zu wenig Stonehenge
Stonehenge - Die Kathedrale der ZeitIch mag historische Romane, die ersten drei Kingsbridge Romane (nur diese kenne ich) waren wirklich gut auch andere Bücher wie z.B. die Nadel haben mir von Ken Follett sehr gefallen. Dieses Buch gehört ...
Ich mag historische Romane, die ersten drei Kingsbridge Romane (nur diese kenne ich) waren wirklich gut auch andere Bücher wie z.B. die Nadel haben mir von Ken Follett sehr gefallen. Dieses Buch gehört allerdings definitiv nicht dazu.
Warum? Dies liegt zum einen daran, dass mir die stereotypen Figuren nicht sehr gefallen haben. Alles war so schrecklich vorhersehbar. Nebenfiguren tauchen ja nach Nutzen auf und sind dann auch schon wieder schnell weg. Der andere Grund ist das Thema Stonehenge. Ja, der Bau des Monuments zieht sich als roter Faden durch das Buch und natürlich ist die Faktenlage mehr als dünn. Aber trotzdem kam mir das titelgebende Thema hier deutlich zu kurz. Erst im letzten Viertel des Buches werden mal eben ratzfatz viele Steine geholt und nach einem Zeitsprung ist alles fertig. Echt jetzt??
Ich glaube außerdem nicht, dass die drei Bevölkerungsgruppen nah beieinander lebend kulturell so deutlich distanziert sind und noch dazu so moderne Ansichten haben.
Die Waldleute leben (sexuell) frei und ungezwungen, arbeiten nicht und ernähren sich von Tieren, Früchten und Haselnüssen. Die es allerdings nur im Herbst gibt und aus eigener Erfahrung behaupte ich mal, dass selbst etliche Bäume keinen Stamm tagelang ernähren können.
Die Bauern arbeiten ständig fleißig auf ihren Feldern und leben in strengem Patriarchat mit einem absoluten Anführer. Sie besitzen nur Kleintiere. Warum eigentlich kein Vieh das doch manche Arbeit erleichtern würde?
Bei den Hirten sind die Frauen gleichberechtigt, alle leben in einem demokratischen Verband und wie der Name schon sagt ist ihr Haupttätigkeitsfeld das Hüten von Vieh.
Natürlich haben die Völker untereinander Kontakt, natürlich gibt es Freundschaften und (nicht gern gesehene) Liebschaften aber auch Reibungspunkte und Streitereien. Einzelne Personen können irgendwie alles, auch der Transport der Steine ist dann kein Problem. Genau darüber hätte ich mehr erfahren, die Vorgehensweise erscheint mir doch in vieler Hinsicht ein wenig oder doch sehr geschönt.
Schade, ich hatte Erwartungen die dieses Buch so gar nicht erfüllt hat und beim Schreiben der Rezension wenige Tage nach Beenden des Buches wurde mir klar meine ursprüngliche zwei Punkte Wertung ist noch zu hoch.