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Veröffentlicht am 05.08.2019

Das Lied von Liebe und Verrat

Ein Lied von Liebe und Verrat
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Die alte Aliki ist ein Klageweib. Diese gibt es nur noch ganz wenige. Deshalb möchte eine amerikanische Antropologin eine wissenschaftliche Veröffentlichung über dieses Thema machen und sie läßt der alten ...

Die alte Aliki ist ein Klageweib. Diese gibt es nur noch ganz wenige. Deshalb möchte eine amerikanische Antropologin eine wissenschaftliche Veröffentlichung über dieses Thema machen und sie läßt der alten Frau einige Kassetten samt Rekorder bei der alten Frau, damit diese sie bespricht. Und so erzählt Aliki von ihrem Leben. Sie wächst bei Chrysoula und deren Sohn Takis auf, nachdem ihr Vater zum Tode verurteilt wurde, weil er aus der Not heraus einen Kürbis gestohlen hat. Doch im Keller von Chrysoula ist eine jüdische Frau aus Athen mit ihrem Sohn Stelios untergetaucht, damit sie von den Deutschen nicht erwischt werden, denn es ist Krieg. Doch eines Tage fliegt die heimliche Unterbringung auf, dabei kommen die jüdische Frau und ChrYsoula ums Leben. Die drei Kinder flüchten nach Athen in das Haus von Stelios, das nur noch von der Haushälterin Yannoula bewohnt wird. Takis, der Sohn von Chrysoula, verhält sich immer merkwürdiger. Da das Essen und das Geld knapp wird, versuchen es die Drei mit dem Schattentheater, das auch schon im Keller von Chrysoula für die Versteckten für Abwechslung gesorgt hat.Takis benimmt sich immer seltsamer, er hört Stimmen, zieht sich nackt aus. Yannoula kümmert sich aufopferungsvoll um den Jungen. Eines Nachts wird Stelios von den Partisanen mitgenommen und Aliki und die anderen wollen ihn nun suchen. Sie kommen in ein Bergdorf, wo sie Stelios bei den Partisanen finden. Nach dem Krieg kommt er in ein Internierungslager, er heiratet Aliki, aber das Glück währt nicht lange.Takis ist auf Aliki fixiert, aber sein Gesundheitszustand läßt zu wüsnschen übrig.Ein Buch, dass die Zustände Griechenlands am Ende und nach dem Krieg sehr zugtreffend beschreibt. Aliki ist hier die Hauptfigur, die das Überleben der beiden Jungen sichert. Doch am Ende dieses Buches kommen Wahrheiten zutage, die wir nie fürmöglich gehalten hätten. Eine Lektüre voller Leid und Entbehrungen- Dem Leser wird bewußt, wie sich die Deutschen in Griechenland verhalten haben. Während er letzten Kriegstage herrschte große Not, so dass man den Nachbarn für ein Stück Brot denunzierte. Ein Buch, das den Leser bedrückt zurückläßt.Leider erfahren wir nicht,wie es Aliki später ergangen ist,als sie wieder in ihr Heimatdorf zurückgekehrt ist. Wunderbar geschildert,voller Melacholie.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Thema
Veröffentlicht am 05.08.2019

Ich schenke Dir die Angst

Ich schenke dir die Angst
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Schon der Buchumschlag läßt erkennen, dass dieser Krimi etwas mit Bank und Börse zu tun hat, denn hier sieht man die Börsenkurse, den Dax, den Down Jones usw. steigen und fallen. Dies ist der dritte Band ...

