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Veröffentlicht am 16.09.2022

Kay und Via, die Verletzten

Bullauge
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Der Autor Friedrich Ani hat in sein " Bullauge" jede Menge Gedanken seines Protagonisten verpackt.
Aber nur so versteht man die teils politisch angehauchte Handlung .
Der Polizist Kay Oleander, ...

Der Autor Friedrich Ani hat in sein " Bullauge" jede Menge Gedanken seines Protagonisten verpackt.
Aber nur so versteht man die teils politisch angehauchte Handlung .
Der Polizist Kay Oleander, der bei einem Einsatz bei einer Demonstration so unglücklich von einer Flasche getroffen wird, dass er auf einem Auge erblindet,
sitzt nun unglücklich und unzufrieden zu Hause und geht in Gedanken immer wieder die mageren Ermittlungen durch, kommt aber so zu keinem Schluss.
Nachdem Kay jede Menge Zeit zur Verfügung hat, recherchiert er nun für sich und glaubt, fündig zu werden.
In Folge treten einige Nebenfiguren, aber auch noch eine Hauptfigur, die Verdächtige Via Glaser auf und es entwickelt sich eine teils skurrile, teils nachvollziehbare Handlung, in deren Verlauf so etwas wie eine Beziehung zur Verdächtigen entsteht.
Der Autor schafft es wie immer spielend. den Leser mitten in das in Ich-Form geschriebene Geschehen zu ziehen.
Das Ende überrascht sicher jeden, der das Buch liest.
Das Cover könnte nicht besser gewählt sein und lädt zum Zugreifen und Lesen ein.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Altenheim - Kinderheim

Elbpakt
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In ihrem siebenten Elb-Krimi ist die Autorin Nicole Wollschlaeger diesmal mit ihrem Polizisten-Trio auf der Suche nach der Antwort, wem wohl zwei abgehackte Finger fehlen könnten.

Und rund um die Suche ...

In ihrem siebenten Elb-Krimi ist die Autorin Nicole Wollschlaeger diesmal mit ihrem Polizisten-Trio auf der Suche nach der Antwort, wem wohl zwei abgehackte Finger fehlen könnten.

Und rund um die Suche spielt es sich so richtig ab.

Nicht nur der oft hektische, dann wieder Akten - lastige Polizeialltag wird hier unter die Lupe genommen, auch die privaten und persönlichen Beziehungen mit- und untereinander sind humorvoll beschrieben. Und wenn die Thematik so brisant ist, haben alle viel zu recherchieren und sind viel unterewegs.

Der Leser profitiert auf jeden Fall davon, wird bestens unterhalten und auch gefordert, denn die Ermittlungen gehen kreuz und quer.

Der Kreisel auf dem Cover führt in die richtige Richtung.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Wenn Laien ermitteln

Canaria Mortal
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In Daniel Veranos Kanarenkrimi geht es anders herum.

Der Journalist Felix Faber bekommt bei der kanarischen Zeitung La Vida einen Job, eine Wohnung.. und eine Mentorin, und als er sich in seiner neuen ...

In Daniel Veranos Kanarenkrimi geht es anders herum.

Der Journalist Felix Faber bekommt bei der kanarischen Zeitung La Vida einen Job, eine Wohnung.. und eine Mentorin, und als er sich in seiner neuen Arbeitsstätte vorstellt, auch einen Hauch von kanarischer Arbeitsmoral.

Dann passiert etwas Schreckliches, ein junges Mädchen wird tot auf einem Berg gefunden und bald ist klar, das war kein Unfall, obwohl es einigen Leuten besser gefallen hätte.

Das Mädchen war die Freundin des Sohnes des Vorsitzenden einer radikalen Partei, der natürlich solche Anti-Propaganda gar nicht brauchen kann und buchstäblich über Leichen geht.

Aber das und noch einiges anderes findet Felix alles durch eigene Nachforschungen heraus.

Auf 284 spannend geschriebenen Seiten präsentiert der Autor die Kanareninsel von einer Seite, wie sie Touristen eher nicht zu Gesicht bekommen, abgesehen von traumhaft schönen Sonnenuntergängen...

Ein Buch, das man, wenn man begonnen hat, zu lesen, nicht mehr aus der Hand legen will.

Das Cover könnte auch in einem Reiseprospekt bestehen.

