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Veröffentlicht am 25.04.2020

Die Literatur als Schlüssel zu einer anderen Welt

Palast der Miserablen
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Der Palast der Miserablen ist die einzige Zufluchtsstätte von Shams Hussein. Dort trifft er auf gleichgesinnte Literaturliebhaber*innen, welche sich nach Freiheit, Kunst und Kultur sehnen.


Abbas Khider ...

Der Palast der Miserablen ist die einzige Zufluchtsstätte von Shams Hussein. Dort trifft er auf gleichgesinnte Literaturliebhaber*innen, welche sich nach Freiheit, Kunst und Kultur sehnen.


Abbas Khider erzählt detailliert zwischen Shams Kindheit in den Slums von Bagdad und seiner Inhaftierung durch den Überwachungsstaat Saddams…


Der Roman schildert eine ungeschönte Kindheit in Krieg und Armut. Es sind wieder einmal die Coping-Prozesse der Kinder, die mich als Pädagogin faszinieren. Die Art wie sie sich in dieser belastenden und toxischen Umgebung zu recht zu finden und aufwachsen.


Hier spielt die (vor allem, belletristische) Literatur für Shams eine zentrale Rolle. Steht sie doch so sehr im Gegensatz zu dem stark religiösen und politischen Umfeld in dem er aufwächst.


Mir hat „Palast der Miserablen“ unglaublich gut gefallen, auch wenn er mich hilflos und bestürzt zurückgelassen hat.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Zeitloser Klassiker

Der große Gatsby
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"Ich glaube, an meinem ersten Abend in Gatsbys Haus war ich einer der wenigen tatsächlich geladenen Gäste.
Die Leute wurden nicht eingeladen - sie gingen einfach hin.
Sie stiegen in Autos, die sie nach ...

"Ich glaube, an meinem ersten Abend in Gatsbys Haus war ich einer der wenigen tatsächlich geladenen Gäste.
Die Leute wurden nicht eingeladen - sie gingen einfach hin.
Sie stiegen in Autos, die sie nach Long Island hinausbrachten, und irgendwie landetetn sie vor Gatsbys Tür." (F. Scott Fitzgerald, "Der große Gatsby")

So beschreibt Nick Carraway die Mentalität der gehobenen Gesellschaft der 1920er Jahre und steigt so gleich in das Mysterium ein, welches sich um Jay Gatsby gesponnen hat. Dieser veranstaltet, wie im obigen Zitat schon erwähnt, ausschweifende Bälle auf seinem Anwesen mit dem einzigen Ziel seine verloren geglaubte Liebe wieder zu finden.

Der Stil mit dem Fitzgerald die 1920er Jahre zieht die Leser sofort in seinen Bann. Obwohl ich noch nie in New York bzw. Long Island war, habe ich das Gefühl, bereits dort gewesen zu sein.

Die Charaktere wirken in ihrer erhabenen Art und Darstellung, teilweise wie aus einem Austen Roman gegriffen und in eine andere Zeit versetzt.

Eine wunderschöne Ausgabe mit dem Originalcover ist im Kampa Verlag erschienen.
Diese beinhaltet sowohl ein Vorwort von Fitzgerald selbst, als auch ein Nachwort von Daniel Kampa.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Ein Roman über drei Schicksale, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Brilliant geschrieben!

Drei Leben lang
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Drei Leben lang

Eine Geschichte drei „Gestrandeter“ im Kampf mit sich selbst, der Suche nach Halt und die Ohnmacht, wenn man sich plötzlich allein mit der Welt konfrontiert sieht.

Und auf einmal ist ...

Drei Leben lang

Eine Geschichte drei „Gestrandeter“ im Kampf mit sich selbst, der Suche nach Halt und die Ohnmacht, wenn man sich plötzlich allein mit der Welt konfrontiert sieht.

