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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2018

Ganz schön bekloppt...

Hello Kitty muss sterben
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Die junge Chinesin Fiona ist fleißig und intelligent, steckt aber mitten in einem schier unlösbaren Kulturkonflikt, denn ihre chinesischen Eltern erwarten von ihr neben beruflichem Erfolg die Familiengründung ...

Die junge Chinesin Fiona ist fleißig und intelligent, steckt aber mitten in einem schier unlösbaren Kulturkonflikt, denn ihre chinesischen Eltern erwarten von ihr neben beruflichem Erfolg die Familiengründung und das treibt zu irrsinnigen Aktionen und über fünf Ecken zum Tod einiger Personen…
Die Geschichte ist vorsichtig ausgedrückt etwas speziell, so speziell, dass ich sie fast abgebrochen hätte. Sowohl Fionas Versuche mit dem Dildo, als auch ihre Bestrebung das Jungfernhäutchen herstellen zu lassen, haben mich nonstop den Kopf schütteln lassen. Man fragt sich schon, wie jemand so hochbegabtes so naiv sein kann in gewissen Lebenslagen. Mit dem Auftauchen eines alten, (durch und durch) amerikanischen Jugendfreundes wird die Geschichte zwar noch abgedrehter, aber irgendwie interessanter und unterhaltsamer.
Die Charaktere waren nicht meins, aber irgendwann hat mich das Geschehen auch oder vielleicht aufgrund seiner Skurrilität recht gut unterhalten.
Der total überspitzt dargestellte Kulturkonflikt zwischen chinesischen und amerikanischen Idealen war letztlich doch ganz unterhaltsam – wenn auch recht sinnfrei. Wer offen für skurrile Bücher ist, wird bei diesem Buch für zwischendurch auf seine Kosten kommen.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Spannender, unterhaltsamer Roman mit Nachdenkpotenzial

Der rote Swimmingpool
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Mutter, Vater, Kind – eine Familie wie sie im Buche steht, genau das sind Adam und seine Eltern. Jahrein, jahraus gehen sie liebevoll miteinander um, unterstützen sich gegenseitig und verstehen sich quasi ...

Mutter, Vater, Kind – eine Familie wie sie im Buche steht, genau das sind Adam und seine Eltern. Jahrein, jahraus gehen sie liebevoll miteinander um, unterstützen sich gegenseitig und verstehen sich quasi blind. Doch plötzlich ist es vorbei mit der Harmonie, alles zerbricht, die Familie ist keine mehr. Adam weiß weder warum die Familie zerbrochen ist, noch wie er damit umgehen soll.
Aus dem liebevollen und verständnisvollen Umgang miteinander wird ein angespanntes Verhältnis. Adam fühlt sich alleingelassen, weiß nicht wie er sich gegenüber seinen Eltern verhalten soll. Niemand redet mit Adam, die Gründe für den Zusammenbruch der Familie liegen im Dunkeln und das bleibt nicht folgenlos. Im zweiten Zeitstrang ist das Verhältnis zu den Eltern noch angespannt, doch das rückt dank Adams neuer Bekanntschaft, Tina in den Hintergrund.

Die Autorin erzählt auf zwei Zeitebenen eine Familiengeschichte, die es in sich hat. Einmal erfährt der Leser scheibchenweise, was sich in der Vergangenheit bis zu einem verhängnisvollen Fehler abspielte, andererseits erhält er Einblicke in die Gegenwart. Diese mit jedem Kapitel wechselnden Stränge machen die Geschichte vielschichtig und interessant. Von Beginn an war ich gut in der Geschichte drin, beide Zeitebenen haben mir sehr gut gefallen und interessiert (häufig gefällt mir ein Zeitstrang besser als ein anderer, hier war das erfreulicherweise nicht so).
Der Schreibstil ist extrem gut gelungen. Locker und flüssig verfasst, könnte man das Buch sicher auch an einem Nachmittag lesen.