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Ein Thriller der Sonderklasse

Das Stahlwerk
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In seinem Debütroman hat sich Christian Priskulla bei der Vorbereitung nicht geschont. Seine Beschreibung, unter welchen Bedingungen es in der Kriegszeit in einem Stahlwerk zugeht, welche Leute dort arbeiten, ...

In seinem Debütroman hat sich Christian Priskulla bei der Vorbereitung nicht geschont. Seine Beschreibung, unter welchen Bedingungen es in der Kriegszeit in einem Stahlwerk zugeht, welche Leute dort arbeiten, was sie antreibt, wer sogar noch dort Gewinne macht, wie man sich gegenseitig behandelt, all das unter dem Druck, bei der kleinsten Verfehlung an die Wand gestellt zu werden, ist einfach perfekt.

Häftlinge, Zwangsarbeiter, Kriegsversehrte, Pensionisten, kaum Fachleute, sie alle sollen das Werk nicht nur am Laufen halten, sie sollen die Produktion noch steigern. Und dann passieren Morde, nicht einer oder zwei, sondern viel mehr.

Der Leiter des Werkes bekommt natürlich einen gewaltigen Rüffel und muß nun vor seiner Absetzung zittern. Die Polizei ist keine große Hilfe. Da kommt ihm ein Zwangsarbeiter, der im Zivilberuf Kriminalbeamter war, gerade recht.

Jarek Kruppa hingegen weiß zuerst nicht, wie ihm geschieht. Der Leiter des Werkschutzes, Paul Schöppke wird bald zu einem guten Freund, der ihn unterstützt, wo immer es geht. Die beiden machen sich auf die Suche nach dem Mörder und nehmen den Leser mit auf eine aufregende Reise durch das Stahlwerk, man meint, dabei zu sein.

Das Cover zeigt ein eindrucksvolles Bild eines Teiles des Stahlwerkes.

Verlag: Cleverprinting

420 Seiten.

Auf der Innenseite des Covers findet man einen Plan, um sich sehr gut vorzustellen, welche Fläche das Werk benötigt, um funktionieren zu können. Als Beigabe fand ich eine Tabakkarte und Tatortfotos.

Wer sich spannende, nicht alltägliche Leseunterhaltung wünscht, sollte hier zugreifen. Das Buch ist auch als Hörbuch erhältlich.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Tränenauslösend

Denk ich an Kiew
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Schon lange habe ich beim Lesen nicht mehr so viele Tränen vergossen.
Zu aufwühlend ist die Thematik des Romans von Erin Litteken.
Zwei Erzählstränge verwickeln den Leser in die Geschichten zweier ...

Schon lange habe ich beim Lesen nicht mehr so viele Tränen vergossen.
Zu aufwühlend ist die Thematik des Romans von Erin Litteken.
Zwei Erzählstränge verwickeln den Leser in die Geschichten zweier Frauen.
Die eine, die ältere, Großmutter Bobby, die ihr Ende nahen fühlt und die jüngere, die Enkelin, die vor Kurzem einen großen persönlichen Verlust erlitten hat.
Bobby, eine gebürtige Ukrainerin lebt in den vererbten Traditionen und Cassie, die Enkelin soll sie nach einem Krankenhausaufenthalt betreuen.
Cassie ist eigentlich Autorin und hat immer davon geträumt, die Lebensgeschichte ihrer Großmutter als Roman zu veröffentlichen, aber diese spricht absolut nicht darüber.
Aber, es gibt ein Tagebuch, wie Cassie eines Tages herausfindet. Das Buch ist allerdings nicht in lateinischer Schrift geschrieben und Cassie kann es nicht lesen. Da tritt Nick, der Sohn einer Freundin von Bobby, der sich ebenfalls um sie kümmert, in Erscheinung. Und er beherrscht die Kunst, diese Schrift zu entziffern.
Kapitel für Kapitel erschließt sich dem Leser eine grausame und doch faszinierende Lebensgeschichte der alten Dame, die wortwörtlich zu Tränen rührt. Es ist einfach unfassbar, was diese Frau mitgemacht hat.
Und mit ihr Millionen von Ukrainern.
Die Geschichte spielt sich um 1930 in der Ukraine und um 2004 in Illinois, USA ab.
Das Cover zeigt symbolisch ein Weizenfeld in der Ukraine.


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