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Veröffentlicht am 23.10.2022

Spannender historischer Krimi

Der Henker von Hamburg
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Sophie Sötjes und ihr Mann Hauke führen eine glückliche Ehe, so scheint es zunächst. Während Hauke alles daran setzt, seinen Beruf erfolgreich auszuführen, soll Sophie sich um ihr Heim und Kind kümmer. ...



Sophie Sötjes und ihr Mann Hauke führen eine glückliche Ehe, so scheint es zunächst. Während Hauke alles daran setzt, seinen Beruf erfolgreich auszuführen, soll Sophie sich um ihr Heim und Kind kümmer. Doch Sophie ist das zu wenig, sie fühlt sich immer mehr nutzlos. Durch einen Zufall lernt sie die Sopranistin Carlotta Francini kennen. Die Frauen freunden sich an und Sophie zeigt ihr die Stadt. Die Frauen ahnen nicht, dass etwas sie miteinander verbindet. Hauke indes hat einen neuen Todesfall aufzuklären. Ein Mann wurde erhängt an einem Baum gefunden. Ein Zettel erklärt diesen für schuldig und es soll nicht bei diesem einen Toten bleiben. Aber was hat die Sopranistin mit all diesem gemeinsam? Denn die Toten kannten Carlotta.

Der neue Fall von Kommissar Hauke Sötje führt die Leser zum Teil in die Welt der Oper. Wie schon in den Vorgängerbänden ist die Handlung spannend aufgebaut. Anja Marschall versteht es, geschickt die Spuren zu legen und den Kommissar langsam den Fall aufklären zu lassen.

Natürlich hat er auch hier wieder etwas Hilfe von seiner Frau. Allerdings hat sich in der Beziehung zwischen Hauke und Sophie etwas verändert. Nicht nur, dass sie jetzt verheiratet sind und ein Kind haben, gerade diese Tatsache macht es für Sophie schwer, ihren rechten Platz an der Seite ihres Mannes zu finden. Die Gefühle der jungen Frau werden eindrucksvoll geschildert und fließen geschickt mit in die Handlung um den Mord mit ein. Sophie ist eine kluge Frau, ich mag ihre Art. Es fällt leicht, mit ihr mitzufühlen und zu verstehen, warum ihr nur der Haushalt und die täglichen Pflichten zu wenig sind.

Auch Hauke Sötje als Kommissar gefällt mir sehr gut. Ich mag seine doch eigentlich ruhige Art, wie er seine Ermittlung führt, auch wenn er manches Mal die Hilfe anderer benötigt, um den Durchblick zubekommen. Ebenfalls finde ich es gut, wie seine Vergangenheit immer mal wieder Einfluss auf sein Handeln nimmt, diese Zusammenhänge werden glaubhaft geschildert. Zudem hat es die Autorin geschickt verstanden, das Privatleben des Kommissars mit der Polizeiarbeit zu verbindet. Der Einblick in das Leben dieser Zeit wird dadurch nachvollziehbar erzählt.

Fazit:

Der nunmehr 5. Fall für Hauke Sötje hat mir wieder gut gefallen. Ich mag diese ruhigen Krimis aus der Feder von Anja Marschall sehr gern. Sie versteht es, einen guten Krimi vor historischer Kulisse zu erzählen. Neben der Aufklärung eines kniffligen Falles wird die Arbeit der Polizei in den 20er-Jahren spannend geschildert. Ebenso wie das Leben in Hamburg dieser Zeit Einfluss auf die Geschichte nimmt. Alles zusammengenommen ergibt einen wunderbaren historischen Krimi. Ich freue mich schon jetzt darauf, hoffentlich bald wieder etwas von Hauke und seiner Sophie zu lesen.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Vor den Toren Wiens……...

Die Totenärztin: Donaunebel
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Fanny Goldmann geht wie gewohnt ihrer Arbeit am gerichtsmedizinischen Institut nach, als sie und ihr Kollege Franz gebeten werden, sich einen Tatort außerhalb Wiens anzusehen. Sie begeben sich an die Donauauen ...