Neben der interessanten Geschichte haben mich auch die Charaktere weitgehend überzeugt. Sie sind zwar allesamt nicht gerade gewöhnlich, aber ihre Eigenarten sind unterhaltsam und man interessiert sich schnell für sie und ihr Leben – das galt in meinem Fall auch für weniger wichtige Charaktere. Trotzdem konnte man nicht immer gleich jede Verhaltensweise nachvollziehen, manche kann ich auch jetzt noch nicht verstehen, bzw. machte es mich stellenweise wirklich sauer, wie die Eltern so mit ihrem Sohn, den die eigentlich lieben (oder lieben sie sich selbst mehr?), umgehen konnten…

In sich war dieser gut lesbare Roman sehr stimmig und kaum eine Frage offen gelassen.

Ein beeindruckendes Debüt, bei dem mir manches etwas zu vorhersehbar war, allerdings hat das der Geschichte keinen Abbruch getan, denn spannend und unterhaltsam blieb sie trotzdem.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Geschichte
  • Dramaturgie
Veröffentlicht am 23.05.2018

Die Geschichte beginnt etwas schleppend und startet dann voll durch

Der Kreidemann
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Ed Adams nimmt den Leser mit in die Vergangenheit, in einen Sommer, der seinen Freunden und ihm lange in Erinnerung bleiben sollte. Ein Verbrechen in dem Wohnort und Kreidemännchen spielen eine entscheidende ...

Ed Adams nimmt den Leser mit in die Vergangenheit, in einen Sommer, der seinen Freunden und ihm lange in Erinnerung bleiben sollte. Ein Verbrechen in dem Wohnort und Kreidemännchen spielen eine entscheidende Rolle. Rund 30 Jahre später bekommt Ed wieder einen Brief mit einem Kreidemännchen…was geschah damals und warum rollt jemand die Geschichte wieder auf?

Ein Ich-Erzähler berichtete auf zwei Zeitebenen von einer schier unglaublichen Geschichte. Dieses Vorgehen fand ich gut, aber der Schreibstil konnte mich zunächst nicht überzeugen. Die ersten rund 70 Seiten waren recht langatmig und nicht so spannend. Ich befürchtete schon, dass das so bleiben könnte und stellte mich auf ein verhältnismäßig zähes Buch ein, doch plötzlich bekam die Geschichte eine Wendung, mehr Tempo und mit einem Tick Drama sowie Horror, wurde ich echt begeistert. Ab diesem Punkt wollte ich das Buch fast nicht mehr weglegen, denn die Geschehnisse waren mysteriös, spannend und grausam zugleich. Auch der Ich-Erzähler Ed wurde mir immer sympathischer oder zumindest hat mich seine Geschichte, sein Werdegang und auch der seine Freunde sehr interessiert.

Gelungen sind die Unterschiede zwischen den Kindern/Jugendlichen von vor 30 Jahren und den Erwachsenen von heute. Ihre Entwicklung wird nach und nach deutlich. Sie ist stimmig und birgt doch so manche Überraschung (ich würde gerne mehr verraten, aber ihr sollt dieses Buch besser selbst lesen)

Alle Fragen wurden geklärt, die Auflösung war sowohl spannend, als auch interessant, der Showdown gelungen und so manche Kleinigkeit wurde in Nebensätzen geklärt, die es noch einmal in sich hatten, sodass man tatsächlich bis zum letzten Wort gefesselt ist.

Das Buch hat mich auch etwas nachdenklich gestimmt und bis auf den recht schwachen Beginn, bin ich echt sehr angetan von dem Buch und empfehle es gerne weiter!

Veröffentlicht am 12.05.2018

Witz und Spannung

Bullenbrüder: Tote haben kalte Füße
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Der Kriminalbeamte Holger wird von seiner Chefin mit einem brisanten Vermisstenfall betraut. Die Schwester der Smooth-Schwester Lou und Pam ist spurlos verschwunden. Und sie soll nicht die einzige Verschwundene ...

