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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Banalität jagt die nächste - langweilig!

Theo
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Daniel Glattauer hat seinen Neffen Theo im gleichnamigen Buch portraitiert. Quasi von Geburt an, bis zum Jugendalter wird der Lebensweg des Jungen begleitet. Leider war es das auch schon und schlimmer ...

Daniel Glattauer hat seinen Neffen Theo im gleichnamigen Buch portraitiert. Quasi von Geburt an, bis zum Jugendalter wird der Lebensweg des Jungen begleitet. Leider war es das auch schon und schlimmer noch: Theo ist nicht gerade ein lustiges Kind, zumindest nicht aus meiner Sicht. Angefangen hab ich voller Vorfreude, doch nach wenigen Seiten war diese verpufft und das Buch lag über lange Zeit rum. Lange konnte ich mich nicht aufraffen es überhaupt zu lesen, da meine Erwartungen ganz andere waren. Witz und Unterhaltung hatte ich mir im Vorfeld versprochen - beides gab es aber maximal rudimentär. Es reihen sich Banalitäten (Autospielchen und Einkaufen... ) aneinander, wie sie im "normalen" Leben auch vorkommen. Warum darüber ein Buch geschrieben werden musste, fragte ich mich nicht nur einmal. Zwar fand ich manches leicht amüsant, die Langeweile dominierte jedoch deutlich.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hoch emotionales Buch

Die letzten Tage von Rabbit Hayes
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Ich wollte das Buch unbedingt lesen, um zu wissen, warum das Buch so gut bei den Lesern ankommt und im Hinterkopf war der Gedanke, es zu zerreißen, sofern möglich. Doch weit gefehlt!



"Die letzten Tage ...

Ich wollte das Buch unbedingt lesen, um zu wissen, warum das Buch so gut bei den Lesern ankommt und im Hinterkopf war der Gedanke, es zu zerreißen, sofern möglich. Doch weit gefehlt!



"Die letzten Tage von Rabbit Hayes" ist ein sehr trauriges, bewegendes und deprimierendes Buch, aber auch trostspendend und voller Emotionen. Die Palette reicht von Wut, Trauer über Zorn und Angst bis hin zu Hoffnung, Lebenslust und Freude. Mich lassen die durchweg sympathischen Figuren nicht mehr richtig los. Die "Sorge" um die lustige Sippe besteht auch noch, nachdem die letzte Seite gelesen ist und die Tränen getrocknet sind (okay, die Tränen kamen nicht beim sehr kitschigen Schluss, sondern als Rabbits Tochter nicht mehr die Augen davor verschließen kann, nun ohne ihre Mutter weiterleben zu müssen).

Es ist eine rührende Familiengeschichte, die bedingungslosen Zusammenhalt, tiefe Freundschaft und Liebe beschreibt. Trotzdem ist es eine "normale" Familie mit Sorgen und Problemen, die nicht nur der Krebsdiagnose und der ausweglosen Situation geschuldet sind . Die Rückblenden in Rabbits Kindheit und Jugend beschreiben eine große Liebe, die sich gekonnt in das Gesamtbild einfügt und die Protagonisten noch greifbarer macht. Einzig die sterbende Rabbit bleibt recht blass. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar, die Mischung aus Witz und Emotion überzeugte mich. Die manchmal sehr derbe Sprache wird nicht jedermanns Geschmack sein und Mittelfinger haben in der Kirche auch nichts zu suchen, aber ich empfand das sehr authentisch...



Unter dem Strich ein Buch, das sehr nachdenklich macht und zeigt, wie wichtig ein stabiles Familien- und Freundesnetzwerk sind.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Humor- und gefühlvoller Wohlfühlroman

Weibersommer
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Kurz vor einem der Pflicht-Kaffeekränzchen der Cousinen Anne, Lisa-Marie und Lou mitsamt ihrer Mütter, bekommen die Frauen einen Anruf aus dem Allgäu. Horst ist tot, der Onkel und Bruder, der immer für ...

Kurz vor einem der Pflicht-Kaffeekränzchen der Cousinen Anne, Lisa-Marie und Lou mitsamt ihrer Mütter, bekommen die Frauen einen Anruf aus dem Allgäu. Horst ist tot, der Onkel und Bruder, der immer für die Familie da war und einen Hof betrieben hatte. Während die Mütter gemeinsam in Kur gehen, verständigen sich die Cousinen, die kaum unterschiedlicher sein könnten, den Nachlass zu regeln. Keine der Damen hat einen Schimmer von Hofarbeit, Zoff ist vorprogrammiert und dann kommen sie einem langgehüteten Geheimnis auf die Schliche, das die gesamte Familie auf den Kopf stellt.

Heike Wanner ist ein echter Wohlfühlroman gelungen, der humorvoll und gefühlvoll zugleich ist. Die Charaktere sind so verschieden, dass man sich kaum vorstellen kann, dass sie einer Familie angehören und trotzdem sind sie authentisch und sympathisch. Einiges war vorhersehbar und an mancher Stelle war auch ein wenig Klitsch dabei, aber unter dem Strich war es keine platte Geschichte, sondern ein schöner Frauen- / Familienroman, der zeigte wie wichtig Familie ist und wie beständig sie sein kann, auch wenn sie im Alltag oft zur Pflichtübung zu verkommen scheint.

