Spannende Reise
Goliath-Reihe / Facing GoliathDies war mein erstes Buch der Autorin und eines der wenigen Zombie-Bücher, an das ich mich bisher herangetraut habe (immerhin möchte man bei Zombies ja eher was sehen als lesen^^).
Für die, die mit der ...
Dies war mein erstes Buch der Autorin und eines der wenigen Zombie-Bücher, an das ich mich bisher herangetraut habe (immerhin möchte man bei Zombies ja eher was sehen als lesen^^).
Für die, die mit der Thematik erst mal weniger anfangen können:
Es gibt eine Pandemie, einen tödlichen Virus, Menschen fallen tot um und mancherorts stehen sie aber wieder auf, werden zu Zombies.
Wir reisen in Goliath in verschiedenen Perspektiven durch die Welt, erfahren mehr über die Auswirkungen des Virus‘ und erleben diese hautnah an den Protagonisten Emilia und Mark, die zusammen sind mit den Charakteren Sven und Anna. Wie erwartet versucht die Gruppe, in dieser neuen Weltordnung zu überleben und das ist nicht immer so einfach. Es gibt Geheimnisse und Hürden, die das Überleben erschweren.
Die Figuren fand ich insgesamt gelungen, einzig Mark und sein Suchtproblem haben mich gestört/genervt. Ich finde es zwar durchaus authentisch, alte Alltagsprobleme in diese neue Welt hineinzubringen, aber das Thema an sich mag ich nicht und erinnerte mich z.B. an die Serie Fear the walking dead, in der ich „den Süchtigen“ auch nur anstrengend und nervig fand. Anders als in der Serie waren mir wenigstens die anderen Figuren hier aber sympathisch und ich hoffte, dass sie nicht alle nach und nach sterben würden xD
Was an Goliath besonders ist: Wir merken schnell, dass es keine 0815-Zombieapokalypse ist. Nicht alle Menschen infizieren sich, nicht jeder steht wieder auf, wenn er stirbt. Doch warum ist das so? Das ist die Frage, die uns durchweg beschäftigt. Auch finden wir hier eine neue Bezeichnung, denn in dieser Welt reden wir nicht von Zombies oder Beißern, sondern von Wilden, Kannibalen … Und das Thema Untote ist nicht das zentrale Kernthema der Geschichte, es geht viel um die Menschen, ihre Beziehungen zueinander und ihre Psyche, in dieser neuen Weltordnung zurechtzukommen.
Die Atmosphäre ist düster und gruselig, wie man es als Zombiefan mag. Auch viele Eckpunkte sind wir gewohnt: Es wird ums Überleben gekämpft, wichtige Dinge werden gesucht und gebunkert. Es wird auch blutig, aber nicht zu extrem. Die Figuren sind authentisch und haben Tiefe. Nicht nur Mark kämpft mit seinen inneren Suchtdämonen, auch Emi leidet auf ihre Weise.
Mein Fazit:
Wer die reale Pandemie satt hat und seine Zeit lieber in einer Zombie-Apokalypse in Österreich verbringen will, der ist hier sehr gut aufgehoben. Es gab Parallelen zu Altbekanntem, aber auch Fakten, die sich von dem, was wir zu kennen glauben, abgehoben haben. Es war spannend, düster, blutig und emotional. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 4,5 von 5 Sternen!