Der Kriminalbeamte Holger wird von seiner Chefin mit einem brisanten Vermisstenfall betraut. Die Schwester der Smooth-Schwester Lou und Pam ist spurlos verschwunden. Und sie soll nicht die einzige Verschwundene bleiben… Holgers Bruder, Charlie, der momentan in einem Gartenhaus lebt und sich als Privatdetektiv über Wasser halten will, nimmt einen vermeintlich leichten Fall einer alten, reichen Bekannten an. Er soll ihren Mann beschatten und jeden möglichen Dreck zutage fördern, damit er bei der Scheidung schlecht aussieht. Die Brüder ermitteln so vor sich hin, bis deutlich wird, dass sie einen gemeinsamen Fall haben…
Die Autoren haben eine herrliche Atmosphäre geschaffen, die mich immer wieder schmunzeln, manchmal sogar laut auflachen ließ. Die Brüder sind einerseits so unterschiedlich im Wesen und andererseits doch wieder ähnlich. Die Mutter und ihre geplante Hochzeit mit allem drum und dran war einfach herrlich amüsant, wenn auch total skurril und überzogen. Der Fall als solcher war spannend, aber mit einer Leichtigkeit erzählt, dass ich nie einen wahren Schrecken hatte, obwohl da durchaus Potential vorhanden gewesen wäre. Die Aufklärung des Falls war auch stimmig, es wurde nochmal brenzlig und spannend.
Der Schreibstil ist angenehm, man möchte das dünne Büchlein kaum mehr weglegen und wenn man sich an die Eigenarten der verschiedenen Protagonisten gewöhnt hat, kann man es auch tatsächlich nicht mehr weglegen, weil man unbedingt wissen will, wie der Fall ausgeht und was mit der Hochzeit geschehen wird.
Wer amüsante Bücher mag mit einem Kriminalfall mag, wird mit diesem Buch zufrieden sein.
Einzig das Cover finde ich misslungen, aber es kommt ja auf den Inhalt an und der stimmt, also fünf Sterne!

Veröffentlicht am 12.05.2018

Nettes Wiedersehen mit Lou

Ein ganz neues Leben
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Lou hat den Tod von Will noch immer nicht verkraftet und fristet ein recht trauriges Dasein. Sie existiert so vor sich hin, bis ein Unfall und das Auftauchen eines Mädchens frischen Wind in ihr Leben bringen…

Das ...

Lou hat den Tod von Will noch immer nicht verkraftet und fristet ein recht trauriges Dasein. Sie existiert so vor sich hin, bis ein Unfall und das Auftauchen eines Mädchens frischen Wind in ihr Leben bringen…

Das „Wiedersehen“ mit Lou hat mir richtig gut gefallen. Für mich war die Geschichte von Lou (und Will) eigentlich mit „Ein ganzes halbes Jahr“ zu Ende, aber trotzdem war es schön die Weiterentwicklung dieser jungen, eigentlich recht lebenslustigen Frau weiterzuverfolgen. Leider hat mich die Geschichte nicht im Ansatz so fesseln können, wie Teil eins oder auch Teil drei (ich habe „Ein ganz neues Leben“ nochmal gelesen, bevor ich es rezensieren wollte, da ich beim ersten Lesen irgendwie nicht so richtig bei der Sache war). Insgesamt ist die Fortsetzung schon stimmig, der Schreibstil ist gewohnt gut, aber es war einfach noch sehr, sehr viel Luft nach oben. Vielleicht auch, weil Lou noch nicht ganz auf der Höhe ist? Weil sich manches ganz schön in die Länge zieht? Keine Ahnung, ob es nur das war, aber ich kann unter dem Strich nur Mittelmaß erkennen. Wahrscheinlich waren auch meine Erwartungen einfach zu hoch, obwohl beim ersten, als auch beim zweiten Mal.

Unter dem Strich kann ich es jedem Lou-Fan empfehlen, allerdings sollten die Erwartungen nicht zu hoch sein.