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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2023

Dystopisch und fesselnd

Memoria
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Harriet hat sich eigentlich so ziemlich mit ihrem tristen Leben an der Armutsgrenze abgefunden, doch dann häufen sich Erinnerungen, die von einer ganz anderen Vergangenheit zeugen, als sie bisher angenommen ...

Harriet hat sich eigentlich so ziemlich mit ihrem tristen Leben an der Armutsgrenze abgefunden, doch dann häufen sich Erinnerungen, die von einer ganz anderen Vergangenheit zeugen, als sie bisher angenommen hat. Wie kann das nur sein? Wird sie nun so verrückt wie ihr Vater? Und was hat es mit den Szenen auf sich, in denen sie selbst brutale Gewalt ausübt? Bei ihren Nachforschungen kommt sie einem grausigen Geheimnis auf die Spur...

Das farbenfrohe Cover zieht die Blicke auf sich, steht jedoch in starkem Kontrast zur düsteren Geschichte. Der abgebildete Waldbrand spielt eine große Rolle und passt gut.

Der Erzählstil ist flüssig und lebendig, man kann sich die Geschehnisse sehr gut vorstellen. Auch die Sprecherin macht eine tolle Arbeit und man lauscht gerne ihrer Stimme. Die Vorstellung, dass die eigene Erinnerung gelöscht beziehungsweise verändert wird, ist gruselig und in der Geschichte gut umgesetzt. Manchmal ist es beim Hörbuch ein bisschen schwer, sich zurechtzufinden, da man erst nach ein paar Sätzen sicher weiß, ob nun die Story fortgeführt wird oder ob Harriet einen Flashback hat. Es kann auch sein, dass dies Absicht ist und der Leser dadurch Harriets Verwirrung und Verzweiflung hautnah miterlebt. Die Aufklärung ist ebenfalls logisch und es bleiben keine Fragen offen.

Ein kurzer und knackiger Thriller, den ich gerne empfehle. 4 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 20.10.2023

Spannend und überraschend anders

Das Nachthaus
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Nach dem Tod seiner Eltern wird der Jugendliche Richard von seinem Onkel und seiner Tante aufgenommen. Diese wohnen jedoch in einer Kleinstadt, in der es ziemlich langweilig ist. Als dann sein Freund Tom ...

Nach dem Tod seiner Eltern wird der Jugendliche Richard von seinem Onkel und seiner Tante aufgenommen. Diese wohnen jedoch in einer Kleinstadt, in der es ziemlich langweilig ist. Als dann sein Freund Tom spurlos verschwindet, gerät natürlich Richard unter Verdacht. Seinen Beteuerungen, unschuldig zu sein, möchte niemand Glauben schenken. Also bleibt ihm nichts anderes übrig, selbst auf die Suche zu gehen. Dabei entdeckt er im dunklen Wald das Nachthaus, das irgendwie äußerst merkwürdig ist...

Das Cover finde ich cool, das strahlend gelbe Nachthaus steht im Fokus und der farbige Buchschnitt ergänzt den Look.

Der Schreibstil von Jo Nesbø ist flüssig und anschaulich, man kann sich die Charaktere und die Umgebung so gut vorstellen, als wäre man selbst am Schauplatz. Von der Leseprobe hatte ich nur die ersten paar Seiten gelesen, deshalb hat mich der Wechsel zu einer Horrorgeschichte kalt erwischt. Aber positiv, denn ich liebe Horrorgeschichten und so konnte ich erst recht nicht mehr aufhören zu lesen. Die grausigen Erlebnisse in der Telefonzelle sind so lebendig beschrieben, dass es für zarte Gemüter vermutlich zu viel des Guten wäre, für mich war es perfekt. Ständig war beim Lesen die Frage im Hinterkopf, ob man Richard als Ich-Erzähler wirklich trauen kann. Die Geschichte ist in drei Teile gegliedert, wobei mir der erste am besten gefallen hat. Der letzte und das Ende waren zwar auch gut, aber nicht ganz nach meinem Geschmack. Jedoch kann ich hier nicht mehr verraten ohne zu spoilern.

Alles in allem ein spannendes Buch mit einem gelungenen Genre-Mix. 4 Sterne

Veröffentlicht am 12.10.2023

Guter Reihenabschluss

Twisted Fate. Wenn Liebe zerstört
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Nach den aufregenden Ereignissen in Band 1 haben Faith und ihre Freunde kaum eine Atempause, da müssen sie schon wieder gemeinsam ihre Kräfte bündeln und versuchen, die finsteren Mächte ein für alle Mal ...