Wer kurzweilige, angenehme Literatur sucht, ist mit diesem Roman gut bedient und das nicht nur im Sommer...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Witzig, emotional und mit viel Lokalkolorit!

Zur Sache, Schätzle!
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Schaffe, schaffe, Häusle bauen, am besten noch im Stuttgarter Speckmantel, heiraten und Kinder!? Nicht, wenn es nach Pipeline geht. Line, die mit ihrem Katastrophen-Gen immer wieder in lustige, manchmal ...

Schaffe, schaffe, Häusle bauen, am besten noch im Stuttgarter Speckmantel, heiraten und Kinder!? Nicht, wenn es nach Pipeline geht. Line, die mit ihrem Katastrophen-Gen immer wieder in lustige, manchmal brenzlige Situationen gerät, kann sich das natürlich so gar nicht vorstellen, aber eine Wohnung im Stuttgarter Westen gemeinsam mit ihrem Freund Leon soll es schon sein.

Line, die mit dem Katastrophen-Gen "gestraft" ist und nicht selten in urkomischen Situationen landet, oder diese provoziert, hat es nicht leicht. Ihr Freund Leon ist außer Landes, sie sucht verzweifelt für sie beide eine bezahlbare Wohnung, während sie neben ihrer aufreibenden Arbeit noch ihrer Freundin mit den Zwillingen hilft. Naiv, aber mit den besten Absichten, versucht sie es allen recht zu machen, aber einem Tollpatsch fällt sowas nun mal nicht leicht... Leon hingegen, der kühle hanseatische Kopf, würde für Line alles geben und wird auch ständig gefordert.
Ein schwäbischer Frauenroman hat es in sich. Mit Witz, Drama und Lokalkolorit wurde nicht gegeizt! Der Schreibstil ist schön flüssig, leicht verständlich und sehr schnell zu lesen. Einzig die schwäbischen Anteile waren ab und an etwas zu viel des Guten und für Nicht-Stuttgarter recht schwer zu verstehen. Als Pfälzerin schaffte ich dann doch, auch ohne die Übersetzungshilfen auf der Homepage der Autorin, die Dialektanteile zu "übersetzen" und beim Ausspracheversuch herzhaft zu Lachen.
Die drei Vorgänger um Line und Leon habe ich bisher noch nicht gelesen, trotzdem konnte ich das Geschichte voll und ganz ohne irgendwelche Verständnisprobleme folgen.

Bestimmt 2/3 des Buches las ich lachend oder Kopf schüttelnd. Der kurzweilige Roman ist sehr unterhaltsam, weckt Emotionen und ist empfehlenswert für alle, die lustige Charaktere und schräge Geschichten mit einer großen Portion Lokalkolorit lieben. Freunde der leichten Literatur, auch außerhalb des "Ländle" werden bestens unterhalten! Selbst das Cover konnte mich begeistern, da es die Geschichte gut spiegelt, ohne vorab zu viel zu verraten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Temporeicher, fesselnder Thriller mit ungewöhnlichem Thema

Die Suche
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Malaria mitten in Europa? Kaum vorstellbar, ist es doch alles andere als eine typische Erkrankung in gemäßigten Breiten. Von Pharmakonzernen wird sie gerne vernachlässigt, trotz der Vielzahl an Erkrankungen. ...

Malaria mitten in Europa? Kaum vorstellbar, ist es doch alles andere als eine typische Erkrankung in gemäßigten Breiten. Von Pharmakonzernen wird sie gerne vernachlässigt, trotz der Vielzahl an Erkrankungen. Nun wütet die Krankheit also mitten in Europa und breitet sich scheinbar ungehindert aus. Während Forscher und Ärzte fieberhaft nach einem Heilmittel für den neuartigen, aggressiven Erreger suchen, verschwindet die englische Forscherin Erica Stroud-Jones spurlos. Ihr Freund Max sucht fieberhaft in Amsterdam nach ihr...ein Wettlauf beginnt!

Spannung und Action dominieren das Buch! Es ist also sehr unterhaltsam, aber ab und an wird es das Rad auch etwas überdreht. Zu viel Explosionen, zu viel Brutalität und auch das eine oder andere Klischee wurde bedient. Manches wirkt auch etwas unrealistisch und überzogen, aber das störte bei der rasanten Geschichte kaum. Besonders dramatisch und grausam empfand ich die Ereignisse, die sich in der (Tagebuch-) Rückblende 1992 zutrugen, während einem Forschungsaufenthalts Ericas, der in einer Gefangenschaft im afrikanischen Busch endete...die Vergangenheit wirkt bis in die Gegenwart. Dem Autor gelingt es überzeugend Fragen in den Raum zu werfen, diese etwas später zu beantworten, gleichzeitig aber neue Fragen aus den Antworten zu generieren. Besonders gefiel mir, dass ich recht lange, im Dunkel über die Hintermänner tappte... Die Charaktere sind gut gelungen, die Parasitologie und die medizinischen Details sind gut und leicht nachvollziehbar beschrieben.

Ein temporeicher Thriller mit ungewöhnlichem Thema, viel Spannung und Action, aber auch kleineren Schwächen, sodass 4 von 5 Sternen gerechtfertigt sind