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Veröffentlicht am 12.01.2018

Highlight!

Penelope
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Ich habe es tatsächlich in den letzten Wochen geschafft mich darauf einzupendeln, dass jedes dritte Buch, das ich rezensiere, eines aus dem Drachenmond Verlag ist. Es begann mit einer Mischung aus High ...

Ich habe es tatsächlich in den letzten Wochen geschafft mich darauf einzupendeln, dass jedes dritte Buch, das ich rezensiere, eines aus dem Drachenmond Verlag ist. Es begann mit einer Mischung aus High & Urban Fantasy, dann kam eine Dystopie und heute stelle ich euch einen Jugendkrimi/-thriller vor. Für Abwechslung ist also dennoch gesorgt, haha.

Was soll ich sagen? Da war dieser Facebook-Post letzte Woche. „Theresa Sperling signiert im Drachennest. Bestelle JETZT und du bekommst dieses Alpaka gratis…“. Naja, so oder so ähnlich stand das da. Wirklich! Und eigentlich wollte ich ja Penelope: Wolfsköder zum Weihnachtsfest im Drachennest kaufen, aber da wusste ich nicht, ob Theresa da sein wird und weil ich Theresas Signierungen (Signaturen? Widmungen?) so liebe und ich dann doch nicht bis zu Leipziger Buchmesse warten wollte, tippte mein Finger schneller auf „Jetzt bestellen!“ als ich denken konnte. Und es hat sich gelohnt! Nicht nur, dass Theresa wieder wunderbar-herzlich signiert hat, auch das Buch selbst hat es mir absolut angetan und deshalb gibt es dazu nun auch endlich ein paar Infos!
Die junge Penelope hat es geschafft. Nach zwei Jahren intensiver Ausbildung und harten Trainings beginnt sie ihre Tätigkeit als Ermittlerin des GJKs, dem Geheimen Jugendeinsatzkommandos, in Berlin. Doch mit dem ersten Auftrag kommen auch die ersten Probleme, denn ein normales Leben ist in diesem Job kaum möglich. Neben der Schule, einem Kurierjob als Tarnung und dem Aufklären von Gewaltverbrechen an Minderjährigen hat Penelope auch mit sich selbst zu kämpfen. Pubertät, Freundschaften und die erste Liebe lassen sich mit ihren Aufgaben nur schwer in Einklang bringen und als die Schlinge um ihren Hals immer enger wird, kommen ihr ernste Zweifel…

Schon allein das Titelbild hat mich mal wieder in seinen Bann gezogen. Coverdesignerin Marie Graßhoff hat wie gewohnt ganze Arbeit geleistet und der Geschichte ein passendes Kleid verpasst. Ich blieb mit meinem Blick förmlich daran kleben, weil es sich anfühlt, als würde er direkt erwiedert werden. Das macht sofort Lust auf mehr! Und dann gibt es da ja immer mal wieder die Diskussion wie viele Seiten ein Buch braucht, um gut sein zu können. Ich sag es ehrlich, 260 Seiten kamen mir im Vorfeld etwas knapp vor, aber nach dem Lesen kann ich euch beruhigen: es ist gut so, wie es ist!

Theresa beschert uns mit Penelope eine eher spröde Protagonistin. Es brauchte seine Zeit eh ich wirklich mit ihr warm wurde, weil sie doch sehr abgeklärt und erwachsen daherkommt, doch nach und nach erfährt man, warum sie so ist, wie sie ist, was sie in ihrem kurzen Leben bisher alles durchleben musste und natürlich auch, warum das GJK auf sie aufmerksam wurde. Mit der Zeit konnte ich mich immer besser in sie hineinfühlen. Vor allem in ihren schwachen Momenten, in denen die Zweifel die Oberhand gewinnen, hätte ich Penelope so gern in den Arm genommen und sie daran erinnert, was für ein starkes, toughes Mädchen sie ist.

ei den Nebencharakteren war ich ein wenig zwiegespalten. Da ist auf der einen Seite Penelopes Mutter, die mich so wütend gemacht hat, dass ich sie manchmal echt gern an den Schultern gepackt und geschüttelt hätte. Und dann sind da Mo und Kamil und Burcu, von denen ich absolut hingerissen bin. Und dann gibt es da noch den ein oder anderen Charakter, von dem ich nicht weiß, was ich von ihm halten soll. Ihr merkt also schon an dieser Stelle, dass man auf Spannung nicht vergeblich warten muss.