Fanny Goldmann geht wie gewohnt ihrer Arbeit am gerichtsmedizinischen Institut nach, als sie und ihr Kollege Franz gebeten werden, sich einen Tatort außerhalb Wiens anzusehen. Sie begeben sich an die Donauauen und werden mit einem grausamen Tatort konfrontiert. Trotz aller Fälle, die die junge Frau schon bearbeitet hat, hier kommt sie fast an ihre Grenzen, den sie werden mit 6 Leichen konfrontiert, die offenbar grausam gestorben sind, doch eine Todesursache können die zwei so schnell nicht ermitteln. Was ist hier im dunklen Wald vor den Toren Wiens geschehen? Diese Frage geht Fanny nicht mehr aus dem Kopf. Die Suche nach der Wahrheit wird auch für die junge Frau nicht ungefährlich.

„Donaunebel“ ist jetzt schon der dritte Fall für die junge Gerichtsmedizinerin Fanny Goldmann. Ich lese ihre Geschichte sehr gern. Auch der vorliegende Fall hat mich gleich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Wieder so ein Buch, welches ich nicht zur Seite legen konnte und dementsprechend schnell beendet hatte. Der vorliegende Fall war zwar grausam, aber trotzdem sehr spannend. Die historischen Details, die mit einließen durften, waren interessant. René Anour erzählt hier von einer Mordmethode, die leider eine sehr grausame Weiterentwicklung erfahren sollte.

Das Zusammenspiel von Krimi vor historischem Hintergrund und Leben der Protagonisten hat mir wieder gut gefallen. Ich mag die Charaktere und dabei nicht nur Fanny oder ihren Max, auch die Nebenfiguren haben ihre Momente und vervollständigen das Gesamtbild dieser Zeit. Dazu kommt der lockere Erzählstil des Autors, der nicht nur fesselnd seine Geschichte erzählt, sondern auch einiges an Humor einfließen lässt. Manchmal sicherlich auch etwas morbiden Humor, aber ich mag diese Art des Erzählens.

In diesem Fall wird aber nicht nur einfach ein Verbrechen aufgeklärt, man erfährt auch so einiges über die Armut dieser Zeit. Von Menschen, die nichts mehr hatten und verzweifelt um ihr Überleben kämpften. Diese Einblicke fand ich spannend zu lesen. Auch ist „Donaunebel“ ein Fall, der Fanny wieder alles abverlangt und sie an ihre Grenzen bringt. Ich mag die Geschichte von Fanny Goldmann und ihren Freunden. Die Protagonisten dieser Reihe sind zudem lebendig und haben ihre Ecken und Kanten, die sie sympathisch machen. Die Entwicklungen, die alle durchmachen müssen, sind glaubhaft und auch nachvollziehbar. Die Einblicke in die Gerichtsmedizin dieser Zeit sind zudem interessant zu lesen. Mir gefällt diese Mischung aus fiktivem Krimi vor historischem Hintergrund.

Fazit:

Der dritte Teil aus der Reihe „Die Totenärztin“ ist spannend bis zum Schluss und nicht leicht zu durchschauen. Für mich war lange nicht klar, wer hier und vor allem warum gemordet hat. Am Ende bleibt allerdings ein fieser Cliffhanger zurück, der aber auch gleichzeitig die einzelnen Geschichten miteinander verbindet. Ich warte nun ungeduldig auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 08.08.2022

Berührende Familiengeschichte

Findelmädchen
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Schon seit 10 Jahren ist der Krieg vorbei, doch an den Folgen leiden immer noch viele Menschen. Helga ist erst 15 und ihr Bruder Jürgen nur wenig älter als sie. Jetzt im Jahre 1955, finden sie endlich ...



Schon seit 10 Jahren ist der Krieg vorbei, doch an den Folgen leiden immer noch viele Menschen. Helga ist erst 15 und ihr Bruder Jürgen nur wenig älter als sie. Jetzt im Jahre 1955, finden sie endlich den vermissten Vater wieder. Gemeinsam versuchen sie sich ein neues Leben in Köln aufzubauen. Der Vater betreibt ein kleines Büdchen, Jürgen beginnt bei Ford, nur für das aufgeweckte Mädchen scheint es keinen Weg zu geben. Sie soll auf eine Haushaltungsschule, dabei würde sie viel lieber aufs Gymnasium gehen und lernen, aber der Vater verweigert ihr diesen Wunsch. Helga fügt sich in ihr Schicksal. Nur die Frage, was aus ihrer Mutter geworden ist, treibt sie noch immer um.