Schon der Buchumschlag läßt erkennen, dass dieser Krimi etwas mit Bank und Börse zu tun hat, denn hier sieht man die Börsenkurse, den Dax, den Down Jones usw. steigen und fallen. Dies ist der dritte Band um Kommissar Störmer im Mansfelder Land. Diesmal ist seine eigene Familie in das Verbrechen involviert, was ihn nicht hindert, selbst zu ermitteln, obwohl er in dieser Sache suspendiert wurde. Seine Lebensgefährtin Magdalena und seine Tochter Verena befinden sich gerade auf der Frankfurter Buchmesse, als die Börsenanalystin Mary Tomm und eine Autorin gekidnappt und verschleppt wurden. Magdalena und Verena sehen das und wollen den beiden Frauen helfen, aber sie werden brutal in das Entführerauto gezogen. Bei den Entführern handelt es sich um Banker und Broker.Sie wollen aufgrund der Spezialistin Mary die Börse so manipulieren, damit sie das Geld absahnen können. Die Frauen werden in alten Stollen festgehalten, wo sie grausam gefoltert werden und unter Drogen gesetzt. Zur gleichen Zeit suchen in einem anderen Stollen weitere Banker nach dem alten Gold der "DDR".Das Buch ist in gewohnter Weise sehr blutig und brutal. Teilweise läßt es sich ein wenig schwer lesen, weil man sich als Laie in der Finanzwelt sehr schwer tut. Man merkt, dass der Autor etwas mit dieser Branche zu tun hat, denn ein anderer würde sich nicht so detaillgetreu ausdrücken und die Werdegänge und Machenschaften kennen. Aber man kann so manches über die Börse dazulernen.Wie von Gebhardt gwohnt, spannend, grausam, schonungslos.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Nächstes Jahr in Havanna

Nächstes Jahr in Havanna
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Ein Roman, der in zwei Zeitebenen spielt. Einmal im Jahr 1958 und dann 2017. Elisa wächst mit ihren drei Schwestern in der High Society Havannas auf. Ihr Vater ist der Zuckerbaron Perez. Sie leben in einem ...

Ein Roman, der in zwei Zeitebenen spielt. Einmal im Jahr 1958 und dann 2017. Elisa wächst mit ihren drei Schwestern in der High Society Havannas auf. Ihr Vater ist der Zuckerbaron Perez. Sie leben in einem goldenen Käfig mit all dem Luxus. Dass sich aber die politische Lager langsam ändert, bekommen die Mädchen überhaupt nicht mit. Um aber etwas Spaß zu haben und nicht nur nach den strengen Regeln ihrer Mutter zu leben, schleichen sich die Schwestern manchmal aus dem Haus und gehen auf Partys. Auf einem dieser Ausflüge lernt die 19jährige Elisa den 30jährigen Rebell Pablo kennen. Er ist Verehrer und Mitstreiter von Fidel Castro, der eine Revolution anzetteln will. Heimlich trifft sich Elisa immer wieder mit Pablo, doch dann wird er inhaftiert. Der Familie Perez wird es langsam zu gefährlich in Havanna und sie flüchten in die USA, wo Perez Grundstücke besitzt. Fast 60 Jahre später trifft Marisol in Havanna ein, Sie hat die Asche ihrer Großmutter Elisa bei sich. Ihr Wille war es, dass die Asche in Kuba verstreut wird. Marisol kommt bei Elisas Freundin Ana unter, die ihr ein Kästchen übergibt, das die Geheimnisse der Großmutter enthält u.a.die Briefe von Pablo. Marisol ist von Havanna sehr begeistert, vor allem möchte sie die Geheimnisse erfahren, die um Pablo und ihrer Großmutter herrschten. Dabei kommt Marisol selbst in Gefahr und nicht zuletzt verliebt sie sich auch noch in einen Mann aus Havanna. Das Buch führt uns ohne etwas zu beschönigen in das Kuba der 50 Jahre. Hier die Armut, dort die Plantagenbesitzer mit ihrem unvorstellbaren Reichtum. Das wollte das Volk nicht mehr hinnehmen und so kam ihnen Fidel Castro als Retter vor. Die heimliche Liebe Elisas gibt dem Buch seinen gewissen Reiz. Durch die Lektüre habe ich so einiges neues über das Land erfahren, über die Umwälzungen und aber auch noch über die heutige Lage. Wir alle träumen doch von dem Kuba mit den bunten Häusern und den bonbonfarbenen Caddilacs. Ich habe das fast 500 Seiten umfassende Buch voll genossen, es wurde auf keiner einzigen Seite langweilig und ich liebe diese Bücher, die sich über mehrere Generationen erstrecken. Man spürt hier ganz genau, dass die Autorin selbst Teil einer kubanischen Familie ist, denn so detailliert wie sie über das Leben, das Essen und die Politik dieses Landes schreibt, hätteman nie recherchieren können. Der Einband mit den drei Mädchen am Swimmingpool und den Palmen ist wirklich gut getroffen.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Devon Honey

Devon Honey
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Ich muß sagen, dass ich über die nur 70 Seite umfassende Novelle total begeistert bin. Rebecca kommt mit ihrer Tochter nach England, um dort die Sprachschule zu besuchen. Sie scheint eine schlechte Beziehung ...