Spannend kommt auch die Tätigkeit beim GJK daher. Ich finde die Idee eines geheimen Jugendeinsatzkommandos nicht nur durchaus realistisch, sondern absolut genial. Theresas Umsetzung, die Organisation und die Tiefe dieser Abteilung haben mich wirklich beeindruckt und ich hoffe so sehr, dass ich mit Penelope noch viele Einsätze erleben werde.

Für mich schließt dieses Buch eine große Lücke. Viele von uns Leseratten sind mit Geschichten, wie denen von den Drei ??? aufgewachsen und irgendwann kommt der Punkt, an dem man mehr möchte als diese Kinderdetektivgeschichten, aber sich für einen Fitzek oder einen Slaughter noch nicht bereit fühlt. Theresa schafft mit dem ersten Teil von Penelope für mich eine wundervolle Brücke und einen großartigen Übergang für ebendiese Altersklasse. Aus diesem Grund hoffe ich sehr, dass ich Penelope noch bei einigen Aufträgen begleiten kann und noch offene Fragen bald eine Antwort finden.

Schlussendlich konnte mich dieser Jugendthriller auch als Fitzek- Fan vollkommen von sich überzeugen. Tolle Charaktere, ein spannender Plot und die eine oder andere überraschnde Wendung haben Penelope: Wolfsköder zu einem meiner Highlights in diesem Jahr werden lassen!

Veröffentlicht am 12.01.2018

Das ganze Leben ist ein Spiel

Caraval
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Das ganze Leben ist ein Spiel und wir sind nur die Kandidaten… nur bei Caraval sieht das anders aus, denn alles, was hier passiert, könnte sich auch auf die Realität auswirken. Einmal im Jahr läd Caraval-Master ...

Das ganze Leben ist ein Spiel und wir sind nur die Kandidaten… nur bei Caraval sieht das anders aus, denn alles, was hier passiert, könnte sich auch auf die Realität auswirken. Einmal im Jahr läd Caraval-Master Legend zu einer fünf Tage andauernden Spielerunde ein. Darsteller und Spieler geben sich gleichermaßen der Illusion und Magie von Caraval hin, aber dieses mal stehen nicht nur Herzenswünsche auf dem Spiel!

Scarlett wünscht sich ein besseres Leben für sich und ihre Schwester Donatella, fernab von ihrem brutalen Vater. Doch als sie plötzlich drei Eintrittskarten für das Spiel Caraval erhält, entscheidet sie sich lieber auf Nummer sicher zu gehen– und wird prompt entführt, denn ihre Schwester und der junge Seefahrer Julian wollen sich die Chance an dem Spiel teilnehmen zu können nicht entgehen lassen. Scar bleibt also nichts anderes übrig, als sich darauf einzulassen, denn mit einem mal steht mehr auf dem Spiel als nur ein bisschen Magie und der Wunsch, den es zu gewinnen gibt…

Seit einiger Zeit steht dieses hübsche Taschenbuch mittlerweile im Regal und dank der zauberhaften Nicci von Trallafittibooks habe ich es endlich von meinem SuB gerettet, denn Nicci und ich haben dieses Buch zusammen gelesen. Mir hat das unheimlich Spaß gemacht und bald wird die nächste Runde Buddyreading eingeläutet!