Der Roman „Findelmädchen“ ist bereits der zweite Roman über die Nachkriegswirren, in denen Lilly Bernstein von den Kindern dieser Zeit erzählt. Den ersten Roman „Trümmermädchen“ habe ich bedauerlicherweise noch nicht gelesen. Ich sage leider, weil mir das aktuelle Buch der Autorin sehr gut gefallen hat. Die Geschichte von Helga und ihrer Familie trifft einen beim Lesen mitten ins Herz. Geschickt erzählt die Autorin aus dem Leben dieser Protagonisten in den 50er-Jahren. Sie lässt dabei nicht nur die Protagonisten lebendig werden, sondern auch das Köln dieser Zeit.

Der Erzählstil ist so ausgelegt, dass ich das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen mochte. Ein echter Page-Turner. Sicherlich nicht die spannendste Geschichte, die ich je gelesen habe, aber doch so warm und mitfühlend, dass ich das Buch nicht zur Seite legen konnte. Die einzelnen Charaktere hat die Autorin lebensecht und glaubhaft geschildert. Sicherlich gab es Momente, wo klar war, wie es weitergehen würde, aber das macht überhaupt nichts, in diesem Fall macht es die Handlung sogar noch glaubwürdiger. Ich konnte sehr gut mit Helga mitfühlen. Zu sehen, wie sie sich ihren Weg erkämpft hat, war angenehm zu lesen.

Zudem hat es die Autorin geschickt verstanden, die Problematik der Zeit mit einzuweben. Helga soll ein Praktikum in einem Waisenhaus machen und mit der Protagonistin gemeinsam erfährt man nun, wie es in solch einem Waisenhaus zugegangen sein könnte. Erschreckend war vor allem, wie mit Kindern umgegangen wurde, die kein Zuhause mehr hatten oder die einfach nicht bei ihren Müttern und Vätern leben durften. Dieses Unrecht hat Lilly Bernstein sehr einfühlsam in Szene gesetzt. Teilweise war es schwer zu lesen, aber gleichzeitig auch so wichtig. Der warme Erzählstil der Autorin trägt mit dazu bei, dass die Geschichte sich so lebensecht anfühlt.

Fazit:

„Findelmädchen“ ist ein berührender Roman aus den 50er-Jahren. Mir hat die Geschichte von Helga, ihrem Bruder Jürgen und von Bärbel sehr gut gefallen. Lilly Bernstein hat es verstanden, den historischen Hintergrund dieser Zeit mit ihrer fiktiven Geschichte zu verweben. Entstanden ist ein Roman über Liebe und Hoffnung, Trauer und Verzeihen.

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Veröffentlicht am 06.08.2022

Keine heiteren Sommerspiele

München 72 - Der Tag, an dem die Spiele stillstanden.
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Die Olympischen Sommerspiele des Jahres 1972 finden in München statt. Überall herrscht große Freude und Aufregung, die Spiele sollen eine fröhliche Stimmung verbreiten. Auch die junge Bogenschützin Angelika ...



Die Olympischen Sommerspiele des Jahres 1972 finden in München statt. Überall herrscht große Freude und Aufregung, die Spiele sollen eine fröhliche Stimmung verbreiten. Auch die junge Bogenschützin Angelika Nowak wird mitgerissen von diesem Gefühl, von Freude und Freiheit. Sie darf für die DDR antreten und fühlt sich glücklich. Roman ist Ringer mit Leidenschaft und tritt für die israelische Mannschaft an. Die jungen Leute lernen sich kennen und schließen Freundschaft. Ihre Tage sind heiter und scheinbar sorglos bis zum Morgen des 5. September. Eine Terrorgruppe nimmt Geiseln und Roman ist einer dieser Geiseln.