Nach den aufregenden Ereignissen in Band 1 haben Faith und ihre Freunde kaum eine Atempause, da müssen sie schon wieder gemeinsam ihre Kräfte bündeln und versuchen, die finsteren Mächte ein für alle Mal zu schlagen. Doch können sie einander weiterhin trauen?

Das farbenfrohe Cover ist wieder gelungen und ergänzt das des ersten Bandes wunderbar.

Der Erzählstil ist ebenfalls angenehm und auch die Sprecherin hat die Geschichte gut umgesetzt, man konnte ihr auch bei einer schnelleren Geschwindigkeit folgen. Das Buch beginnt spannend, jedoch hätte ich mir zu Beginn ein bisschen mehr Rückschau gewünscht, um den Wiedereinstieg in die Welt zu erleichtern. Insgesamt hat mir der erste Teil besser gefallen, der um einiges fesselnder war. Auch das Drama um das Liebesdreieck war mir leider ein bisschen zu viel. Nichtsdestotrotz gibt es auch hier unerwartete Wendungen und actionreiche Szenen, die wie ein Film vor dem inneren Auge ablaufen.

Alles in allem hat mir die Geschichte gefallen, vor allem die lebhaften und schönen Schilderungen Schottlands. Ich empfehle diese Dilogie gerne und gebe 3 Sterne für den finalen Band.

Veröffentlicht am 10.10.2023

Schwächer als der Vorgänger

Totenlichter
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In seinem zweiten Fall halten den Ermittler Jan Nygård mysteriöse Todesfälle auf Trab. Zunächst ging die Polizei von Selbstmorden aus - doch als mit Blut geschriebene Nachrichten in den Leichnamen gefunden ...

In seinem zweiten Fall halten den Ermittler Jan Nygård mysteriöse Todesfälle auf Trab. Zunächst ging die Polizei von Selbstmorden aus - doch als mit Blut geschriebene Nachrichten in den Leichnamen gefunden werden, wird Jan und der Polizeipsychologin Anna Wasmuth klar, dass nur ein Serienmörder dahinterstecken kann.

Das Cover macht neugierig auf das Buch und passt gut zum Titel.

Der Schreibstil ist wie beim ersten Teil flüssig und die Beschreibungen bringen Leben in die Geschichte. Die Fälle sind zwar beide in sich geschlossen, jedoch empfehle ich, sie dennoch in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da man so die persönlichen Entwicklungen besser nachvollziehen kann. Jan zum Beispiel hat stark an sich gearbeitet und ist sogar noch sympathischer geworden. Die verschiedenen Perspektiven inklusive Täter- und Opfersicht geben einen umfassenden Einblick ins Geschehen. Nach einem fesselnden Beginn flacht die Spannung jedoch ein wenig ab, ich habe viel länger als sonst gebraucht, das Buch fertig zu lesen. Trotz des aufregenden Finales und einigen Wendungen finde ich die Geschichte nicht ganz so rund.

Trotz meiner Kritikpunkte ist es ein gutes Buch und ich gebe 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.09.2023

Gute Erzählung, aber kein Thriller

Die Suche
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Im dritten Band um den Bundesermittler Aaron Falk geht es um die vor einem Jahr verschwundene Kim, die anscheinend ihr Baby unbewacht auf einem Festival zurückgelassen hat. Falk begibt sich erneut auf ...

Im dritten Band um den Bundesermittler Aaron Falk geht es um die vor einem Jahr verschwundene Kim, die anscheinend ihr Baby unbewacht auf einem Festival zurückgelassen hat. Falk begibt sich erneut auf die Suche und schon bald wird ihm klar, dass damals ein schwerwiegender Fehler begangen wurde.

Das Cover macht durch die ungewöhnliche Perspektive auf sich aufmerksam und weckt die Neugier.

Leider verspricht das "Thriller" auf dem Cover etwas, was das Buch nicht halten kann. Denn die Geschichte ist für mich ein Roman mit ein paar Krimi-Elementen, bei dem die Spannung erst so gegen Ende wirklich Fahrt aufnimmt. Daher bin ich ein bisschen enttäuscht, ich habe mehr Thrill erwartet. Der Erzählstil ist dennoch gut, man kann sich alles bildlich vorstellen. Der Sprecher macht einen tollen Job, trotzdem ist die Geschichte durch die vielen Protagonisten und nicht gekennzeichneten Zeitsprünge etwas verwirrend und man muss sich sehr konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren. Da hätte ich das Buch lieber gelesen als gehört. Die Charaktere sind facettenreich und glaubwürdig gezeichnet und die Auflösung ist ebenfalls gelungen.

Alles in allem ein guter Roman, ich würde jedoch empfehlen, ihn lieber zu lesen als zu hören. 3 Sterne