Ich muß sagen, dass ich über die nur 70 Seite umfassende Novelle total begeistert bin. Rebecca kommt mit ihrer Tochter nach England, um dort die Sprachschule zu besuchen. Sie scheint eine schlechte Beziehung hinter sich zu haben. Die beiden sind in Devon bei einer Gastfamilie untergekommen, Die Frau scheint sehr herb und grobschlächtig zu sein, die ihren Mann, einen Künstler ziemlich unterdrückt. Als die Ehefrau für ein paar Tage verreist, kommen sich Rebecca und David näher, wobei die Initiative von Rebecca ausgeht.Doch David ist ein schwieriger und sehr schwermütiger Mensch. In diesem Buch spürt man schon von der ersten Seite an die Düsternis und die Beklemmung. Das englische Ehepaar lebt in sehr einfachen Verhältnissen, wobei der Mann kein Einkommen zu haben scheint. Der schwüle Sommer wird hier so bildhaft beschrieben, man riecht die Blumen und kann den Fluß spüren, Mich hat dieses Buch total gefangen genommen. Gerne hätte ich gewußt, wie das alles weitergegangen ist. Eine Lektüre, die den Leser wirklich nachdenklich zurück. Auch das Cover ist sehr passend gewählt. Die große Kirchturmuhr zeigt uns, dass man die Zeit nicht anhalten kann.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Das geheime Kapitel

Das geheime Kapitel
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Ein Buch, das den Leser bezaubert und einfach nicht mehr losläßt. Es handelt sich um die beiden Frauen Anna und Silke. Anna ist das uneheliche Kind einer 16jährigen, die jung verstarb. Anna wurde von ihrer ...

Ein Buch, das den Leser bezaubert und einfach nicht mehr losläßt. Es handelt sich um die beiden Frauen Anna und Silke. Anna ist das uneheliche Kind einer 16jährigen, die jung verstarb. Anna wurde von ihrer Großmutter auf dem Spindelhof aufgezogen und den Spindelhofbauer sah sie als eine Art Ziehvater an. Sie verliebt sich in den Sohn Georg des Ziehvaters, heiratet dann aber doch dessen Sohn Johann. Die Ehe ist nicht glücklich. Johann betrügt sie schon am Hochzeitstag und hat immer wieder Affären. Silke verliert ihre Mutter auch sehr früh, sie war Alkoholikerin. Silke wuchs im Heim auf und kam dann zu ihrem Stiefbruder, der als Makler tätig ist. Im Zuge seiner Maklertätigkeit lernte sie auch den Spindelhof kennen und fand alles dort sehr schön und heimelig. Unter falschen Voraussetzungen nistet sie sich auf dem Spindelhof ein und umgarnt den Bauern Johann, der mit ihr ein Verhältnis anfängt. Trotz alle dem kommen die beiden Frauen einigermaßen miteinander aus Eines Tages finden sie auf dem Dachboden ein altes Zauberbuch. Die beiden Frauen fangen damit zu experimentieren an. Anfangs werden alle Zaubereien erfüllt, doch dann gibt es zwei Todesfälle hintereinander. Ich muß sagen, einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, so gefangengenommen hat mit dies hier alles. Was als Hokuspokus und Spinnerei beginnt, entwickelt sich zu einer Tragödie.Die Autorinversteht es gekonnt, den Leser in seinen Bann zu ziehen. Eine Dreiecksgeschichte, die natürlich nicht gut ausgehen kann. Die Sprache ist gekonnt eingesetzt, am Ende bleibt der Leser sehr nachdenklich zurück. Das Cover mit dem verwitterten schmideisernen Tor paßt sehr gut zu dem ganzen Geschehen.