„Der Tag, an dem die Spiele stillstanden“, erzählt von einem Sportereignis, welches eigentlich als fröhliche Sommerspiele in die Geschichte eingehen sollte, aber wohl jedem nur noch als Spiele mit einem Terroranschlag im Gedächtnis bleiben wird. Petra Mattfeld schildert die Ereignisse zwar aus der Perspektive von fünf fiktiven Protagonisten, die aber alle ein reales Vorbild vorweisen können. Die Geschichte beginnt mit der Sportlerin aus der DDR, die ihr Glück kaum fassen kann, dabei sein zu dürfen. Sie lernt Roman kennen und beginnen eine Freundschaft. Außerdem wird von einem Journalisten und einem Polizisten erzählt. Der fünfte Charakter schildert die Ereignisse aus Sicht der Attentäter. Als Leser bekommt man so einen guten Einblick, wie die Tage in diesem Jahr verlaufen sein könnten.

Über dieses Attentat selbst habe ich so noch nie etwas gelesen. Ich fand es interessant, die Art und Weise, wie Petra Mattfeld diese Geschichte erzählt, hat mir gut gefallen. Zunächst schildert sie, welche Eindrücke die Sportler von diesem Großereignis hatten. Angelika und Roman wollen die Stadt und die Menschen kennenlernen. Die Probleme, die es für eine Sportlerin aus der DDR mit sich bringt, hat die Autorin geschickt wiedergegeben. Die Gedanken, Sorgen und Ängste von Angelika wurden glaubhaft beleuchtet.

Spannend fand ich auch die Sicht von Manfred Hofmann, er war als Polizist eingeteilt für die Sicherheit auf dem Olympiagelände. Mit ihm ist man hautnah dabei, als es darum geht, die Geiseln in Sicherheit zu bringen. Seine Gedanken und Gefühle wirken authentisch. Mit seiner Hilfe erfährt man so einige Abläufe der Tage. Auch ein junger Journalist ist dabei. Er versucht eine vernünftige Berichterstattung zu machen und muss erkennen, dass nicht immer die Wahrheit entscheidend ist.

Mir hat gut gefallen, dass die Autorin sich dafür entschieden hat, aus fünf unterschiedlichen Perspektiven diese Geschichte zu erzählen. Die Gefühle, Ängste und Hoffnungen hat sie gut dargestellt. Sie hat dabei auch nicht die Seite der Aggressor außer Acht gelassen. Auch wenn es schwerfällt, diese Seite der Ereignisse zu lesen.

In ihrem Nachwort klärt die Autorin darüber auf, was der Wahrheit entspricht oder Fiktion ist. Ein umfangreiches Quellenverzeichnis lädt dazu ein, selbst ein wenig im Internet über die Ereignisse von 1972 nachzulesen.

Fazit:

„München 72. Der Tag, an dem die Spiele stillstanden“, hat mir richtig gut gefallen. Petra Mattfeld hat es verstanden, von diesem Attentat glaubhaft zu berichten. Man konnte mit den Charakteren mitfiebern und hoffen. Auch wenn es zwischendurch vielleicht mal etwas zu emotional wurde, fand ich die Ereignisse doch glaubhaft in Szene gesetzt. Für mich ist es tatsächlich eins der besten Bücher, welches ich von dieser Autorin gelesen habe.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Rundum gelungener erster Teil

Das Tor zur Welt: Träume
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Ava ist auf einem Bauernhof im Alten Land aufgewachsen, doch ihre Familie kennt sie nicht. Nur Erinnerungen sind ihr geblieben und die Hoffnung, die Mutter eines Tages in Amerika wiederzufinden. Für ...