Und auf einmal ist alles anders…

Loosi – Alkoholiker zwischen Abstinenz und Rückfall. Er hat seine vierte Alkoholvergiftung hinter sich und wird in eine Klinik eingeliefert. In einer Gruppentherapie begegnet er einem Mädchen und die Zukunft scheint plötzlich nicht mehr ganz so grau…

Michi - ein durchschnittlicher Teenager, ist mit einem Schlag Vollwaise und versteht die Welt nicht mehr. Von der Jugendfürsorge enttäuscht, fühlt er sich für seine Zukunft, und die seiner kleinen Schwester, verantwortlich und ist damit gnadenlos überfordert...

King – Überflieger in der Clubszene Frankfurts. Dealt mit Drogen und konsumiert selbige. Das führt dazu, dass er sich maßlos selbst überschätzt und alles auf eine Karte setzt. Der Absturz ist vorprogrammiert…

In ihrem Debutroman verwebt die Regisseurin Felicitas Korn drei Schicksale, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dabei bleiben die Leser_innen immer ganz nah an den Figuren. Dies wird ermöglicht, durch den einfühlsamen und ehrlichen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt jedes Einzelnen.

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Veröffentlicht am 03.01.2020

Sprachgewaltiger, dystopischer Roman

Ice Cream Star
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Ice Cream Star ist ein 15-jähriges Mädchen welches in einem zukünftigen US-Amerika aufwächst, in denen es keine Hoffnung auf ein langes Leben gibt. Die Kinder sterben dort mit 19 oder 20 Jahren, an einem ...

Ice Cream Star ist ein 15-jähriges Mädchen welches in einem zukünftigen US-Amerika aufwächst, in denen es keine Hoffnung auf ein langes Leben gibt. Die Kinder sterben dort mit 19 oder 20 Jahren, an einem virusähnlichen Leiden, welches Posies genannt wird.
Mit dieser Krankheit ist nun auch Ice Cream Star’s Bruder Driver infiziert. Im Verlauf des Buchs hofft sie, ihn mit einem schier unerreichbaren Mittel heilen zu können.
Ich möchte gar nicht viel mehr über den Inhalt verraten. Lasst euch einfach auf dieses sprachgewaltige und raue Abenteuer ein und von dieser nonkonformen Heldin, die Ice Cream Star ist, in ihren Bann ziehen.

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Veröffentlicht am 14.09.2018

Feministisch und was dann?

Das weibliche Prinzip
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Greer Kadetsky könnte in vielerlei Hinsicht die absolute Durchschnittsamerikanerin verkörpern. Ihr Plan ist es nach dem Kollege einen normalen Berufsweg einzuschlagen und mit ihrem High School Freund zusammen ...

Greer Kadetsky könnte in vielerlei Hinsicht die absolute Durchschnittsamerikanerin verkörpern. Ihr Plan ist es nach dem Kollege einen normalen Berufsweg einzuschlagen und mit ihrem High School Freund zusammen zu ziehen. Doch als sie eines Abends mit ihrer besten Freundin Zee eine Kollegeveranstaltung der beliebten Feministin Faith Frank besucht, stellt sich bei ihr ein euphorischer Zustand der Begeisterung für Faith ein. Obwohl sich Greer bis dato nicht als Feministin bezeichnet hätte, findet sie schnell Verknüpfungen und Sichtweisen der emanzipierten Lebensweise in ihrer eigenen Agenda wieder.
Von nun an ist es ihr Ziel, eines Tages für Faith Frank zu arbeiten.

Das weibliche Prinzip von Meg Wolitzer ist kein Lehrbuch für den Feminismus des 21. Jahrhunderts aber immerhin topaktuell in seiner Abhandlung.
Der Roman wandelt zwischen zwei elemantaren Themen. Zum einen behandelt Wolitzer ausführlich die Sozialisierung ihrer Charaktere zum Anderen stellt sie die Glorifizierung einzelner Personen sei es auf dem politischen oder popkulturellem Wege.

Im Verlauf werden viele interessante Entwicklungen angeschnitten, gehen jedoch nie zu fachspezifisch in die Tiefe.