Bänden, daher bestand nun bereits große Sympathie für die (meisten) Bewohner von Ivy Hill. Aber auch auf neue Akteure wird nicht verzichtet. Das lässt es spannend, denn auch diese bringen so manches Geheimnis mit.

Auf fast 500 Seiten hat Julie Klassen erneut eine ideale Mischung aus Gefühl, Tiefsinn, Glaube, Spannung und Historie kreiert. Man kann sich sehr schnell das Dörfchen und seine Einwohner gut vorstellen und durch die detaillierte Schreibweise fühlt man sich gut in die Zeit versetzt.

Kurzum – ein rundum gelungener Abschluss der Trilogie. Ich mag Mehrteiler eher wenig, aber Ivy Hill wird mir fehlen.

Veröffentlicht am 18.07.2019

Aufbruch in eine neue Trilogie

Aufbruch in ein neues Leben
0

Der Auftaktband der neuen Trilogie erzählt von drei Frauen und einem gemeinsamen Ziel – Hebammen werden. Obwohl sie unterschiedlicher wohl kaum sein könnten, freunden sich die drei schnell an; meistern ...

Der Auftaktband der neuen Trilogie erzählt von drei Frauen und einem gemeinsamen Ziel – Hebammen werden. Obwohl sie unterschiedlicher wohl kaum sein könnten, freunden sich die drei schnell an; meistern gemeinsam die alltäglichen Schwierigkeiten, die das Jahr 1917 so mit sich bringt. Luise, Edith und Margot verlieren dabei nie den Optimismus und meistern den steinigen Weg zu ihrem Traumberuf.

Das nostalgische Cover ist wirklich gut gelungen. Man sieht es dem Buch überhaupt nicht an, das es in einer wirklich leidgeplagten und entbehrungsreichen Zeit spielt. Die Farben wirken sehr strahlend und freundlich, laden einen zum Lesen ein. Auch die drei Frauen spiegeln ihre verschiedene Herkunft genau wieder - Dorf, Stadt, reiches Elternhaus.

Dies war mein erstes Buch der Autorin. Ihr Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Man findet sich sehr schnell in die Geschichte und ist gefesselt bis zum Ende.
Sie hat ein hohes Maß an Geschick gezeigt, dem Leser ein Gefühl für diese schwierige Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu geben. Alles wird anschaulich beschrieben und man kann sich die Lebensumstände bildlich vorstellen.

Die Charaktere sind authentisch und haben alle ihre Eigenheiten und Unterschiede. Sie zeigen Ecken und Kanten und wirken trotzdem ungemein sympathisch und lassen den Leser mit allen drei Hauptfiguren mitfühlen.

Die Autorin findet ein gelungenes Gleichgewicht zwischen den Herausforderungen als angehende Hebammen und den Schicksalen und Lebensumständen in dieser harten Zeit.

Ich kann das Buch absolut empfehlen und werde definitiv den zweiten Teil lesen. Bis dieser erscheint, werde ich mir einmal die anderen Bücher der Autorin anschauen.

Veröffentlicht am 08.07.2019

mitreißende Zeitreise

Der Dorn im Auge der Königin
0

England im Jahre 1533. Der Leser wird an den Hof von König Heinrich VIII mitgenommen. Der König ist mittlerweile mit Anne Boleyn verheiratet, seine vorherige Ehefrau Katharina von Aragon wurde bereits ...

England im Jahre 1533. Der Leser wird an den Hof von König Heinrich VIII mitgenommen. Der König ist mittlerweile mit Anne Boleyn verheiratet, seine vorherige Ehefrau Katharina von Aragon wurde bereits ins Exil gezwungen. Die junge Helena Winters wird als Hofdame der Königin zwecks Ehevorbereitung an den Hof geschickt. Leider hat der König höchst persönlich viel zu schnell ein Auge auf Helena geworfen. Die perfekt geplante Zukunft von Helena droht zu scheitern. Ein abenteuerlicher, strapaziöser und langer Weg beginnt für die junge Frau und ihre Familie.

So flink hab ich schon lange kein Buch mehr durch gehabt. Unheimlich schnell ist man von der Story gefesselt, wird mitgerissen und fliegt nur so über die Seiten.

Der Schreibstil ist wirklich toll, es liest sich absolut flüssig und es ist sehr bildhaft und gut verständlich. Die historischen Fakten sind gut eingebunden, überladen die Geschichte aber zu keinem Zeitpunkt.

Sowohl die Kapitelaufteilung als auch die gut ausgewählte Zeitspanne der englischen Geschichte haben mir sehr gefallen.

Die Charakter und die Schauplätze sind passig auswählt. Die Protagonisten wurden authentisch und doch individuell gestaltet, wie alle durch das Buch hinweg verbunden bleiben fand ich absolut gelungen.

Schön, dass der Hauptcharakter mal keine typische Person vom Hofe ist, wie sonst in vielen Romanen, die sich mit dieser Zeit befassen.

Die komplette Geschichte ist spannend geschrieben und hätte ruhig noch länger sein können.

Aber kurzum, das Buch ist einfach durchweg empfehlenswert!


P.S.: Dies war mein erstes Buch der Autorin, definitiv werde ich mir mehr von ihr anschauen. Vielen Dank an Sabine Buxbaum, dass ich dieses tolle Buch lesen durfte.