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Veröffentlicht am 05.05.2023

Süperküche mit süüüüper Kochbuch!

Meine Süperküche
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Die türkische Küche bietet deutlich mehr, als es an der Dönerbude nebenan gibt – das war vorher schon klar, aber viel vielfältig sie ist, hat mich dann doch noch einmal positiv überrascht. Besonders gelungen ...

Die türkische Küche bietet deutlich mehr, als es an der Dönerbude nebenan gibt – das war vorher schon klar, aber viel vielfältig sie ist, hat mich dann doch noch einmal positiv überrascht. Besonders gelungen finde ich, dass die Gerichte auch einen deutschen Touch haben. Die Ankündigung: „Das Beste aus zwei Heimaten“ ist in diesem Fall nicht nur ein vollmundiges Versprechen, sondern ein Fakt.

Vorspeisen, Suppen, Hauptgerichte und Nachspeisen hält das Buch bereit – also alles von einem schnellen, kleinen Gericht bis zu einem opulenten Mahl. „Vielfalt auf dem Tisch – Diversität im Magen“ ist das Stichwort und los geht´s! Die Rezepte sind allesamt sehr übersichtlich dargestellt. Eine Spalte mit den Zutaten, eine mit der bei allen getesteten Rezepten sehr guten und leicht nachvollziehbaren Anleitung. Zudem gibt es neben einem tollen Foto des Ergebnisses auch direkt per Symbol Infos zu vegetarischen, veganen oder auch glutenfreien Rezepten. Auch die Kochdauer und Personenanzahl sind angegeben und bei uns hat das ziemlich gut gepasst. Häufig gibt es noch „Mamas Tipp“, mit dem das Gericht noch einen extra Kick bekommt oder Tipps, wie z.B. das Verwenden von gehackten Tomaten, wenn es gerade keine frischen gibt. In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass die Zutaten nicht so exotisch sind und recht gut zu bekommen sind.

Kaum hatte ich das Buch aufgeschlagen, musste ich auch direkt die ersten Dinge nachmachen. So köstlichen Zaziki hatte ich bisher wirklich noch nirgends. Mein Mann liebt weiße Bohnen, während ich normal nicht so davon zu begeistern bin, aber der Weiße-Bohnen-Salat hat selbst mich überzeugt (hier ist zum Beispiel auch die Quellzeit für die Bohnen mit angegeben – finde ich gut, denn der Laie wüsste vielleicht nicht, dass die „Arbeit“ einen Tag früher anfangen muss). Bisher dachte ich auch, dass mein Karottensalat schon unschlagbar gut ist – Meltem hat mich eines Besseren belehrt, auch wenn ich bei der Knoblauchmenge schon ins Grübeln geraten bin – hat aber richtig gut geschmeckt. Zu den Salaten habe ich dann noch das Türkische Käsegebäck gebacken – schon hatten wir ein richtig tolles Essen.

Kurze Zeit später war dann der Spinatauflauf dran – bei uns mit TK-Ware, war aber wie in der Zutatenliste angegeben kein Problem, einzig der volle Bauch danach war nicht ohne. Und ich könnte noch so einiges aufzählen, denn auch die fleischigen Rezepte haben beispielsweise überzeugt, aber ich springe direkt zu den Apfeltaschen. Sehr lecker, aber hier ist beispielsweise noch erwähnenswert, dass eine bebilderte Anleitung zum Anleitung zum Backen enthalten ist, damit die Form auch schön wird – also auch für Anfänger empfehlenswert. Leicht sind auch die Möhren-Keks-Pralinen zu machen – und die für mich zunächst bisschen seltsam anmutende Kombi ist einfach ein Genuss.

Klassiker und weniger bekanntes sind in diesem Buch zu finden und ich bin fast schon sicher, dass „Mama Meleks Gesundheitsgemüsesuppe“ mir einen Infekt quasi weggezaubert hat – und das in süüüüüüüüper lecker.

Also, unter dem Strich muss ich einfach gestehen, dass ich absoluter Fan des Buches bin und es sehr gerne weiterempfehle. Ob man Meltem kennt und/oder schätzt ist dabei völlig unwichtig, denn auf die Rezepte kommt es an und die kommen tatsächlich direkt aus der „Süperküche“.