Kommen wir aber zum Buch und da würde ich gern mit der Protagonistin Scarlett beginnen. Scar hat das Herz am rechten Fleck. Für ihre jüngere Schwester Donatella würde sie praktisch alles geben, seit ihre Mutter die Familie verlassen und ihr Vater sich zum aggressiven Tyrannen entwickelt hat. Doch die Angst vor ihrem Vater lähmt Scarlett auch immer wieder, was mich im Laufe der Geschichte einige Nerven gekostet hat. Selbst in den Momenten, in denen sie sich eigentlich endlich überwindet, wird ihre Furcht im Vorfeld so stark beschrieben, dass diese wieder so präsent ist und man die charakterliche Entwicklung fast nicht wahrnimmt. Ich fand es sehr schade, dass ihre großen und kleinen Erfolge durch das Hervorheben der Angst immer wieder in den Hintergrund rücken. Auch ihre starke Abhängigkeit von ihrer Schwester fand ich teilweise etwas übertrieben. Jede ihrer Handlungen und Entscheidungen werden von dem Gedanken an Donatella beeinflusst. Manchmal kam es mir vor, als wäre Scarlett gar kein eigenständiger Mensch und würde nur mit Tella koexistieren können. Das war in meinen Augen doch schon sehr überspitzt dargestellt. Alles in allem ist Scarlett aber dennoch eine liebenswerte Hauptfigur, die man schnell ins Herz schließen kann und der man eigentlich nur wünscht, endlich selbstständiger zu werden.

Anders als mit Scar musste ich mit Julian und Tella erst warm werden. Tella stellt sich für mich als recht egoistisch dar und mit Julian entwickelte sich erst eine ausgeprägte Hassliebe, eh diese immer mehr zu einer reinen Bookboyfriend-Liebe werden konnte. Der geheimnisvolle Seefahrer vermittelt allen das Gefühl seine eigenen Pläne zu verfolgen, doch die Regeln, die im Spiel gelten, kann man auch auf das Buch beziehen: nichts ist wie es scheint.

Insgesamt fand ich die Story und auch die Stimmung des Buches sehr gelungen. Der Spielaufbau hat mir sehr gut gefallen, alles war stimmig und ansprechend gestaltet, allerdings fehlte mir hier und da die von Scarlett und anderen Charakteren angepriesene Magie des Spiels Caraval. Hier hätte ich mir bei der Ausarbeitung und in den Details ein Fünkchen mehr Trickserei und Magie gewünscht. Diese wurde für mein Verständnis immer nur angerissen, verzauberte mich aber nie so sehr, wie ich es mir gewünscht und vorgestellt hätte.

Dennoch fand ich die Geschichte sehr schön geschrieben, spannend aufgebaut und wirklich unterhaltsam. Vor allem die liebevoll dargestellten Charaktere waren für mich ein wirkliches Highlight. Ich bin sehr gespannt, was da noch so kommt und gebe hiermit einen Lesetipp für Caraval ab.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Winterlich schön!

Das Lied des Eisdrachen
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Die Geschichte um das kleine Mädchen Adara beginnt im härtesten Winter seit Menschengedenken. Jedes Jahr erwartet sie die kalte Jahreszeit voller Vorfreude, denn dann kommt auch endlich ihr Freund: der ...

Die Geschichte um das kleine Mädchen Adara beginnt im härtesten Winter seit Menschengedenken. Jedes Jahr erwartet sie die kalte Jahreszeit voller Vorfreude, denn dann kommt auch endlich ihr Freund: der Eisdrache. Ihn und Adara verbindet eine besondere Beziehung, doch als der Krieg das Land überschattet, wird die Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Die Geschichte um das kleine Mädchen, das nicht lächelt und nicht weint, hat mich sehr berührt. Vor allem das Ende kam für mich sehr überraschend. Geschrieben ist es wie ein Mädchen, nur über die Moral muss man ein wenig nachdenken, denn ganz so offensichtlich ist diese nicht.

Obwohl ich sonst große Schwierigkeiten mit dem Schreibstil von George R. R. Martin habe, kam ich mit dieser Geschichte sehr gut klar. Doch neben der tollen Geschichte haben es mir vor allem die Illustrationen angetan. Nur in Blau gezeichnet, vermitteln sie direkt ein Gefühl von Kälte und Eis und sind unheimlich detailreich und sehr schön anzusehen. Fantasy-Freunde, die sich einfach an einem kurzen, aber schönen Märchen erfreuen wollen, kommen mit diesem kleinen Schätzchen voll auf ihre Kosten!