Ava ist auf einem Bauernhof im Alten Land aufgewachsen, doch ihre Familie kennt sie nicht. Nur Erinnerungen sind ihr geblieben und die Hoffnung, die Mutter eines Tages in Amerika wiederzufinden. Für Ava besteht das Leben nur aus harter Arbeit und Entbehrungen. Ihren großen Traum von der Überfahrt übers Meer zur Mutter begleitet sie ständig.
Claire Conrad ist reich und schön und scheint alles im Leben zur Verfügung zu stehen. Doch sie empfindet ihr Leben als langweilig und fad, sie will mehr von der Welt sehen und sich nicht mehr den Regeln der Gesellschaft unterordnen.
In Hamburg brodelt es, hier ist das Tor zur Welt, die Menschen kommen aus aller Herren Länder hier zusammen und wollen doch nur eins, weiter in die Neue Welt. Vor den Toren der Stadt ist eine eigene Stadt entstanden, in dieser Auswandererstadt treffen alle aufeinander, auch die so unterschiedlichen Frauen begegnen sich in der für sie fremden Welt.

Mit ihrem neuen Roman „Das Tor zur Welt-Träume“ erzählt die Autorin Miriam Georg eine Geschichte aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert und Beginn des 20. Jahrhunderts. Schauplatz ist auch hier, wie schon in „Elbleuchten“ und „Elbstürme“ wieder Hamburg und das Umland. Ich mochte schon die ersten Bücher dieser Autorin und so wollte ich natürlich auch dieses Buch lesen. Ich wurde nicht enttäuscht, ich kann sogar sagen, dass mir diese Geschichte etwas besser gefallen hat. Die Autorin hat einen flüssigen Erzählstil und man merkt gar nicht, wie die Seiten dahin fliegen.

Die Geschichte von Ava und Claire wird zunächst getrennt voneinander geschildert. Der erste Teil, der im Jahre 1892 beginnt, ist ganz Ava gewidmet und erzählt davon, wie ihr Leben verlaufen ist und wie sie nach Hamburg gekommen ist. Ihre Geschichte hat mir gut gefallen, auch wenn sie es nicht immer leicht hatte. Ich fand es traurig und berührend mitzuerleben, wie ihr Leben verlaufen ist.

Im zweiten Teil lernt man dann Claire Conrad kennen, die so ein ganz anderes Leben geführt hat. Sie ist zwar eine wohlhabende Tochter aus gutem Haus, wie es immer so schön heißt, aber schnell wird klar, dadurch hat sie es auch nicht immer einfacher. Mir hat gut gefallen, wie Miriam Georg ihre Geschichte erzählt hat und vor allem auch die Probleme der jungen Frauen dieser Epoche geschickt in Szene gesetzt hat. Die Mischung aus einer fiktiven Geschichte mit einem realen historischen Hintergrund ist der Autorin gut gelungen. Sie hat es durchaus geschafft, glaubhaft zu schildern, wie die Frauen dieser Zeit behandelt wurden und wie unfrei sie tatsächlich waren. Es waren die Männer, die das Leben der Frauen bestimmt haben. Mithilfe von Claire ihrer Geschichte, wird dies deutlich geschildert.

Dann beginnt der dritte Teil und erst hier treffen die Frauen eigentlich aufeinander und können so eine Beziehung aufbauen. Ich habe diese Abläufe durchaus glaubhaft empfunden und konnte die Schritte nachvollziehen. Jetzt wird aus der Auswandererstadt erzählt, wie die Menschen dort leben mussten und behandelt wurden. Die Autorin hat es gut verstanden, diese Szenen bildhaft zu schildern. Überhaupt hatte ich während des Lesens ständig Bilder im Kopf, von Hamburg, vom alten Land und auch vom Meer.

In ihrem Nachwort klärt die Autorin zum Ende Fiktion und Wahrheit. Ich finde solche Abschlussworte immer interessant und mag es, wenn sich die Zeit dafür genommen wird.

Fazit:

„Träume“ ist so ein schöner, passender Titel für diese Geschichte. Es sind die Träume für ihr Leben, die diese Frauen am Leben erhalten und sie antreiben, ihren Weg weiterzuverfolgen. Mir hat diese Geschichte gut gefallen und ich freue mich schon, wenn es im Herbst mit dem zweiten Teil weitergeht. So gut wie die vorliegende Geschichte auch war, es gibt leider einige lose Fäden und Handlungsstränge, die noch nicht geklärt sind und mich neugierig zurückgelassen haben.

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