Veröffentlicht am 03.04.2023

Man sieht mit anderen Augen

Lebendige Nacht
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Die Nacht ist schon irgendwie faszinierend, sie zieht einen einerseits an, andererseits möchte man vielleicht auch nicht ganz allein umhergehen, denn dort raschelt was, da knackt ein Zweig unter (wessen?) ...

Die Nacht ist schon irgendwie faszinierend, sie zieht einen einerseits an, andererseits möchte man vielleicht auch nicht ganz allein umhergehen, denn dort raschelt was, da knackt ein Zweig unter (wessen?) Füßen – wir sehen und hören einfach ein wenig zu schlecht, um uns nachts sicher zu fühlen. Warum das so ist und wie es die Tiere der Nacht anders machen – genau das ist ein Aspekt dieses sehr gut verständlichen und nachvollziehbaren Buches. Man muss kein Biologe sein, sondern einfach nur interessiert und dann klappt es auch mit diesem Buch, denn die Autorin macht es dem Leser leicht. Sie verbindet spannende oder auch mal lustige Fakten mit ihren eigenen Erfahrungen, lässt den Leser gefühlt hautnah mit und bringt aber auch Fachbegriffe ein – jedoch so erklärt, dass es wirklich jeder verstehen sollte.

Schon ihr Buch „Von Füchsen und Menschen“ hatte mich begeistert, darum war ich hier auch sehr gespannt, welche Abenteuer wir durch die Augen der Autorin miterleben dürfen und es hat sich echt gelohnt. Auch die Auswahl der Tiere, die sie näher vorgestellt hat (klassisch beispielsweise die Fledermaus, aber auch den Waschbären). Dabei beschränkt sie sich aber nicht nur auf unsere heimische Flora und Fauna, sondern blickt sich auch mal weltweit um – ich denke kaum ein Leser kann sich danach das Googlen verkneifen.

Und dann gibt es natürlich noch den Aspekt der Umweltverschmutzung – im Falle der nachtaktiven Tiere bedeutet das auch Lichtverschmutzung. Das es sie gibt war mir auch als Landei klar, wie extrem sie ist, habe ich gerade erst zufällig in Nähe eines Flughafens entdeckt. Ohne Buch hätte ich es wahrscheinlich nicht einmal so richtig wahrgenommen, aber mit dem ganzen Hintergrundwissen sieht man selbst eine kleine Gartenleuchte noch einmal mit ganz anderen Augen…

Schade fand ich, dass es nur sehr wenige Bilder gab, auch die Fun Facts, die bei ihrem ersten Buch schon klasse waren, zündeten hier nicht so richtig bei mir. Dennoch empfehle ich dieses Buch sehr gerne weiter und ich hoffe, dass die Biologin bald wieder ein Buch schreibt. Thema ist egal – ich bin dabei!

Veröffentlicht am 30.03.2023

Wieder im Aufwärtstrend

Die letzte Lügnerin
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Wie dreckig das Politikgeschäft sein kann zeigt sich schnell in diesem Buch. Ein Video, das den Berliner Bausenator ganz schlecht aussehen lässt, wird veröffentlicht und schlägt enorm hohe Wellen. Auf ...