Veröffentlicht am 12.01.2018

Leider leuchtete ich nicht wirklich

Dein Leuchten
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ch habe dieses Jahr mein ganz persönliches Wintermärchen erlebt, denn es war wie in den Vorstellungen: man verbringt den Tag auf der Couch mit einer warmen Kuscheldecke und Kuschelsocken an den Füßen, ...

ch habe dieses Jahr mein ganz persönliches Wintermärchen erlebt, denn es war wie in den Vorstellungen: man verbringt den Tag auf der Couch mit einer warmen Kuscheldecke und Kuschelsocken an den Füßen, mein Hundekind liegt schnarchend neben mir, auf dem Tisch steht ein frischer, heißer Kakao mit Minimarshmallows und draußen fiel in dicken Flocken der Schnee. Und passend dazu las ich eine Weihnachtsgeschichte. Es wäre perfekt gewesen, gäbe es da nicht ein Manko…

Ich bin eigentlich niemand, der Bücher nur saisonal liest. Oder viel mehr lege ich da keinen großen Wert drauf, dass es zur Jahreszeit passt. Doch dieses Jahr wollte ich das mal probieren und was passt da besser als zur Weihnachtszeit Wintergeschichten zu lesen? Und Dein Leuchten von Jay Asher wartet doch bereits seit August auf seinen Einsatz, wobei ich dieses Buch nun wirklich nicht bei 30°C im Schatten hätte lesen wollen, haha.
Sierras Familie züchtet im Bundesstaat Oregon in den USA Weihnachtsbäume, die sie auf einem Verkaufsplatz in einem Städtchen in Kalifornien verkauft. Seit die 15-Jährige denken kann, verbringt sie die Tage ab Thanksgiving bis Weihnachten dort und liebt die Zeit dort. Natürlich fragt sie sich immer wieder, wie die Vorweihnachtszeit zu Hause wohl verbracht wird, doch in diesem Jahr hat Sierra gar nicht so viel Zeit sich darüber Gedanken zu machen, denn Caleb geht ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf…

Irgendwie fehlen mir für dieses Buch die Worte. Es war das erste, was ich von dem Autor gelesen habe, aber nachdem ich zumindest die Serie Tote Mädchen lügen nicht nach seinem Buch kenne, hatte ich mir etwas Spektakuläreres erhofft. Der Schreibstil ist toll und so liest sich das Buch leicht weg, doch die Story selbst konnte mich nicht packen.

Dass es sich um eine weihnachtliche Liebesgeschichte handelt, war mir natürlich von Vornherein klar. Auf genau die habe ich mich eingestellt und gefreut, aber leider kamen bei mir die beschriebenen Gefühle kaum an. Sierra ist das typische Teenager-Mädchen: aufgeweckt, neugierig, aber auch ein bisschen altklug. Trotzdem ist sie sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Bis Caleb kam, denn ab diesem Punkt geht mir irgendwie jegliches Gefühl für die Protagonistin flöten und das obwohl ich Caleb für sich genommen auch gern mochte. Nur leider hat er deutlich weniger Kanten als Sierra und insgesamt waren wir alle Figuren zu perfekt. Chancen, um es spannender zu gestalten wurden leider verpasst und es tut mir wirklich leid darum, weil ich das Buch so gern richtig mögen wollte, aber vielleicht liegt auch genau darin der Fehler.

Letztendlich konnte mich die Liebesgeschichte der beiden Jugendlichen nicht wirklich packen. Die Story ist vorhersehbar und streckenweise sogar langweilig, wobei es Asher dem Leser durch seinen Schreibstil dennoch leicht macht schnell voran zu kommen. Für mich war es ein netter Zeitvertreib, aber leider nicht mehr, sodass es in der Kategorie Mittelding landet.

Allerdings möchte ich einen Punkt noch positiv erwähnen: das Cover, denn genau das hat mich am meisten überzeugt. Ich mag es mit seinen sanften, pastelligen Farben sehr gern und ich wünschte die Geschichte selbst hätte mir ein so schönes weihnachtliches Gefühl gegeben, wie das Titelbild des Buches es schon allein geschafft hat.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Mehr als gedacht

Bis ans Ende meiner Welt
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Packt die Taschentücher und die Kuscheldecken aus, macht euch Kerzen an und stellt die heiße Schokolade bereit. Ich präsentiere ein Herzschmerzbuch, dass mich kalt erwischt und zutiefst berührt hat!
Mein ...