Wie dreckig das Politikgeschäft sein kann zeigt sich schnell in diesem Buch. Ein Video, das den Berliner Bausenator ganz schlecht aussehen lässt, wird veröffentlicht und schlägt enorm hohe Wellen. Auf Empfehlung seines Vater wird Rechtsanwalt Rocco Eberhard vom Politiker engagiert. Derweil hat Rechtsmediziner Justus Jarmer zunächst eine auf den Kopf reduzierte Leiche auf dem Tisch, aber es soll noch eine andere folgen und eine juristische Schlacht beginnt.
Es ist der dritte Band der Reihe und nachdem ich den zweiten sehr durchwachsen fand, habe ich diesem Fall und dem Autorenduo noch eine Chance gegeben – zum Glück, denn es hat sich wirklich gelohnt. Dass Politiker nicht immer nur astreine Geschäfte machen und bei Entdeckung der Aufschrei groß ist – kein Geheimnis, aber entspinnt sich dann eine Geschichte, die sicher nicht alltäglich ist. So auch hier, und der neue Mandant in Roccos Kanzlei kommt auf Empfehlung seines Vaters, was der ganzen Sache auch noch eine persönliche Note gibt.
Bei diesem Buch sollte man ein gewisses Interesse an Politik mitbringen, denn sie spielt eine nicht unwesentliche Rolle. Bei mir ist das der Fall, obwohl ich von dem Thema Wohnungsnot und allem daraus folgenden nicht einmal betroffen bin, und ich fand die juristischen Hintergründe auch sehr interessant und die Frage nach dem Strippenzieher war lange, wenn auch nicht bis zum Schluss, ziemlich offen. Das Buch hatte wieder eine Sogwirkung auf mich, was das erste Buch auch schon hatte. Das zweite Buch der Reihe hatte mich ja so gar nicht gefesselt, aber dieses hier war wieder richtig interessant und spannend. Dabei erschien es mir auch weitgehend authentisch, wenn auch dadurch sicher weniger Thrill enthalten ist, wie das vielleicht möglich gewesen wäre. Es liest sich sehr angenehm und schnell, dank kurzer Kapitel und gelungenen Szenenwechseln (sowohl Personen, als auch Zeit und Ort betreffend), kann ich das Buch mit seinem sowas von aktuellen Thema, nur empfehlen. Der Schluss war weitgehend stimmig, leider zeichnete sich nur allzu deutlich ab, wer da aktiv war, aber immerhin das Motiv stand ja noch offen. Die Gerichtsverhandlung und wie sich alles so nach und nach entwickelt fand ich wieder richtig klasse. Viel zu kurz kam mir der rechtsmedizinische Anteil, wenngleich die Auftritt aus dem Metier dann aber doch im Kopf bleiben, weil sie schon eher besonders sind. Und ich habe mich immer und immer wieder gefragt, warum Vater und Sohn so manches nicht mittels einfachen Gesprächs auf die Kette bekommen. So summierten sich die Kleinigkeiten, die mich dann doch ein wenig gestört und/oder genervt haben, ergo keine volle Punktzahl, sondern vier Sterne. Kenntnis der Vorgängerbände wäre von Vorteil, prinzipiell ist es aber auch unabhängig zu lesen.

Veröffentlicht am 23.03.2023

Klappentext weckte falsche Erwartungen

Es war einmal in Brooklyn
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Juliette und David kennen sich seit früher Kindheit und leben Tür an Tür in Brooklyn. Die beiden guten Freunde sind Außenseiter – aber ihre Freundschaft geht tiefer, doch dann passiert so einiges. David ...

Juliette und David kennen sich seit früher Kindheit und leben Tür an Tür in Brooklyn. Die beiden guten Freunde sind Außenseiter – aber ihre Freundschaft geht tiefer, doch dann passiert so einiges. David erkrankt an Krebs, Juliette will bald das College besuchen und bandelt mit einem Pizzalieferanten an. Das missfällt David, der in Juliette verliebt ist sehr und dann gibt es auch noch einen Blackout mit Folgen…

Ich hatte etwas andere Erwartungen an das Buch, vor allem habe ich mir gedacht, dass der Blackout eine deutlich größere Rolle spielen würde. Ja, er hat schon seine Auswirkungen, die auch weitreichend sind, dennoch hatte ich bei der Ankündigung deutlich mehr erwartet. Der Blackout kommt irgendwann mal, es passiert auch in der Zeit an der einen oder anderen Stelle etwas, manches davon war auch richtig übel – aber unter dem Strich blieb das alles hinter meinen Erwartungen zurück. Sowohl in der Qualität, als auch in der Quantität. Dabei war das mit der wichtigste Punkt für mich zu diesem Buch zugreifen. Dann noch die Protagonisten – Teenager verhalten sich entsprechend, dass aber auch die Eltern in Teilen nicht besser sind, hat mich dann doch gewundert. So einen richtigen Draht habe ich zu keiner der Personen bekommen. Dazu war alles ziemlich vorhersehbar und wenig spannend. Die Entwicklung sowohl von Juliette, als auch David hatte ich ziemlich genauso erwartet – eine Überraschung wäre wirklich nett gewesen, aber meine Erwartungshaltung an einen Coming-of-Age-Roman sind wohl einfach zu hoch gesteckt gewesen. Und die etwas andere Liebesgeschichte war auch nicht so interessant – aber ich bin vielleicht einfach nicht die richtige Leserin für dieses Buch gewesen.
Interessant fand ich immer wieder die Anspielungen auf Son of Sam, der in der Zeit in NY eben aktiv war und die Andeutungen waren auch immer nur am Rande, dennoch schwebte das Unheil immer etwas mit in der Luft. Der Zeitgeist ist, soweit ich das beurteilen kann, aber gut eingefangen und hat mir ebenso zugesagt.