Packt die Taschentücher und die Kuscheldecken aus, macht euch Kerzen an und stellt die heiße Schokolade bereit. Ich präsentiere ein Herzschmerzbuch, dass mich kalt erwischt und zutiefst berührt hat!
Mein Dank geht an Random House und den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares und ich weise wieder dezent darauf hin, dass dieser Beitrag zwar Spuren von Werbung, aber zu 100% meine eigene Meinung enthält.

Als ich das Buch im Bloggerportal von Random House entdeckte, erhoffte ich mir nichts Großes. Einen seichten Roman für Zwischendurch, der mich ein wenig ablenken, aber nicht zu sehr fordern würde. Natürlich klang der Klappentext interessant und ich freute mich auf die Lesestunden, trotz der ernsten Thematik. Doch das, was ich bekam, war so viel mehr, als ich erwartet hatte. Ich bin immer noch zu Tränen gerührt.

Juliane hat gerade erst erfahren, dass sie unheilbar an Krebs erkrankt ist. Die Diagnose reißt ihr den Boden unter den Füßen weg, denn die junge Frau hatte noch einiges in ihrem mittlerweile festgefahrenen Leben vor. Als sie dann auch noch Lazarus begegnet, steht fest, dass sie zusammen ausreißen werden, denn der traumatisierte Spanier will sich von niemanden, außer Juliane, anfassen lassen. Und damit beginnt für beide das größte Abenteuer ihres Lebens.

Ich muss halt vorweg sagen, dass ich ein Pferdemädchen bin. Schon seit immer eigentlich habe ich mit Pferden zu tun, habe jahrelang Reitunterricht genommen und bin selbst Besitzerin eines Spaniers, wie Lazarus es auch ist. Dementsprechend konnte ich mich in die Pferde liebende Juliane sofort hineinversetzen, als es darum ging das schöne Tier zu retten. Es mag kitschig klingen, aber die Verbindung von zu einem Pferd ist einfach etwas unbeschreiblich Schönes und den Werdegang zwischen den beiden mitzuverfolgen und auch mitfühlen zu können, hat mir manch ein Tränchen in die Augen getrieben.
Mit Juliane selbst hatte ich ein bisschen zu kämpfen. Natürlich ist die Frau todkrank und es geht ihr darum ihre verbleibende Lebenszeit so zu nutzen, wie sie trotz ihres jungen Alters wenigstens auf ihre letzten Wochen erfüllt zurückblicken kann. Doch wenn ich mich in die Situation einer der Personen hineinversetze, die solch einen Abschiedsbrief von ihr bekommt, wäre ich wahrscheinlich doch irgendwie verletzt. Ich bin eben nicht sicher, ob eine Krankheit jedes Verhalten rechtfertigen kann, wobei ich aber auch sagen muss, dass ich– zum Glück!– noch nie in so einer Situation war. Dennoch kommt man auch ins Grübeln, wie man selbst in so einem Moment reagieren würde und ich würde mich wohl eher nicht wie die Protagonistin verhalten.

Und obwohl ich mit Juliane ein paar Schwierigkeiten hatte, war sie mir trotzdem sympathisch. Es ist wie mit Freunden: man muss nicht jede Entscheidung gut heißen und darf auch mal kritisieren, sonst wäre man wohl nicht befreundet. Man genießt trotzdem die schönen Ereignisse miteinander und Emilia Lint versteht es vortrefflich diese Momente wirklich gefühlvoll zu gestalten.

Generell ist der Schreibstil der Autorin wirklich toll. Der Roman liest sich weg wie nichts, weil man durch den leichten, schwungvollen Schreibstil trotz der ernsten Thematik richtig durch das Buch fliegen kann. Man hat in vielen Momenten direkt Bilder im Kopf und fühlt sehr mit Juliane mit. Mir erging das vor allem in den Momenten so, wenn sie von Lazarus berichtete, denn die Beziehung zwischen ihr und dem Pferd konnte ich fast selbst spüren und erinnerte mich an mein eigenes Schätzchen.

Für mich ist Bis ans Ende meiner Welt ein absoluter Lesetipp! Ich habe es verschlungen und konnte wundervoll in der Geschichte aufgehen. Achtung, unbedingt Taschentücher bereitlegen bei Lesen! Nicht nur Pferdemädels werden von dieser gefühlvollen Lektüre begeistert sein.