Das Buch hatte aus meiner Sicht viel mehr Potential, als genutzt wurde. Mich konnte die Geschichte nicht so richtig fesseln und ich denke, dass sie auch schnell mitsamt ihren Charakteren vergessen sein wird. Das Problem scheint zu sein, dass es viel zu viele Baustellen und Themen in diesem dünnen Buch gibt. So kann nichts so richtig gut ausgebaut werden, vieles nur angerissen. Der Schreibstil als solcher war dennoch gelungen und mancher technische Kniff, wie „das war, wie es hätte sein sollen, nun wie es wirklich lief“ – hat mir richtig gut gefallen.

Unter dem Strich kann und werde ich nicht vom Buch abraten, allerdings sollte man sich darauf einstellen, dass der Klappentext Erwartungen wecken könnte, die das Buch schlicht nicht erfüllen kann.

Veröffentlicht am 20.03.2023

Besonderes Setting

Tod in Siebenbürgen
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Paul Schwartzmüller ist Journalist und lebte bis zu seiner Jugend in Siebenbürgen, heute in Deutschland. Nun erhält er ein Schreiben, dass er das Erbe seiner jüngst verstorbenen Tante antreten soll. Das ...

Paul Schwartzmüller ist Journalist und lebte bis zu seiner Jugend in Siebenbürgen, heute in Deutschland. Nun erhält er ein Schreiben, dass er das Erbe seiner jüngst verstorbenen Tante antreten soll. Das Problem: Paul dachte sie sei seit über 30 Jahren tot. Er fährt in seine alte Heimat, wird mit seiner Vergangenheit, besonderen Menschen und dann auch noch einem brisanten Todesfall konfrontiert. Wird er seinem Freund, der als Tatverdächtiger in Haft genommen wurde, helfen können?

Der Krimi ist interessant und mal was anderes. Zum einen ist das reizvolle Setting in Rumänien besonders, zum anderen sind die „Ermittlungen“ nicht gewöhnlich. Natürlich kennt man ermittelnde Journalisten, aber Paul ist ein bisschen anders. Nicht nur, weil er aus Siebenbürgen stammt, sondern auch, weil er für einen gestandenen Journalisten hier eine ziemlich bescheidene Figur abgibt. Er stellt sich wirklich manchmal extrem doof an, trinkt viel zu viel Alkohol, missversteht so einiges und dann hat er auch mit sich und seiner eigenen Vergangenheit so einiges zu tun. Zwischendurch schien er immer wieder mal zu vergessen, dass sein Freund im Knast sitzt und er ihm eigentlich helfen sollte. Und zu allem Überfluss gibt es dann auch noch enorm viel Aberglaube, den einen oder anderen Mythos und vielleicht auch Übernatürliches?!
Die Region Siebenbürgen und die Siebenbürgen Sachsen waren mir ein Begriff, allerdings hatte ich keine konkreten Vorstellungen. Daher habe ich beim Lesen einiges Neues gelernt, manches war informativ, einiges skurril, aber meist war es einfach nur unterhaltsam. Für Unterhaltung sorgen nicht nur die Geschichte, sondern auch die Charaktere, allen voran Paul, der mich – allen oben genannten Vorbehalten zum Trotz - von Beginn an gut unterhalten hat. Manchmal habe ich mitgefiebert, manchmal hätte ich ihn am liebsten geschüttelt. Das gilt aber auch für manchen anderen Charakter, darunter die seltsame Maia. Der eine oder andere Charakter ist auch ein wenig zu klischeehaft, an der einen oder anderen Stelle wurde auch Potenzial verschenkt - auch den Fall betreffend.

Zum Fall als solchem will ich gar nicht soooo viel verraten, aber es steckt deutlich mehr dahinter, als man zunächst vermuten würde. Was hat die Dorfgemeinschaft gestört? Warum musste der von allen gehasste Günter sterben und warum wurde es so gedreht, dass Pauls Freund verdächtigt wird? Am Ende wird alles gut aufgelöst und hat mich auch überzeugt. Ich habe das Buch unterm Strich gerne gelesen, daher vergebe ich -trotz Kritik- vier Sterne, eine Leseempfehlung und bin schon gespannt auf den nächsten Band.

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